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Schon lange sollte<br />

Ferkelgrippe kein Problem<br />

mehr sein<br />

Nach wie vor spielt in Ferkelaufzucht und<br />

Mast Mycoplasma hyopneumoniae eine wichtige<br />

Rolle. Mycoplasma hyopneumoniae ist<br />

der bakterielle Erreger der Ferkelgrippe (Enzootische<br />

Pneumonie). Zusammen mit anderen<br />

Atemwegserregern werden sie unter dem<br />

Begriff des Porcinen Respiratorischen Disease<br />

Complexes (PRDC) zusammengefasst. Bereits<br />

über das Muttertier ist eine frühe Infektion<br />

der Ferkel möglich, aber auch eine<br />

Übertragung über die Luft von Betrieb zu<br />

Betrieb muss <strong>als</strong> mögliche Infektionsquelle<br />

berücksichtigt werden. Mycoplasmen beeinträchtigen<br />

nach Besiedlung des Atemtraktes<br />

die Aktivität der Zilien (Flimmerhärchen) in<br />

den oberen Luftwegen, so dass weitere Erreger<br />

(sog. Sekundärerreger) eindringen und die<br />

Lunge schädigen können. Als Folge dessen<br />

entstehen die sogenannten Spitzenlappenpneumonien,<br />

Lungenentzündungen, die häufig<br />

erst bei der Schlachtung festgestellt werden.<br />

Seit vielen Jahren stehen den schweinehaltenden<br />

Betrieben verschiedene Impfstoffe<br />

gegen Mycoplasma hyopneumoniae zur Verfügung,<br />

die je nach Zulassung des Impfstoffes<br />

ein- oder zweimal (one- oder twoshot)<br />

verabreicht werden. Die Impfung ist<br />

dam<strong>als</strong> wie heute <strong>als</strong> sehr sinnvoll anzusehen.<br />

Seit einiger Zeit mehren sich jedoch Berichte<br />

über „Mykoplasmenprobleme“ in<br />

Form von Husten und vermehrtem Auftreten<br />

von Spitzenlappenpneumonien bei Mastschweinen<br />

trotz Impfung. Dieses führt zu<br />

Unzufriedenheit des Mästers und kann dazu<br />

führen, dass dieser Ansprüche gegenüber den<br />

Vermarktern bzw. Ferkelerzeugern erhebt.<br />

Um dem frühzeitig entgegenzuwirken, sollte<br />

der Ferkelerzeuger in Zusammenarbeit mit<br />

seinem Hoftierarzt regelmäßig sein Impfkonzept<br />

überprüfen. Bei der Auswahl einer<br />

erfolgreichen Impfstrategie gegen Mykoplasmen<br />

sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen.<br />

Häufig wird ein Mykoplasmenimpfstoff<br />

allein nur unter arbeitstechnischen<br />

Gesichtspunkten ausgewählt, z.B. weil er nur<br />

einmal geimpft (one-shot) werden muss oder<br />

da er mit einem PCV2-Impfstoff gemischt<br />

werden kann. Diese Kriterien sollten nicht an<br />

erster Stelle stehen, sondern der Infektionszeitpunkt<br />

und der Infektionsdruck im Betrieb<br />

müssen die entscheidende Rolle bei der Wahl<br />

des Impfkonzeptes spielen (<strong>als</strong>o one- oder<br />

two-shot Vakzine, Impfzeitpunkte, abzudeckendes<br />

Erregerspektrum). Nur so ist gewährleistet,<br />

dass die Impfung erfolgreich ist.<br />

Gerade in Betrieben mit hohem Mykoplasmendruck<br />

hat sich eine zweimalige Mykoplasmenimpfung<br />

in den vergangenen Jahren<br />

vielfach bewährt und auch <strong>als</strong> effizient und<br />

sehr kostengünstig herausgestellt.<br />

Fazit<br />

In Deutschland wird nahezu flächendeckend<br />

gegen PCV2 und Mycoplasma hyop-<br />

Kümmern bei der klinischen Form einer PCV2-Infektion.<br />

neumoniae geimpft, was zu einer deutlichen<br />

Verbesserung der Tiergesundheit geführt hat.<br />

Dieses spiegelt sich auch in der Steigerung der<br />

Produktionsparameter in den letzten Jahren<br />

wider, sowie in vielen Berichten zu gesunkenen<br />

Medikamenteneinsatz in Impfbetrieben.<br />

Unter der Zielsetzung einer möglichst weitgehenden<br />

Reduktion des Antibiotikaverbrauchs<br />

nehmen prophylaktische Maßnahmen wie<br />

Impfungen eine immer größere Bedeutung<br />

ein.<br />

Doch welche Impfmaßnahmen und Strategien<br />

sind für den jeweiligen Bestand notwendig<br />

Dafür gibt es kein Patentrezept.<br />

Daher sollte jeder Betriebsleiter zusammen<br />

mit seinem Hoftierarzt eine für seinen<br />

Bestand maßgeschneiderte Impfstrategie entwickeln.<br />

Dieses sollte unter Berücksichtigung<br />

der Produktionsrichtung, des Managements<br />

und des Infektionsdrucks im Bestand geschehen.<br />

Neben der Verbesserung der Tiergesundheit<br />

und der damit einhergehenden<br />

Verbesserung der Tierleistungen müssen auch<br />

die Kosten für die jeweilige Vakzine in der<br />

Kosten-Nutzen-Analyse mit berücksichtigt<br />

werden.<br />

<br />

Dr. Annette Brune, Merial GmbH<br />

Foto: Merial

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