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ProPhil - Philologenverband Sachsen

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www.phv-sachsen.de<br />

Das<br />

Christian-Gottfried-<br />

Ehrenberg-Gymnasium<br />

Delitzsch<br />

S.4-6<br />

Herbsttagung der<br />

Jungen Philologen<br />

S.8/9<br />

Aktuelles Recht:<br />

■ Arbeitszimmer<br />

■ ELENA-Verfahren<br />

■ Zeugnisnoten<br />

S.10-12<br />

Individuelle Förderung<br />

statt Einheitsschule:<br />

Thesen zum differenzierten<br />

Schulsystem<br />

S.14/15<br />

3/2010 <strong>ProPhil</strong><br />

Die Zeitschrift für Gymnasiallehrer in <strong>Sachsen</strong><br />

<strong>Philologenverband</strong> <strong>Sachsen</strong> e.V.<br />

Mitglied im sbb beamtenbund und tarifunion sachsen


<strong>ProPhil</strong><br />

Alle Jahre wieder...,<br />

nein, Weihnachten ist<br />

es noch nicht.Aber alle<br />

Jahre greift unser Arbeitgeber<br />

in seine Kiste<br />

mit den Stereotypen:<br />

Der öffentliche Dienst<br />

hat auch seinen Beitrag<br />

zur Haushaltskonsolidierung<br />

zu tragen.<br />

Wir kennen das ja seit<br />

längerem. Fünf Jahre<br />

BTV mit Zwangsteilzeit<br />

ermöglichten dem Freistaat<br />

<strong>Sachsen</strong> zig Millionen Euro Einsparungen. Geld,<br />

das durch die Spekulationen der ehemaligen Sächsischen<br />

Landesbank später verbrannt wurde. Die Rechnung<br />

dafür bezahlten wir mit geringerem Einkommen<br />

und werden sie auch zukünftig in unseren Rentenbescheiden<br />

nachlesen können. Gut, dass es uns gelungen<br />

ist, der vom Finanzministerium gewünschten Verlängerung<br />

des BTV Paroli zu bieten. Gemeinsam mit<br />

den anderen Lehrerverbänden und –gewerkschaften<br />

haben wir uns nicht erpressen lassen und dem Druck<br />

widerstanden, der durch das Ausspielen von Alt und<br />

Jung aufgebaut wurde.<br />

In der letzten Tarifrunde zum Entgelt (2009) unterstützten<br />

unsere Aktionen unter anderem die Beamten<br />

der Deutschen Polizeigewerkschaft und der Deutschen<br />

Steuergewerkschaft in ihrer dienstfreien Zeit<br />

tatkräftig. Nunmehr benötigen sie unseren Beistand.<br />

Die beabsichtigte Streichung des Weihnachtsgeldes<br />

und die Verzögerung von Beförderungsmöglichkeiten<br />

wirken sich besonders für die Beschäftigten in den<br />

unteren Besoldungsgruppen dramatisch aus. Wir<br />

müssen gemeinsam verhindern, dass der öffentliche<br />

Dienst des Freistaates <strong>Sachsen</strong> erneut zum Sparschwein<br />

degradiert wird. Jetzt trifft es die Beamten,<br />

morgen vielleicht die Tarifbeschäftigten in <strong>Sachsen</strong>. In<br />

der Öffentlichkeit wird geklagt, wenn man auf seine<br />

Steuererklärung und auf die in der Regel sehnsüchtig<br />

erwartete Rückzahlung mehrere Monate warten<br />

muss, wenn man spürt, dass die Polizeipräsenz in der<br />

Fläche zurückgeht oder wenn Unterrichtsausfall an<br />

den Schulen auftritt. Um diese Probleme zu verhindern,<br />

braucht man aber ausreichend qualifiziertes<br />

Personal, dass auch entsprechend vergütet werden<br />

muss. Beamte und Tarifbeschäftigte sitzen hier in<br />

einem Boot. Nur wenn wir gemeinsam zur Durchsetzung<br />

unserer Interessen im Gleichklang „rudern“,<br />

werden wir das Ufer erreichen und nicht untergehen.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

