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Das Blättern in diesem besonderen Album ist auch für uns eine spannende Zeitreise! Während die ersten Einträge noch von einer unbeschwerten, fröhlichen Kindheit zeugen und aufwändig verziert sind, werden die späteren Einträge schlicht und nüchtern. Sie entstanden im „KLV“-Lager Chemnitz, dem Kinderlandverschickungslager, in das Hilde offenbar während des Krieges geschickt wurde. Lieblingsspruch ❁ Sage nie: ,,Das kann ich nicht!“ Vieles kannst Du, will‘s die Pflicht. Alles kannst Du, will‘s die Liebe. Darum dich im Schwersten übe. Vieles fordern Lieb‘ und Pflicht. Sage nie: „Das kann ich nicht!“ Dies schrieb mir meine Lehrerin 1957 ins Poesiealbum. Beate Wirtz, Alsdorf Steh auf dieser letzten Seite so verlassen und allein, möcht zuletzt gelesen und zuletzt vergessen sein. Diesen Spruch schrieb mir meine Klassenkameradin Helga Lölsberg am 29.10.1958 Karin Huick, Overath Wer Unglück soll haben , der stolpert im Grase , fällt auf den Rücken und bricht sich die Nase !!! Klaus Lippert, K reuztal In meinem Poesiealbum stand 1972 folgender Spruch: „Liebe Monika, wenn Du eine Freundin suchst, dann such Dir eine Rechte, denn unter 100 Freundinnen sind 99 Schlechte.“ Geschrieben von meiner damaligen Schulfreundin, also einer der 99. Ich habe mich aber an ihren Vorschlag in all den Jahren gehalten und habe seit mehr als 20 Jahren die Beste unter 100 Freundinnen gefunden, sie hat mein Leben sehr bereichert. Monika Reichhardt, Remscheid Mein Opa Karl Simon schrieb mir 1964 in mein Poesiealbum folgenden Spruch zur Beherzigung: „Liebe Karin, Du kriegst die Jahre ohne Wahl, die Guten wie die Schlechten und nur vereinzelt sind sie mal, wie wir sie gerne möchten, dies schrieb Dir Dein Urahn Karl Simon.“ Heute nach vielen Jahrzehnten kann ich sagen, er hatte damals schon recht. Dies begleitete mich in meinem ganzen Leben und ließ mich in schlechten Jahren auch wieder auf die guten hoffen. Karin Löbach, Remscheid \ WDR 4 Melodien für ein gutes Gefühl 14
Aus dem Nachlass meines Mannes stammt ein Poesiealbum seiner ersten, im Jahr 1965 verstorbenen Schwiegermutter. In silbernen Buchstaben steht auf dem Deckel: Deutsche Kriegs-Poesie und darüber ein vierstrebiges Kreuz. Auf der ersten Buchseite steht: Zum Andenken an meine Freundin Auguste im Kriegsjahr 1916. Die meisten Einträge sind in Sytterlin-Schrift geschrieben - wie z.B. „gewidmet von deiner treuen Schwester Hubertine“: Der Herr, der alle Welten liebt, der Leiden lindert, Freuden gibt; der stets ein Herz wo Jugend wohnt, so gern, so väterlich belohnt – der sei durchs Erdenleben hier, geliebte Schwester, stets bei dir!“ Stolberg, am 6. Juli 1916 Eine Gretchen Büttgen schrieb am 23. März 1917: „Nur imer feste druff“ (Kronprinz Wilhelm). […] Das zweite Album sieht etwas farbloser aus und beinhaltet Grüße aus den Jahren 1937 – 1943. So schrieb eine Mitschülerin Marga Lehmann am 23.2.38: „Vom Unglück ab zieh erst die Schuld, was übrig ist, trag mit Geduld“. […] Auch die Eltern trugen sich ein mit Sinnsprüchen: „Wenn plötzlich in dein Lebenslicht die finsterste der Nächte bricht, und du nicht weißt, woher sie kommt, du nicht begreifst, zu was sie frommt - dich tiefer Gram macht sprachlos stumm, tröst‘ dich das Wort: Gott weiß, warum!“ Dies schrieb dir deine Mutter am 29.12.1937. Ein drittes Album besitze ich auch von 1954. Darin stehen nicht sehr viele Grüße und auf manchen Seiten haben sich meine beiden jüngeren Schwestern mit eigenen „Gemälden“ verewigt! Neben dem obligaten „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“, das öfter auftaucht, steht in Sonntagsschrift geschrieben: „Liebe Ursula! Kurz und gut, mein Wunsch ist klein: Ursel, du sollst glücklich sein!“ Deine Mitschülerin Heide Kipper am 19.1.1954. I In diesem Album gibt es nur zwei bunte Glanzbildchen, sie waren damals für Kinderportemonnais nicht einfach zu bekommen. Das vierte Buch hat im Lauf der Jahre etwas Form verloren, owohl es das jüngste ist aus den Jahren 1972-74. Darin sieht es bunter aus, mit Bildchen, mit und ohne Glitter. Die Schrift der Kinder lässt dafür umso mehr zu wünschen übrig. Unter sinnlosen Sprüchen findet sich aber einer, der hängenbleibt: „Wenn alles sitzenbliebe, was wir in Hass und Liebe so voneinander schwatzen - wenn Lügen Haare wären, wir wären wie die Bären und hätten keine Glatzen!“ (W. Busch) Zur freundlichen Erinnerung an deine Freundin Birgit Zerfaß 16.11.1972, Witzhelden. Ursula Hellmann, Leichlingen Leider wurde vor vielen Jahren mein ledernes Poesiealbum von unserem Dackel zerrissen. Nur eine meiner Lieblingsseiten konnte ich retten. Ich halte sie immer noch in Ehren. Meine Großmutter schrieb am 3. April 1953: Der Welt soll man vertraun Auf sie nicht sich verlassen Hab auf dich selbst Vertrauen Wo andre dich verlassen. Und wo dein Selbstvertrauen Wie das auf Menschen bricht Da hab auf Gott Vertrauen Nur er verläßt dich nicht In Liebe deine Großmutter, Greven, 3. April 1953 Annette Löw, Greven \ WDR 4 Melodien für ein gutes Gefühl 15
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Seite 6 und 7: Ich habe nicht nur mein eigenes Poe
Seite 8 und 9: Uschi Schwiering aus Schwerte hat u
Seite 10 und 11: Karin Feiffer aus Bottrop schreibt:
Seite 12 und 13: Im Jahre 1969 bin ich „sitzengebl
Seite 16 und 17: Eva-Maria Weber aus Wilnsdorf hat u
Seite 18 und 19: Ich bekam meins mit 8 Jahren (1941)
Seite 20 und 21: Meine jüdische Freundin Esther Am
Seite 22 und 23: Sabine Kuphal aus Dortmund schreibt
Seite 24 und 25: Lieblingsspruch ❁ Ich habe mein P
Seite 26 und 27: Hübsch dekoriert hat Charlotte Kin

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