PDF downloaden - Mobile Jugendarbeit Basel
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projekte<br />
ausweitung<br />
im grossbasel<br />
vom strassenkontakt<br />
zur gruppenaktivität<br />
die mjab wurde auch<br />
hier aufs podium einer<br />
öffentlichen diskussion<br />
eingeladen und konnte<br />
ihre fehlenden<br />
personellen ressourcen<br />
thematisieren.<br />
zusätzliches personal<br />
ist nötig, wenn die<br />
mjab ihre arbeit auch<br />
im gundeli ausdehnen<br />
und intensivieren soll.<br />
Die <strong>Mobile</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> <strong>Basel</strong> ist seit gut 4 Jahren auch in Grossbasel im öffentlichen<br />
Raum unterwegs und leistet präventive und vermittelnde <strong>Jugendarbeit</strong>.<br />
Im Jahr 2008 setzten wir mit der Intensivierung und Ausweitung des Gebietes<br />
Grossbasel Ost einen neuen Schwerpunkt. Durch die partizipative Torbau-Aktion<br />
mit Jugendlichen auf dem Liestalerplatz (vgl. Jahresbericht 2007) gewannen nebst<br />
der aufsuchenden <strong>Jugendarbeit</strong> die Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit an<br />
Bedeutung.<br />
An einer vom SP-Quartierverein Breite veranstalteten öffentlichen Podiumsdiskussion<br />
zum Thema «öffentlicher Raum = unser Raum» mit uns, der Community Policing und<br />
dem Landschaftsarchitekturbüro Bryum wurde das Bedürfnis des Quartiers nach<br />
Nutzungskonfliktlösungsansätzen und vermittelnder sozialräumlicher <strong>Jugendarbeit</strong><br />
deutlich.<br />
Die MJAB gründete ein Vernetzungsgremium in der Breite und setzte sich intensiver<br />
mit dem Sozialraum in der Arbeit mit den Jugendlichen und in der interdisziplinären<br />
Vernetzungsarbeit (Stadtgärtnerei, Polizei, Quartierverein, Politik, <strong>Jugendarbeit</strong> etc.)<br />
auseinander. Verschiedene Platzumgestaltungsideen zum Nutzungsmanagement<br />
wurden dabei beispielsweise von der MJAB als Jugendlobby kommuniziert. Die MJAB<br />
wurde 2008 vermehrt von den Jugendlichen, dem Quartier und der Öffentlichkeit<br />
wahrgenommen.<br />
Im Austausch mit dem Schwarzen Peter (Verein für Gassenarbeit) war die MJAB<br />
seit Anfang Jahr auch am Bahnhof SBB tätig und war dort in Kontakt mit einer<br />
grossen Gruppierung von Jugendlichen. Regelmässiges Aufsuchen an 2–3 Orten<br />
im Quartier sowie der Austausch mit relevanten Schlüsselpersonen erfolgten<br />
neu durch die MJAB.<br />
zwei mitarbeiter der<br />
mjab verbrachten<br />
anfang jahr beispielsweise<br />
mit 6 jungs aus<br />
vier unterschiedlichen<br />
nationen ein gruppenwochenende<br />
in münchen.<br />
Auf der Strasse betrachten wir uns, die Mitarbeitenden der MJAB / MJAR, als Gäste<br />
im Lebensraum der Jugendlichen. Basierend auf den Maximen Freiwilligkeit,<br />
Offenheit und Respekt gehen wir auf sie zu.<br />
Die Jugendlichen halten sich mehr oder weniger im öffentlichen Raum auf und sind<br />
meist in Gruppen anzutreffen. Die Gruppe der Gleichaltrigen (sogenannte Peer-<br />
Group) erfüllt eine zentrale Funktion in der Identitätsbildung: Sie hilft den Jugendlichen,<br />
sich in der Wirklichkeit zurechtzufinden, gerade wenn die Autorität von<br />
Älteren und Eltern brüchig wird oder wenn die Schule und Lernaufgaben für sie<br />
unattraktiv werden, da sie keinen direkten Bezug zur erlebten Wirklichkeit und<br />
somit auch keinen Sinn erkennen können. Um sich auf das spätere Erwachsenenleben<br />
vorzubereiten, suchen sich die Jugendlichen einen eigenen Lebensraum, Zeit mit<br />
eigenen Werten, eigene Ziele, eigene Lebensformen, eigenständige Jugendkultur.<br />
Beziehungen werden schnelllebiger, Kontakte loser, die Qualität der Beziehung<br />
oberflächlicher. Genau dort liegt der Sinn und Zweck der Gruppenaktivität. Auf die<br />
Bedürfnisse der Jugendlichen eingehend, organisieren wir mit ihrer Partizipation<br />
Aktivitäten. Voraussetzung dafür ist eine vertrauensvolle Beziehungsebene, die wir<br />
durch kontinuierliches Aufsuchen der Plätze, an denen sie sich häufig aufhalten,<br />
aufbauen. Die Aktivitäten dienen der Festigung der Beziehung zur Gruppe und zum<br />
Einzelnen. Ziel ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sich die Jugendlichen<br />
wertgeschätzt und ernstgenommen fühlen sowie sich und die anderen positiv<br />
erfahren, indem sie neue Kompetenzen erwerben und vorhandene anwenden<br />
können bei der Organisation und Durchführung der Aktivität.<br />
Im Jahr 2008 entstanden so mehrere neue partizipative Aktionen mit den Jugendlichen<br />
im öffentlichen Raum. So verbrachten zwei Mitarbeiter der MJAB Anfang Jahr beispielsweise<br />
mit 6 Jungs aus vier unterschiedlichen Nationen ein Gruppenwochenende<br />
in München, wo sie gemeinsam dank ihrer Qualifikation an unserem Strassenfussball-<br />
Finalturnier am buntkicktgut international Cup 08 (vgl. www.buntkicktgut.ch)<br />
teilnehmen durften. Die Jugendlichen erlebten ein Gruppengefühl/Teamgeist der<br />
besonderen Art. Ausserdem coacht die MJAB seither die Jungs nicht nur im Spiel,<br />
sondern auch auf ihren individuellen Lebenswegen, und kann so einen Beitrag zu<br />
deren Integration leisten.<br />
Mittels einiger gemeinsamer Grill-Aktionen an der Burgfeldergrenze entstanden gute<br />
Beziehungen zu den Jugendlichen aus der Nachbarschaft, die sich im Vertrauen<br />
gegenüber den MJAB-Mitarbeitenden spiegeln. Dieses Vertrauen bot die Grundlage<br />
für Einzelberatungen/-begleitungen und weitere Gruppenaktivitäten wie einen<br />
gemeinsamen Diskussionsabend mit Film zum Thema Jugend & Alkohol/Kiffen.<br />
Aufbauend auf das gewonnene Vertrauen der Jugendlichen im öffentlichen Raum,<br />
werden auch kleine partizipative lebensweltorientierte Platzgestaltungsprojekte<br />
mit Präventionscharakter in Zusammenarbeit mit der Stadtgärtnerei etc. möglich.<br />
Dadurch werden die Beziehungen weiter gestärkt und Einzelne und Gruppen befähigt,<br />
am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.<br />
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