S. 3 Der Preis des Erfolges ist Hingabe<br />

S. 4-6 Das Christian-Gottfried-Ehrenberg-<br />

Gymnasium Delitzsch<br />

S. 7 Bericht aus dem Hauptpersonalrat,<br />

Schulfahrten bei Teilzeitbeschäftigung<br />

S. 8 Herbsttagung der Jungen Philologen:<br />

Wunsch nach wirklichen Gymnasien<br />

S. 9 Die Neugestaltung der Lehrerausbildung<br />

in <strong>Sachsen</strong><br />

S.10-12 Aktuelles Recht:<br />

Informationen zum Arbeitszimmer<br />

und zum ELENA-Verfahren,<br />

2 <strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

Auch lassen sich Gymnasiallehrer an Schulen in freier<br />

Trägerschaft und die an staatlichen Einrichtungen<br />

nicht gegeneinander ausspielen. Wir sind eine Gewerkschaft,<br />

die für die Interessen aller Gymnasiallehrer<br />

kämpft. Viele Mitglieder in strukturschwachen<br />

Regionen befürchten, dass das staatliche Schulnetz<br />

immer weiter ausgedünnt, ihr Gymnasium geschlossen<br />

und das zukünftig weite Wege bis zum Arbeitsplatz<br />

zur Folge haben wird. Auf der anderen Seite<br />

haben uns Mitglieder an Gymnasien in freier Trägerschaft<br />

mitgeteilt, dass sie sich um ihren Arbeitsplatz<br />

und um ihre Vergütung sorgen, wenn der Freistaat die<br />

Zuschüsse für Schulen in freier Trägerschaft reduziert.<br />

Unser Ziel ist es, den Bestand der heutigen Gymnasien,<br />

sowohl der staatlichen als auch der in freier Trägerschaft,<br />

zu erhalten. Damit werden nicht nur sichere<br />

Beschäftigungsperspektiven für Gymnasiallehrer in<br />

<strong>Sachsen</strong> geschaffen, sondern auch ein vielfältiges<br />

Schulnetz, in dem unsere Schüler in noch einigermaßen<br />

zumutbarer Zeit ihr Klassenzimmer erreichen.<br />

Berufs- und bildungspolitisches Engagement bilden<br />

hier eine Einheit. Wir begrüßen es, dass jetzt weiterhin<br />

90% der Personalkosten für bereits bestehende<br />

Schulen in freier Trägerschaft übernommen werden.<br />

Mit dieser Entscheidung wird der heutige Status Quo<br />

im Schulnetz weitgehend gesichert.<br />

Lehrer in <strong>Sachsen</strong> unterliegen dem Tarifvertrag der<br />

Länder und gleichzeitig einigen beamtenrechtlichen<br />

Regelungen. Die ein oder andere Bestimmung des<br />

TV-L ist für den tarifbeschäftigten Lehrer ungünstig.<br />

Für so manches freudige, aber auch traurige Ereignis<br />

im Leben hat man keinen Rechtsanspruch auf bezahlten<br />

Sonderurlaub. Während ein Angestellter im Landesdienst,<br />

der nicht als Lehrer beschäftigt ist, wenigstens<br />

die Möglichkeit besitzt, zur Beerdigung eines<br />

Geschwisterteils oder zur Hochzeit des Bruders, ja<br />

selbst zur eigenen Hochzeit Urlaub zu nehmen, ist<br />

uns Lehrern diese Möglichkeit außerhalb der Ferien<br />

versagt. Für solche Ereignisse gibt es im TV-L nur eine<br />

„Kann“-Regelung, die die Gewährung von bezahltem<br />

Sonderurlaub im Umfang von bis zu drei Tagen<br />

vorsieht.Vieles ist aber auch durch Arbeitszeitverlagerung<br />

möglich. Hier sind wir auf das Verständnis unseres<br />

Arbeitgebers angewiesen. In der weit, weit überwiegenden<br />

Zahl solcher Fälle haben Schulleiter in<br />

vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den örtlichen<br />

Personalräten der Schulen Lösungen gefunden. Gerade<br />

das Verständnis für individuelle Probleme unserer<br />

Kollegen hat nachhaltig positive Auswirkungen auf<br />

Gericht entscheidet über Zeugnisnoten,<br />

Infomationen zur gesetzlichen<br />

Unfallversicherung<br />

S.13 Hoi – plötzlich so viele Kinder –<br />

Schülerzahlentwicklung in Dresden<br />

S.14/15 Individuelle Förderung statt Einheitsschule:<br />

12 Thesen zum differenzierten<br />

Schulsystem<br />

S.16 Position des DPhV zur Inklusion<br />

S.17 Herbsttagung des BPA in Fulda,<br />

Die Arbeit im LBPR Zwickau<br />

S.18 Fortbildungsveranstaltung des DPhV<br />

S.19 Wechsel in der Geschäftstelle des PVS<br />

das Schulklima und die qualitative Weiterentwicklung<br />

unserer Gymnasien. Auch in Zukunft benötigen wir<br />

deshalb engagierte Personalräte an den Schulen, die<br />

dazu beitragen, die Interessen des Kollegiums und die<br />

der Leitung des Gymnasiums in Übereinstimmung zu<br />

bringen. Vielleicht denken Sie gerade jetzt, wenn Sie<br />

diese Zeilen lesen, über eine Personalratskandidatur<br />

nach. Ich kann Sie dazu nur ermutigen!<br />

Aber nicht nur die Personalratswahlen, auch die Einkommensrunde<br />

2011 wirft ihre Schatten voraus. In<br />

Gesprächen mit vielen Kollegen wurde der Wunsch<br />

nach verbesserten Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten<br />

einer neuen Altersteilzeit geäußert. Der Altersdurchschnitt<br />

unserer Kollegien hat sich in den letzten<br />

Jahren deutlich erhöht.Viele spüren die Grenzen ihrer<br />

Belastbarkeit. Die Absenkung des Klassen- und Kursteilers<br />

sowie eine Erhöhung der Altersanrechnungen<br />

wird unserem Verband als Auftrag für die weitere<br />

Arbeit mit auf den Weg gegeben. Dieser Problematik<br />

werden und müssen wir uns in den kommenden Jahren<br />

stellen.<br />

In diesem Heft warten wir mit einer Neuerung auf.<br />

Traditionell stellen wir immer ein sächsisches Gymnasium<br />

vor. Diese Seiten wurden zum überwiegenden<br />

Teil von Kollegen der jeweiligen Schulen gestaltet.Wir<br />

vertrauen aber auch dem Können und Engagement<br />

unserer Schüler. Redakteure der prämierten Schülerzeitung<br />

des Ehrenberg-Gymnasiums stellen uns die<br />

Schule aus ihrer Sicht vor.<br />

Wie Sie bereits gemerkt haben, kommen wir mit diesem<br />

Heft auch in einen neuen Rhythmus der Veröffentlichung,<br />

der mehr dem Schuljahresablauf folgt.<br />

Damit kommen wir den Wünschen vieler Mitglieder<br />

nach. Die nächste Ausgabe unserer Mitgliederzeitschrift<br />

wird somit kurz vor den Winterferien erscheinen.<br />

Ich möchte Sie nicht, wie seit geraumer Zeit der<br />

Handel, in eine vorzeitige Weihnachtsstimmung versetzen.<br />

Ich wünsche Ihnen aber für die bis zum Weihnachtsfest<br />

und Jahreswechsel vor Ihnen liegenden<br />

Unterrichtswochen viel Kraft und trotz der in diesem<br />

Zeitraum starken Belastung die eine oder andere<br />

Stunde in gelöster Adventsstimmung im Kreise Ihrer<br />

Familie und Ihrer Freunde.<br />

Ihr Steffen Pabst, Chefredakteur<br />

VORINFORMATION<br />

3. Schulpolitisches Forum<br />

der Lehrerverbände im sbb<br />

Samstag, 22. Januar 2011, 10.00-15.00 Uhr<br />

Thema: Inklusion – Sinn oder Unsinn<br />

Gäste:<br />

Prof. Dr. Clemens Hillenbrand,<br />

Universität Oldenburg<br />

Frau Dr. Petra Koinzer, SMKS<br />

Ort: BSZ für Gesundheit und Sozialwesen<br />

„Karl-August Lingner“,<br />

Maxim-Gorki-Straße 39, 01127 Dresden


In wenigen Wochen<br />

geht ein<br />

erlebnis- und sehr<br />

erfolgreiches Jahr<br />

in der Arbeit des<br />

PVS zu Ende. Zeit<br />

dafür, auch einmal<br />

zurückzublicken.<br />

UNSER Verband<br />

geht aus diesem<br />

Jahr gefestigt hervor.<br />

Viele Kolleginnen<br />

und Kollegen<br />

an den sächsischen<br />

Gymnasien<br />

akzeptieren UNS zunehmend aufgrund unserer sachlichen<br />

Arbeit im Interesse aller Gymnasiallehrer. Auf<br />

vielen Personalversammlungen überzeugten UNSERE<br />

Vertreter durch ihre fachliche Kompetenz.<br />

Mein besonderer Dank geht hierbei an all<br />

unsere Personalräte in den Stufenvertretungen,<br />

die auf unzähligen Personalversammlungen<br />

mit hoher Sachkenntnis Rede und Antwort<br />

standen.<br />

Zusammen mit allen anderen Lehrergewerkschaften<br />

ist es UNS gelungen, eine Verlängerung der Zwangsteilzeit<br />

zu verhindern. Ein Erfolg, der UNS für das jahrelange<br />

konsequente Eintreten gegen jegliche<br />

Zwangsteilzeit belohnte. WIR, das sind SIE, die im<br />

Frühjahr dieses Jahres in machtvollen Demonstrationen<br />

diesen Kampf führten, haben gezeigt, dass im<br />

Miteinander unsere Stärke liegt.<br />

Daran wird der PVS festhalten und zu den Personalratswahlen<br />

2011 in einer gemeinsamen Liste mit dem<br />

SLV antreten.<br />

Mit Thomas Langer stellen wir seit diesem Jahr den<br />

Vorsitzenden der Jungphilologen im DPhV und sind<br />

mit Steffen Pabst im Vorstand unseres Dachverbandes<br />

vertreten.Auch das ist eine Anerkennung unserer<br />

Arbeit durch den DPhV und die in ihm vertretenen<br />

Landesverbände, die durch UNSER konsequentes Eintreten<br />

für das Gymnasium und seine Lehrer erreicht<br />

wurde. UNSERE Positionen in der Bildungs- und Berufspolitik<br />

werden zunehmend in den Entscheidungen<br />

auf Bundesebene berücksichtigt.<br />

Vor wenigen Wochen hat die Staatsregierung entschieden,<br />

dass in <strong>Sachsen</strong> die Lehrerausbildung wieder<br />

schulartspezifisch durchgeführt und mit dem<br />

Staatsexamen abgeschlossen wird. Viele bildungspolitische<br />

Forderungen unseres Verbandes wurden im<br />

neuen (alten) Konzept aufgegriffen. Jetzt ist es notwendig,<br />

dass der im Papier vorgeschriebene Prozess<br />

materiell und personell untersetzt wird.<br />

Wir begrüßen insbesondere die Ausweitung des Praxisanteils<br />

in der ersten Phase der Lehrerausbildung.<br />

Dies darf aber nicht – wie angedacht – zu einer Kürzung<br />

des 2-jährigen Referendariates führen.<br />

Wir benötigen in allen Schularten Lehrer, die eine<br />

umfassende pädagogische und fachdidaktische Kom-<br />

petenz besitzen. Gerade das Referendariat mit der<br />

individuellen Betreuung des angehenden Lehrers<br />

durch Mentoren an den Schulen, fördert die entsprechenden<br />

Fertigkeiten und Fähigkeiten, um im späteren<br />

Lehrerleben erfolgreich bestehen zu können. Ein<br />

auf ein Jahr verkürztes Referendariat bietet keine ausreichenden<br />

Möglichkeiten des fachdidaktischen Probierens.<br />

Bereits nach kurzer Zeit müssten Kompetenzen<br />

durch Prüfungen und Lehrproben nachgewiesen<br />

werden. Damit wird aber der Sinn und Zweck des<br />

Referendariats, eine tiefgreifende Praxisausbildung in<br />

der zweiten Phase der Lehrerausbildung zu bieten,<br />

negiert.<br />

Wir werden uns für die Wiedereinführung<br />

eines 2-jährigen Referendariates sowie die<br />

Erhöhung der Anwärterbezüge und die vollständige<br />

Anrechnung des Referendariates im<br />

Einstellungsverfahren hinsichtlich der Eingruppierung<br />

einsetzen.<br />

Seit 1994 wird jedes Jahr das „Unwort des Jahres“<br />

von einer Jury an der Universität Frankfurt am Main<br />

bestimmt. „Rentnerschwemme“, „betriebsratverseucht“<br />

oder auch „sozial verträgliches Ableben“<br />

wurden seitdem schon gewählt.<br />

Für das Jahr 2011 habe ich einen Vorschlag: „Zulassungsbeschränkungsverordnung“.<br />

Hinter diesem Wortungetüm versteckt sich eine rechtliche<br />

Vorschrift, die die Zukunft unserer Bildung in<br />

<strong>Sachsen</strong> gefährdet. Die Zulassung zum Referendariat<br />

ist vorrangig von der Abschlussnote des Studiums<br />

und nicht von der benötigten Fachkombination<br />

abhängig. Insofern haben Absolventen mit mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Fachkombinationen<br />

aufgrund der im Durchschnitt schlechteren Examensnoten<br />

nur geringe Chancen, sofort im Anschluss an<br />

ihr Universitätsstudium einen Referendariatsplatz zu<br />

bekommen. Viele müssen deshalb Wartejahre mit<br />

schlechtbezahlten Jobs oder mit ALG II überbrücken.<br />

Andere gehen gleich in ein anderes Bundesland, das<br />

ihnen zudem auch noch eine bessere Bezahlung in<br />

Aussicht stellt. Zukünftige junge Lehrer, die wir dringend<br />

benötigen, gehen somit dem Bildungssystem in<br />

<strong>Sachsen</strong> verloren.<br />

Ziel muss es sein, dass in <strong>Sachsen</strong> zukünftig die Lehramtsstudenten,<br />

die man benötigt, eine echte Chance<br />

auf einen Referendariatsplatz bekommen. Eine exakte<br />

Bedarfsanalyse und eine bessere bedarfsorientierte<br />

Studienberatung sind hierbei zukünftig unumgänglich.<br />

Was <strong>Sachsen</strong> braucht, ist eine Bedarfszulassungsverordnung!<br />

