04.01.2015 Aufrufe

Acetylsalicylsäure (Aspirin®) Organische Chemie - Adam Vollmer

Acetylsalicylsäure (Aspirin®) Organische Chemie - Adam Vollmer

Acetylsalicylsäure (Aspirin®) Organische Chemie - Adam Vollmer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

In letzter Zeit wird der Acetylsalicylsäure auch eine vorbeugende Wirkung gegen Krebs<br />

zugeschrieben. Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass bestimmte Prostaglandine<br />

das Tumorwachstum fördern.<br />

Nebenwirkungen: Bei 70 % aller Patienten kommt es zu klinisch nicht bedeutsamen<br />

Magenblutungen. Häufig treten Übelkeit und Erbrechen durch Reizung der Magenschleimhaut<br />

auf. Nach wiederholt hohen Dosen können zentralnervöse Störungen mit Schwindel,<br />

Ohrgeräuschen, Schwerhörigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten 21 .<br />

1.5 Biochemische Wirkung der Salicylsäure<br />

Die Salicylsäure wirkt schmerzstillend, entzündungshemmend und fiebersenkend. Außerdem<br />

ist sie ein wirksames Mittel gegen Warzen und hemmt das Wachstum von Pilzen und<br />

Bakterien 22 . Aus diesem Grund wurde sie früher als Konservierungsstoff in der Lebensmittelindustrie<br />

eingesetzt. Wegen ihrer pharmakologischen Wirkung und der Gefahr einer<br />

Anreicherung in Körper ist sie in den meisten Ländern als Konservierungsstoff nicht mehr<br />

zugelassen 23 . Bei der Einnahme von Salicylsäure treten als unerwünschte Nebenwirkungen<br />

Brechreiz, Magen- und Darmblutungen sowie Schädigungen der Magenschleimhaut<br />

auf.<br />

Über die biochemische Wirkung der Salicylsäure existieren verschiedene Meinungen. In<br />

der Literatur findet sich die Ansicht, dass das Natriumsalicylat die Cycooxygenase im<br />

Reagenzglas nicht hemmt, allerdings die Prostaglandinsynthese in lebenden Zellen unterbindet.<br />

Als Grund vermutet man eine allgemeinere Wirkung wie die Stabilisierung der<br />

Zellmembranen sowie eine Hemmung der Gentranskription und Biosynthese der<br />

Cyclooxygenase bei Entzündungen 24 .<br />

Eine offensichtliche Mehrheit der Autoren ist in den letzten Jahren zu der Überzeugung<br />

gelangt, dass die Salicylsäure an der gleichen Tasche des Enzyms wie die Acetylgruppe<br />

der Acetylsalicylssäure gebunden wird 25 . Die Bindung erfolgt jedoch nur durch eine<br />

Anlagerung und nicht kovalent 26 . Daher ist die Bindung etwa zehnmal schwächer gegenüber<br />

der kovalenten Acetylierung des Serin. Nichtdestoweniger kommt es durch die<br />

Salicylsäure ebenfalls zu einer Hemmung der Cyclooxygenase und damit zur<br />

Unterbindung der Prostalandinsynthese. Durch die rasche Verstoffwechselung der Acetylsalicylsäure<br />

zur Salicylsäure kann jedoch die Wirkung beider Stoffe in vivo nicht<br />

voneinander getrennt beurteilt werden 27 .<br />

21 Böhmert, Horst (Gründer) et al. Kommentar zum Europäischen Arzneibuch Marburg. 23. Lfg. 2006<br />

21 Lexikon der Biologie. Heidelberg 2003.<br />

22 Böhmert, Horst (Gründer) et al. Kommentar zum Europäischen Arzneibuch Marburg. 23. Lfg. 2006<br />

23 Lexikon der Biologie. Heidelberg 2003.<br />

24 Forth, Wolfgang. Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxokologie. Heidelberg. 1996. S 204.<br />

25 Stryer, Lubert. Biochemie. Heidelberg 2007. S. 1135.<br />

26 http:www.roempp.com/demo/index.html 13.08.2010.<br />

27 Böhmert, Horst (Gründer) et al. Kommentar zum Europäischen Arzneibuch Marburg. 30. Lfg. 2008.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!