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Faust I - Sapientia

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<strong>Faust</strong>. Der Tragödie Erster Teil<br />

→ Johann Wolfgang von Goethe arbeitete an diesem 1808 veröffentlichten Werk von seinem 21. bis 57. Lebensjahr<br />

Historischer <strong>Faust</strong>:<br />

Johann <strong>Faust</strong> (15./16. Jh.), der Sohn eines Bauern, studiert Theologie, Medizin, Astrologie usw. und erwirbt den Doktorgrad<br />

aufgrund seines unbegrenzten Durstes nach Erkenntnis beschwört er den Teufel, mit dem er einen Pakt schließt<br />

der Teufel solle ihm 24 Jahre lang dienen, dafür solle er <strong>Faust</strong>s Seele bekommen<br />

fortan frönt <strong>Faust</strong> dem Genuss, beginnt zu reisen und seine magischen Künste zu zeigen<br />

den Abend des letzten Tages der 24 Jahre verbringt er in Gesellschaft seiner Freunde, von denen er Abschied nimmt<br />

um Mitternacht zieht ein starker Sturm auf, in <strong>Faust</strong>s Zimmer entsteht ein „Höllenlärm“; am nächsten Morgen finden seine Freunde die<br />

Wände des Zimmers mit Blut und Hirnmasse bespritzt vor, der Leichnam <strong>Faust</strong>s liegt im Hof auf dem Mist<br />

Szenenübersicht:<br />

Prolog im Himmel:<br />

• Mephistopheles wettet mit Gott, er könne Doktor <strong>Faust</strong>, den „Knecht“ des Herrn, verführen, vom rechten Weg abzuweichen<br />

• Gott lässt ihn gewähren, sagt aber bereits Mephistos Niederlage voraus<br />

Nacht:<br />

• Dr. Heinrich <strong>Faust</strong> ist angesehener Wissenschaftler, der trotz seiner Studien seinen Wissensdurst nicht stillen und keine Erkenntnis<br />

darüber, „was die Welt im Innersten zusammenhält“, erlangen kann<br />

• deshalb wendet er sich der Magie zu und beschwört den Erdgeist, der ihn nur verhöhnt und an seine Sterblichkeit erinnert<br />

• nach einem Gespräch mit seinem Famulus Wagner beschließt <strong>Faust</strong> aus Verzweiflung, sich das Leben zu nehmen<br />

• beim Klang der Glocken zum Ostersonntag lässt er jedoch davon ab, da ihn diese an glückliche Kindertage erinnern<br />

Vor dem Tor:<br />

• <strong>Faust</strong> und Wagner unternehmen einen festtäglichen Frühlingsspaziergang und mischen sich unter das Volk<br />

• ein seltsamer schwarzer Pudel folgt den beiden, den <strong>Faust</strong> mit in sein Studierzimmer nimmt<br />

Studierzimmer I:<br />

• bei der Übersetzung des Anfangs des Johannes-Evangeliums versucht <strong>Faust</strong> anhand verschiedener Bedeutungen des griechischen Wortes<br />

λόγος dessen Sinn zu erfassen<br />

• der zugelaufene Pudel entpuppt sich als der Teufel Mephistopheles<br />

Studierzimmer II:<br />

• im Teufelspakt verpflichtet sich Mephisto, <strong>Faust</strong> im Diesseits zu dienen und ihm alle Wünsche zu erfüllen<br />

• im Gegenzug solle der Teufel <strong>Faust</strong>s Seele erhalten, falls es diesem gelinge, ihm Erfüllung und Lebensglück zu verschaffen<br />

• Mephisto hält einen neu angekommenen Studenten mit einer zynischen Studienberatung zum Narren und verführt ihn zur Sünde<br />

Auerbachs Keller in Leipzig:<br />

• Mephisto führt <strong>Faust</strong> in Auerbachs Keller, um ihm dort die „Leichtigkeit“ des (ausgelassenen) Lebens zu demonstrieren<br />

• mit einem dreisten Lied kann er sich in den Kreis von vier angetrunkenen Studenten einschmeicheln<br />

• er bohrt Löcher in den Tisch, aus denen für jeden der gewünschte Wein fließt<br />

• Mephisto warnt sie allerdings, nichts zu verschütten; als dies passiert, wird der Wein zu Feuer<br />

• daraufhin wollen die Studenten Mephisto „an den Kragen“, der deshalb mit <strong>Faust</strong> flüchtet<br />

Hexenküche:<br />

• <strong>Faust</strong> wird ein von einer Hexe zubereiteter Verjüngungstrank verabreicht, der ihn jeder Frau begehrenswert erscheinen lässt<br />

• ihm erscheint in einem Zauberspiegel das Bild der schönen Helena, das <strong>Faust</strong> in seinen Bann zieht<br />

Straße I:<br />

• <strong>Faust</strong> begegnet dem gerade von der Beichte kommenden Gretchen und entbrennt sofort in Leidenschaft<br />

• er verlangt von Mephisto, sie zu seiner Geliebten zu machen; dieser räumt jedoch ein, dass er keine Gewalt über das unschuldige Mädchen<br />

habe, und schlägt vor, ein Geschenk für sie zu hinterlassen<br />

Abend:<br />

• in Gretchens Abwesenheit führt Mephisto <strong>Faust</strong> in deren Zimmer und versteckt ein gestohlenes Schmuckkästchen im Schrank<br />

• als Gretchen zurückkommt und das Kästchen findet, rätselt sie über dessen Herkunft und legt den Schmuck an<br />

Spaziergang:<br />

• wütend berichtet Mephisto, dass Gretchen den Schmuck ihrer Mutter gezeigt hat, woraufhin er dem Pfarrer übergeben wurde<br />