Oder man rät sächsischen Lehramtsstudenten der<br />

Naturwissenschaften zukünftig einen Referendariatsplatz<br />

in einem anderen Bundesland zu belegen, um<br />

sich dann in <strong>Sachsen</strong> auf eine Lehrerstelle zu bewerben,<br />

denn einstellt wird nach Bedarf?!<br />

Da ich gerade dabei bin, in die Rubrik „Kurioses Denken<br />

übergeordneter Dienststellen“ zu verfallen, hier<br />

noch ein Tipp für alle sich im System Befindenden:<br />

„Freiwillige Teilzeit 2011-2012 – Nutzen Sie<br />

Ihre letzte Chance“, so könnte man die diesjährige<br />

Umfrage zu einer weiteren freiwilligen Teilzeit nicht<br />

nur im Gymnasiallehrerbereich treffend charakterisieren.<br />

Wer eine Lehrbefähigung oder Lehrerlaubnis in einem<br />

Fach der immer länger werdenden Mangelliste, wie<br />

Latein, Französisch, Spanisch, Physik, Chemie, Informatik<br />

und zunehmend Mathematik, besitzt, dem<br />

kann es schon bald passieren, dass ihm der Wunsch<br />

nach einer Teilzeitbeschäftigung nicht mehr erfüllt<br />

wird. Wenn unser Arbeitgeber feststellt, dass er die<br />

altersbedingten Abgänge in einigen Fächern „plötzlich“<br />

nicht mehr durch Neueinstellungen kompensieren<br />

kann, weil auf dem Arbeitsmarkt die benötigten<br />

Absolventen nicht mehr zu finden sind, kann er Ihnen<br />

eine Teilzeitbeschäftigung versagen.<br />

Damit dies nicht eintritt, setzen wir uns nicht nur für<br />

einen allumfassenden Einstellungskorridor, sondern<br />

ganz vehement für eine Bedarfszulassungsverordnung<br />

für Referendare ein!<br />

Die Interessen unserer älteren Kollegen mit dem<br />

Wunsch auf Teilzeit und nach einer neuen Altersteilzeitregelung,<br />

sind untrennbar mit der bedarfsgerechten<br />

Lehrerausbildung verbunden. Unser Engagement<br />

für unsere „zukünftigen Kollegen“ eröffnet für die<br />

sich langjährig im Dienst befindlichen Gymnasiallehrer<br />

die Chance auf einen sozialverträglichen Ausstieg<br />

aus dem Berufsleben. Deshalb fordern wir:<br />

■ Weg mit der Zulassungsbeschränkungsverordnung!<br />

■ Sofortige Offenlegung einer Bedarfsanalyse<br />

durch das SMK!<br />

■ Einführung einer Bedarfszulassungsverordnung<br />

für Referendare!<br />

■ Gespräche zu den von uns vorgeschlagenen<br />

Altersübergangsmodellen!<br />

2010 war für UNS ein gutes Jahr.Aber…<br />

„Nichts ist so gut, als dass man es nicht noch<br />

besser machen könnte.“<br />

An zukünftigen Aufgaben für unseren Verband wird<br />

es auch im neuen Jahr nicht mangeln. Schöpfen wir<br />

aus unseren Erfolgen neue Kraft.<br />

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei<br />

unseren Personalräten aller Stufen, den Obleuten<br />

unseres Verbandes an den Gymnasien und Kollegs,<br />

den Mitgliedern der Regionalvorstände und bei meinen<br />

Mitstreitern im geschäftsführenden Vorstand<br />

bedanken. Sie alle haben dazu beigetragen, dass der<br />

PVS seine Arbeit erfolgreich gestaltet hat und stärker<br />

als je zuvor als eine wichtige Kraft für die sächsischen<br />

Gymnasien wahrgenommen wird.<br />

Ich wünsche Ihnen persönlich viel Kraft für die noch<br />

verbleibende Zeit bis zu den Weihnachtsferien, einen<br />

besinnlichen Advent, eine frohe Weihnachtszeit und<br />

einen Start voller Tatendrang in das Jahr 2011.<br />

Ihr Frank Haubitz<br />

<strong>ProPhil</strong><br />

„Der Preis des Erfolges ist Hingabe, harte Arbeit und<br />

unablässiger Einatz für das, was man erreichen will“<br />

(Frank Lloyd Wright, amerikanischer Architekt, 1869-1959)<br />

<strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

3


<strong>ProPhil</strong><br />

Christian Gottfried Ehrenberg –<br />

Bahnbrecher der Mikrobiologie und Mikropaläontologie in Deutschland<br />

1838 schrieb Ehrenberg:<br />

„…Alles was man von kleinen, den bloßen<br />

Augen nur als Körnchen sichtbaren…Kalktierchen…seit<br />

100 Jahren…bis in die heutige<br />

Zeit berichtet hat, wird weit übertroffen<br />

durch die zahllosen Mengen viel kleinerer,<br />

dem bloßen Auge völlig unsichtbaren Tierchen,<br />

welche der Verfasser neuerlich als einige<br />

jener ganzen Kreidegebirge bildend beobachtet<br />

hat…“<br />

Christian Gottfried Ehrenberg<br />

(geboren 1795 Delitzsch – gestorben 1876 Berlin)<br />

Ehrenberg stammt aus dem sächsischen Delitzsch,<br />

dort wuchs er als Sohn eines Richters auf. Seine<br />

Schulzeit verbrachte er größtenteils in Schulpforta in<br />

Thüringen. Zunächst studierte er ab 1815 ein Jahr<br />

Theologie in Leipzig, dann aber ab 1817 Medizin<br />

und Naturwissenschaften in Berlin. Dort fand er in<br />

jeder Hinsicht fruchtbaren Boden. In der damals sehr<br />

wald- und sumpfreichen Umgebung Berlins war ihm<br />

kein Weg zu weit, um die Vegetation zu erkunden.<br />

Sein Forschungsgegenstand waren vor allem die damals<br />

noch in mystisches Dunkel gehüllten Pilze. Darüber<br />

promovierte er auch 1818, nachdem er zuvor<br />

bereits den Schimmelpilz entdeckt hatte. In dieser<br />

Zeit wurde er Mitglied der Leopoldina in Halle und<br />

aus dieser Zeit stammt auch seine Freundschaft mit<br />

Alexander von Humboldt.<br />

Während der nächsten zehn Jahre war Ehrenberg<br />

vor allem auf Expeditionen unterwegs, zunächst<br />

1820 bis 1825 mit Friedrich Wilhelm Hemprich im<br />

Nahen Osten und in Arabien. Diese an Abenteuern<br />

und Gefahren reichen Forschungsreisen brachten<br />

aber auch viele wissenschaftliche Ergebnisse. Tausende<br />

von Tier- und Pflanzenarten wurden von ihnen<br />

gesammelt und am Roten Meer beschäftigte er sich<br />

besonders mit Korallen. Die nächste Reise ab 1825<br />

führte nach Nordafrika bis in das heutige Eritrea,<br />

dort nahm sie ein jähes Ende, da Hemprich bereits<br />

1825 an Fieber starb. Das Ergebnis dieser Reisen<br />

waren viele Artikel über Insekten und Korallen und<br />

zwei Bände der Symbolae physicae, in denen er<br />

Säugetiere, Vögel und Insekten wissenschaftlich beschrieb.<br />

Um viele Eindrücke reicher wurde er durch die nächste<br />

Expedition durch Russland bis zum Ural, weiter<br />

durch Sibirien bis zur chinesischen Grenze. Diese<br />

unternahm er gemeinsam mit Alexander von Humboldt.<br />

Die Freundschaft zwischen beiden dauerte<br />

lebenslang.<br />

Kleinstlebewesen standen bei Ehrenberg in der Folgezeit<br />

im Mittelpunkt seines wissenschaftlichen Interesses,<br />

diese waren bisher kaum systematisch<br />

erforscht worden. Aus Tümpeln und Seen des Berliner<br />

Umlandes, aus Regenrinnen und Pfützen entnahm<br />

er Wasser, welches er mikroskopisch untersuchte<br />

und verglich. Allein 723 tierische Kleinstlebewesen<br />

entdeckte, beobachtete und zeichnete er<br />

unter dem Mikroskop.<br />

4 <strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

Während der nächsten 30 Jahre untersuchte Ehrenberg<br />

zahllose Wasser-, Gesteins- und Sedimentproben<br />

auf Kleinstlebewesen und entdeckte z.B. das<br />

Augentierchen und Pantoffeltierchen. Zugesandte<br />

Fundstücke lenkten die Aufmerksamkeit Ehrenbergs<br />

auf die Erforschung der fossilen Mikroorganismen.<br />

Es wies nach, dass die Fundstücke aus Panzern von<br />

Kleinstlebewesen bestanden. Auch für Kreide und<br />

Schiefer entdeckte er den organischen Ursprung.<br />

Später galt sein besonderes Interesse den Einzellern.<br />

Er bewies außerdem, dass das Meeresleuchten auf<br />

Mikroorganismen zurückgeht.<br />

Ab 1827 hatte Ehrenberg eine Professur an der heutigen<br />

Humboldt-Universität Berlin und wurde 1827<br />

Mitglied der Königlich-Preußischen Akademie in Berlin.<br />

Viele ausländische Auszeichnungen fallen in diese<br />

Zeit, so dass man ihn 1842 zum Sekretär der Physikalisch-Mathematischen<br />

Abteilung der Königlich-<br />

Preußischen Akademie der Wissenschaften wählte.<br />

Viermal war er Dekan seiner Fakultät und 1855/56<br />

Rektor der Universität.<br />

Zwei Frauen, Julie Rose und nach deren Tod 1848<br />

Friederike Karol waren nicht nur Lebens- sondern<br />

auch Arbeitsgefährtinnen von Ehrenberg.<br />

Ehrenberg starb 1876 in Berlin. Sein Grab befindet<br />

sich noch heute auf dem St. Marien- und St. Nikolai-<br />

Friedhof. Auf seinem Grabstein steht:<br />

Der Welten Kleines auch ist groß.<br />

Und aus dem Kleinen bauen sich die Welten.<br />

Heute befinden sich seine Sammlungen im Museum<br />

für Naturkunde der Humboldt-Universität. 40.000<br />

mikroskopische Präparate, 5.000 Proben, 3.000<br />

Zeichnungen und fast 1.000 Briefe zeugen von seiner<br />

ungeheuren wissenschaftlichen Arbeit.<br />

Zwei Straßen wurden in Berlin nach ihm benannt,<br />

eine 1900 in Friedrichshain, die andere 1906 in Zehlendorf.<br />

Doch wer kennt ihn heute noch?<br />

Quellen:<br />

- Wikipedia<br />

- Briefwechsel Alexander von Humboldt –<br />

Christian Gottfried Ehrenberg Internet<br />

- Maria Carter:<br />

Porträt Christian Gottfried Ehrenberg Internet<br />

Gudrun Schreiner<br />

Alexander von Humboldt – Christian Gottfried Ehrenberg – eine lebenslange Freundschaft<br />

Ca. 300 Briefe, die meisten von Humboldts Hand, sind Zeugen dieser Freundschaft.<br />

Humboldt schätzte Ehrenberg als bedeutenden Mikrobiologen seiner Zeit und förderte<br />

den jungen Mann. Aber auch Ehrenberg arbeitete viel mit Humboldt zusammen und<br />

unterstützte dessen Arbeit. So sandte Humboldt häufig Proben von Meteoren, von ungewöhnlichen<br />

oder exotischen Substanzen an Ehrenberg, sei es roter Schnee, Passatstaub<br />

oder essbare Erde, um sie untersuchen zu lassen. Die Ergebnisse stellte Ehrenberg nicht<br />

nur in der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften vor, er hatte auch – oft<br />

durch Humboldts Vermittlung – Gelegenheit, seine Forschungen dem preußischen<br />

Königshaus zu präsentieren oder einem internationalen Fachpublikum bekannt zu machen.<br />

Besonders stark war die Zusammenarbeit während der gemeinsamen Reise 1829 durch<br />

das Gebiet des Urals und Westasiens. Daraus ergab sich die Zusammenarbeit, die sich<br />

auch bei Humboldts großem Werk dem „Kosmos“ bewährte. Ehrenberg war einer der<br />

Wissenschaftler, die Humboldt mit dem neuesten Erkenntnissen auf seinem Fachgebiet<br />

versorgte. In „Humboldts Netzwerk des Wissens“ nahm Ehrenberg deshalb einen zentralen<br />

Platz ein.<br />

„…von Widerwillen gegen gewisse flache, die Wissenschaft verderbende Vorurteile, gegen<br />

die noch herrschenden phantastisch philosophierenden Theorien und gegen allerlei sonstigen<br />

wissenschaftlichen Aberglauben erfüllt, drängte es ihn, die Anfänge der organischen<br />

Natur bis ins Feinste zu verfolgen..“


<strong>ProPhil</strong><br />

Das Christian-Gottfried-Ehrenberg-Gymnasium Delitzsch<br />

Ein Gymnasium stellt sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts<br />

