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Hübsch <strong>de</strong>koriert hat Charlotte Kin<strong>de</strong>rmann<br />

aus Men<strong>de</strong>n ihr Album, bevor sie es<br />

für uns fotografiert hat:<br />

„Dieses schöne Poesiealbum hat mir meine<br />

Mutter vererbt. Der älteste Eintrag stammt<br />

aus <strong>de</strong>m Jahre 1929 und ist noch in Sütterlin<br />

geschrieben. Da viele es heute nicht mehr<br />

lesen können möchte ich es „übersetzen“:<br />

‚Die Zeit vergeht, die Stun<strong>de</strong> rinnt. Drum<br />

merk Dir wohl, mein liebes Kind: Du sollst<br />

auf Flüchtigkeit nicht bau`n. Nur <strong>de</strong>m, was<br />

richtig währt, vertraun. Halt Gott vor Augen<br />

früh und spät, tu <strong>de</strong>ine Pflicht, arbeit und<br />

bet`! Und kommt dann Sturm, kommt Sonnenschein,<br />

du wirst im Herzen glücklich sein.<br />

Arnsberg, Sylvester 1929‘<br />

Ich hüte diesen Schatz und freue mich, dass<br />

ich selbst es heute meinem Enkel zeigen<br />

kann.“<br />

Mein Poesiealbum begleitet mich seit meinem 6. Lebensjahr und ich habe auch nach meiner Schulzeit noch<br />

liebe Menschen hineinschreiben lassen. Die meisten habe ich mittlerweile aus <strong>de</strong>n Augen verloren, einige<br />

sind auch schon gestorben. Wenn ich heute ab und zu mein Album zur Hand nehme, freue ich mich über das<br />

An<strong>de</strong>nken an alte Bekannte, Verwandte, Freun<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r längst verflossene Schwärmereien. Ein Rätsel habe ich<br />

übrigens nie lösen können: Auf <strong>de</strong>r vorletzten Seite steht <strong>de</strong>r Spruch<br />

„Wer dich lieber hat <strong>als</strong> ich, <strong>de</strong>r schreibe sich noch hinter mich.“<br />

- und auf <strong>de</strong>r allerletzten Seite hat jemand „ich“ geschrieben . Trotz aller Bemühungen habe ich nie herausgefun<strong>de</strong>n,<br />

wer das getan hat. Ein heimlicher Verehrer Ich wüsste es zu gern.<br />

Petra Schulz, Dinslaken<br />

Unsere Oma hatte schon ein Poesiealbum, ich hatte eins und unsere bei<strong>de</strong>n „Mädchen“ müssten irgendwo<br />

auch ihres haben. Bei<strong>de</strong>n habe ich auf die letzte Seite geschrieben:<br />

Ich schreibe dir auf`s letzte Blatt, weil ich dich doch am Liebsten hab.<br />

Und wer dich lieber hat <strong>als</strong> ich, <strong>de</strong>r schreibe bitte hinter mich.<br />

Das <strong>als</strong> Erinnerung, wenn die Zeit kommt bzw. schon da ist:<br />

Wandle stets auf Rosen auf sonnig grüner Au,<br />

bis einer kommt in Hosen und nimmt dich dann zur Frau.<br />

Kornelia Hüting, Voer<strong>de</strong><br />

\ <strong>WDR</strong> 4 Melodien für ein gutes Gefühl<br />

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