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Es war einmal ein Fink - Naturhistorisches Museum Bern

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Didaktisches Material Material zur Ausstellung zur „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> Ausstellung<br />

<strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong><br />

150 Jahre Evolutionstheorie<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr <strong>Naturhistorisches</strong> <strong>Museum</strong> der Burgergem<strong>ein</strong>de <strong>Bern</strong> 1


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Titel der Aufträge Seite<br />

Vor 500 Jahren im Paradies 3<br />

Glauben oder Nachforschen 5<br />

Variation und Mutation / Schau mir in die Augen Kl<strong>ein</strong>es 6<br />

Variation und Mutation / Gouldamadine 7<br />

Variation und Künstliche Selektion / Wolf – Hund 8<br />

Natürliche Selektion / Homologie und Analogie 10<br />

Natürliche Selektion / Darwinfinken 12<br />

Artbildung / Adaptive Radiation, Darwinfinken 14<br />

Artbildung / Vom Buch- zum Teydefink 16<br />

Artbildung / Forelle blau und gelb 18<br />

Stammesgeschichte / Humanevolution 19<br />

Stammesgeschichte / Humanevolution: Körper- und Hirngrösse 21<br />

Stammesgeschichte / Humanevolution: Vom Schädel zum Porträt 22<br />

Stammesgeschichte / Humanevolution: Poesie 24<br />

Stammesgeschichte / Ammoniten 25<br />

Stammesgeschichte / Evolution der Pferde 26<br />

Darwin / Vorwissen, neues Wissen, noch nicht Gewusstes 28<br />

Darwin / 5000 Briefe, <strong>ein</strong> Original 31<br />

Darwin / k<strong>ein</strong> Fachidiot 34<br />

Darwin / Beagle, der kl<strong>ein</strong>e Spürhund 29<br />

Darwin / zeitgenössische Mode 35<br />

Darwin / Galapagos-Guckkasten 30<br />

Bezug zum Lehrplan 95 37<br />

Links 38<br />

Hinweis<br />

Die vorliegenden Aufgabenstellungen für die Arbeit mit Lernenden in und um die Ausstellung<br />

„<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong> – 150 Jahre Evolutionstheorie“ sind mehrheitlich für die Sekundarstufe<br />

I ab 7. Klasse gedacht. Die Seiten sind aus Platzgründen oft dicht mit Vorschlägen für Aufträge,<br />

Infos, Fragen und Antworten gefüllt, unter denen aber - am <strong>ein</strong>fachsten in der digitalen<br />

Fassung - <strong>ein</strong>e Auswahl getroffen werden kann, um <strong>ein</strong> angepasstes Arbeitsblatt zu erhalten.<br />

Der Text mit den farbigen Bildern kann von unserer Website heruntergeladen werden:<br />

www.nmbe.ch (unter <strong>Museum</strong>spädagogik in der Rubrik Dienstleistungen)<br />

Martin Ryser<br />

martin.ryser@nmbe.ch Tel. 031 350 72 87<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 2


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Vor 500 Jahren im Paradies<br />

Das Bild steht für den biblischen Schöpfungsmythos, der bis zu Darwin all<strong>ein</strong> die<br />

Vielfalt des Lebens zu erklären versuchte. Gemalt wurde es von 1530 Lucas Cranach<br />

dem Älteren (1472 – 1553).<br />

Aufgabe<br />

1. a) Welche Tierarten sind dargestellt? b) Welche Tierarten kommen in der Natur<br />

nicht vor?<br />

2. Im Bild werden 6 Episoden aus dem Schöpfungsbericht gezeigt:<br />

A. Die Erschaffung des Adam<br />

B. die Erschaffung von Eva aus Adam<br />

C. die Unterweisung von Adam und Eva durch Gottvater<br />

D. der Sündenfall, (verbotenes Versuchen des Apfels vom Baum der Erkenntnis)<br />

E. Adam und Eva verstecken sich schuldbewusst<br />

F. Vertreibung aus dem Paradies<br />

Suche diese Darstellungen im Bild, bezeichne sie mit dem entsprechenden Buchstaben<br />

und verbinde sie mit <strong>ein</strong>er Linie.<br />

3. Was könnten die Objekte hinter dem Paradiesbild in den Kästchen bedeuten?<br />

4. Welches sind die Unterschiede zu <strong>ein</strong>er modernen Bildergeschichte (Comic)?<br />

5. Früher wurde die Schulreife von Kindern getestet, indem man schaute, ob sie mit<br />

<strong>ein</strong>em Arm über den Kopf gelegt das gegenseitige Ohr schon berühren können. Gibt<br />

es da <strong>ein</strong>en Zusammenhang mit dem Bild?<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 3


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Lösung zu „Vor 500 Jahren im Paradies“<br />

1. a) Hase, Hirsche, Rehe, Fasane, Pfauen, Rebhühner, Störche, Bären, Hund,<br />

Pferde, Einhörner, Kranich, Reiher, Schwäne.<br />

b) Pferde und Hunde sind Haustiere, Einhörner sind Fabelwesen.<br />

2.<br />

F<br />

E<br />

C<br />

3. Die Objekte verweisen auf die Kapitel, die in der Ausstellung behandelt werden:<br />

− der Bart Darwins zur Sexuellen Selektion<br />

− die Papageiamadine zur Stammesgeschichte<br />

− der Flamingo zu Analogie und Anpassung<br />

− der Pferdefuss zur Stammesgeschichte der Pferde<br />

− die Forelle zur Bildung neuer Arten<br />

4. Comic zeigen die zeitlichen Abfolge meist in <strong>ein</strong>zelnen Rahmen (Panels) mit Leserichtung<br />

von links nach rechts und von oben nach unten. Oft ist <strong>ein</strong> schriftlicher Kommentar<br />

<strong>ein</strong>gefügt. Das Cranachbild entspricht eher <strong>ein</strong>em heutigen Wimmelbild.<br />

5. Während Adam in den Apfel der Erkenntnis beisst, versucht er s<strong>ein</strong> Ohr über den<br />

Kopf zu erreichen, vielleicht um zu testen, ob die Frucht auch wirkt.<br />

B<br />

D<br />

A<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 4


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Glauben oder Nachforschen<br />

Aufgaben<br />

1. Schau dir die Videodiskussion an und notiere stichwortartig die Argumente der<br />

Vertreter von: a) Wissenschaft, b) Theologie und c) Kreationismus<br />

2. Gerne nehmen Kreationisten das Bild des blinden Uhrmachers zu Hilfe, um die<br />

Unmöglichkeit der Evolution zu veranschaulichen: So wie niemand durch blindes,<br />

ungerichtetes Herumspielen mit Zahnrädchen und Triebfedern <strong>ein</strong>e funktionierende<br />

Uhr zustande bringe, so könne auch die Natur nicht mit zufälligen Mutationen etwas<br />

so Geniales wie <strong>ein</strong> Auge, <strong>ein</strong> Gehirn oder <strong>ein</strong>en Vogel entstehen lassen.<br />