Es ist schon zwei Jahre her, da feierte das Christian-<br />

Gottfried-Ehrenberg-Gymnasium sein 150-jähriges-<br />

Bestehen. Christian-Gottfried-Ehrenberg, nach dem<br />

unsere Schule benannt ist, ist ein bedeutender Wissenschaftler<br />

des 19. Jahrhunderts und unter anderem<br />

für die Begründung der Mikrobiologie und Mikropaläontologie<br />

bekannt.<br />

Seit der Gründung der 1. Bürgerschule 1858 hat sich<br />

viel verändert. Von damals 9 hat sich die Lehrerzahl<br />

auf 72 erhöht. Sie gestalten den Unterricht für fast<br />

700 Schüler aus Delitzsch, einer Kleinstadt in Nordsachsen,<br />

und aus den umliegenden Gemeinden. Seit<br />

der Zusammenlegung der beiden Delitzscher Gymnasien,<br />

dem Oskar-Reime-Gymnasium und dem Ehrenberg-Gymnasium,<br />

im Jahr 2003 findet der Unterricht<br />

in drei Gebäuden statt, benannt nach den zusammengeführten<br />

Gymnasien, im Reime-, Ehrenberg-,<br />

und dem Diesterweg-Haus.<br />

Haus Ehrenberg, Am Wallgraben<br />

Geboren aus der Tradition<br />

Sich den guten Traditionen der Lehranstalt verpflichtet<br />

fühlend, wird großer Wert auf eine humanistische<br />

Bildung mit den Schwerpunkten Naturwissenschaften,<br />

Fremdsprachen und Kunst gelegt. So können ab<br />

Klassenstufe 8 entweder das naturwissenschaftliche<br />

oder das künstlerische Profil belegt werden. Das<br />

Angebot der Fremdsprachen, die an unserer Schule<br />

erlernt werden können, umfasst Englisch als erste<br />

Fremdsprache, Französisch, Russisch und Latein als<br />

zweite Fremdsprache. Seit nunmehr zehn Jahren<br />

besteht die Möglichkeit, sich im Verlauf eines Schuljahres<br />

auf das Ablegen des international anerkannten<br />

Sprachzertifikates „TRKI“ (Tests in der russischen<br />

Sprache für Ausländer) vorzubereiten. Mehr als 30<br />

Schülerinnen und Schülern wurden mit diesem Zertifikat<br />

bisher solide Kenntnisse und Fähigkeiten in den<br />

Elementar- und Basisstufen bestätigt.<br />

Ab dem 11. Schuljahr können sich interessierte Schülerinnen<br />

und Schüler auf die Prüfungen zum Erwerb<br />

eines international anerkannten Sprachabschlusses in<br />

englischer Sprache (Cambridge Certificate of Contemporary<br />

English) vorbereiten. Das ist ein Mehraufwand<br />

an Zeit und Kraft, der sich aber lohnt, da sich<br />

damit vielfältige berufliche Perspektiven eröffnen. Um<br />

Fremdsprachen nicht nur im Unterricht zu sprechen,<br />

finden Schulbesuche, Austauschprogramme statt.<br />

Großer Beliebtheit erfreuen sich im Rahmen der Projekttage<br />

die Sprachreisen nach Paris und London.<br />

Unser Gymnasium beteiligte sich am Comenius-Projekt<br />

und begrüßte zu Beginn des letzten Schuljahres<br />

Schüler aus dem slowakischen Banska Bystrica, auf<br />

die hier viele Eindrücke von unserem Schulleben<br />

zukamen.<br />

Im naturwissenschaftlichen Unterricht sind es vor<br />

allem vielfältige Experimente, interessante Exkursionen<br />

und das Ganztagsangebot „Chemie erleben“,<br />

die wesentlich die Unterrichtsinhalte ergänzen und<br />

erweitern.<br />

„Chemie erleben“, das heißt mit viel Spaß und Spannung<br />

zu experimentieren. Feuer, Rauch, Farben und<br />

lumineszierende und oszillierende Lösungen faszinieren<br />

dabei immer wieder aufs Neue. Lohn für ihre<br />

Arbeit erhalten die Schülerinnen und Schüler der 9.<br />

bis 12. Klassen alljährlich in Form von Beifall und<br />

Jubel bei ihren Vorführungen zu Weihnachten. Ihr<br />

Weihnachtsmärchen ist zum Muss geworden. Ebenso<br />

treten sie erfolgreich zu den Kulturtagen, zum „Tag<br />

der offenen Tür“ und vor den Viertklässlern auf, die<br />

uns am traditionellen „Samstag am Gymi“ besuchen.<br />

Dies beweist, dass das Konzept aufgeht und Naturwissenschaften<br />

auch begeistern und Freude bereiten<br />

können.<br />

Moderne Lehransätze<br />

Die Ganzheitlichkeit unserer Wahrnehmungen berücksichtigend,<br />

ist das künstlerische Profil als ein<br />

fächerverbindender Unterricht ausgelegt, der aufbauend<br />

auf den Fachunterricht der Fächer Kunst, Musik,<br />

Deutsch, Informatik und dem darstellenden Spiel<br />

komplexe Projekte realisiert. Die Schüler haben die<br />

Möglichkeit, ihr Wissen und Können aus dem Fachunterricht<br />

einzubringen, zu erweitern und zu spezialisieren.<br />

In Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit werden<br />

komplexe Handlungen geplant, Entscheidungen<br />

getroffen, Arbeitsschritte ausgeführt, kontrolliert,<br />

bewertet und präsentiert. Das eigenverantwortliche<br />

Handeln in der Gruppe, das zielorientierte Planen und<br />

Arbeiten nach einem selbst erstellten Plan, eine kritische<br />

Auswertung von Produkten und die damit verbundenen<br />

Selbstreflexion sind Inhalte, die diesen prozessorientierten<br />

Unterricht ausmachen. In diesem<br />

Fach lernen die Schüler Arbeitsweisen, die sie auf das<br />

spätere Berufsleben vorbereiten und sie teamfähig<br />

machen. In einer Werkstatt wird beispielsweise an<br />

einem Objekt gebohrt, geschraubt oder gefeilt. Im<br />

Nebenraum wird eine Inszenierung geprobt und auf<br />

Video aufgezeichnet. In einem weiteren Raum suchen<br />

sich Schüler Materialien aus dem Internet zusammen,<br />

schreiben an ihrer Homepage, die als multimediales<br />

Tagebuch den Arbeitsprozess dokumentiert. Andere<br />

Schüler der Gruppe entwerfen Plakate für eine<br />

gemeinsame Aufführung oder gestalten Eintrittskarten.<br />

Die Schüler lernen es, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

einzuschätzen und verantwortungsvoll zum<br />

Gelingen des Gruppenprojektes beizutragen.<br />

Kursangebote<br />

Die Schüler der Sekundarstufe II können sich über ein<br />

besonderes Angebot an Leistungskursfächern freuen.<br />

Neben Deutsch, Mathe, Englisch, Geschichte und<br />

Physik können auch Kunst und Chemie belegt werden.<br />

Der Leistungskurs Chemie pflegt eine besondere<br />

Kooperation mit der Universität Merseburg, wohin<br />

die Schüler jedes Jahr fahren, nicht nur um sich Vorlesungen<br />

anzuhören, sondern um auch in einem professionellen<br />

Umfeld zu experimentieren.<br />

Der Leistungskurs Kunst erfordert neben Talent viel<br />

Zeit. Um die zeitintensivsten Arbeiten fertig stellen zu<br />

können, fahren die Schüler jeden Herbst nach Windischleuba<br />

oder organisieren eine Kunstnacht. Mit solchen<br />

Projekten sind künstlerisch wertvolle Erfahrungen<br />

verbunden und bei zahlreichen Ausstellungen<br />

können die Ergebnisse bewundert werden, die auch<br />

auf der Webplattform „Medienportal der Schule“ zu<br />

finden sind.<br />

Neben den herkömmlichen Grundkurs-Fächern werden<br />

mehrere fächerverbindende Grundkurse angeboten.<br />

In den Kursen „Entwicklungsländer“, „Bionik“,<br />

„Ernährung und Fitness“ und „Medienkompetenz“<br />

ist der Unterricht vor allem praxisorientiert, deswegen<br />

aber nicht minder lehrreich.<br />

Außerunterrichtliche Aktivitäten<br />

Doch erst das außerunterrichtliche Angebot macht<br />

das Leben an einer Schule wirklich interessant und<br />

ereignisreich. Und gerade hier kann unser Gymnasium<br />

außerordentlich viel bieten. Es gibt unzählige<br />

Ganztagesangebote, wobei verschiedene Altersstufen<br />

und Interessen berücksichtigt werden. So gibt es<br />

neben der Hausaufgabenbetreuung und den Abiturvorbereitungen<br />

auch Sportförderungen, eine Rückenschule<br />

oder eine Arbeitsgemeinschaft „Handball“.<br />

Besondere Begeisterung weckt das Literaturcafé, das<br />

jeden Monat stattfindet. Ein über zwei Schuljahre ein-<br />

<strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

5


<strong>ProPhil</strong><br />

studiertes Musical konnte Ende des letzten Schuljahres<br />

große Erfolge feiern. Im Kinderchor, den „Ehrenberg-Spatzen“,<br />

wird der Nachwuchs für den<br />

„großen“ Chor, den „Oskar-Reime-Chor“, gefördert.<br />

Unser Schulchor ist weit über die Grenzen der Region<br />

bekannt und erfolgreich. Zu den wichtigsten Konzerten,<br />

dem Sommerkonzert und dem Weihnachtskonzert,<br />

ist die kleine Kirche in Schenkenberg stets gefüllt.Auftritte<br />

im Gewandhaus in Leipzig sprechen für<br />

die Qualität des Chores. Jedes Jahr nehmen die Sänger<br />

in Bautzen am Chorleiterseminar teil. Zuletzt wurden<br />

sie zu den Jugendkulturtagen in Frankenberg<br />

zum „Besten Sächsischen Jugendchor“ gekürt.<br />

Der Oskar-Reime-Chor beim Auftritt 2008<br />

Um tollen Veranstaltungen beizuwohnen, kann man<br />

innerhalb der Schulmauern bleiben. Denn jährlich finden<br />

hier beeindruckende Events statt. So wird am<br />

Anfang eines jeden Schuljahres „Samstags am<br />

Gymi“ organisiert. Hier können sich Grundschüler der<br />

4. Klassen an einem Samstag in extra für sie vorbereitete<br />

Unterrichtsstunden setzen, um so die Anforderungen<br />

und Bedingungen an unserer Schule kennen<br />

zu lernen. Sowohl Schüler als auch ihre Eltern wissen<br />

dieses Angebot sehr zu schätzen.<br />

Jeden März füllt sich die Aula innerhalb von Minuten<br />

bis auf den letzten Stuhl. Warum? „Kleinkunst ganz<br />

groß“ nennt sich die Veranstaltung, der viele Schüler<br />

entgegenfiebern. Hier hat jeder die Möglichkeit, sein<br />

besonderes Talent vorzuführen. Das Publikum, bestehend<br />

aus Schülern, Eltern und Lehrern, stimmt für sei-<br />

Kleinkunst ganz groß, 2010<br />

6 <strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

nen Favoriten. In jedem Block (5. bis 9. Klassen und<br />

10. bis 12. Klassen) gibt es drei Platzierte. Diese können<br />

sich nicht nur über einen Pokal und einen Preis<br />

freuen, sondern auch über Anerkennung in der Schule.<br />

Anerkennung zu zeigen, besondere Leistungen zu<br />

würdigen, das ist auch das Ziel der „Oskar-Verleihung“,<br />

die alljährlich im Juni stattfindet. Im Vorfeld<br />

dieser Galaveranstaltung erhalten alle Schüler der<br />

Schule die Möglichkeit, Schüler, Lehrer und Eltern für<br />

eine von vier Auszeichnungen zu nominieren – den<br />

Löwen-, Schüler-, Team- und den Ehrenoskar. Eine<br />

geheime Jury, bestehend aus Vertretern von Schülern<br />

und Lehrern, wählt den Gewinner. Die Veranstaltung<br />

selber präsentiert sich als multimediale Show. In Kurzfilmen<br />

werden die Nominierten vorgestellt, Liveacts<br />

sorgen für Abwechslung und der halbstündige Film<br />

„Lehrer in Gefahr“, bei dem die Lehrer die Hauptrollen<br />