• <strong>Faust</strong> verlangt ein neues wertvolleres Geschenk; Mephisto solle Gretchens Nachbarin zur Kupplerin machen


Der Nachbarin Haus:<br />

• Gretchen zeigt ihrer Nachbarin Marthe Schwerdtlein den neuen Schmuck, als Mephisto eintritt<br />

• dieser belügt Marthe über den Tod ihres Mannes, woraufhin sie einen zweiten Zeugen für den Totenschein fordert<br />

• es wird ein abendliches Treffen vereinbart, zu dem der Zeuge sowie auch Gretchen kommen werden<br />

Straße II:<br />

• <strong>Faust</strong> erklärt sich widerstrebend bereit, als falscher Zeuge aufzutreten, sofern er nur Gretchen wiedersehen kann<br />

Garten:<br />

• <strong>Faust</strong> kommt Gretchen näher, die ihm, zunächst noch scheu, ihre Liebe gesteht<br />

• währenddessen „kümmert“ sich Mephisto um Marthe, deren Annäherungsversuchen er immer wieder ausweicht<br />

Ein Gartenhäuschen:<br />

• <strong>Faust</strong> und Gretchen küssen sich, werden aber von Mephisto gestört, der <strong>Faust</strong> zum Aufbruch drängt<br />

Wald und Höhle:<br />

• <strong>Faust</strong> hat sich in eine Waldhöhle zurückgezogen und dankt dem Erdgeist dafür, dass er die Natur statt seines früheren distanzierten<br />

Betrachtens eines Wissenschaftlers nun intensiv erleben kann<br />

• er beklagt jedoch auch seine wachsende Abhängigkeit von Mephisto, welcher auftritt und <strong>Faust</strong>s Begierde erneut entfacht<br />

Gretchens Stube:<br />

• am Spinnrad sitzend sehnt sich Gretchen nach ihrem Geliebten <strong>Faust</strong><br />

Marthens Garten:<br />

• Gretchen will wissen, wie es um <strong>Faust</strong>s Religiosität steht (Gretchenfrage), worauf dieser widerstrebend und ausweichend erklärt, dass er<br />

sich nicht an feste Begriffe wie „Gott“ oder „Glauben“ binden will, was Gretchen nicht vollkommen befriedigt<br />

• Gretchen äußert ihre tiefe Abneigung gegen Mephisto, der ihr Grauen einflöße<br />

• <strong>Faust</strong> gibt ihr ein Fläschchen, dessen Inhalt sie ihrer Mutter verabreichen soll, damit sich die beiden ungestört treffen können<br />

Am Brunnen:<br />

• Gretchen trifft Lieschen, die über Bärbelchen lästert, da diese von ihrem Liebhaber geschwängert und dann verlassen wurde<br />

• Gretchen hält sich nun wegen ihrer Beziehung zu <strong>Faust</strong> selbst für eine Sünderin<br />

Zwinger:<br />

• vor dem Andachtsbild der Mater dolorosa bittet Gretchen um Beistand in ihrer Not und Bewahrung vor Schmach und Tod<br />

Nacht:<br />

• Valentin, Gretchens Bruder, hat von ihrem „Fehltritt“ erfahren und lauert deshalb <strong>Faust</strong> vor ihrem Haus auf<br />

• es kommt zum Zweikampf zwischen ihm und <strong>Faust</strong>, durch dessen Schwert (von Mephisto geführt) Valentin umkommt<br />

• nachdem <strong>Faust</strong> und Mephisto geflohen sind, bezichtigt der sterbende Valentin Gretchen der Hurerei<br />

Dom:<br />

• während eines Gottesdienstes erscheint ein böser Geist, der Gretchens Ahnung bestätigt, schwanger zu sein<br />

Walpurgisnacht:<br />

• Mephisto führt <strong>Faust</strong> zum Hexentanz der Walpurgisnacht auf den Blocksberg<br />

• beim Tanz mit Lilith, Adams erster Frau, erscheint <strong>Faust</strong> ein blasses schönes Kind, das Gretchen gleicht, worauf er den Tanz abbricht<br />

Walpurgisnachtstraum (oder: Oberons und Titanias goldne Hochzeit):<br />

• Mephisto versucht <strong>Faust</strong>, mit einem aufgeführten Theaterstück abzulenken („Stück im Stück“)<br />

Trüber Tag. Feld:<br />

• <strong>Faust</strong> wirft Mephisto vor, ihm Gretchens Elend verheimlicht zu haben, die aus Verzweiflung ihr Kind ertränkt hat und hingerichtet werden soll<br />

• <strong>Faust</strong> befiehlt Mephisto, Gretchen zu retten; dieser deutet an, <strong>Faust</strong> selbst habe sie ins Verderben gestürzt<br />

• als <strong>Faust</strong> verkündet, er wolle sie selbst befreien, und sich damit in Gefahr begibt, erklärt Mephisto, er könne zwar den Wächter einschläfern<br />

und Zauberpferde für die Flucht bereitstellen, befreien müsse <strong>Faust</strong> Gretchen aber selbst<br />

Nacht, offen Feld:<br />

• Mephisto und <strong>Faust</strong> sehen auf schwarzen Pferden reitend schwebende Wesen über dem Hinrichtungsplatz<br />

Kerker:<br />

• <strong>Faust</strong> versucht vergeblich, Gretchen zu überzeugen, mit ihm zu fliehen; diese fürchtet, nur weiter ins Verderben gestürzt zu werden<br />

• als Mephisto erscheint, empfiehlt sich Gretchen in die Hände Gottes; daraufhin verkündet Mephisto, Gretchen sei gerichtet, doch eine<br />

Stimme von oben offenbart ihre Erlösung („Ist gerettet!“); <strong>Faust</strong> und Mephisto fliehen

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