bis ich erreicht habe, was ich will! - Lebenswege für Menschen mit ...
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Mein Leben<br />
Jacoba Neu<br />
Es war einmal ein kleines Mädchen, das war anders als andere kleine<br />
Mädchen, es konnte n<strong>ich</strong>t alles, <strong>was</strong> die anderen Kinder konnten.<br />
Es war auf seine Art et<strong>was</strong> Besonderes, sagte ihre Mutter immer,<br />
aber da<strong>mit</strong> konnte es n<strong>ich</strong>ts anfangen. Das kleine Mädchen war im<br />
Kindergarten und auch in der Schule. Da<strong>mit</strong> fing ihr Schicksal an zu<br />
wachsen, ohne das sie es wollte. Es fing schon an, als sie <strong>mit</strong> dem<br />
Nachbarkind spielen wollte. Aber dem Nachbarkind wurde immer<br />
gesagt, es dürfe n<strong>ich</strong>t <strong>mit</strong> ihm spielen, weil es anders war als es<br />
selbst.<br />
Dieses Kind namens Jacoba war immer traurig. Es boxte immer auf<br />
seine Beine, denn das war anders als bei dem Nachbarkind. Das<br />
Nachbarkind hat näml<strong>ich</strong> immer <strong>mit</strong> seinen Freundinnen im Garten<br />
gespielt und es wollte immer so gerne <strong>mit</strong>machen, aber das wurde<br />
ihm verboten, obwohl es so gern wollte. Jacoba hat immer hinter der<br />
Scheibe gesessen und war traurig, dass sie n<strong>ich</strong>t <strong>mit</strong>spielen konnte.<br />
Das Mädchen kam <strong>mit</strong> drei Jahren in einen Kindergarten, in dem es<br />
ihr n<strong>ich</strong>t so gefiel, weil ihr auffiel, dass die anderen Kinder so waren<br />
wie sie selber, und das gefiel ihr überhaupt n<strong>ich</strong>t. Sie wollte n<strong>ich</strong>t<br />
dort bleiben, sie hat immer irgend<strong>was</strong> gemacht, da<strong>mit</strong> das den Er-<br />
ziehern auffiel und dass sie s<strong>ich</strong> <strong>mit</strong> ihr beschäftigten. Sie hat s<strong>ich</strong><br />
immer <strong>mit</strong> Händen und Füßen gewehrt. Irgendwann hat s<strong>ich</strong> das<br />
Mädchen doch daran gewöhnt. Sie ging dann nach einer Weile gern<br />
in den Kindergarten.<br />
6<br />
Eines Tages hat sie s<strong>ich</strong> schon auf die Schule gefreut. Der Test in der<br />
Schule ging gut, aber der Direktor hatte abgelehnt, weil sie behindert<br />
war, und in der Schule gab es Treppen, die sie kaum geschafft hätte,<br />
hatte der Direktor gesagt. So musste sie noch zwei Jahre warten, <strong>bis</strong><br />
sie zur Schule kam und blieb dann noch zuhause. Das kleine Mäd-<br />
chen hat s<strong>ich</strong> ganz schön geärgert, dass es noch n<strong>ich</strong>t zur Schule<br />
konnte. Also war das Thema erst einmal abgehakt.<br />
Es ging noch ein Jahr zur Vorschule, bevor es r<strong>ich</strong>tig losging. Es kam<br />
s<strong>ich</strong> immer et<strong>was</strong> seltsam vor, dort in der Vorschule, denn es konnte<br />
schon ein <strong>bis</strong>schen rechnen. Immer, als sie nach Hause kam, übte<br />
sie rechnen und schreiben. Das kleine Mädchen konnte es n<strong>ich</strong>t er-<br />
warten, endl<strong>ich</strong> in die Schule zu kommen und endl<strong>ich</strong> unter Gle<strong>ich</strong>-<br />
altrigen lernen zu dürfen. Einige Tage vor ihrem großen Tag war sie<br />
so aufgeregt, dass sie gestürzt ist und s<strong>ich</strong> den rechten Oberarm<br />
gebrochen hat. Als die Schule anfing musste sie <strong>mit</strong> der linken Hand<br />
schreiben, das war eine Qual, denn sie war Rechtshänderin.<br />
Die Schule machte dem kleinen Mädchen sehr viel Spaß. Sie lernte<br />
gern. Das Ergebnis war, dass sie nach etwa fünf Wochen schon lesen<br />
konnte. Das einzige Fach, in dem sie schlecht war, war Mathematik.<br />
Sie hatte einfach an Mathe keinen Spaß. Wenn sie an einer Sache<br />
keinen Spaß hatte, konnte sie die auch n<strong>ich</strong>t lernen. In Mathe hatte<br />
sie regelmäßig eine schlechte Zensur. In Deutsch hatte sie immer<br />
eine Zwei. Später kam noch Englisch dazu, in dem sie auch n<strong>ich</strong>t so<br />
schlecht war, wenn sie regelmäßig Vokabeln übte, <strong>was</strong> sie n<strong>ich</strong>t so<br />
gern machte, aber es musste ja sein. Also übte sie auch Vokabeln.<br />
Dann wurde sie auch immer besser.<br />
Die Schule machte ihr im Großen und Ganzen Spaß. Sie mochte nur<br />
n<strong>ich</strong>t so gern die Hausaufgaben. Aber die mussten ja auch gemacht<br />
werden:<br />
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