spielen, sorgt jedes Jahr für große Erwartungen<br />

und große Heiterkeit.<br />

Seit drei Jahren gibt es das Podcast-Team an unserer<br />

Schule. Es dokumentiert auf Video alle wichtigen<br />

Ereignisse in witziger und unterhaltsamer Weise. Die<br />

Videos sind nicht nur für alle Schüler öffentlich<br />

zugänglich. Zu diesem Zweck haben Schüler eine<br />

sachsenweit einzigartige Plattform, das Medienportal,<br />

geschaffen, die alle medialen Erzeugnisse der<br />

Schule sammelt und zur Bewertung und Kommentierung<br />

freigibt. Auf diesem Portal wird neben Videos,<br />

Fotos und Kunstwerken auch die Schülerzeitung veröffentlicht.<br />

Im Juni 2009 erhielten die Schülerzeitung<br />

unseres Gymnasiums den Jugendjournalistenpreis in<br />

der Kategorie „Online“. Halbjährlich werden die<br />

besten Artikel mit zusätzlichen Inhalten und Bildern<br />

zusammen mit den interessantesten Kommentaren<br />

ausgewählt und in einer Druckausgabe veröffentlicht.<br />

Man kann unter der Internetadresse www.gymnasium-delitzsch.de/medienportal<br />

Einsicht in das Medienportal<br />

wie auch die Druckausgabe nehmen.<br />

Tim Jann und Alexis Rinaldoni,<br />

Redakteure der Schülerzeitung „Chamäleon“<br />

„Samstag am Gymi“, 2010<br />

150 Jahre Höhere Schule in Delitzsch –<br />

das sind 150 Jahre der Veränderungen.<br />

Aus der Schulchronik<br />

1858 Die „Höhere Bürgerschule zu Delitzsch“<br />

wird gegründet<br />

1866 Die Schule wird „zur Abhaltung von<br />

Abiturienten-Prüfungen berechtigte<br />

„Höhere Bürgerschule“ und erhält dank<br />

des „Geistes der Schule“ Unterstützung<br />

durch die königliche Regierung<br />

1871 Neubau einer Knabenvolksschule<br />

in der Bitterfelder Straße<br />

1838 „Realgymnasium“:<br />

„Mit Gott für König und Vaterland“<br />

1895 Umwandlung zu einer Realschule mit<br />

lateinischem Nebenkursus bis Quarta<br />

einschließlich eines Realprogymnasium“<br />

1900 Die Schule wird in das Gesamtverzeichnis<br />

der „militärberechtigten Lehranstalten“<br />

aufgenommen<br />

1914 25 Schüler und ein Lehrer fielen auf den<br />

Schlachtfeldern des ersten Weltkrieges<br />

1919 Eintritt der ersten drei Mädchen in die<br />

Obersekunda, drei in die Untersekunda<br />

und zwei in die Unterprima<br />

1939/ trauriger Niedergang im Nationalsozialis-<br />

40 mus durch Einberufungen von Lehrern und<br />

Sonderdienstleistungen ganzer Klassen<br />

1947 Umbenennung in<br />

„Ehrenberg-Oberschule“<br />

1992 Die Schule wird in „Ehrenberg-<br />

Gymnasium-Delitzsch“ umbenannt<br />

2003 Das Ehrenberg-Gymnasium und das<br />

Oskar-Reime-Gymnasium werden<br />

zusammengelegt<br />

2009 Namensverleihung:<br />

„Christian-Gottfried-Ehrenberg-<br />

Gymnasium Delitzsch“


Bericht aus dem Hauptpersonalrat<br />

Auslaufen des BTV<br />

Der Lehrerhauptpersonalrat wurde zum Ende des<br />

auslaufenden Schuljahres darüber informiert, dass es<br />

keine Anschlussregelung zum damals noch geltenden<br />

BTV Mittelschulen/Gymnasien geben werde. Das<br />

war für den PVS ein großer Erfolg und wir möchten<br />

uns noch einmal herzlich bei allen bedanken, die sich<br />

mit uns an Demonstrationen und weiteren Aktionen<br />

gegen die Fortführung der Zwangsteilzeit engagiert<br />

haben.<br />

Neben vielen Informationen zum (nach alter Rechnungsweise<br />

entstehenden) „Lehrerüberhang“ wurde<br />

uns mitgeteilt, dass alle Lehrkräfte mit 21,5<br />

Unterrichtsstunden und weniger, Anspruch auf einen<br />

dienstfreien Tag haben. Dieser dienstfreie Tag wird<br />

allerdings zur Farce, wenn an diesem Tag die Lehrkräfte<br />

vom Schulleiter zur Teilnahme an Veranstaltungen<br />

verpflichtet werden. Wir haben deshalb in<br />

einer Anfrage die SBA Chemnitz um Stellungnahme<br />

gebeten. Die SBA teilte uns mit, dass der Anspruch<br />

auf den dienstfreien (nicht unterrichtsfreien) Tag in<br />

jedem Fall besteht. Die Regionalstellen wurden aufgefordert,<br />

die Schulleiter entsprechend zu informieren.<br />

Sollte es an Ihrer Schule noch Fälle geben, in<br />

denen trotzdem an solchen Tagen die Anwesenheit<br />

der Lehrkräfte an schulischen Veranstaltungen verlangt<br />

wird, so wenden Sie sich mit der Bitte um<br />

Unterstützung an Ihre PVS-Personalräte.<br />

Umgang mit der wieder zur Verfügung stehenden<br />

Arbeitszeit<br />

Eine weitere Folgeerscheinung des ausgelaufenen<br />

BTV war die wieder zur Verfügung stehende Arbeitszeit<br />

einer Vielzahl von jetzt voll beschäftigten Lehrkräften.<br />

Ganz nebenbei (oder doch weil wir das<br />

schon lange bemängelt hatten?) erfüllte sich damit<br />

auch eine Forderung unseres Verbandes. Im Zusammenhang<br />

mit den geförderten Ganztagsangeboten<br />

wurden jetzt allen eingesetzten Lehrkräften im Rah-<br />

men der LAV (Lehrauftragsverteilung)<br />

Stunden zugeteilt.<br />

Nicht nur, dass<br />

damit endlich die<br />

Bezahlung von<br />

Lehrkräften für<br />

pädagogische Aufgaben<br />

wieder<br />

stimmt, beginnt<br />

man damit in einem<br />

ersten Schritt, die<br />

Ganztagsangebote<br />

als Teil des schulischenBildungsauftrages<br />

zu verstehen.<br />

Wir werden uns im Januar mit dieser<br />

Problematik auf unserem 3. Schulpolitischen Forum<br />

weiter befassen.<br />

Auch die beginnende Umsetzung der Integration<br />

behinderter Kinder an Mittelschulen und Gymnasien<br />

bekommt mit den jetzt wieder zur Verfügung stehenden<br />

Stunden eine bessere Grundlage. Derzeit stehen<br />

für jeden integrativen Schüler am Gymnasium durchschnittlich<br />

2,5 Stunden zur Verfügung. Es werden in<br />

diesem Zusammenhang zunehmend Fort- und Weiterbildungsangebote<br />

zum Umgang mit Störungen<br />

wie z.B. ADS/ADHS gemacht. Ein Angebot, das Lehrkräfte<br />

nicht ausschlagen sollten, zumal jeder in seinem<br />

Unterricht schon erste Erfahrungen im Umgang<br />

mit solchen Problemschülern gemacht hat.<br />

Im Vierteljahresgespräch im September betonte der<br />

Staatssekretär Dr. Staupe, dass Schulleiter angehalten<br />

wurden, das jetzt noch zur Verfügung stehende<br />

zusätzliche Arbeitsvolumen auch für pädagogisch<br />

bedingte Aufgaben einzusetzen. Zu solchen zählen<br />

unter anderem die Erarbeitung von Prüfungsaufgaben<br />

für das zentrale schriftliche Abitur, die Begabten-<br />

Schulfahrten bei Teilzeitbeschäftigung<br />

Nach dem Auslaufen des Bezirkstarifvertrages haben<br />

sich viele Gymnasiallehrer für eine freiwillige Teilzeitbeschäftigung<br />

entschieden, die auch Auswirkungen<br />

auf Schulfahrten hat.<br />

Während einer mehrtägigen Schulfahrt sind teilzeitbeschäftigte<br />

Lehrer wie Vollbeschäftigte zu behandeln.<br />

Für die Dauer der Schulfahrt haben sie somit<br />

Anspruch auf Vergütung wie ein vollbeschäftigter<br />

Lehrer bzw. auf entsprechenden Freizeitausgleich<br />

außerhalb der Ferien.<br />

Dieser Freizeitausgleich ist vor der Schulfahrt<br />

mit der Schulleitung zu vereinbaren.<br />

Falls dies nicht vor der Fahrt vereinbart wurde, kann<br />

maximal sechs Monate (tarifliche Ausschlussfrist)<br />

nach der Schulfahrt der Anspruch auf Vergütung<br />

bzw. Freizeitausgleich geltend gemacht werden.<br />

Beispiel:<br />

Ein Lehrer ist mit einem Unterrichtsumfang von<br />

21/26 = 80,77% an einem Gymnasium beschäftigt<br />

und fährt mit seinem Kurs von Montag bis Freitag auf<br />

eine Studienfahrt. Damit hat er Anspruch auf Bezahlung<br />

von 5 Unterrichtsstunden bzw. auf einen Freizeitausgleich<br />

in diesem Umfang.<br />

Falls der Lehrer sogenannte „Minusstunden“ zum<br />

Zeitpunkt der Schulfahrt offen hat, so sind diese mit<br />

dem zu gewährenden Anspruch auf Freizeitausgleich<br />

zu verrechnen.<br />

Daneben hat der Lehrer Anspruch auf Erstattung<br />

der Kosten (Unterkunft, Eintritte in Museen,<br />

Fahrkarten u. a.) und auf Tagegeld.<br />

In der Regel sind eventuelle Freiplätze durch<br />

den Lehrer zu nutzen. Die darin enthaltene<br />

Verpflegung ist auf dasTagegeld anzurechnen.<br />

<strong>ProPhil</strong><br />

förderung, die individuelle Förderung, die Unterstützung<br />

von Profilgruppen, die Arbeit in Problemklassen<br />

usw..<br />

Funktionsstellen<br />

Im Rahmen des Vierteljahresgespräches wurde auch<br />

auf die unzureichende Bereitstellung von Beförderungsmöglichkeiten<br />

eingegangen. Einerseits bedauerten<br />

die anwesenden Vertreter des SMKS, dass sich<br />

zu wenig Lehrkräfte für besondere Aufgaben wie z.B.<br />

Fachberater, Oberstufenberater usw. fänden, andererseits<br />

sahen sie keinen Handlungsbedarf hinsichtlich<br />

der Besserstellung von Leistungsträgern an den<br />

Schulen. Auch die Wiedereinführung der bis 2008<br />

geltenden Funktionsstellenregelung ist momentan<br />

nicht geplant.<br />

Abordnungen von Lehrkräften an Grundund<br />

Förderschulen<br />

Bereits im Juni wurde klargestellt, dass Abordnungen<br />

von Lehrern an Gymnasien an Grund- und Förderschulen<br />

nur mit dem Einverständnis der Lehrkräfte<br />

möglich sind. Die zum Schuljahreswechsel beobachtete<br />

Praxis läuft auf schnelle Entscheidungen hinaus,<br />

die Schulleiter unter Zeitdruck von den Lehrkräften<br />

einfordern. Auch hier gilt (wie bei Haustürgeschäften):<br />

Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen! Überlegen<br />

Sie sich einen solchen Schritt in Ruhe. Grundund<br />

vor allem Förderschulen setzen eine andere Herangehensweise<br />

der Lehrkraft voraus. Sollten Sie sich<br />

einer solchen Aufgabe gewachsen fühlen, können<br />

Sie einer Abordnung auch zustimmen. Für alle anderen<br />

Abordnungen bleibt es lediglich bei einer Informationspflicht<br />

der Personalräte durch die Schulleiter,<br />

wenn die Abordnung das Ende des Schuljahres nicht<br />

überschreitet.<br />

Gerhard Pöschmann<br />

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� � � � � �<br />

Frohes Fest<br />

und gesundes,<br />

neues Jahr<br />

Der Vorstand des <strong>Philologenverband</strong>es<br />

und das Redaktionsteam von „<strong>ProPhil</strong>”<br />

wünschen allen Lehrerinnen<br />

und Lehrern<br />

eine wohlverdiente Ruhepause<br />

und eine friedliche und fröhliche Zeit<br />

mit Familie und Freunden.<br />

<strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

� � � � � � � � � � � �<br />

7<br />

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<strong>ProPhil</strong><br />

