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UNSERE BEVÖLKERUNG 01.03.2010 - Gemeinde St. Katharein an ...

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seichte <strong>St</strong>ellen gibt. Weiters gibt<br />

es zahlreiche <strong>St</strong>aubereiche und<br />

Restwasserstrecken, wo elektrischer<br />

<strong>St</strong>rom erzeugt wird; auch<br />

diese Veränderung des Fischotterlebensraumes<br />

ist in seiner<br />

Auswirkung nicht erforscht. Soviel<br />

ist nur sicher: Im Bereich von<br />

Wehr<strong>an</strong>lagen sind Otter gezwungen,<br />

das Gewässer zu verlassen<br />

und d<strong>an</strong>n kommt es<br />

schon einmal vor, dass ein Otter<br />

von einem Auto überfahren wird.<br />

Am benachbarten Thörlbach<br />

kamen so jüngst zwei Otter zu<br />

Tode. Auch ist unklar, wo Otter<br />

noch geeignete Plätze finden,<br />

um ihre Jungen zur Welt zu bringen;<br />

selbst die Ansprüche <strong>an</strong><br />

Tagesverstecke, Orte, wo Otter<br />

den Tag schlafend verbringen,<br />

sind unbek<strong>an</strong>nt.<br />

Es gibt also sehr viele offene<br />

Fragen. Die Idee zu diesem Projekt<br />

kam aber vom Schweizer<br />

Verein Pro Lutra. In der Schweiz<br />

ist der Otter nämlich seit über<br />

20 Jahren ausgestorben, und<br />

m<strong>an</strong> möchte gerne wissen, wie<br />

m<strong>an</strong> den Lebensraum allenfalls<br />

verbessern k<strong>an</strong>n, um die natürliche<br />

Wiederbesiedlung in der<br />

Schweiz zu fördern. Auf der Suche<br />

nach einem geeigneten Vergleichsgebiet<br />

wurde m<strong>an</strong> in der<br />

<strong>St</strong>eiermark fündig und f<strong>an</strong>d auch<br />

die entsprechende fachliche<br />

Kompetenz in der <strong>St</strong>eirischen<br />

L<strong>an</strong>desjägerschaft. Diese koordiniert<br />

das internationale Projekt<br />

vor Ort. Neben Schweizern arbeiten<br />

auch Tschechen und Holländer<br />

<strong>an</strong> dem Projekt mit.<br />

Am 7. Mai, nach nur fünf Tagen,<br />

ging der erste Otter in die<br />

Falle. Es war ein junges Weibchen,<br />

es wog stolze 7,4 kg. Normalerweise<br />

sind Weibchen etwas<br />

leichter, so schwer sind sie nur,<br />

wenn sie durch die Aufzucht der<br />

Jungen noch nicht belastet worden<br />

sind. Noch in der Nacht<br />

wurde dem Otter vom Amtstierarzt<br />

Kaltenegger und Kollegin<br />

Antos ein Sender eingepfl<strong>an</strong>zt,<br />

um sogleich wieder am F<strong>an</strong>gort<br />

ausgelassen zu werden. Nun<br />

gibt es bereits wertvolle Einblicke<br />

in das Leben dieses Otters, den<br />

wir „Alena“ getauft haben. Es ist<br />

übrigens weltweit der erste Otter<br />

im alpinen Lebensraum, der so<br />

erforscht wird. Ihr <strong>St</strong>reifgebiet<br />

hält sich bisher sehr gut <strong>an</strong> die<br />

Erfahrungen von Forschungsergebnissen<br />

des Flach- und Hügell<strong>an</strong>des.<br />

Es ist <strong>an</strong> die 10 km<br />

l<strong>an</strong>g und erstreckt sich vom Grünen<br />

See bis Rastal. In Rastal<br />

macht sie stets kehrt. Einmal<br />

konnten wir dort eine lautstarke<br />

Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit einem<br />

<strong>an</strong>deren Otter hören. Das Ergebnis<br />

war, dass sich Alena wieder<br />

weiter flussaufwärts bewegte.<br />

Offensichtlich befindet sich in<br />

Aktuelles<br />

Rastal eine Reviergrenze, und<br />

flussabwärts haust ein <strong>an</strong>deres<br />

Weibchen. In diesem ersten Monat<br />

hat das Otterweibchen Alena<br />

zwölf verschiedene Tagesverstecke<br />

genutzt. Sie lagen zumeist<br />

direkt am Ufer der Laming, oft in<br />

einem Reisighaufen, aber auch<br />

in unterirdischen Höhlen. Der<br />

Sender soll <strong>an</strong> die zwei Jahre<br />

Signale senden, und so werden<br />

wir vielleicht auch erfahren, wo<br />

dieser Otter erstmals Junge bekommt.<br />

Gerne werden wir bei passender<br />

Gelegenheit wieder über neue<br />

Ergebnisse berichten. Für Fragen<br />

steht Dr. Kr<strong>an</strong>z gerne zur Verfügung,<br />

Tel.-Nr. 0664-2522017<br />

oder unter der E-Mail-Adresse<br />

wild.oekologe@jagd-stmk.at .<br />

Die Redaktion bed<strong>an</strong>kt sich bei<br />

Dr. Andreas Kr<strong>an</strong>z (Wildökologe<br />

der <strong>St</strong>eirischen L<strong>an</strong>desjägerschaft)<br />

für die Berichterstattung.<br />

Seite 19 | horuk

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