Wie kann man aus wissenschaftlicher Sicht dagegen argumentieren?<br />

Lösung zu „Glauben oder Nachforschen“<br />

Der Uhrmachervergleich ist mehrfach unzulässig, da er Dinge vergleicht, die nur<br />

sch<strong>ein</strong>bar analog sind:<br />

− In der natürlichen Evolution gibt es weder <strong>ein</strong>en Schöpfer (Uhrmacher) noch <strong>ein</strong>en<br />

Plan oder <strong>ein</strong> Ziel wie z.B. <strong>ein</strong>e Uhr zu entwickeln. Die „Resultate“ des Lebens<br />

wie <strong>ein</strong> Auge oder <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong> sind nicht vorgeplant gewesen.<br />

− Der blinde Zufall beschränkt sich auf die Mutation oder - um im Bild zu bleiben -<br />

auf das zufällige Herstellen und Ausprobieren tausender verschiedener Rädchen<br />

und deren Verbindung über tausende von Jahren hinweg. Nach jeder neuen<br />

Kombination setzt die natürliche Selektion <strong>ein</strong> und prüft die Sache auf ihre Tauglichkeit<br />

unter den gegebenen Umweltbedingungen. Unbrauchbares wird weggeworfen,<br />

Funktionierendes wird weiter verwendet zum erneuten Spiel mit weiteren<br />

tausenden von Möglichkeiten bis <strong><strong>ein</strong>mal</strong> wieder <strong>ein</strong>e davon erfolgreicher ist.<br />

Abgesehen davon, ist die Verunglimpfung sehbehinderter Handwerker abzulehnen,<br />

da diese sehr wohl zu solch f<strong>ein</strong>motorischen Höchstleistungen imstande sind ;-)<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 5


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Variation und Mutation 1<br />

Schau mir in die Augen Kl<strong>ein</strong>es<br />

Aufgaben<br />

1. Seit den Griechen galten die Unterschiede von Individuen bei Mensch, Tier<br />

und Pflanze als unerwünschte aber unvermeidliche Abweichungen von <strong>ein</strong>em<br />

Idealtypus. Charles Darwin erkannte als erster die positive Bedeutung und<br />

Notwendigkeit dieser individuellen Variationen für die Entwicklung des Lebens.<br />

Nämlich?<br />

2. Mache <strong>ein</strong>e Liste mit den Augenfarben in d<strong>ein</strong>er Klasse. Wie viele Blauäugige<br />

gibt es? Wie ist der Unterschied zum schweizerischen Durchschnitt von ca.<br />

23% zu erklären?<br />

3. Male die Iris von dir selbst und 2 weiteren Kollegen/Kolleginnen möglichst<br />

genau nach.<br />

4. Stark variabel sind auch die Nasenformen. Zeichne im Profil und im Massstab<br />

1:1 die Nasen von mindestens 5 Kollegen/Kolleginnen. Füge ihre Namen dazu.<br />

5. Wie viele d<strong>ein</strong>er Klasse haben <strong>ein</strong>en so genannten Darwinhöcker? Dies ist<br />

<strong>ein</strong> Überbleibsel (Atavismus) aus der Urzeit, als die Ohren unserer Vorfahren<br />

noch <strong>ein</strong>e spitze Form hatten.<br />

Lösung zu Variation und Mutation 1<br />

1.Erst wenn es individuelle, vererbbare Unterschiede gibt, kann die natürliche Selektion solche<br />

Erbinformation, die zu <strong>ein</strong>em höheren Fortpflanzungserfolg führt, in <strong>ein</strong>er Population anreichern<br />

und so die Art langsam ändern bzw. besser an die gegenwärtigen Bedingungen anpassen.<br />

2. Bei kl<strong>ein</strong>en Stichproben ist immer <strong>ein</strong>e mehr oder weniger grosse Abweichung vom wirklichen<br />

Durchschnitt zu er<strong>war</strong>ten.<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 6


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Variation und Mutation 2<br />

Gouldamadine (Chloebia gouldiae)<br />

Den Namen haben die Gouldamadinen vom berühmten britischen Ornithologen John<br />

Gould (1804-1871) erhalten, der sie als erster entdeckt, wissenschaftlich beschrieben<br />

und in Erinnerung an s<strong>ein</strong>er Frau „Lady Gould Amadine“ benannt hat.<br />

Diese australischen Prachtfinken zeigen vor allem im Kopfbereich natürlicherweise<br />

vier Ersch<strong>ein</strong>ungsformen (Phänotypen): Am häufigsten sch<strong>war</strong>z und rot, selten auch<br />

gelb, wobei es die Sch<strong>war</strong>zköpfigen sowohl mit roter und gelber Schnabelspitze gibt.<br />

Sie werden seit 1930 als beliebte Käfigvögel zu unzähligen weiteren Farbvarietäten<br />

weitergezüchtet. Diese basieren auf natürlichen Mutationen und Kreuzungen, die in<br />

der freien Natur aber meist k<strong>ein</strong>e Chance hätten, sich weiter zu reproduzieren.<br />

Aufgabe<br />

Koloriere die Zeichnungen der beiden natürlichen Gouldamadinen nach den Präparaten<br />

in der Vitrine. Die dritte Umrisszeichnung rechts bemale nach d<strong>ein</strong>er Fantasie,<br />

jedoch so, dass es nach den Fotos der Zuchtformen unten möglich ersch<strong>ein</strong>t.<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 7


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Variation, Künstliche Selektion<br />

Wolf – Hund<br />

In wenigen Jahrhunderten sind unter Obhut des Menschen aufgrund natürlicher Mutationen<br />

aus dem Wolf Hunderte von Hunderassen entstanden.<br />

Aufgaben<br />

1. Schätze das Grössenverhältnis der ausgestellten Hundeskelette (Irischer<br />

Wolfshund und Chihuahua).<br />

2. Wieso sind in freier Natur seit Jahrtausenden aus dem Wolf k<strong>ein</strong>e neuen Unterarten<br />

(Hunde) entstanden?<br />

(Afrikanische Wildhunde stammen nicht vom Wolf ab und der australische<br />

Dingo ist <strong>ein</strong> verwilderter Haushund.)<br />

3. Vergleiche die Schädel der Hunderasse unten mit demjenigen des Wolfs. Notiere<br />

in Stichworten jeweils die augenfälligsten Abweichungen.<br />

Wolf<br />

Barry,<br />

St. <strong>Bern</strong>hardshund<br />

Buldogge<br />

Zeichnungen nicht im gleichen Massstab<br />

Deutscher Schäfer<br />

Barsoi<br />

Boxer<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 8


Lösung<br />

1. ca. 1 : 4<br />

Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

2. Der natürliche Artenwandel vollzieht sich normalerweise über Hunderte von Generationen<br />

bis er deutlich sichtbar wird. Meistens braucht es <strong>ein</strong>e räumliche Auftrennung<br />

<strong>ein</strong>er Population, damit Unterarten entstehen und sich später daraus neue Arten<br />

entwickeln. Die Mutationen, die unter menschlicher Obhut zur Weiterzucht von<br />