Wunsch nach wirklichen Gymnasien<br />

Herbsttagung der Jungen Philologen in Erfurt<br />

„Das Suchen nach eigenen kreativen Lösungen,<br />

kritisches Hinterfragen, kategoriales und<br />

vernetztes Denken, distanzierte Reflexion<br />

und Urteilsfähigkeit sind im Gymnasium<br />

ebenso zu fördern wie Phantasie, Intensität<br />

der Beschäftigung und Anstrengungsbereitschaft.“<br />

„Das sächsische Gymnasium vermittelt Schülern<br />

mit entsprechenden Begabungen und<br />

Bildungsabsichten eine vertiefte allgemeine<br />

Bildung, die für ein Hochschulstudium vorausgesetzt<br />

wird… Der achtjährige Bildungsgang<br />

am Gymnasium ist wissenschaftspropädeutisch<br />

angelegt und führt nach<br />

zentralen Prüfungen zur allgemeinen Hochschulreife.<br />

Der Abiturient verfügt über die für<br />

ein Hochschulstudium notwendige Studierfähigkeit.“<br />

„Sie erwerben Problemlösestrategien. Sie lernen,<br />

planvoll zu beobachten und zu beschreiben,<br />

zu analysieren, zu ordnen und zu synthetisieren.<br />

Sie entwickeln die Fähigkeit, problembezogen<br />

deduktiv oder induktiv vorzugehen,<br />

Hypothesen zu bilden sowie zu überprüfen<br />

und gewonnene Erkenntnisse zu<br />

transferieren. Sie lernen in Alternativen zu<br />

denken, Phantasie und Kreativität zu entwickeln<br />

und zugleich Lösungen auf ihre<br />

Machbarkeit zu überprüfen. Sie entwickeln<br />

vertiefte Reflexions- und Diskursfähigkeit,<br />

um ihr Leben selbstbestimmt und verantwortlich<br />

zu führen. Sie lernen, Positionen,<br />

Lösungen und Lösungswege kritisch zu hinterfragen.“<br />

„Sie eignen sich die Fähigkeit an, komplexe<br />

Sachverhalte unter Verwendung der entsprechenden<br />

Fachsprache sowohl mündlich als<br />

auch schriftlich stringent darzulegen.“<br />

Die Teilnehmer der Herbsttagung in Erfurt<br />

8 <strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

So lesen wir es in der Leistungsbeschreibung des<br />

Gymnasiums vom damaligen Comenius-Institut aus<br />

dem Jahre 2004. Und wir alle kennen sicherlich<br />

Schüler, auf die eine solche Beschreibung zutrifft.<br />

Aber würden wir „den sächsischen Gymnasiasten<br />

2010“ so charakterisieren? Sind wir zufrieden mit<br />

der Lernhaltung unserer Schüler? Wie oft rutschen<br />

uns Sätze heraus, wie: „Der gehört eigentlich nicht<br />

an ein Gymnasium.“… „Wenn so einer das Abitur<br />

schafft…“?<br />

Was sagen steigende Übertritts – und Abiturientenzahlen<br />

über die Qualität unserer Gymnasien aus?<br />

Für wie exzellent halten wir unsere eigenen Gymnasiasten<br />

– und Gymnasien? Und vor allem:<br />

Was macht ein exzellentes Gymnasium aus?<br />

Da solche Fragen derzeit bundesweit gestellt werden<br />

und sich das Gymnasium zudem noch mit Angriffen<br />

seitens bildungsutopistischer Gemeinschaftsschulbeglücker<br />

konfrontiert sieht, setzten die Jungen Philologen<br />

im DPhV die Suche nach der Exzellenz auf die<br />

Tagesordnung ihrer Herbsttagung in Erfurt.<br />

Nach intensiver Diskussion beschlossen sie das Positionspapier<br />

„Labore, Leuchttürme, Leistungsgemeinschaften.“<br />

Darin formulieren die Jungen Philologen<br />

das Ziel eines exzellenten Gymnasiums: den exzellenten<br />

Gymnasiasten! Der müsse sich durch einen<br />

besonderen Stil des Lernens auszeichnen. Was diesen<br />

Stil ausmacht, lesen wir z.B. beim Comenius-<br />

Institut 2004 nach. Die Jungen Philologen fordern<br />

daher eine bundesweite Exzellenzinitiative, damit in<br />

Zukunft am Gymnasium Qualität statt Quantität<br />

zählt. Schlüssige Schulentwicklungskonzepte müssen<br />

her, die vor Ort unter Berücksichtigung der jeweiligen<br />

Gegebenheiten und Beteiligten entwickelt werden<br />

müssen. Dafür brauchen wir Lehrer Zeit, Geld<br />

und vor allem die Anerkennung der Bildungsbehörden.<br />

Doch es gibt sie, die Beispiele solcher Schulen. Im<br />

Verlauf der Tagung kam es zu Begegnungen mit<br />

ihnen – und ihren Schülern.<br />

Das Johann-Schöner-Gymnasium im unterfränkischen<br />

Karlstadt gehört zu den acht Schulen, die seit<br />

2004 für ihre beispielhaften Schulentwicklungskonzepte<br />

im Rahmen eines Modellprojekts der Stiftung<br />

Bildungspakt Bayern als „Centers of Excellence“<br />

ausgewählt wurden. In Karlstadt setzt man ab Klasse<br />

5 auf „Koordiniertes Methodenlernen – KoMet“.<br />

Das Modul ermöglicht die Verzahnung der Lerninhalte<br />

der verschiedenen Fächer mit dem Erwerb eines<br />

gemeinsamen fächerübergreifenden Methodenrepertoirs.<br />

Die Kolleginnen und Kollegen der 5. Klassen<br />

konzipieren den Unterricht deshalb im Team. Der<br />

Stundenplan liest sich anders als traditionell gewohnt<br />

und lässt Schubladendenken gar nicht zu. Ab<br />

der 7. Klasse wird das Erlernen von Kompetenzen im<br />

„Koordinierten Modell Sekundarstufe – KosMoS“<br />

verwirklicht. Dann hat jeder Schüler einen anderen<br />

Stundenplan.<br />

Und das ausgeklügelte „Kurssystem“ funktioniert.<br />

Die Schüler schneiden in Leistungstests überdurchschnittlich<br />

gut ab, sind selbstbewusster und eigenständiger.<br />

Die Lehrer müssen und wollen kooperieren.<br />

„Wir waren ein ganz normales Gymnasium“,<br />

erklärte Schulleiter Albert Häusler, „haben aber dann<br />

gemerkt, dass wir uns umstellen müssen. Die Killerphrase:<br />

Das haben wir schon immer so gemacht!<br />

kann ich nicht mehr hören.“<br />

Das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Erfurt besitzt<br />

über die Thüringer Landesgrenzen hinaus einen hervorragenden<br />

Ruf als MINT-Schule. Pro Jahrgang werden<br />

36 Schüler am Spezialschulteil aufgenommen –<br />

und auf zwei Klassen aufgeteilt. „Es gibt nun mal<br />

Schüler, die mehr leisten können und die müssen<br />

gefördert werden. Das darf dann nicht am Geldbeutel<br />

der Eltern hängen“, machte Schulleiter Sven Stötzer<br />

in seinen Begrüßungsworten deutlich. Die Gemeinschaftsschule,<br />

wie sie vom neuen Thüringer<br />

Kultusministerium propagiert wird, hält er für eine<br />

Mogelpackung. „Manch begabte Schüler sind an<br />

ihren Heimatschulen Außenseiter, weil sie sich selbst<br />

in den Pausen noch über mathematische Probleme<br />

unterhalten. Hier können sie ein MINT-Spezialabitur<br />

ablegen.“ Das Gesamtkonzept setzt dabei nicht nur<br />

auf Mathe & Co., sondern auch auf Persönlichkeitsentwicklung,<br />

z.B. mit Rhetorik-Kursen.Die „Spezies“,<br />

wie sie sich selbst nennen, igeln sich nicht ein und<br />

besuchen den Unterricht in den Nicht-MINT-Fächern<br />

mit den Nicht-Spezialschülern gemeinsam.<br />

In Unterrichtsbesuchen wurde den Jungen Philologen<br />

schnell klar, dass hier ein besonderer Stil vorherrscht:<br />

die Schüler rechnen und experimentieren<br />

mit ihren Lehrern auf Augenhöhe.<br />

Anschließend kamen die Tagungsteilnehmer mit<br />

Spezialschülern und Lehrern ins Gespräch.<br />

Johanna forscht im Rahmen einer Seminararbeit<br />

gerade zu Latentwärmespeichern in Kooperation mit<br />

einer Salzfirma im benachbarten Sondershausen.<br />

Bereits ihre vorangegangene Projektarbeit in Klasse<br />

9/10 musste sie öffentlich verteidigen. Ein Laborpraktikum<br />

an einer Hochschule ist ebenso Pflicht. Die<br />

Projektwochen werden so geplant, dass die Zusam-


Im Gespräch mit dem Biologie- und Chemielehrer Karl-Heinz Nießler im Albert-Schweizer-Gymnasium<br />

