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10. Gebot - Rheinischer Fischereiverband von 1880 eV

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Wolfgang Neysters<br />

Lieber Walter,<br />

ich möchte mich in die große Gratulantenschar einreihen und Dir zum<br />

70. Geburtstag viel Glück, Gesundheit und immer ein glückliches<br />

Händchen bei allen Entscheidungen wünschen.<br />

70 Jahre, 7 Jahrzehnte, das sind Zahlen, die mich nachdenklich machen.<br />

Wie klein ist doch die noch zu erlebende Zeit geworden. Zeit, die wie Sand<br />

zwischen Deinen Fingern verrinnt. Zeit, die Du nutzen solltest, um zum<br />

Beispiel wieder einmal die Fliegenrute einzupacken und gemeinsam mit<br />

Freunden oder auch alleine dem Schuppenwild nachzustellen.<br />

Ich erinnere mich noch genau an unsere erste Begegnung. Du wolltest<br />

gemeinsam mit Deinen Vorstandskollegen vom LFV Nordrhein e.V. Bonn,<br />

das Fliegenfischen auf Vorstandsebene als Lernziel etablieren. Viele Teilnehmer der dann eingerichteten<br />

Fliegenfischerkurse machten diese Einrichtung zu einem Vorzeigeobjekt.<br />

Du hast als einer der ersten Teilnehmer als Privatmann die Hürde „Fliegenfischerprüfung“ genommen.<br />

Als Du <strong>von</strong> meinen Kursen in Osttirol hörtest, war Deine spontane Entscheidung: „Ich fahre mit“.<br />

Eine Woche Fischen, eine Woche abendliches Fliegenbinden, eine Woche die Seele baumeln lassen wird<br />

mir gut tun, waren Deine Worte. Dein „Ich fahre mit“ habe ich noch viele Male <strong>von</strong> Dir gehört und mit<br />

Freude vernommen. Du warst zwar kein „pflegeleichter“ doch aufmerksamer Teilnehmer und hast mich<br />

als Primus inter Paris akzeptiert. Eine Exkursion an den Oberlauf der Drau wird mir unvergesslich<br />

bleiben.<br />

Du hast das rechte Steilufer befischt, warst sehr erfolgreich und brauchtest zur Landung der vielen<br />

Forellen regelmäßig die Hilfe <strong>von</strong> Klaus. Kaum war Klaus wieder an seiner Rute ertönte wie aus einem<br />

Megafon „KLAUUUUUUS“. Der arme Kerl kam kaum zum Fischen. Naja, am Abend waren einige Bier<br />

für die Hilfe fällig.<br />

Die imposante Bergwelt in Villgraten lockt den Bergwanderer. Wolfgang, können wir nicht einmal eine<br />

Bergwanderung machen, so fragtest Du mich. Ich kenne das Tal <strong>von</strong> meinen vielen Besuchen wirklich<br />

gut. Die Arntaler Lenke wollten wir gehen. Der Weg führte vom Arntal über die Lenke ins Winkeltal. Die<br />

Gehdauer betrug ca. 5,5 - 6,5 Stunden und der höchste Punkt liegt bei beinahe 3.000 m. Kannst Du dich<br />

noch erinnern, wer alles dabei war ( Elke, K. Heinz, Du und ich).<br />

Am Übergang der Lenke schnauftest Du wie eine alte Dampflok und legtest Dich mit Deinen Oberkörper<br />

über die natürliche Barriere. Keuchend und prustend. Du konntest nicht die Wandergruppe sehen, die auf<br />

der anderen Seite eine Rast machte und die mit viel Gelächter und guten Ratschlägen Deine<br />

Überlebensstrategie begleiteten. Wir haben trotzdem wohlbehalten die Volkzeiner Hütte erreicht. Viele<br />

Anekdoten könnte ich noch erzählen, doch es soll hier genug sein.<br />

Du wirst Dich bestimmt fragen warum ich Dir diesen Brief schreibe. Die Zeit ist es, die unaufhaltsam<br />

da<strong>von</strong> eilt. Zeit, die Du sinnvoll nutzen solltest. Ich möchte Dich daran erinnern, wie schön es ist, sich in<br />

und mit der Natur zu bewegen. Deine Tätigkeiten auf vielen Ebenen lassen keinen Spielraum mehr für<br />

andere Aktivitäten. Trete kürzer und erinnere Dich daran, dass man Freizeit auch anders interpretieren<br />

kann!<br />

Lieber Walter, ich komme zum Ende und wünsche Dir bei allen Entscheidungen die notwendige<br />

Weitsicht. Treffe sie aus Überzeugung und nicht um anderen einen Gefallen zu tun!<br />

Ich hoffe für die Zukunft, dass wir alle noch viele Male gemeinsam am Wasser unsere Ruten schwingen<br />

können und uns freudig „Petri Heil” wünschen.<br />

Mit vielen Grüßen<br />

Wolfgang Neysters<br />

RhFV-Info 25.05.2007<br />

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