Hunden verwendet werden, hätten in der Natur normalerweise k<strong>ein</strong>e Chance sich<br />

durchzusetzen.<br />

3. Schädelunterschiede zum Wolf<br />

Deutscher Schäfer Verkürzung des Hirnschädels, leicht verkürzte Schnauze,<br />

Barry verkürzte Schnauze, verkürzter Hirnschädel, steilere Stirn<br />

Boxer stark verkürzte Schnauze, v.a. Oberkiefer (Vorbiss)<br />

Buldogge sehr stark verkürzte Schnauze, v.a. Oberkiefer (Vorbiss)<br />

Barsoi Hinterhaupt gesenkt, Hirnschädel verkürzt<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 9


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Natürliche Selektion<br />

Homologie und Analogie<br />

Stark ver<strong>ein</strong>facht gilt: Homologe Merkmale haben den gleichen, verwandtschaftlichen<br />

Ursprung.<br />

Analoge Merkmale haben die gleiche Funktion ohne verwandtschaftlichen<br />

Bezug.<br />

Homologe Merkmale zu finden hilft die Verwandtschaften (den Stammbaum) zu erforschen.<br />

Analoge Merkmale zeigen <strong>ein</strong>e ähnliche Anpassung bei gleichgerichteter Selektion.<br />

Aufgabe<br />

1. Bezeichne in den folgenden Beispielen ob die betreffenden Merkmale analog,<br />

homolog oder k<strong>ein</strong>es von beiden sind.<br />

2. Suche je drei weitere Beispiele zu Analogie und Homologie<br />

Schnabel<br />

Dornen und Stacheln<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 10<br />

schlangenförmiger Körper<br />

Vorderextremität<br />

tiefgefurchte Oberfläche


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Lösungen zu „Natürliche Selektion - Homologie und Analogie“<br />

1. schlangenförmiger Körper analog<br />

Schnabel analog<br />

Vorderextremität homolog<br />

tiefgefurchte Oberfläche analog<br />

Dornen und Stacheln analog<br />

2. weitere Beispiele:<br />

analog: Geweih von Rothirsch und Hirschkäfer, Schutzpanzer von Schildkröte,<br />

Käfer und Motorradhelm, Flossen von Delfin und Hai, giftige Haare bei Raupe und<br />

Brennnessel,<br />

homolog: Pferdehuf und Fingernagel, Elefantenrüssel und Nase, Schwimmblase<br />

und Lunge, Blatt und Dorn, Haar und Igelstachel<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 11


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Natürliche Selektion<br />

Darwinfinken<br />

Waldsängerfink Nadelzange Kokosfink gebogene Drahtzange Dickschnabelfink Winkelzange<br />

Kaktusfink Flachzange Baumfink Seitenschneider Grundfink Kombizange<br />

Darwinfinken unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre verschiedenen Schnabelformen,<br />

<strong>ein</strong>e Anpassung an unterschiedlichen Ernährungsweisen. Analog haben<br />

Menschen dem verschiedenen Verwendungszwecken angepasste Zangen entwickelt.<br />

Darwin erkannte auf der Reise die <strong>Fink</strong>en noch nicht als eigene Arten sondern sah<br />

sie als Varietäten <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>zigen Art an. Erst als der Ornithologe John Gould die<br />

heimgeschickten Exemplare als unterschiedliche Spezies bestimmte, sah Darwin in<br />

ihnen <strong>ein</strong> weiteres Beispiel für die Abwandlung <strong>ein</strong>er Ursprungsart zu neuen Arten.<br />

Aufgabe<br />

Versuche die Bilder der Darwinfinken nach den Präparaten in der Vitrine zu identifizieren<br />

Bildnummer Deutscher Name Lat<strong>ein</strong>ischer Names<br />

Zweig Darwinfink Camarhynchus parvulus<br />

Grosser Grundfink Geospiza magnirostris<br />

Mittlerer Grundfink Geospiza fortis<br />

Kl<strong>ein</strong>er Grundfink Geospiza fuliginosa<br />

Kaktus Grundfink Geospiza scandens<br />

Grosser Kaktus Grundfink Geospiza conirostris<br />

Spitzschnabel Grundfink Geospiza difficilis<br />

1<br />

4<br />

5<br />

2<br />

7<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 12<br />

6<br />

3


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Lösungen zu „Darwinfinken“<br />

Bildnummer Deutscher Name Lat<strong>ein</strong>ischer Names<br />

6 Zweig Darwinfink Camarhynchus parvulus<br />

1 Grosser Grundfink Geospiza magnirostris<br />

3 Mittlerer Grundfink Geospiza fortis<br />

4 Kl<strong>ein</strong>er Grundfink Geospiza fuliginosa<br />

2 Kaktus Grundfink Geospiza scandens<br />

7 Grosser Kaktus Grundfink Geospiza conirostris<br />

5 Spitzschnabel Grundfink Geospiza difficilis<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 13


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Artbildung, Adaptive Radiation<br />

Darwinfinken<br />

Definition der Adaptiven Radiation: Entstehung vieler neuer Arten in (erdgeschichtlich)<br />

kurzer Zeit aus <strong>ein</strong>er Stammform durch Einnischung (Leben in <strong>ein</strong>er neuen ökologische<br />

Nische).<br />

Die Darwinfinken sind <strong>ein</strong> klassisches Beispiel für die Adaptive Radiation:<br />

1. Vor ca. 10 Millionen Jahre werden vermutlich in <strong>ein</strong>em Sturm <strong>ein</strong>ige wenige<br />

Exemplare <strong>ein</strong>er unspezialisierten <strong>Fink</strong>enart vom südamerikanischen Festland<br />

auf <strong>ein</strong>e der Galapagosinseln geblasen.<br />

2. Durch Nahrungsvielfalt und fehlende Konkurrenz kommt es zu starker Vermehrung<br />

und zu genetischer Vielfalt bei den Schnabelformen.<br />

3. Von dieser Population gelangen wieder <strong>ein</strong>ige wenige auf <strong>ein</strong>e Nachbarinsel,<br />

wo sie sich mit ihren spezifischen Schnabelformen (Gendrift) auf <strong>ein</strong>en Nahrungserwerb<br />

spezialisieren (z.B. Kaktussamen) und sich weiter an diesen anpassen.<br />

Besteht die Isolation lange genug, verändern sie sich gegenüber der<br />

Stammpopulation so stark, dass bei erneuter Ver<strong>ein</strong>igung k<strong>ein</strong>e Reproduktion<br />

mit dieser mehr möglich ist. Sind die genutzten Nischen unterschiedlich genug<br />

(k<strong>ein</strong>e Konkurrenz), können beide Arten neben<strong>ein</strong>ander leben.<br />

4. Dieser Vorgang der Artneubildung wiederholte sich verschiedene Male, so<br />

dass es heute 14 verschiedene Arten von Darwinfinken gibt.<br />

Aufgaben<br />

1. Warum gibt es k<strong>ein</strong>e adaptive Radiation von <strong>Fink</strong>en auf dem Festland?<br />

2. Wären so viele Arten vermutlich auch bei <strong>ein</strong>er Erstbesiedlung durch Spechte<br />

oder Kolibris entstanden?<br />

3. Was würde wohl geschehen, wenn man heute nochmals <strong>Fink</strong>en vom Festland<br />

auf den Galapagos aussetzen würde?<br />

4. Was könnten der Turm zu Babel, Autos oder Handys mit der Adaptiven Radiation<br />

zu tun haben?<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 14


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Lösungen zu „Artbildung, Adaptive Radiation, Darwinfinken“<br />