menarbeit mit Universitäten und Hochschulen möglich<br />

ist. Eine andere Sicht auf die Naturwissenschaften<br />

hat Johanna dadurch bekommen. „In vielen Studiengängen<br />

können unsere Absolventen das erste<br />

Semester schwänzen“, glaubt sie. Biologie- und<br />

Chemielehrer Lehrer Karl-Heinz Nießler erklärte, dass<br />

Kooperationen mit Hochschulen je nach Notwendigkeit<br />

vor allem über ehemalige Schüler gefunden werden,<br />

sie aber nicht institutionalisiert sind. Nießler<br />

schwärmt von seinem Arbeitsplatz. „Natürlich haben<br />

wir hier eine längere Arbeitszeit, aber die Atmosphäre<br />

entschädigt, man macht es gern, denn man sieht<br />

Ergebisse. Ich habe hier meinen Traumjob gefunden.“<br />

Johanna hat sich davon offenbar anstecken<br />

lassen. Sie, die als Schweitzer-Spezi alles werden<br />

kann, will Lehramt studieren.<br />

Thomas Langer<br />

Die Thesen der Jungen Philologen:<br />

<strong>ProPhil</strong><br />

Das Gymnasium führt in acht Jahren zum Abitur.<br />

Es unterscheidet sich von anderen Schulformen<br />

durch die Herangehensweise an das Lernen, die den<br />

Schülern zu vermitteln und vorzuleben ist. Das Ziel<br />

eines Gymnasiums sollte es folglich sein, eine eigene<br />

exzellente Profilierung zu entwickeln, die dafür die<br />

Voraussetzungen schafft. Diese sind beispielsweise:<br />

■ exzellenter Unterricht durch exzellent ausgebildete<br />

Lehrerinnen und Lehrer,<br />

■ individuelle Förderung der Stärken der Schüler im<br />

Rahmen des Ganztagsunterrichts,<br />

■ Profilunterricht nach sächsischem Modell und<br />

Ausbau von Spezialklassen mit vertieftem Unterricht<br />

(in <strong>Sachsen</strong> §4-Klassen bzw. -Schulen),<br />

■ verstärkte Kooperation mit Hochschulen und Universitäten,<br />

Einrichtung von Schülerlaboren,<br />

■ Vernetzung der Gymnasien mit außerschulischen<br />

Partnern, Nutzung außerschulischer Lernorte,<br />

■ Austauschprogramme als integrativer Bestandteil<br />

des Unterrichts,<br />

■ zielgerichtete Schulprogrammarbeit – hierbei ist<br />

nicht die Vielzahl von Projekten entscheidend.<br />

Gymnasien müssen Leuchttürme sein, die ihre<br />

eigene Strahlkraft auf einem bestimmten<br />

Gebiet entwickeln. Sie begreifen sich dabei<br />

als solidarische Leistungsgemeinschaften.<br />

Neugestaltung der Lehrerausbildung in <strong>Sachsen</strong> –<br />

Rückkehr zum Staatsexamen und zur schulartbezogenen Lehrerausbildung<br />

Schon seit einiger Zeit drängte der <strong>Philologenverband</strong><br />

<strong>Sachsen</strong> (PVS) auf Veränderungen in der Lehrerausbildung<br />

im Freistaat. Es zeigte sich immer<br />

deutlicher, dass mit der Umstellung auf einen polyvalenten<br />

Bachelor und einer sich erst im viersemestrigen<br />

Masterstudiengang anschließenden Schulartdifferenzierung<br />

keine optimale Vorbereitung der Absolventen<br />

auf ihre spätere Berufstätigkeit möglich<br />

ist. Unabhängig davon, welches Lehramt ein Student<br />

anstrebt, hat er im Bachelorstudium weitgehend die<br />

gleiche Ausbildung. Das führte auch dazu, dass sich<br />

viele nach dem Bachelor für das Höhere Lehramt an<br />

Gymnasien entscheiden.<br />

Jedoch besteht besonders an Grund-, Förder- und<br />

Mittelschulen in <strong>Sachsen</strong> in den nächsten Jahren ein<br />

erheblicher Einstellungsbedarf. Gerade die sächsischen<br />

Mittelschulen benötigen viele gut ausgebildete<br />

Lehramtsabsolventen, um die Herausforderungen,<br />

die durch die Weiterentwicklung der Mittelschule zur<br />

Oberschule in <strong>Sachsen</strong> entstehen, erfolgreich zu<br />

bewältigen. Profitieren werden von dieser Reform<br />

alle: Grundschulen und Förderschulen ebenso wie<br />

die Gymnasien, denn es braucht für alle Schularten<br />

bestens speziell ausgebildete Lehrer.<br />

Mit der Wiedereinführung von schulartspezifischen<br />

Lehramtsstudiengängen statt der bisherigen Polyvalenz<br />

werden die Studenten zielgerichteter auf ihren<br />

späteren Einsatz im Schuldienst vorbereitet und<br />

somit die Qualität der Lehrerausbildung spürbar verbessert.<br />

Dies ist eine wichtige Grundlage zur weiteren<br />

Qualitätserhöhung unseres erfolgreichen gegliederten<br />

Schulsystems in <strong>Sachsen</strong>. Mit der stärkeren<br />

Ausrichtung auf die speziellen Anforderungen der<br />

verschiedenen Schularten und der Verbindung von<br />

Theorie und Praxis wird somit ein wichtiger Schritt<br />

getan, um die Lehramtsabsolventen zielgerichteter<br />

auf ihren späteren Beruf vorzubereiten. Jetzt gilt es<br />

aber auch, die materiellen und personellen Voraussetzungen<br />

zu schaffen, um diese Reform erfolgreich<br />

umzusetzen. Dazu gehört, u.a darüber nachzudenken,<br />

ob durch die Wiedereinführung eines zweijährigen<br />

Referendariats ein zusätzlicher Qualitätsgewinn<br />

erreicht werden kann. Insofern ist mit der Neugestaltung<br />

der Lehrerausbildung in <strong>Sachsen</strong> ein großer<br />

Schritt nach vorn getan worden. Diesen Weg gilt es<br />

aber weiter zu beschreiten.<br />

Folgende Rahmenbedingungen sind Grundlage<br />

für die strukturelle und inhaltliche Weiterentwicklung<br />

des Lehrerstudiums in <strong>Sachsen</strong>:<br />

Differenzierte Regelstudienzeit, Polyvalenz<br />

entfällt: Künftig werden alle Lehramtsstudiengänge<br />

gezielt auf eine spezifische Schulart ausgerichtet<br />

sein. Die Polyvalenz der lehramtsbezogenen Studiengänge<br />

entfällt. Durch eine Präzisierung der Studieninhalte<br />

soll die Regelstudienzeit für Grund- und<br />

Mittelschullehrer auf 8 bzw. 9 Semester verkürzt werden.<br />

Die weiterhin hohen schulpraktischen Anteile<br />

bereits während des Studiums sollen es ermöglichen,<br />

das anschließende Referendariat in einem Jahr zu<br />

absolvieren.<br />

Geschlossene Studiengänge und Staatsprüfung:<br />

Das Studium gliedert sich künftig in Hauptund<br />

Grundstudium. Eine Stufung wird mit dem Wegfall<br />

der Polyvalenz nicht mehr benötigt. Abgeschlossen<br />

wird das Lehramtsstudium mit dem Staats-<br />

examen. Durch eine staatliche Prüfung kann die<br />

Qualität der Ausbildung besser gesteuert werden.<br />

Modularisierung bleibt – Option auf weitere<br />

Abschlüsse: Eine Modularisierung der neu strukturierten<br />

Studiengänge soll beibehalten werden.<br />

Zusätzlich soll es Optionen auf zu erwerbende Bachelor-<br />

und Masterabschlüsse geben.<br />

Stärkere inhaltliche Ausdifferenzierung, mehr<br />

Praxis: Die einzelnen Studiengänge sollen künftig<br />

inhaltlich stärker auf die unterschiedlichen beruflichen<br />

Anforderungen ausgerichtet werden. Dem ersten<br />

Studienjahr kommt dabei eine besondere Orientierungsfunktion<br />

zu. Die bisherigen schulpraktischen<br />

Studien werden erhalten und qualitativ weiterentwickelt.<br />

Lehramtsstudium an mindestens zwei Standorten:<br />

Der hohe Stellenwert der schulpraktischen<br />

Ausbildung im Rahmen des wissenschaftlichen Studiums<br />

erfordert ein hinreichendes Potential an „Ausbildungsschulen“.<br />

Um Attraktivität und Studierbarkeit<br />

der Lehrerausbildung in <strong>Sachsen</strong> zu gewährleisten,<br />

werden Lehramtsstudienplätze für Grund-,<br />

Mittelschulen und Gymnasien künftig an mindestens<br />

zwei Standorten bereitgehalten.<br />

In der Staatlichen Kommission Lehrerbildung werden<br />

die Eckpunkte weiter differenziert, um den Universitäten<br />

die Grundlage für die inhaltliche Ausgestaltung<br />

der Lehramtsstudiengänge zu bieten. Außerdem<br />

wird das Staatsministerium für Kultus und Sport<br />

die Lehramtsprüfungsordnungen anpassen.<br />

<strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

9


<strong>ProPhil</strong><br />

Aktuelles Recht:<br />

Die steuerrechtliche Nichtabsetzbarkeit des häuslichen Arbeitszimmers für Lehrer<br />

ist verfassungswidrig<br />

Der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts<br />

hat entschieden, dass die steuerliche<br />

Nichtanerkennung des häuslichen<br />

Arbeitszimmers von Lehrern gegen den allgemeinen<br />

Gleichheitssatz verstößt, wenn<br />

für die berufliche Tätigkeit kein anderer<br />

Arbeitsplatz zur Verfügung steht.<br />

Der Gesetzgeber ist danach verpflichtet, rückwirkend<br />

ab dem 1. Januar 2007 durch Neufassung<br />

der entsprechenden Bestimmungen im Einkommenssteuergesetz<br />

den verfassungswidrigen Zustand<br />

zu beseitigen.<br />

Die Gerichte und Verwaltungsbehörden dürfen die<br />

Vorschrift im Umfang der festgestellten Unvereinbarkeit<br />

mit dem Grundgesetz nicht mehr anwenden,<br />

laufende Verfahren sind auszusetzen.<br />

Das Bundesverfassungsgericht hat in vielen<br />

Punkten die Auffassung des 2008 im Auftrag<br />

des <strong>Philologenverband</strong>es und anderer im dbb<br />

organisierten Lehrerverbände vorgelegten<br />

ausführlichen Rechtsgutachten bestätigt!<br />

Alle Gymnasiallehrer, die die Aufwendungen für ein<br />

häusliches Arbeitszimmer in den Steuererklärungen<br />

für 2007 und für die folgenden Jahre geltend<br />

gemacht haben, werden von der Neuregelung rückwirkend<br />

profitieren. Wer seine Aufwendungen bisher<br />

noch nicht geltend gemacht hat, sollte diese<br />

Unterlagen umgehend beim Finanzamt für den noch<br />

möglichen Zeitraum nachreichen.<br />

Der Gesetzgeber sei davor gewarnt, nun eine<br />

neue gesetzliche Regelung anzustreben, die<br />

wiederum die steuerliche Absetzbarkeit von<br />

Lehrerarbeitszimmern einschränkt.<br />

Mit dem Jahressteuergesetz 1996 wurde in § 4 Abs.<br />

5 Satz 1 Nr. 6b EStG die steuerliche Berücksichtigung<br />

von Aufwendungen für ausschließlich betrieblich<br />

oder beruflich genutzte häusliche Arbeitszimmer als<br />

Betriebsausgaben oder Werbungskosten erstmals<br />

eingeschränkt. Eine Ausnahme vom grundsätzlich<br />

geregelten Verbot des Abzugs solcher Aufwendungen<br />

galt danach dann, wenn die betriebliche oder<br />

berufliche Nutzung des Arbeitszimmers mehr als<br />

50 % der gesamten betrieblichen und beruflichen<br />

Tätigkeiten betrug oder wenn für die betriebliche<br />

oder berufliche Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz<br />

zur Verfügung stand. Eine unbeschränkte Abzugsmöglichkeit<br />

war darüber hinaus nur noch zugelassen,<br />

wenn das Arbeitszimmer den Mittelpunkt der<br />

gesamten betrieblichen und beruflichen Tätigkeit bildete.<br />

Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem<br />

Urteil vom 7. Dezember 1999 (BVerfGE 101, 297)<br />

die Verfassungsmäßigkeit dieser Einschränkung bejaht.<br />

Mit dem Steueränderungsgesetz 2007 wurde die<br />

Abzugsmöglichkeit weiter eingeschränkt. § 4 Abs. 5<br />

Satz 1 Nr. 6b EStG erlaubt den Abzug der Aufwendungen<br />

für ein häusliches Arbeitszimmer sowie die<br />

Kosten der Ausstattung nur noch, wenn das Arbeits-<br />

10 <strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

zimmer den Mittelpunkt der gesamten betrieblichen<br />

und beruflichen Betätigung bildet. Der Kläger des<br />

Ausgangsverfahrens, ein Hauptschullehrer, arbeitete<br />

täglich zwei Stunden im ausschließlich beruflich genutzten<br />

häuslichen Arbeitszimmer. Die von ihm beantragte<br />

Zuweisung eines Arbeitsplatzes in der Schule<br />

zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichts war<br />

vom Schulträger abgelehnt worden. Das Finanzamt<br />

ließ die vom Kläger in seiner Einkommensteuererklärung<br />

für das Jahr 2007 geltend gemachten Aufwendungen<br />

für das häusliche Arbeitszimmer<br />

unberücksichtigt. Die deswegen vor dem Finanzgericht<br />

erhobene Klage führte zur Vorlage des Finanzgerichts.<br />

Der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts hat<br />

mit einer Mehrheit von 5:3 Stimmen entschieden,<br />

dass die Neuregelung in § 4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 6b<br />

EStG gegen den allgemeinen Gleichheitssatz verstößt,<br />

soweit die Aufwendungen für ein häusliches<br />

Arbeitszimmer auch dann von der steuerlichen Berücksichtigung<br />

ausgeschlossen sind, wenn für die<br />

betriebliche oder berufliche Tätigkeit kein anderer<br />

Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Der Gesetzgeber ist<br />

danach verpflichtet, rückwirkend auf den 1. Januar<br />

2007 durch Neufassung des § 4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 6b<br />

