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Von den Zufallszahlen und ihrem Gebrauch - Institut für Mathematik ...

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3.5 Uabhängigkeit bei Zufallsvariablen<br />

Fläche 1, das die Figur umgibt. Mit geeigneter Skalierung kann man dies immer erreichen.<br />

Danach startet man <strong>den</strong> ” Zufallsregen“, indem man etwa 1 000 000 <strong>Zufallszahlen</strong><br />

auswürfelt, notgedrungen mit einem Zufallgenerator. Man bezeichnet dieses Geschehen<br />

als ” Zufallsregen“, da alle Punkte zeitnah auf die Figur im Einheitsquadrat treffen.<br />

Damit das Vorhaben gelingt, müssen die Punkte im Einheitsquadrat liegen <strong>und</strong> dort<br />

gleichmäßig verteilt sein. Nach dem Abschluss des Zufallsregens ermittelt man die Anzahl<br />

T der Treffer, d.h. der Zufallspunkte, die in der Figur liegen. Besteht der Zufallsregen aus<br />

N Punkten, dann ist in<br />

F := T<br />

N<br />

nun eine Näherung <strong>für</strong> <strong>den</strong> gesuchten Flächeninhalt gegeben.<br />

Demonstrieren wir das Vorgehen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Kreis mit Radius r = 1 . Wir umschließen<br />

<strong>den</strong> Viertelkreis - die Fläche des Vollkreises lässt sich leicht daraus ableiten - mit dem<br />

Einheitswürfel. Dann ist es einfach (mit dem Satz von Pythagoras) zu entschei<strong>den</strong>, ob ein<br />

Zufallspunkt (x, y) im Kreis oder außerhalb liegt:<br />

x 2 + y 2 ≤ 1 : innerhalb x 2 + y 2 > 1 : außerhalb<br />

Hier brauchen wir dann eine Folge von Zufallspunkten, die im Einheitswürfel liegen; wir<br />

bezeichnen sie mit (xn, yn), n = 1, 2, . . . , N . Wir zählen nun die Anzahl der Punkte, die<br />

innerhalb des Kreises liegen; wir nehmen an, es seien mN Stück. Dann approximieren wir<br />

die Fläche des Viertelkreises durch <strong>den</strong> Bruch<br />

b(N) := m N /N .<br />

Für größer wer<strong>den</strong>des N nähert b(N) die Kreiszahl π/4 immer besser an. In der Abbildung<br />

9 sehen wir <strong>den</strong> ” Zufallsregen“. Ein typisches Ergebnis ist etwa b(1000) = 3.1442 .<br />

3.5 Uabhängigkeit bei Zufallsvariablen<br />

Definition 3.1 Sei (Ω, POT(Ω), P ) ein endlicher Wahrscheinlichkeitsraum. Zwei Ereignisse<br />

A, B ⊂ Ω heißen unabhängig, wenn P (A ∩ B) = P (A)P (B) gilt, anderenfalls<br />

abhängig. �<br />

Zahlreiche Fehlvorstellungen zur Wahrscheinlichkeitsrechnung beruhen auf der Nichtberücksichtigung<br />

der Abhängigkeit bzw. Unabhängigkeit von Ereignissen. Machen wir uns<br />

die Fehlerquellen z.B. beim Skatspiel“ klar. Ein Skatspieler berechnet die Wahrschein-<br />

”<br />

lichkeit, in seinem Blatt von 10 Karten 4 Asse zu haben als<br />

�28 6 �32 10<br />

�<br />

� =<br />

10 · 9 · 8 · 7<br />

32 · 31 · 30 · 29<br />

≈ 0.00584 .<br />

Die Wahrscheinlichkeit, alle 4 Buben zu bekommen, ist ebenso groß. Daraus schließt er,<br />

dass die Wahrscheinlichkeit, alle 4 Asse <strong>und</strong> alle 4 Buben zu bekommen etwa<br />

0.00584 2 ≈ 0.000034<br />

beträgt. Die Überlegung ist natürlich falsch, da sie die Abhängigkeit der Ereignisse<br />

A : 4 Asse , B : 4 Buben<br />

Stand: 21. November 2011 25 ○c J. Baumeister, T.G. Macedo

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