1. Warum gibt es k<strong>ein</strong>e adaptive Radiation der <strong>Fink</strong>en auf dem Festland?<br />

Die ökologischen Nischen sind längst durch andere spezialisierte Arten<br />

(Spechte, Kernbeisser etc.) besetzt.<br />

2. Wären so viele Arten auch bei <strong>ein</strong>er Erstbesiedlung durch Spechte oder Kolibris<br />

entstanden? Bei hochspezialisierten Arten ist <strong>ein</strong>e Anpassung an neue<br />

Nahrungsquellen durch Mutation sehr viel unwahrsch<strong>ein</strong>licher.<br />

3. Was würde wohl geschehen, wenn man heute nochmals <strong>Fink</strong>en vom Festland<br />

auf den Galapagos aussetzen würde? Sie würden vermutlich aussterben,<br />

da praktisch alle ökologischen Nischen schon besetzt sind.<br />

4. Was könnte der Turm zu Babel, Autos und Handys mit der Adaptiven Radiation<br />

zu tun haben?<br />

Gemäss der biblischen Sage von der babylonischen Sprachverwirrung entstanden<br />

dort die verschiedenen Sprachen. Dialekte und Sprachen verhalten sich sehr<br />

ähnlich wie Lebewesen bezüglich Evolution bzw. Wandel, Neubildung und Adaptiver<br />

Radiation.<br />

Auch Autos und Handys zeigten nach ihrer Erfindung <strong>ein</strong> ähnliches Bild wie die<br />

Adaptive Radiation mit <strong>ein</strong>er schnellen Anpassung an viele Nischenfunktionen<br />

(Sportwagen, Familienwagen, Lastwagen, Panzerwagen, Rennwagen etc., bzw.<br />

Handys mit Kamera, MP3, Terminkalender, Spezialausführungen für Geschäftsleute<br />

oder Senioren etc.)<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 15


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Artbildung<br />

Vom Buch- zum Teydefink<br />

Aufgaben<br />

1. Kommentiere anhand des Lehrfilms in Stichworten wie man sich die Artentstehung<br />

erklärt. Füge jeweils die Nummern der zugehörigen Cartoons an und<br />

korrigiere unten deren Reihenfolge.<br />

2. Beschreibe anhand der Grafik unten inwiefern die Artumwandlung <strong>ein</strong>e Voraussetzung<br />

für die Artaufspaltung ist.<br />

3. Diskutiere die Möglichkeiten, was geschehen könnte, wenn man den Teydefink<br />

(Blaufink) der Kanaren auf dem Festland aussetzen würde.<br />

4. Ist dir sonst in der Ausstellung noch <strong>ein</strong> Buchfink begegnet. Warum ist er dort<br />

und wie ist er wohl zu s<strong>ein</strong>em Namen gekommen?<br />

5. Nenne mindestens 3 Tierarten, bei denen die Aufspaltung in eigenständige<br />

Arten sich erst kürzlich (geologisch gesehen) vollzogen hat oder noch im<br />

Gang ist.<br />

1 2 3<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 16


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Lösungen zu „Vom Buch- zum Blaufink - Artbildung „<br />

1. Reihenfolge der Illustrationen: 2, 3, 1<br />

2. Ablauf der Artbildung:<br />

- Räumliche Trennung <strong>ein</strong>zelner Buchfinken vom Rest der Population, indem sie<br />

<strong>ein</strong>e Sturm auf die Kanaren bläst.<br />

- Anpassung an die neue Umgebung oder Veränderung durch sexuelle Selektion:<br />

grösser, bläuliches Gefieder der Männchen, neuer Balzgesang.<br />

- Bei erneutem Eintreffen von Buchfinken vom Festland sind die Unterschiede so<br />

gross geworden, dass k<strong>ein</strong>e Kreuzung mehr stattfindet. Der blaue Buchfink ist<br />

zum Teydefink, zu <strong>ein</strong>er eigenen Art, geworden.<br />

3. Teydefink auf dem Festland:<br />

A. Er könnte sich gegen den <strong>ein</strong>heimischen Buchfink (oder andere Vögel) nicht<br />

behaupten und würde aussterben.<br />

B. Er wäre konkurrenzstärker als der Buchfink und würde diesen mit der Zeit<br />

verdrängen.<br />

C. Er würde s<strong>ein</strong>e eigene ökologische Nische finden wie auf den Kanaren und<br />

beide Arten könnten neben<strong>ein</strong>ander leben.<br />

4. Ein weiterer Buchfink sitzt auf dem grossen Buch des burgerlichen Stammregisters.<br />

S<strong>ein</strong>en Namen hat er aber natürlich von der Buche, dessen Nüsschen er gerne<br />

frisst.<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 17


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Artbildung: Forelle blau und gelb<br />

Arten ändern sich über die Generation hinweg durch Anpassungen und Zufälle. Werden Populationen<br />

getrennt, so entwickeln sie sich in unterschiedlicher Weise. <strong>Es</strong> kommt zu Unterarten<br />

und schliesslich zu neuen Arten. Die <strong>ein</strong>heimische Forelle zeigt je nach Gewässer bereits<br />

deutliche Unterschiede. <strong>Es</strong> handelt sich noch um Unterarten, da es immer noch, wenn auch<br />

selten, zu <strong>ein</strong>em Austausch mit den andern Populationen kommt. Ähnliche Aufspaltungen gibt<br />

es in der Schweiz auch bei Vipern, Mauereidechsen, Schmetterlingen oder analog bei<br />

menschlichen Dialekten.<br />

Aufgabe<br />

− Welchen Weg müsste <strong>ein</strong>e Bachforelle bewältigen, um sich mit <strong>ein</strong>er Marmorata<br />

Forelle zu paaren? Wie gross wäre die Distanz etwa, wenn die Schweiz West-Ost<br />

im Vergleich etwa 300 km misst?<br />

Lösung: Aare, Rh<strong>ein</strong>, Nordsee, Ärmelkanal, Iberische Halbinsel, Str. von Gibraltar, Str. von Sizilien,<br />

Adria, Po, Tessin. Distanz ca. 7200 km.<br />

− Bestimme anhand der Modelle in der Vitrine die Forellen auf den Zeichnungen.<br />

− Notiere oder markiere die wichtigen Unterscheidungsmerkmale.<br />

− Koloriere die Zeichnungen möglichst naturgetreu.<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 18


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Stammesgeschichte / Humanevolution 1<br />

Aufgaben<br />

1. Trage in die Zeitlinie unten <strong>ein</strong>:<br />

− Die Hominidenarten, die als Schädel in der Ausstellung vorhanden sind (ohne<br />

Schimpanse, Gorilla, Orang Utang und Gibbon)<br />

− Homo neanderthalensis (130'000 – 30'000 Jahre vor heute)<br />

− Den letzten gem<strong>ein</strong>samen Vorfahren von Schimpanse und Mensch<br />

