Inklusion - preprintmedia.de
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FreiZeit<br />
oft sehr ausgeprägt. Auch für Umweltthemen sind sie<br />
empfänglich.<br />
Da bietet sich z.B. eine Mitarbeit in einer Menschenrechtsorganisation<br />
wie ai an, bei Greenpeace, bei einem<br />
Tierschutzverein o<strong>de</strong>r einer Waldinitiative. Solche Gruppen<br />
treffen sich regelmäßig. Bei <strong>de</strong>n Gruppenaben<strong>de</strong>n<br />
könnte auch jemand mit Down-Syndrom eine Aufgabe<br />
übernehmen. Es wer<strong>de</strong>n Infostän<strong>de</strong> und an<strong>de</strong>re Aktionen<br />
organisiert, wobei Helfer immer willkommen sind.<br />
Es gibt Umweltgruppen, die <strong>de</strong>n Wald sauber machen.<br />
Hier könnten sich Menschen mit Down-Syndrom be -<br />
teiligen.<br />
Das Engagement in einer solchen Gruppe kann eine<br />
sinnvolle Freizeitbeschäftigung sein. Man lernt außer<strong>de</strong>m<br />
neue Menschen kennen, kann sich an Wochenen<strong>de</strong>n<br />
aktiv einbringen, kann seine Kommunikations -<br />
fähigkeiten üben und lernt einfach dazu.<br />
Pilgern<br />
Dass Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen o<strong>de</strong>r auch mit<br />
psychischen Erkrankungen viel Profit von einer Pilgerwan<strong>de</strong>rung<br />
haben, ist bekannt. Auch in Deutschland<br />
gibt es verschie<strong>de</strong>ne Institutionen, die sich mit Gruppen<br />
ihrer Bewohner regelmäßig auf <strong>de</strong>n Weg machen. Beim<br />
Pilgern wer<strong>de</strong>n in erster Linie körperliche Funktionen<br />
geübt, es ist einfach gut und gesund zu gehen. Aber es<br />
bietet gleichzeitig geistige Nahrung. Gut vorbereitet,<br />
informiert über <strong>de</strong>n Zweck <strong>de</strong>s Pilgerns, mit einigen<br />
Kenntnissen über historische und kulturelle Fakten und<br />
die Geschichte <strong>de</strong>s Pilgertums ausgestattet wird das<br />
Besuchen von Kirchen und Klöstern unterwegs sehr viel<br />
Freu<strong>de</strong> bereiten. Die Begegnungen mit an<strong>de</strong>ren Pilgern<br />
unterwegs sind motivierend. Das stolze Gefühl, dann<br />
eine Etappe geschafft zu haben, bewirkt einen enormen<br />
Aufschwung in <strong>de</strong>m Menschen. Es ist ein Erlebnis,<br />
von <strong>de</strong>m er lange zehren und an<strong>de</strong>ren erzählen kann.<br />
Kirche<br />
Dass gera<strong>de</strong> das Besuchen von Kirchen einem Menschen<br />
mit Down-Syndrom zusagt, können wir verstehen. Viele<br />
von ihnen sind sehr religiös, sie gehen gern zur Kirche,<br />
wahrscheinlich auch weil die Zeremonien, die Rituale<br />
ihrem Bedürfnis nach Regelmaß so entsprechen.<br />
32<br />
Die feierliche Stimmung hat es ihnen angetan und alles<br />
verläuft dort ein wenig ruhiger als in <strong>de</strong>r hektischen<br />
Welt draußen. So fin<strong>de</strong>n viele Gefallen daran, je<strong>de</strong>n<br />
Sonntag als Ministrant während <strong>de</strong>s Gottesdienstes zu<br />
helfen, und zeigen dort gern ihr Können. Sie sind sehr<br />
verlässliche Helfer.<br />
Ministrant zu sein ist eine sinnvolle Beschäftigung und<br />
kann über viele Jahre zum Wochenprogramm gehören.<br />
Als Mitglied in <strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong> lernt <strong>de</strong>r Menschen<br />
mit Down-Syndrom so eine ganze Reihe an<strong>de</strong>rer<br />
Ministranten und Kirchgänger kennen. Und er wird von<br />
<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Kirchgängern wahrgenommen.<br />
Ehrenamtliche Jobs und Freiwilligenarbeit<br />
Freiwilligenarbeit o<strong>de</strong>r ehrenamtliche Jobs könnten<br />
auch auf <strong>de</strong>m Freizeitprogramm stehen. Die Bücherei<br />
<strong>de</strong>r Kirche braucht vielleicht Helfer, die alte Nachbarin<br />
braucht jeman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r ihren Hund spazieren führt o<strong>de</strong>r<br />
kleine Besorgungen macht, im Altenheim sind sie froh,<br />
wenn jemand <strong>de</strong>n Senioren vorliest o<strong>de</strong>r mit ihnen<br />
z.B. Mensch-ärgere-Dich-nicht spielt. Der Bürgertreff<br />
muss einmal wöchentlich geputzt wer<strong>de</strong>n. Nicht je<strong>de</strong>r<br />
Mensch mit Down-Syndrom kann solche Aufgaben<br />
übernehmen, aber die allermeisten können etwas.<br />
Es geht nur darum, das Richtige zu fin<strong>de</strong>n! Wenn man<br />
sich ernsthaft damit beschäftigt und überprüft, welche<br />
Möglichkeiten <strong>de</strong>r Wohnort bietet, fin<strong>de</strong>t man höchstwahrscheinlich<br />
eine Aufgabe, die für <strong>de</strong>n Menschen<br />
mit Down-Syndrom geeignet ist – eine Aufgabe, die<br />
regelmäßig ausgeführt wer<strong>de</strong>n muss, in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>,<br />
in einem Verein, in einem Geschäft, bei einem Nachbarn<br />
o<strong>de</strong>r bei Verwandten etc.<br />
6. Freizeitcoach<br />
Nun kann man zwar viele I<strong>de</strong>en haben, man kann trotz<strong>de</strong>m<br />
nicht <strong>de</strong>m Menschen mit Down-Syndrom sagen:<br />
„So, geh da mal hin und frag, wie du dich nützlich<br />
machen kannst, o<strong>de</strong>r mel<strong>de</strong> dich mal dort in <strong>de</strong>m Verein<br />
an, das ist sicher etwas für dich.“<br />
KIDS Aktuell – Nr. 22 – 10/2010