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PDF downloaden - Mobile Jugendarbeit Basel

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jahresrückblick<br />

partner/innen<br />

liebe leserin,<br />

lieber leser<br />

füllen einer nische<br />

beziehung beruht in<br />

unserem kontext<br />

auf freiwilligkeit:<br />

da sein, sich zeit<br />

nehmen, verlässlichkeit<br />

und professionelle<br />

klarheit.<br />

Das Thema des diesjährigen Jahresberichts «Beziehungsweise» tönt vielleicht<br />

etwas abstrakt. Was ich damit zu beschreiben versuche, ist die vielfältige Art<br />

und Weise, wie Mitarbeitende mit Jugendlichen in Beziehung treten und wie dadurch<br />

– wie ich es schon oft beobachten durfte – die Jugendlichen «beziehungs-weise»<br />

werden. Sie können andere Prio-ritäten setzen, die ihnen und ihrem Umfeld mehr<br />

Lebensraum lassen.<br />

Den Jahresbericht, den Sie in den Händen halten, haben wir von und mit Jugendlichen<br />

zusammen gestaltet. Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle an Eileen<br />

Manford und Leila Ivarsson für ihr grosses Engagement! Dies wurde möglich, weil<br />

unsere «Beziehungsarbeiter» in den drei Standorten Riehen, Klein- und Grossbasel<br />

mit den Jugendlichen in Kontakt stehen und täglich an den Beziehungen<br />

zu ihnen, aber auch von ihnen, arbeiten.<br />

Von entscheidender Bedeutung für den Beziehungsaufbau sind die gemeinsamen<br />

Erlebnisse, von denen wir ein paar praxisorientierte Berichte in diesem Jahresbericht<br />

zusammengestellt haben. Solche Begegnungen ermöglichen es, sich näher<br />

zu kommen, Vertrauen zu gewinnen und so aus Kontakten (vgl. Statistik S. 25)<br />

Beziehungen werden zu lassen. Ist dieses Fundament erst einmal gelegt, haben die<br />

Mitarbeitenden vor Ort die Chance, sich solidarisch oder auch konfrontativ mit<br />

den Jugendlichen auseinanderzusetzen und sich eingehend ihrer Bedürfnisse und<br />

Probleme anzunehmen.<br />

Was für mich auch im vergangenen Jahr wieder überraschend und zugleich beruhigend<br />

war, ist, wie viel Wohlwollen der <strong>Mobile</strong>n <strong>Jugendarbeit</strong> <strong>Basel</strong>/Riehen in der Öffentlichkeit<br />

entgegengebracht wurde. Nicht zuletzt hat auch hier das stetige Pflegen<br />

von Beziehungen positive Auswirkungen auf Medienberichterstattungen, Verhandlungen<br />

mit Vernetzungspartnern und der Verwaltung sowie in «Mitleidenschaft»<br />

gezogene Bevölkerungsteile.<br />

Abschliessend noch ein Hinweis auf eine aktuelle Entwicklung: Im öffentlichen Raum<br />

sind vermehrt <strong>Jugendarbeit</strong>ende unterwegs. Umso mehr müssen wir uns der<br />

Herausforderung eines «Beziehungs-Shoppings» stellen. Wir versuchen, bei den<br />

Jugendlichen Zuständigkeit und Verbindlichkeit einzufordern. Der Aufbau dieser<br />

Beziehungsarbeit wird für beide Seiten schwieriger, wenn das Angebot von Personen,<br />

an die sie sich wenden können, zunimmt. Wenn die Jugendlichen dennoch dran<br />

bleiben, ist eine grosse Hürde genommen auf dem Weg, «beziehungs-weise» zu werden.<br />

Im Interesse der Basler Jugendlichen suchen wir diesbezüglich gute Absprachen<br />

unter den in der <strong>Jugendarbeit</strong> tätigen Institutionen.<br />

Wie alle Jugendlichen brauchen auch die Basler mehr Raum und Freiheit, um<br />

sich selbst zu verwirklichen. Sie sind dynamisch, energisch und kreativ und<br />

suchen deshalb nach Möglichkeiten, um gehört, wahr- und ernst genommen zu<br />

werden. Die zwei Abstimmungen im Februar 2009 betreffend Wegweisungsartikel<br />

und Stimmrechtsalter 16, welches von der Basler Bevölkerung nicht angenommen<br />

wurde, waren ein Zeichen dafür, wie kritisch unsere Gesellschaft<br />

den Jugendlichen gegenüber steht.<br />

Dieses ungerechtfertigte Misstrauen wird von der <strong>Mobile</strong>n <strong>Jugendarbeit</strong> <strong>Basel</strong><br />

aufgegriffen und ernst genommen. Mit ihrer Arbeit für und – insbesondere –<br />

mit den Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren leistet sie eine prägende Rolle<br />

für die Füllung einer wichtigen Nische.<br />

Das Team der MJAB leistet mit seiner handelnden und nicht zuwartenden Geh-<br />

Struktur eine unersetzliche Aufklärungsarbeit. Sowohl im Anspruch auf den<br />

öffentlichen Raum als auch im Auftreten stellt die <strong>Mobile</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> <strong>Basel</strong> auf<br />

der Seite der Jugendlichen und Erwachsenen eine Vertrauens- und Dialogebene<br />

her. Sie vermittelt zwischen den Jugendlichen, den Anwohnern, der Polizei, der<br />

Schule, den Eltern sowie anderen Institutionen in unterschiedlichen Quartieren.<br />

Sie gewinnt durch ihre offene und direkte Art, welche keine Unterscheidung<br />

zwischen den Geschlechtern, Herkunft, Alter und Behinderung macht, grosses<br />

Ansehen und Akzeptanz von den Jugendlichen. Ihre pädagogische und animatorische<br />

Arbeit im Zusammenhang mit neuen Projekten ist für unsere Stadt<br />

in jeder gesellschaftlichen Form, sei es politisch, soziologisch oder ökologisch,<br />

eine unverzichtbare Bereicherung.<br />

Vielen Dank, dass Ihr diese wichtige Aufgabe erfüllt.<br />

Sibel Arslan<br />

Grünes Bündnis<br />

Mitglied des Grossen Rates seit 2005<br />

Michele Salvatore<br />

Leiter <strong>Mobile</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> <strong>Basel</strong><br />

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