− die ersten St<strong>ein</strong>werkzeuge (2.5 Millionen Jahren)<br />

− die erste Nutzung und Beherrschung des Feuers (ca. 800'000 Jahren).<br />

− den Beginn des Eiszeitalter (seit 2.6 Millionen Jahre) und die Nacheiszeit (seit<br />

11'000 Jahren)<br />

2. Wie könnten unsere Nachfahren in 500'000 oder in <strong>ein</strong>er Million Jahren aussehen?<br />

Zeichne eventuell auch Zwischenschritte <strong>ein</strong>, um den Ablauf klar zu machen. Benenne<br />

den Selektionsdruck (die Umweltbedingungen), die zu d<strong>ein</strong>em Zukunftsmenschen<br />

führen könnten.<br />

Du kannst aber auch die gleiche Evolutionsrichtung (natürliche Selektion) annehmen,<br />

wie sie in den letzten 4 Millionen Jahre vorherrschend <strong>war</strong> (auch wenn diese zurzeit<br />

durch Kultur<strong>ein</strong>flüsse nicht mehr gilt).<br />

3. Wegen des nach wie vor spärlichen Fundmaterials sind für die Paläoanthropologen<br />

verschiedene Interpretationen möglich. Nach mehrheitlich europäischer Auffassung<br />

gilt zurzeit die in der folgenden Grafik dargestellte Vorfahrenreihe für den Homo<br />

sapiens. Welches sind die wesentlichen inhaltlichen Unterschiede zum Stammbaum<br />

in der Ausstellung, der eher von amerikanischen Forschern vertreten wird?<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 19


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Lösungen zu „Stammesgeschichte / Humanevolution“<br />

1.<br />

− das Schädelvolumen vergrössert sich.<br />

− die Zähne und der Kiefer verkl<strong>ein</strong>ern sich<br />

− das Gesicht wird „flacher“, die Stirn steiler, die Überaugenwülste kl<strong>ein</strong>er<br />

3. Nach dem Stammbaum in der Vitrine wären Homo erectus, Homo habilis, Homo<br />

rudolfensis, Australopithecus afarensis und africanus sowie Ardipithecus k<strong>ein</strong>e Vorfahren<br />

des heutigen Menschen, sondern nur ausgestorbene Seitenäste ohne Nachkommen.<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 20


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Stammesgeschichte<br />

Humanevolution: Körper- und Hirngrösse<br />

Aufgabe<br />

1. Welche Merkmale verändern sich bei den Schädeln der Hominiden im Laufe der<br />

Zeit?<br />

2. Zeichne die Entwicklung der Schädelkapazität und Körpergrösse in das Koordinatensystem<br />

unten <strong>ein</strong>.<br />

Name Alter<br />

Schädelvolumen<br />

in Millionen Jahren in cm 3<br />

max. Grösse<br />

in cm<br />

1. Homo sapiens ab 0.2 1400 190<br />

2. Homo neanderthalensis 0.25 – 0.03 1600 160<br />

3. Homo erectus 1,85 – 0.3 940 185<br />

4. Homo ergaster 1.9 – 1.4 850 185<br />

5. Homo rudolfensis 2.5 – 1.8 750 155<br />

6. Australopithecus 3 – 4 500 150<br />

afarensis<br />

(Proconsul, nicht <strong>ein</strong>tragen) 26 -14 170 175<br />

Schimpanse (zum Vergleich) heute 400<br />

Gehirngrösse<br />

in cm 3<br />

4<br />

3 2 1<br />

0<br />

Körpergrösse<br />

in cm<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 21<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Stammesgeschichte<br />

Humanevolution: Vom Schädel zum Porträt<br />

Aufgabe<br />

Versuche die folgenden bildhaften Rekonstruktionen mit Hilfe der ausgestellten<br />

Schädel <strong>ein</strong>em der erwähnten Hominiden zuzuordnen, d.h. setze die Nummern der<br />

Porträts hinter den entsprechenden Namen:<br />

Bemerkung: Die Bilder sind von verschiedenen Illustratoren nach Schädelrekonstruktionen oft aufgrund<br />

weniger gefundener Bruchstücke gezeichnet worden. Dabei auch ist viel Fantasie <strong>ein</strong>geflossen, denn<br />

weder über Haare, Hautfarbe, Nasen- und Ohrenform weiss man Genaueres. Die Bildnummern haben<br />

k<strong>ein</strong>en Zusammenhang mit den Nummern der Schädelkopien in der Vitrine.<br />

Proconsul<br />

Kenyanthropus<br />

Australopithecus afarensis<br />

Australopithecus africanus<br />

Homo rudolfensis<br />

Homo ergaster<br />

Homo erectus<br />

Homo sapiens<br />

Paranthropus bosei<br />

Paranthropus robustus<br />

Pan, Schimpanse<br />

1<br />

5 6<br />

9<br />

rekonstruiertes Porträt<br />

2<br />

10<br />

3<br />

7<br />

11<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 22<br />

8<br />

4<br />

12


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Lösung zu „Humanevolution: Vom Schädel zum Porträt“<br />

rekonstruiertes Porträt<br />

Proconsul 7<br />

Kenyanthropus 1<br />

Australopithecus afarensis 9<br />

Australopithecus africanus 3<br />

Homo rudolfensis 10<br />

Homo ergaster 4<br />

Homo erectus 6<br />

Homo habilis 2<br />

Homo sapiens 11<br />

Paranthropus bosei 5<br />

Paranthropus robustus 12<br />

Pan, Schimpanse 8<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 23


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Stammesgeschichte / Humanevolution<br />

Die Entwicklung der Menschheit von Erich Kästner (1899 - 1974)<br />

Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,<br />

behaart und mit böser Visage.<br />

Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt<br />

und die Welt asphaltiert und aufgestockt,<br />

bis zur dreißigsten Etage.<br />

Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn,<br />

in zentralgeheizten Räumen.<br />

Da sitzen sie nun am Telefon.<br />

Und es herrscht noch genau derselbe Ton<br />

wie s<strong>ein</strong>erzeit auf den Bäumen.<br />

Sie hören weit. Sie sehen fern.<br />

Sie sind mit dem Weltall in Fühlung.<br />

Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern.<br />

Die Erde ist <strong>ein</strong> gebildeter Stern<br />

mit sehr viel Wasserspülung.<br />

Sie schießen die Briefschaften durch <strong>ein</strong> Rohr.<br />

Sie jagen und züchten Mikroben.<br />

Sie versehn die Natur mit allem Komfort.<br />

Sie fliegen steil in den Himmel empor<br />

und bleiben zwei Wochen oben.<br />

Was ihre Verdauung übrigläßt,<br />

das verarbeiten sie zu Watte.<br />

Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest.<br />

Und sie stellen durch Stiluntersuchungen fest,<br />

daß Cäsar Plattfüße hatte.<br />

So haben sie mit dem Kopf und dem Mund<br />

Den Fortschritt der Menschheit geschaffen.<br />

Doch davon mal abgesehen und<br />

bei Lichte betrachtet sind sie im Grund<br />

noch immer die alten Affen.<br />

Aufgaben<br />

1. Kommentiere das Gedicht von E. Kästner aus biologischer Sicht.<br />

2. Lebewesen sind niemals so „perfekt“ an die Umwelt angepasst, dass k<strong>ein</strong>e Verbesserungen<br />

mehr möglich wären. Sie sind nur soweit entwickelt, dass die Art gerade<br />

überlebt.<br />

Nenne 3 körperliche Eigenschaften des Menschen, die d<strong>ein</strong>er M<strong>ein</strong>ung nach „verbesserungswürdig“<br />

für das Überleben des Homo sapiens sind. Gibt es dazu nach <strong>ein</strong>er<br />

