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Programmheft 2. Halbjahr 2013 als PDF zum Download

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3704 Samstag<br />

Samstag, 18. Januar<br />

10:00 – 16:45 Uhr<br />

20,20 € und<br />

23,50 € für Mahlzeiten*<br />

und Raummiete<br />

Ev. Tagungsstätte<br />

haus nordhelle<br />

Meinerzhagen-Valbert<br />

* Stehkaffee, Mittagessen,<br />

Nachmittagskaffee und Kuchen<br />

Das Stundenbuch des Herzogs von Berry –<br />

Ein Fenster <strong>zum</strong> Leben im Mittelalter<br />

Kunstseminar in Zusammenarbeit mit der<br />

Evangelischen Tagungsstätte haus nordhelle<br />

Stundenbücher waren vom 1<strong>2.</strong> Jahrhundert an gebräuchlich<br />

und dienten <strong>als</strong> Gebetsbücher der Privatandacht für<br />

Laien. Ihre Hochzeit liegt zwischen 1350 und 1480. Ursprünglich<br />

textlastig, nahmen die Bilddekorationen einen<br />

immer bedeutenderen Teil ein. Und machten aus dieser<br />

frommen Literatur einen begehrten Luxusgegenstand.<br />

Les Très Riches Heures du Duc de Berry zählt wegen<br />

seiner prächtigen Ausstattung und der kunstvollen Ausführung<br />

zu den größten Meisterwerken der Buchmalerei<br />

und ist das berühmteste illustrierte Stundenbuch des 15.<br />

Jahrhunderts. Das Originalmanuskript, heute im Musée<br />

Condé, Schloss Chantilly, ist der Öffentlichkeit weitgehend<br />

unzugänglich. Es wurde zwischen 1410 und 1416 von den<br />

drei Brüdern Limburg gemalt, aber nicht fertiggestellt, da<br />

sowohl der Duc de Berry <strong>als</strong> auch die Maler vermutlich<br />

an einer Pestepedemie 1416 starben. Zwischen 1485 bis<br />

1489 wurde es von Jean Colombe vervollständigt. Sein<br />

Wert wurde von den Nachlassverwaltern auf 500 Livres<br />

(= 500 g Silber) geschätzt. Ungewöhnlich großformatig,<br />

(29x21cm) enthält es 208 üppig bemalte Blätter mit<br />

zahlreichen, sehr humorvollen Anspielungen in den<br />

Randzeichnungen. Seine besondere Bedeutung jedoch<br />

erhält es durch die Kalenderblätter, die ganzseitige<br />

Darstellungen zu den jeweiligen Monaten zeigen. Mit<br />

hohem dokumentarischen Wert und lebendiger Anschaulichkeit<br />

unterrichten sie uns nicht nur über das elegante<br />

luxuriöse Leben der Adligen am Hofe des Herzogs von<br />

Berry, die Pracht seiner zahlreichen Schlösser, sondern<br />

auch über die Lebensumstände der einfachen Bauern und<br />

Bediensteten und bieten uns so Einblick in die Lebensformen<br />

der damaligen Zeit. Der Auftraggeber, der Herzog<br />

von Berry, dessen Sammelleidenschaft und maßlose<br />

Repräsentation seine finanziellen Mittel weit überstiegen,<br />

gehörte zur Prominenz seiner Zeit. Als dritter Sohn des<br />

Königs Johann II. und zeitweiliger Vizekönig stand er<br />

im Zentrum von Ausbeutung, Machtinteressen und den<br />

blutigen Fehden des Hundertjährigen Krieges zwischen<br />

Frankreich und England.<br />

In diesem Seminar wollen wir uns einerseits dem Augenschmaus<br />

hingeben aber anderseits auch einen Blick<br />

hinter die Kulissen tun, indem wir die Welt des schönen<br />

Scheins den zeitgeschichtlichen Verhältnissen gegenüberstellen.<br />

Ulrike Weidmann<br />

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