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Von den Zufallszahlen und ihrem Gebrauch - Institut für Mathematik ...

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1.5 Die middle square-Methode von J. von Neumann<br />

Ist man ” unvorsichtigt“ bei der Wahl des Startwertes, bekommt man eine nicht sehr<br />

brauchbare Folge. Etwa erhält man mit dem Startwert 8441:<br />

8441, 2504, 2700, 2900, 4100, 8100, 6100, 2100, 4100, 8100, . . . .<br />

Es ist sogar noch ” schlimmer“, wie das Beispiel in der Abbildung 3 andeutet: die ersten<br />

Schritte des Middle-square-Algorithmus scheinen brauchbare <strong>Zufallszahlen</strong> zu liefern,<br />

die Fortsetzung bei i = 12 zeigt aber, dass die Iteration bei der ” Zufallszahl“ Null endet.<br />

In der Tat tendiert der Algorithmus in vielen Fällen dazu, bei Null zu en<strong>den</strong>. Also<br />

scheint der Algorithmus unbrauchbar zu sein, <strong>Zufallszahlen</strong> zu erzeugen. Anderenfalls ist<br />

das obige kurze Stück 8100, 6100, . . . , 8100 das periodische Stück einer doch recht langen<br />

nichtperiodischen Zahlensequenz, die mit dem Startwert 6239 beginnt; man rechne dies<br />

nach.<br />

Bibliographische Anmerkungen<br />

Die hier vorgestellten Überlegungen sind so allgemeiner Natur, dass Verweise nahezu<br />

unnötig sind. Algorithmen sind das Werkzeug der <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Informatik. Eine schon<br />

etwas in die Jahre gekommene, aber immer noch topaktuelle dreibändige Monographie<br />

dazu ist das Werk von D.E. Knuth [49].<br />

Zu einer populärwissenschaftlichen Diskusion der Frage des Zufalls <strong>und</strong> der Zufallsfolgen<br />

siehe etwa [Zei00].<br />

<strong>Von</strong> der Verwendung des middle square–Generators ist abzuraten, weil seine Perio<strong>den</strong>länge<br />

im Allgemeinen sehr klein ist. Interessanterweise gibt es Modifikationen hiervon,<br />

die Knuth als muddle square–Generator bezeichnet. In Bemerkung 7.10 kommen mit dem<br />

Twister-Generator auf eine solche Modifikation zurück.<br />

Stand: 21. November 2011 10 ○c J. Baumeister, T.G. Macedo

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