Diskussion mit Kollegen und Kolleginnen auch Gegenargumente oder begründete<br />

Zweifel?<br />

Antwort: Unter den gegenwärtigen Lebensbedingungen ersch<strong>ein</strong>en z.B. folgende menschlichen<br />

Merkmale schlecht angepasst:<br />

- Kurzsichtigkeit (bis 50%), vermutlich durch häufigeres Nahfokussieren in der Jugend.<br />

- Rückenprobleme, vermutlich durch häufigeres Sitzen statt ganzheitlicher Bewegung<br />

- Geburtskomplikationen, bedingt durch den engen Geburtskanal (die Beckenform ist für den<br />

aufrechten Gang notwendig) und dem grossem Kopf des Kindes<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 24


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Stammesgeschichte<br />

Ammoniten<br />

Ammoniten sind k<strong>ein</strong>e Schnecken<br />

sondern gehören wie Tintenfische zu<br />

Wie <strong>ein</strong> lebender Ammonit<br />

den Kopffüssern. Sie lebten während<br />

ausgesehen haben könnte.<br />

340 Millionen Jahren. Sie entstanden<br />

vor ca. 400 Millionen Jahren und<br />

starben vor 65 Millionen Jahren<br />

zusammen mit den Dinosauriern infolge<br />

<strong>ein</strong>es Meteoriten<strong>ein</strong>schlages aus. Sie<br />

bildeten in dieser Zeit über 30'000<br />

verschiedene Arten, die oft geologisch<br />

gesehen nur kurze Zeit lebten. Diese<br />

kurzlebigen Arten können von Geologen als so genannte<br />

„Leitfossilien“ zum vergleichenden Datieren von Gest<strong>ein</strong>sschichten verwendet<br />

werden.<br />

In der Vitrine ist <strong>ein</strong> geologisch kurzer Zeitabschnitt von 4 Millionen Jahren dargestellt,<br />

in der sich über 20 neue Arten von Ammoniten entwickelt haben.<br />

Viele weitere Ammonitenarten aus anderen Zeiten findest du übrigens gleich neben<br />

der Evolutionsausstellung im Raum Vielfaltsspektrum in <strong>ein</strong>er der mechanischen<br />

Schubladen.<br />

Aufgaben (die Fossilien sind bei der <strong>Museum</strong>spädagogik zu beziehen)<br />

1. a) 3 der 5 Ammoniten vor dir sind Abgüsse, die du auch in der Vitrine der Ausstellung<br />

findest. Bestimme sie.<br />

Merke: Die Grösse von Ammoniten ist k<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>deutiges Merkmal für die Artbestimmung,<br />

da sie auch von Alter und Geschlecht abhängt.<br />

1. b) Wie unterscheiden sich die 5 Arten abgesehen von der Grösse?<br />

2. Wie viele Zwischenformen und Artaufspaltungen sind von der Ursprungsart bekannt?<br />

Die Lösung lässt sich mit Hilfe des Stammbaums in der Vitrine finden.<br />

Lösungen zu „Ammoniten“<br />

1. a) Die beiden Fossilien mit <strong>ein</strong>em x in der Beschriftung gehören nicht zum Zeitausschnitt,<br />

der in der Ausstellung gezeigt wird. Für die übrigen gilt:<br />

kl<strong>ein</strong>ster Ammonit (43307): Amauroceras wertheri<br />

mittlerer Ammonit (4330 26: Amaltheus margaritatus Morphotyp striatus<br />

grösster Ammonit: Pleuroceras hawskerense Morphotyp elaboratum<br />

2. Zwischen den beiden Arten Oistoceras figulinum und Pleuroceras solare yeovilense<br />

sind 6 Ammonitenarten ausgestellt.<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 25


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Stammesgeschichte - Evolution der Pferde<br />

Aufgaben<br />

1. Nenne drei Unterschiede zwischen den Skeletten des Paläotheriums (in der Computeranimation)<br />

und dem des modernen Pferdes. In der Ausstellung ist es <strong>ein</strong> Pony<br />

d.h. <strong>ein</strong> Pferd mit <strong>ein</strong>er Schulterhöhe von weniger als 148 cm. Das tapirähnliche Paläotherium,<br />

das vor 30 - 45 Millionen Jahren lebte, gehört nicht zu den Vorfahren der<br />

Pferde, ist diesen aber nahe verwandt.<br />

2. Ordne die Bilder der Vorfahren der heutigen Pferde unten in <strong>ein</strong>e zeitliche Reihenfolge:<br />

Welche Vorderfüsse gehören zu welchem Tier? Fülle dazu die Tabelle aus.<br />

Art Millionen Jahre<br />

vor heute<br />

Pferd seit 4<br />

Merychippus 18 - 11<br />

Mesohippus 40 - 25<br />

Hyracotherium 60 - 45<br />

Rekonstruktionszeichnung<br />

Nr. A<br />

Vorderfussknochen<br />

Nr. B<br />

3. a) Trage die Tiere auf der Zeitskala <strong>ein</strong>.<br />

3. b) Vergleiche die Evolution der Pferde zeitlich mit der des Menschen, d.h. trage<br />

auch den ersten Urmenschen (Homo) in der Skala <strong>ein</strong>.<br />

Jahrmillionen vor heute<br />

A1<br />

A2<br />

A3 A4<br />

Die Zeichnungen sind nicht im gleichen Massstab.<br />

Paläotherium vor 45-30 Millionen Jahren<br />

B1 B2<br />

B3 B4<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 26


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Lösung zu Evolution der Pferde<br />

1. Paläotherium: viel kl<strong>ein</strong>er, runder Rücken, kürzere und angewinkelte B<strong>ein</strong>e<br />

2.<br />

Art Millionen Jahre<br />

vor heute<br />

Rekonstruktionszeichnung<br />

Nr. A<br />

Pferd seit 4 A 4 B 2<br />

Merychippus 18 - 11 A 1 B 3<br />

Mesohippus 40 - 25 A 2 B 4<br />

Hyracotherium 60 - 45 A 3 B 1<br />

3.<br />

Hyracotherium<br />

Jahrmillionen vor heute<br />

Mesohippus<br />

Vorderfussknochen<br />

Nr. B<br />

Merychippus<br />

Homo<br />

Pferd<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 27


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Darwin: Vorwissen, neues Wissen, noch nicht Gewusstes<br />

Aufgabe<br />

Welche Begriffe und Mechanismen zur Evolution, die du auf den Puzzleteilen an der<br />

Stirnwand des mittleren Korpus siehst, kannte man schon vor Darwin, welche hat<br />

