Titel Thema Spielen für die – lauert sie noch oder spielt sie schon 6
Katzen sind unumstritten wahre Spielexperten. Gerade im Zusammenleben mit Menschen bewahren sie ihren kindlichen Spieltrieb meist bis ins hohe Alter. Manche Katzenhalter sind hingegen der Meinung, dass die eigene Katze überhaupt nicht zum Spiel animiert werden kann. Tatsache ist, dass insbesondere Wohnungskatzen, denen größtenteils Abwechslung und Unterhaltung fehlen, einen großen Bedarf an einem auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Unterhaltungsprogramm haben. Denn all die sinnlichen Eindrücke, die ein Freigang bescheren könnte, wie tolle Gerüche, Geräusche und optische Reize, fehlen in ihrer begrenzten Welt. Manch ein Mensch hat nur noch nicht herausgefunden, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um die Katze für ein ausgiebiges Spiel zu begeistern. (sr) Also, was ist nun mit jenen Katzen, die sich laut Aussage ihrer Menschen partout nicht zum Spielen bewegen lassen wollen Haben diese Katzen wirklich keine Lust Sicher wird es vereinzelt Katzen geben, die ihre eigene Art des Entertainments entdeckt haben und auf menschliche Spielereien verzichten. Der Großteil jener unauffälligen Katzen, die „am liebsten den ganzen Tag schlafen“, dürften sich jedoch einfach mit ihrem Schicksal, nämlich grenzenloser Langeweile, abgefunden haben. Weil der Mensch ihnen zu wenig Zeit schenkt oder zur falschen Zeit seine Spielangebote macht. Weil der Mensch nicht weiß, was seine eigene, ganz spezielle Katze mag oder eben nicht mag. Und weil der Mensch im Zweifelsfall gar nicht bemerkt, dass Mieze mit erweiterten Pupillen schon längst im Spielbetrieb ist, aber (noch) nicht wild zappelnd dem Spielzeug hinterherjagt, und deshalb das aus Menschensicht noch nicht begonnene Spiel vorzeitig abbricht. Dabei ist Spielen für Katzen enorm wichtig. Um Stress abzubauen, den Jagdtrieb zu stillen und um geistig und körperlich fit zu bleiben und somit auch um Verhaltensauffälligkeiten vorzubeugen. Also: Spielen ja, unbedingt. Aber: Gewusst, wie! Der richtige Zeitpunkt Katz’ Nahezu jede Katze verfolgt ihren eigenen, individuellen Zeitplan. Während Mensch mit einem Arsenal an Spielzeug bewaffnet mit seinem Liebling spielen möchte, macht Mieze sich plötzlich, scheinbar aus heiterem Himmel geschäftig auf den Weg. Irgendwohin. Katzentermine eben. Es ist denkbar ungünstig, wenn man diesen Zeitplan durchkreuzt. Auch dann, wenn es sich um ein durchaus ernst gemeintes Spielangebot handelt. Aus Katzensicht gilt es, erst einmal die eigenen Pläne zu verfolgen. © Bilder: Tom Pingel, dramaj – Shutterstock.com 7 3