Zero-Knowledge-Beweise - Sapientia
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4.2 Was bedeutet Isomorphie<br />
Da der erste Teil der Kapitelüberschrift nun geklärt ist, können wir uns im Folgenden<br />
dem zweiten Teil, nämlich der sogenannten Isomorphie zwischen zwei Graphen,<br />
zuwenden.<br />
Wir sagen, zwei Graphen sind isomorph, wenn man den einen durch Umzeichnen<br />
”<br />
des anderen erhalten kann. Will man also aus einem Graphen einen dazu isomorphen<br />
Graphen herstellen, so darf man die Ecken beliebig verschieben, nur nicht so, dass sie<br />
aufeinander fallen. Und die Kanten dürfen verbogen, gedehnt oder zusammengezogen<br />
werden. Mit anderen Worten: Alle elastischen Verformungen sind erlaubt! Was wir<br />
nicht tun dürfen, ist, Kanten durchschneiden ... oder verknoten.” 4<br />
Oder formaler ausgedrückt: ”<br />
Seien G 1 und G 2 zwei Graphen. Entspricht jeder Ecke<br />
von G 1 eine Ecke von G 2 und sind zwei Ecken von G 2 genau dann verbunden, wenn<br />
die entsprechenden Ecken von G 1 verbunden sind, wobei auch die Anzahl der Kanten<br />
übereinstimmen muss, so heißen die Graphen isomorph.” 5<br />
Abbildung 4.2: Zwei zueinander isomorphe Graphen<br />
Die in Abbildung 4.2 dargestellten Graphen G 1 = (E 1 , K 1 ) und G 2 = (E 2 , K 2 ) sind<br />
also isomorph, da man G 2 ganz einfach durch geschicktes Umzeichnen von G 1 erhält.<br />
Wir können sogar jeder Ecke in G 2 die entsprechende Ecke in G 1 sowie jeder Kante<br />
in G 2 die entsprechende Kante in G 1 zuordnen. Es gilt nämlich: Die Ecke a in G 2<br />
entspricht der Ecke A in G 1 , Ecke b entspricht B usw. Außerdem entspricht die<br />
Kante zwischen a und b in G 2 genau der Kante zwischen A und B in G 1 .<br />
Für diese Zuordnung lässt sich auch eine eindeutige Zuordnungsvorschrift, also eine<br />
Funktion, φ : E 1 → E 2 angeben, sodass<br />
4 Nitzsche, Graphen für Einsteiger, 2009, S. 5<br />
5 Nitzsche, Graphen für Einsteiger, 2009, S. 9<br />
(u, v) ∈ K 1 ⇔ (φ(u), φ(v)) ∈ K 2 (4.1)<br />
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