Darwin entwickelt und neu erkannt, welche kamen seither dazu?<br />

Alter der Erde ca. 4.5 Milliarden<br />

Vererbungsregeln und -mechanismen<br />

Kontinentalverschiebung<br />

Individualität der Lebewesen, Variabilität<br />

Mutationen<br />

natürliche Selektion<br />

sexuelle Selektion<br />

künstliche Selektion<br />

Erdalter über 6000 Jahre<br />

Erklärung der Weibchenauswahl<br />

Erklärung für Kooperation<br />

Erklärung für Altruismus (Tierstaaten)<br />

Kampf ums Das<strong>ein</strong><br />

Arten verändern sich<br />

Arten sterben aus<br />

Arten entstehen neu<br />

erbliche Anpassung<br />

Weibchen sind wählerisch<br />

Lösung zu Darwins Vorwissen<br />

vor Darwin<br />

bekannt<br />

von Darwin<br />

erkannt<br />

Darwin unbekannt<br />

vor Darwin von Darwin Darwin unbe-<br />

bekannt erkannt kannt<br />

Alter der Erde ca. 4.5 Milliarden x<br />

Vererbungsregeln und -mechanismen x<br />

Kontinentalverschiebung<br />

Individualität der Lebewesen, Variabilität<br />

x<br />

Mutationen x<br />

natürliche Selektion x<br />

sexuelle Selektion x<br />

künstliche Selektion x<br />

Erde über 6000 Jahre alt x<br />

Erklärung der Weibchenauswahl x<br />

Erklärung für Kooperation x<br />

Erklärung für Altruismus (Tierstaaten) x<br />

Arten verändern sich x<br />

Arten sterben aus x<br />

Arten entstehen neu x<br />

erbliche Anpassung x<br />

Weibchen sind wählerisch x<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 28


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Darwin<br />

Beagle, der kl<strong>ein</strong>e Spürhund<br />

Aufgabe<br />

Bei welchen der 6 Schiffe unten handelt es sich gemäss dem Aufriss- und Grundrissplan<br />

um die Beagle?<br />

1 2<br />

Lösung zu „Darwin - Beagle, der kl<strong>ein</strong>e Spürhund“<br />

Die Schiffe 1 und 5 stellen die Beagle dar<br />

3<br />

5 6<br />

Aufriss und Grundriss der Beagle<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 29<br />

4<br />

1


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Darwin<br />

Galapagos-Guckkasten<br />

Aufgabe<br />

Wir basteln <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Diorama, das die Galapagosinseln zeigt in der Zeit als<br />

Darwin sie besucht hat.<br />

Halbiere <strong>ein</strong> festes Blatt A4 der Länge nach. Falte diesen Streifen zur Hälfte<br />

handorgelförmig gemäss Abbildung. Der <strong>ein</strong>e der ungefalteten Teile wird mit<br />

<strong>ein</strong>em Hintergrundbild bemalt: z.B. die in <strong>ein</strong>er Bucht vor Anker liegende<br />

„Beagle“. Der andere Streifen enthält den Vordergrund, vielleicht mit <strong>ein</strong>igen<br />

Tieren auf Lavabrocken und vor allem mit <strong>ein</strong>em grossen Fenster als<br />

Durchblick. Den oberen Rand lässt du aus Stabilitätsgründen stehen. Nun<br />

kommen zwischen die Falten der Handorgel noch <strong>ein</strong> oder zwei Kulissen als<br />

Mittelgrund mit grossen Fenstern. Miss dazu die Länge aus, schneide sie<br />

mit Laschen zum Einkleben zurecht und bemale sie, bevor du sie hin<strong>ein</strong>leimst.<br />

Auf ihnen könnte etwa Darwin auf der Jagd nach Insekten und<br />

Vögeln zu sehen s<strong>ein</strong>.<br />

Zur Inspiration mögen unten <strong>ein</strong>ige Fotos der Galapagos dienen. Wer<br />

nicht alles zeichnen mag, kann auch Elemente aus den Fotos<br />

ausschneiden, nachdem er sie auf die gewünschte Grösse kopiert hat.<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 30


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Darwin: 5000 Briefen, <strong>ein</strong> Original<br />

Aufgabe<br />

Versuche zumindest <strong>ein</strong>en Satz in Darwins Handschrift in der Einladung an den <strong>Bern</strong>er<br />

Geologen <strong>Bern</strong>hard Studer zu entziffern. Vergleiche d<strong>ein</strong>en Vorschlag später mit<br />

der Abschrift (Transkription). Fehlerfrei?<br />

Hier die ersten 3 Zeilen, um dich an das Schriftbild zu gewöhnen:<br />

enquire about his plans. Prof. Sedgwick, who knows<br />

more than anyone of Wales is scarcely ever in<br />

London for more than a day or two.—<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 31


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Darwin: 5000 Briefen, <strong>ein</strong> Original<br />

(Fortsetzung)<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 32


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Lösungen zu Darwin: 5000 Briefen, <strong>ein</strong> Original<br />

ausgestellter Brief von Charles Darwin an den <strong>Bern</strong>er Geologen und Professor<br />

<strong>Bern</strong>hard Studer vom 4. Juli 1847, Leihgabe der Burgerbibliothek <strong>Bern</strong><br />

Transkription:<br />

Down Farnborough Kent<br />

July 4 th<br />

[Seite 1 (nicht sichtbar, da auf Rückseite)]<br />

Dear Sir<br />

On my return home from Oxford, I found your interesting & obliging letter, which by an unfortunate<br />

mistake had not been for<strong>war</strong>ded to me at Oxford, & consequently I did not make acquaintance<br />

with your friend & countryman. I have, also heard that the pamphlet, which you<br />

have been so kind as to give me, has arrived at Park St. (my Brother's house) & I shall get it<br />

at the end of this week.— I am very glad to hear that you purpose coming to England & I hope<br />

that your tour may be in every way successful. I fear that there will be few, or no geologists in<br />

London in the middle of August: M r Lyell has gone into Scotland; Sir R. Murchison, I believe,<br />

starts soon for France, & the officers of the Geological Survey will no doubt be at work.— I<br />

have some hopes M r Sharpe may be then in London, & he would be able to give you much<br />

information about N. Wales; & I will write to him tomorrow to<br />

[Seite 2]<br />

enquire about his plans. Prof. Sedgwick, who knows more than anyone of Wales is scarcely<br />

ever in London for more than a day or two.—<br />

My house is 18 miles from London; & if you can spare the time I shall be truly glad to see you<br />

here & will give you all the advice in my power. I shall be at home, I am almost sure, all August:<br />

early in September, I shall be absent though only for a short time. I am, however, sorry<br />

to say that you could not apply to a worse person for geological information respecting<br />

