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aktuell<br />

TIERGESUNDHEIT<br />

SCHWEIN<br />

Die immense Zunahme der biologischen<br />

Leistungen in der Ferkelerzeugung in den letzten<br />

20 Jahren hat auch ihre Kehrseite: Die<br />

höhere Fruchtbarkeit der Sauen führte zwar<br />

zu größeren, oft aber uneinheitlichen Würfen.<br />

Die untergewichtigen Ferkel mit weniger <strong>als</strong><br />

1.000 Gramm Geburtsgewicht haben ohne<br />

menschliches Zutun geringere Überlebenschancen.<br />

Durch die höhere Anzahl Ferkel<br />

wird die Geburtsdauer verlängert, es kann zu<br />

Wehenschwäche kommen. Eine unterschiedliche<br />

Biestmilchaufnahme führt zu unterschiedlicher<br />

Immunität bei den Ferkeln. Da<br />

mehr Ferkel <strong>als</strong> funktionelle Zitzen vorhanden<br />

sind, muss mit Wurfausgleich, Ammensauen,<br />

mutterloser Aufzucht oder einem Zufütterungssystem<br />

gearbeitet werden, um alle<br />

Ferkel bestmöglich zu versorgen und das Absetzgewicht<br />

wieder möglichst gleichmäßig zu<br />

haben. Kurzum: Die heute üblichen großen<br />

Würfe stellen sehr hohe Anforderungen an<br />

die physiologische Leistung der Muttersau<br />

und an das tierhalterische Können des<br />

Landwirts rund um die Geburt.<br />

Vorbereitung auf die Geburt<br />

Eine Grundvoraussetzung für hohe Leistungen<br />

ist die Hygiene im Abferkelstall.<br />

Schon während der Trächtigkeit sollte die<br />

Sau entwurmt werden. Die gründliche Reinigung<br />

und Desinfektion im Abferkelabteil ist<br />

in den Betrieben heute selbstverständlich,<br />

doch auf Kleinigkeiten wie im Winter auf<br />

Mittel mit höherer Kältetoleranz zu achten,<br />

lassen sich immer verbessern.<br />

Die Sauen sollten ebenfalls geduscht werden,<br />

bevor sie in den 20 bis 22 °C warmen<br />

Abferkelstall kommen. Für jedes Abteil sollten<br />

eigene Geräte verwendet werden, die zum<br />

Beispiel in unterschiedlichen Farben gekennzeichnet<br />

werden können. Generell gilt wie<br />

auch in jedem anderen Produktionsstadium<br />

auch: auf gutes Stallklima und Haltungsumwelt<br />

achten und ausreichend Wasser in<br />

guter Qualität anbieten.<br />

Geburtseinleitung:<br />

Gut Ding will Weile haben<br />

In den heutigen Sauenbeständen ist die<br />

Geburtssynchronisation Standard. Sie ergibt<br />

sich durch die größeren Gruppen im jeweiligen<br />

Wochenrhythmus. Viele Betriebe leiten<br />

die Geburten hormonell ein. Die Geburtseinleitung<br />

mit Prostaglandin und Depot-<br />

Oxytocin sollte frühestens am 114. Trächtig-<br />

keitstag, besser aber am 115. Tag stattfinden.<br />

Neuere Untersuchungen und Berichte aus der<br />

Praxis weisen darauf hin, dass die hochleistenden<br />

fruchtbaren Herkünfte ein oder zwei<br />

Tage länger tragen, vor allem, wenn die Würfe<br />

groß sind. Gerade bei diesen Tieren kann es zu<br />

sehr geringen Geburtsgewichten und schwachen<br />

Ferkeln kommen, wenn die Geburt zu<br />

früh eingeleitet wird. Aus diesem Grund sollten<br />

rund 40 Prozent der Sauen eines Abteils<br />

ohne Einleitung mit der Geburt begonnen<br />

haben, um einer zu frühen Geburtseinleitung<br />

vorzubeugen. Auch die Kolostrumproduktion<br />

wird durch eine zu frühe hormonelle<br />

Geburtseinleitung in ihrer normalen Ausbildung<br />

gestört.<br />

Geburtsüberwachung:<br />

unauffällig aber wirkungsvoll<br />

Dem natürlichen Verhalten der Schweine<br />

folgend wird heute eine Vielzahl von Abferkelsystemen<br />

angeboten. Eingestreute Freilaufbuchten<br />

ermöglichen der Sau, ihr arttypisches<br />

Verhalten rund um die Geburt auszuleben,<br />

aber auch bei der Fixierung im<br />

Kastenstand kann der Stress für die Sau durch<br />

Foto: Sontheimer<br />

Satt und zufrieden. So soll es sein.

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