"Service Arbeit und Gesundheit" Steiermark - fit2work

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oft den Druck sich „aufzuopfern“: „Wenn eine mit Fieber arbeiten geht, dann heißt es, wieso machst du das nicht Das System nährt sich von solchen MitarbeiterInnen.“ Teilweise stellten auch psychisch belastende Tätigkeiten in bestimmten Berufsfeldern wie der Umgang mit kranken oder sterbenden Menschen große Belastungen für die interviewten KlientInnen dar. Neben unbezahlter Mehrarbeit bedingen auch „unklare Kommunikationsstrukturen und Verantwortungsbereiche“ sowie damit verbunden interne Konflikte psychische Belastungen am Arbeitsplatz. Vereinzelt wirkten sich auch private Schicksalsschläge wie Scheidungen oder Todesfälle negativ auf die Arbeitsfähigkeit der KlientInnen aus. Die Ergebnisse der Interviews verdeutlichten zudem, dass die KlientInnen oft jahrelang versuchten, mit den Belastungen am Arbeitsplatz besser zurechtzukommen und teilweise in den Betrieben vorhandene Unterstützungsstrukturen, wie Gespräche mit ArbeitsmedizinerInnen und BetriebsrätInnen, Supervision oder Coachings in Anspruch nahmen. „Ich habe lange herumgewurschtelt und hab’ als Unterstützung Coachings angefordert, bis es nicht mehr ging.“ Auch wurde versucht, in gemeinsamen Gesprächen mit der Unternehmensleitung Möglichkeiten zur Reduktion der Belastungen am Arbeitsplatz zu finden. In keinem der Fälle konnte jedoch betriebsintern eine Lösung gefunden werden. Die Servicestelle „Arbeit und Gesundheit“ stellte für die KlientInnen eine wichtige nächste Anlaufstelle dar: „Es war der nächste Strohhalm, den ich so gesehen hab’.“ Da sich die Problemlagen und Motive beschäftigter und nicht beschäftigter KlientInnen stark unterscheiden können, wurden diese beiden Gruppen getrennt ausgewertet: 4.2.1 Motive beschäftigter KlientInnen Die Ergebnisse zeigen, dass für den Großteil der Befragten (61%) der Wunsch, „mit den Belastungen am Arbeitsplatz besser zurechtzukommen“, ein wichtiges Motiv darstellte, die Unterstützung des SAG in Anspruch zu nehmen. Motive KlientInnen in Beschäftigung (N=18) Belastungen im Beruf 61,1 38,9 Wechsel Tätigkeit Wechsel Beruf 29,4 38,9 70,6 61,1 Klärung Tätigkeit Wechsel Betrieb 27,8 27,8 72,3 72,3 Hilfe private Probleme Information Pension 11,1 22,2 88,9 77,8 0% 25% 50% 75% 100% Motiv kein Motiv Quelle: KlientInnenbefragung 2007, IFA Steiermark. Die Abbildung verdeutlicht, dass der Wunsch den Tätigkeitsbereich innerhalb des Betriebs zu wechseln, einen weiteren wichtigen Beweggrund darstellte, sich an das SAG zu wenden 26
– etwas mehr als ein Drittel der befragten beschäftigten KlientInnen nannte dies als wichtiges Motiv. Etwas weniger häufig wurde das Motiv den Beruf oder den Arbeitsplatz wechseln zu wollen als Grund genannt. Auch der Wunsch genau abzuklären, welche beruflichen Tätigkeiten trotz gesundheitlicher Beeinträchtigungen ausgeübt werden können, stellte für einen geringeren Anteil der beschäftigten KlientInnen (28%) ein wichtiges Motiv dar. Nur wenige KlientInnen suchten die Servicestelle auf, weil sie sich Hilfe bei privaten Problemen erhofften oder Informationen über einen möglichen Pensionsantritt erhalten wollten. 4.2.2 Motive beschäftigungsloser KlientInnen Die folgende Abbildung verdeutlicht, dass sich ein Großteil jener KlientInnen (77%), die zum Zeitpunkt des Erstkontaktes mit dem SAG ohne Beschäftigung waren, „Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche“ erwartet haben. Motive KlientInnen ohne Beschäftigung (N=17) Klärung Tätigkeit 76,5 23,5 Hilfe gesundheitliche Probleme 58,8 41,2 Informationen Pension 41,2 58,8 Hilfe psychische Probleme 29,4 70,6 Hilfe private Probleme 23,5 76,5 0% 25% 50% 75% 100% Motiv kein Motiv Quelle: KlientInnenbefragung 2007, IFA Steiermark. Ein wichtiges Motiv bestand darin, zu klären, welche beruflichen Tätigkeiten die KlientInnen trotz gesundheitlicher Beeinträchtigungen weiterhin ausüben können – für 59% der befragten KlientInnen war dies ein wichtiger Grund die Servicestelle aufzusuchen. Über die Hälfte der befragten KlientInnen erhoffte sich zudem, im Rahmen des SAG Hilfe und Unterstützung im Umgang mit gesundheitlichen Problemen zu erhalten. Für knapp über 40% der Befragten stellte der Wunsch, Informationen über eine mögliche Pension zu erhalten einen wichtigen Beweggrund dar, die Servicestelle aufzusuchen, während die Unterstützung bei psychischen oder privaten Problemen nur von wenigen KlientInnen als wichtiger Grund genannt wurde. 4.2.3 Erhaltene Leistungen Die KlientInnen erhielten im Rahmen des SAG unterschiedliche Leistungen und Unterstützungsangebote, die zur Verbesserung ihrer beruflichen und gesundheitlichen Situation beitragen sollen. Die befragten KlientInnen haben überwiegend die Leistungen „arbeitsmedi- 27
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