England than myself; shortly after my return from my long voyage, I had a tedious & severe<br />

illness, & I have never since recovered my strength & suppose I never shall. since I have<br />

never geologised in any part of England, not even near my own house. I appear quite well,<br />

but from b<strong>ein</strong>g a strong man, I am become incapable of any continued muscular exertion; or<br />

indeed of much exertion of mind, for even conversation, if it excites me, tires me in a very<br />

short time, so that I<br />

[Seite 3]<br />

am compelled to live a most retired life. What little assistance I can give, I will give with the<br />

greatest pleasure, & shall be able anyhow to introduce you to more useful guides. I must<br />

apologise for troubling you with so many particulars about myself, but I thought it better to<br />

fore<strong>war</strong>n you that I am incapable of b<strong>ein</strong>g of much service.— If you will be so good as to write<br />

to me, as soon as you arrive in England, or soon before, telling me where I can address you<br />

in London, I will answer you immediately & if you would like to come here at once I will direct<br />

you the best way. In the mean time I will think of people to whom to introduce you.— I may,<br />

perhaps, be able to lend you some books on English Geology, to carry with you on your<br />

tour.— I hope you are able to speak some English, for I confess with very much shame, that I<br />

cannot speak, though able to read with perfect ease, French.—<br />

With every good wish, pray believe me, dear Sir, Your faithful & obed sert. | C. Darwin<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 33


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Darwin, k<strong>ein</strong> Fachidiot<br />

Aufgabe<br />

Nenne mindestens 5 andere biologische Fachgebiete neben der Evolutionstheorie, in<br />

denen Charles Darwin naturwissenschaftlich geforscht und publiziert hat. Hinweise<br />

dazu findest du auf der Wandtafelzeichnung.<br />

Lösungen zu „Darwin, k<strong>ein</strong> Fachidiot „<br />

weitere Forschungsgebiete:<br />

− Botanik (fleischfressende Pflanzen, Bestäubung bei Orchideen, Kreuzbefruchtung,<br />

Bewegung bei Pflanzen)<br />

− Geografie (Atollbildung),<br />

− Geologie,<br />

− Zoologie (Korallen, Seepocken, Haustierzucht),<br />

− Verhaltensforschung (Mimik),<br />

− Ökologie (Regenwürmer und Bodenfruchtbarkeit), Züchtung von Pflanzen und<br />

Tieren<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 34


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Darwin: zeitgenössische Mode<br />

Aufgabe<br />

Welche Kleider <strong>war</strong>en zur Zeit Darwins in Mode? Kreuze die Kleidungsstücke an, die<br />

britische Ladies und Gentlemen zwischen 1809 und 1882 getragen haben.<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 35


1455 - 70<br />

Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Lösungen zu „Darwin: zeitgenössische Mode“<br />

1823 - 28<br />

1832 - 40<br />

1871 - 77<br />

1845 - 50<br />

1580 - 90<br />

1907 - 10<br />

1755 - 65<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 36


Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

Bezug zum Lehrplan für die Primarstufe und Sekundarstufe I<br />

Themenfelder im Lehrplan 95 des Kantons <strong>Bern</strong> Seite NMM 59:<br />

Sich mit Vorstellungen und Fragen zur Entwicklung der Lebewesen befassen.<br />

Bsp. Hypothese über die Abstammung der Arten (Evolution)<br />

Vorstellungen in verschiedenen Religionen<br />

Sich mit Leben und Werk von Menschen befassen, die Naturphänomene entdeckt<br />

und erforscht haben.<br />

Bsp. Hildegard von Bingen, Jan Ingen-Hauz, Joseph Priestly, Gregor Mendel<br />

Persönliche Bemerkung des Autors:<br />

Der Stellenwert der Evolutionstheorie, als vielleicht wichtigster Beitrag der Biologie<br />

für das Verständnis des Lebens, ist im <strong>Bern</strong>ischen Lehrplan 95 weit unter ihrer Bedeutung<br />

<strong>ein</strong>gestuft:<br />

Der Begriff Evolution wird im ganzen Lehrplan nur <strong><strong>ein</strong>mal</strong> und in Klammern, im gleichen<br />

Zug mit andern „Vorstellungen verschiedener Religionen“ erwähnt. Die Evolution<br />

als blosse Hypothese (d.h. nur vermutete Gültigkeit) zu bezeichnen, ist tendenziös<br />

und evolutionsf<strong>ein</strong>dlich.<br />

Die kreationistische und zu recht heftig widersprochene Einflussnahme im Lehrmittel<br />

„NaturWert“ des <strong>Bern</strong>er Lehrmittelverlags 2007 entsprach offensichtlich den Vorgaben<br />

im Lehrplan, der damit ebenfalls der Revision bedarf, wenn er noch ernst genommen<br />

werden soll.<br />

In die gleiche Richtung deutet auch das Themenfeld „Naturforscher“:<br />

Wieso wird als erstes Beispiel <strong>ein</strong>e mittelalterliche Mystikerin zu behandeln vorgeschlagen,<br />

die nie Naturforscherin <strong>war</strong> oder als solche gegolten hat und deren esoterisch-medizinische<br />

Kräuterkunde weder <strong>ein</strong>en wissenschaftlichen Anspruch hatte,<br />

noch für das Naturverständnis irgendwelche bekannten Fortschritte gebracht hat?<br />

Wieso kommen nicht an erster Stelle anerkannte Forscher zum Zug, die für Wissenschaft,<br />

unseren Alltag und die Allgem<strong>ein</strong>bildung <strong>ein</strong>en bis heute wichtigen Beitrag<br />

geleistet haben wie Galileo Galilei, Isaac Newton, Charles Darwin, Louis Pasteur,<br />

Albert Einst<strong>ein</strong>, etc.? Zufall ist es wohl, dass der <strong>ein</strong>zige erwähnte Forscher von Bedeutung,<br />

Gregor Mendel, ebenfalls Klostervorsteher <strong>war</strong>.<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 37


Links<br />

Didaktisches Material zur Ausstellung „<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong><strong>ein</strong>mal</strong> <strong>ein</strong> <strong>Fink</strong>“<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/%25s<br />

Die vielen meist sehr zuverlässigen Infos zu allen relevanten Themen bez. Darwin<br />

und Evolutionstheorie im Onlinelexikon Wikipedia sind sehr empfohlen aber hier nicht<br />

zusätzlich aufgeführt.<br />

http://darwin-online.org.uk/<br />

Gesamtwerk Darwins inkl. Korrespondenz faksimiliert und transkribiert<br />

http://www.biolib.de/<br />

Originalausgaben der Werke Darwins online auf Deutsch (unter Autoren Charles<br />

Darwin auswählen).<br />

http://www.aboutdarwin.com/ Werk und Biographie Ch. Darwin mit vielen sonst kaum<br />

zu findenden Fotos<br />

http://home.datacomm.ch/biografien/biografien/wallace.htm<br />

zu Alfred Russel Wallace<br />

http://www.science-at-home.de/referate/kreationismus_argumente.php<br />

Argumente für und wider den Kreationismus<br />

http://schule-und-evolution.uwen.ch<br />

Schule und Evolution. Kritische Reaktion auf das Lehrmittel NaturWert des <strong>Bern</strong>er<br />

Lehrmittelverlags<br />

http://www.bibleserver.com/index.php<br />

verschiedene Bibeln online<br />

http://darwina<strong>war</strong>ds.com/<br />

Humoristisch “Honoring those who improve the species...by accidentally removing<br />

themselves from it!”<br />

http://www.darwinproject.ac.uk/darwin/search/advanced?query=addressee:%22Stud<br />

er%2C+<strong>Bern</strong>hard%22<br />

Korrespondenz Darwin – <strong>Bern</strong>hard Studer<br />

<strong>Museum</strong>spädagogik NMBE, Mai 09 mr 38

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