EStG den verfassungswidrigen Zustand zu beseitigen.<br />

Die Gerichte und Verwaltungsbehörden dürfen<br />

die Vorschrift im Umfang der festgestellten Unvereinbarkeit<br />

mit dem Grundgesetz nicht mehr anwenden,<br />

laufende Verfahren sind auszusetzen.<br />

Der Entscheidung liegen im Wesentlichen folgende<br />

Erwägungen zugrunde:<br />

Der allgemeine Gleichheitssatz verlangt vom Einkommensteuergesetzgeber<br />

eine an der finanziellen<br />

Leistungsfähigkeit ausgerichtete, hinreichend folgerichtige<br />

Ausgestaltung seiner Belastungsentschei-<br />

dungen. Die für die Lastengleichheit im Einkommensteuerrecht<br />

maßgebliche finanzielle Leistungsfähigkeit<br />

bemisst sich unter anderem nach dem objektiven<br />

Nettoprinzip. Danach sind betrieblich oder beruflich<br />

veranlasste Aufwendungen als Betriebsausgaben<br />

oder Werbungskosten von der Bemessungsgrundlage<br />

abziehbar. Benachteiligende Ausnahmen<br />

von dieser Belastungsgrundentscheidung des Einkommensteuergesetzgebers<br />

bedürfen eines besonderen<br />

sachlichen Grundes, um den Anforderungen<br />

des allgemeinen Gleichheitssatzes zu genügen. Daran<br />

fehlt es hier. Die im Gesetzgebungsverfahren angeführten<br />

fiskalischen Gründe sind nicht geeignet,<br />

die Neuregelung vor dem allgemeinen Gleichheitssatz<br />

zu rechtfertigen. Das Ziel der Einnahmenvermehrung<br />

stellt für sich genommen keinen hinreichenden<br />

sachlichen Grund für Ausnahmen von einer<br />

folgerichtigen Ausgestaltung einkommensteuerrechtlicher<br />

Belastungsentscheidungen dar, denn ihm dient<br />

jede – auch eine willkürliche – steuerliche Mehrbelastung.<br />

Darüber hinaus verfehlt die Neuregelung das Gebot<br />

einer hinreichend realitätsgerechten Typisierung,<br />

soweit Aufwendungen für das häusliche Arbeitszimmer<br />

auch dann nicht zu berücksichtigen sind, wenn<br />

für die betriebliche oder berufliche Tätigkeit kein<br />

anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Denn der<br />

Mangel eines alternativen Arbeitsplatzes, der sich<br />

durch die Vorlage einer Bescheinigung des Arbeitgebers<br />

ohne weiteres nachweisen lässt, liefert eine<br />

leicht nachprüfbare Tatsachenbasis für die Feststellung<br />

der tatsächlich betrieblichen oder beruflichen<br />

Nutzung und damit die Möglichkeit einer typisierenden<br />

Abgrenzung von Erwerbs- und Privatsphäre.<br />

Dagegen ist die Ermittlung und Bestimmung der<br />

nach der Neuregelung vom Abzugsverbot ausgenommenen<br />

Kosten eines Arbeitszimmers, das den<br />

„qualitativen“ „Mittelpunkt“ der gesamten betrieblichen<br />

oder beruflichen Tätigkeit bildet, offenkundig<br />

aufwendig und streitanfällig. Gemessen an den Zielen<br />

des Gesetzes – Vereinfachung, Streitvermeidung<br />

und Gleichmäßigkeit der Besteuerung – wird das<br />

Abzugsverbot, soweit es die Fallgruppe „kein anderes<br />

Arbeitszimmer“ betrifft, den Anforderungen einer<br />

realitätsgerechten Typisierung daher nicht gerecht.<br />

In Erweiterung der verfassungsrechtlichen Prüfung<br />

hat das Bundesverfassungsgericht jedoch entschieden,<br />

dass die Ausdehnung des Abzugsverbotes nicht<br />

gegen den allgemeinen Gleichheitssatz verstößt,<br />

soweit davon nunmehr auch Aufwendungen für ein<br />

häusliches Arbeitszimmer erfasst sind, das zu mehr<br />

als 50 % der gesamten betrieblichen oder beruflichen<br />

Tätigkeit ausschließlich betrieblich oder beruflich<br />

genutzt wird. Der Umfang der Nutzung des<br />

Arbeitszimmers ist allenfalls ein schwaches Indiz für<br />

dessen Notwendigkeit, wenn dem Steuerpflichtigen<br />

von seinem Arbeitgeber ein weiterer Arbeitsplatz zur<br />

Verfügung gestellt wird. Es fehlt zudem an leicht<br />

nachprüfbaren objektiven Anhaltspunkten für die<br />

Kontrolle der Angaben des Steuerpflichtigen zum<br />

Umfang der zeitlichen Nutzung des Arbeitszimmers.


<strong>ProPhil</strong><br />

Frage und Antworten zur Selbstauskunft der Teilnehmenden am ELENA-Verfahren<br />

Anspruch auf Selbstauskunft<br />

Hat jeder Teilnehmer gemäß § 103 Absatz 4<br />

Viertes Buch Sozialgesetzbuch einen Anspruch<br />

auf Auskunft über die zu seiner Person<br />

gespeicherten Daten?<br />

Die Auskunft an den Teilnehmer über die zu seiner<br />

Person bei der ZSS (Zentrale Speicherstelle) und der<br />

RFV (Registratur Fachverfahren) gespeicherten Daten<br />

(Selbstauskunft) ist in den §§ 98, 99, 103 und 119<br />

SGB IV geregelt.<br />

Bei einer Selbstauskunft ist sicherzustellen, dass dem<br />

jeweiligen Stand der Technik entsprechende Maßnahmen<br />

zur Sicherung von Datenschutz und Datensicherheit<br />

getroffen werden, die insbesondere die<br />

Vertraulichkeit und Unversehrtheit der bei der ZSS<br />

gespeicherten und an den Teilnehmer übermittelten<br />

Daten gewährleisten (§ 99 Abs. 6 Satz 4).<br />

Anspruch: Der Teilnehmer hat gegenüber der ZSS<br />

und der RFV Anspruch auf eine Selbstauskunft<br />

(§ 103 Abs. 4 Satz 1).<br />

Antrag: Der Anspruch kann bei einer abrufenden<br />

Behörde oder direkt gegenüber der ZSS und der RFV<br />

geltend gemacht werden (§ 103 Abs. 4 Satz 3).<br />

Der Nachweis der Urheberschaft des Antrags ist<br />

durch eine qualifizierte elektronische Signatur nach<br />

dem Signaturgesetz zu führen (§ 99 Abs. 6 Satz 5).<br />

Eine schriftliche Antragstellung ist somit ausgeschlossen.<br />

Dies bedeutet, dass ein Antrag auf Selbstauskunft<br />

nur elektronisch und mit einer Signaturkarte<br />

gestellt werden kann. Dafür muss der Teilnehmer<br />

beim ELENA-Verfahren nach § 98 SGB IV angemeldet<br />

sein.<br />

Erstellung: Die ZSS hat sicherzustellen, dass Daten<br />

nur durch dazu Befugte abgerufen werden können<br />

(§ 99 Abs. 3 Satz 5). Der Datenbankhauptschlüssel<br />

wird vom BfDI (Bundesbeauftragter für den Datenschutz<br />

und die Informationsfreiheit) verwaltet (§ 99<br />

Abs. 3 Satz 3). Alle Abrufprozesse bei der ZSS müssen<br />

also vom BfDI entschlüsselt werden.<br />

Übermittlung: Die ZSS hat zu gewährleisten, dass<br />

Auskünfte an Teilnehmer auch auf dem Wege des<br />

automatisierten Abrufs über das Internet erteilt werden<br />

können (§ 99 Abs. 6 Satz 3). Der Teilnehmer<br />

kann die Übermittlung der Daten in elektronischer<br />

Form verschlüsselt oder in schriftlicher Form verlangen<br />

(§ 103 Abs. 4 Satz 2 kann). Daraus ergibt sich,<br />

dass der Teilnehmer die Selbstauskunft auch per Post<br />

zugeschickt bekommt, sofern er dies wünscht.<br />

Derzeit kann der Anspruch auf Selbstauskunft<br />

nicht realisiert werden!<br />

Der Anspruch auf Selbstauskunft ergibt sich aus §<br />

103 Abs. 4 SGB IV und ist seit dem 02.04.2009 in<br />

Kraft. Daten werden aber erst für Beschäftigungszeiten<br />

ab 01.01.2010 gespeichert.<br />

Der Anspruch auf Selbstauskunft kann bislang nicht<br />

geltend gemacht werden, weil die Selbstauskunft<br />

einen Datenabruf darstellt. Die ZSS hat zu gewährleisten,<br />

dass das Abrufverfahren am 01.01.2012 vollständig<br />

funktionsfähig ist (§ 119 Abs. 1). Dafür muss<br />

eine entsprechende Infrastruktur bei ZSS, RFV und<br />

abrufenden Behörden aufgebaut sein. Derzeit steht<br />

diese Infrastruktur, wie sie für Antrag, Erstellung und<br />

Übermittlung der Selbstauskunft vorgeschrieben ist,<br />

bei allen Beteiligten noch nicht zur Verfügung:<br />

■ Nur sehr wenige Teilnehmer haben eine Signaturkarte,ohne<br />

die ein Antrag auf Selbstauskunft nicht<br />

möglich ist.<br />

■ Es gibt keine Anmeldestelle, bei der sich ein Teilnehmer<br />

mit einer Signaturkarte anmelden könnte.<br />

■ Die für Abrufe nötige Hard- und Software steht<br />

erst ab 1.1.2012 zur Verfügung.<br />

■ Auch eine schriftliche Selbstauskunft kann nicht<br />

verschickt werden, weil die oben genannten Voraussetzungen<br />

nicht alle erfüllt sind.<br />

■ Die technischen Voraussetzungen für die elektronische<br />

Übermittlung einer Selbstauskunft fehlen.<br />

Bei einer Selbstauskunft ist die Vertraulichkeit und<br />

Unversehrtheit der bei der ZSS gespeicherten und an<br />

den Teilnehmer übermittelten Daten sicherzustellen<br />

(§ 99 Abs. 6 Satz 4). Solange die dafür vorgeschriebene<br />

Infrastruktur nicht zur Verfügung steht, könnte<br />

eine Selbstauskunft nur mit einem weniger sicheren<br />

Verfahren erstellt werden. Dies wird unter anderem<br />

vom BfDI abgelehnt, der für den (für das Entschlüsseln<br />

der Daten notwendigen) Datenbankhauptschlüssel<br />

verantwortlich ist.<br />

Daten im ELENA-Verfahren<br />

Welche Daten werden im ELENA-Verfahren<br />

von meinem Arbeitgeber an die Zentrale<br />

Speicherstelle (ZSS) geliefert?<br />

Die Arbeitgeber sind seit 1.1.2010 gesetzlich verpflichtet,<br />

für jeden Beschäftigten, Beamten, Richter<br />

oder Soldaten gleichzeitig mit der Entgeltabrechnung<br />

pro Kalendermonat einen sog. Multifunktionalen<br />

Verdienstdatensatz (MVDS) zu liefern.<br />

Dieser Verdienstdatensatz, der elektronisch übermittelt<br />

wird, enthält die folgenden Angaben:<br />

■ Standarddaten zum ELENA-Verfahren nach der<br />

Datenerfassungs- und -übermittlungsverordnung<br />

wie Angaben zur Steuerung der Datensätze,<br />

Daten zur Identifikation der gemeldeten Personen<br />

(Versicherungsnummer)<br />

■ ELENA Grunddaten, die der Entgeltabrechnung zu<br />

entnehmen sind<br />

■ Name der zu meldenden Person<br />

■ Geburtsangaben der zu meldenden Person<br />

■ Anschrift der zu meldenden Person<br />

■ Arbeitgeberangaben<br />

Treffen einer oder mehrere der im Folgenden aufgeführten<br />

Sachverhalte auf den Meldevorgang zu,<br />

müssen zusätzlich die entsprechenden Daten gemeldet<br />

werden:<br />

■ ein von der Arbeitgeberanschrift abweichender<br />

Beschäftigungsort<br />

■ Fehlzeiten wie Kranken- oder Übergangsgeldbezug,<br />

unbezahlter Urlaub<br />

■ Informationen zum steuerpflichtigen sonstigen<br />

Bezug (z.B. Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld)<br />

■ Daten zu steuerfreien Bezügen<br />

■ Informationen über eine Ausbildung (z.B. Beginn<br />

und Ende der Ausbildung)<br />

■ Zusatzdaten wie Informationen zu pauschal besteuerten<br />

Bezügen, Arbeitgeberzuschüssen,<br />

Änderung der Arbeitszeit<br />

■ Informationen zur Nebenbeschäftigung von Arbeitslosen<br />

■ Informationen über Heimarbeiter<br />

Diese Daten werden bereits jetzt bei der Beantragung<br />

von Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld,<br />

Wohngeld oder Elterngeld vom Arbeitgeber auf amtlichen<br />

Formularen für die Sozialleistungsträger (Arbeitsagentur,<br />

Wohngeldamt oder Elterngeldstelle)<br />

bescheinigt. Im ELENA-Verfahren werden keine zusätzlichen<br />

Daten erhoben.<br />

Bei Beendigung eines sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigungsverhältnisses muss der Arbeitgeber<br />

neben der Meldung aus der Entgeltabrechnung die<br />

Kündigungs- und Entlassungsdaten mittels eines<br />

Datenbausteins für Kündigung/Entlassung übermitteln.<br />

Die dort enthaltenen Daten entsprechen den<br />

Informationen, die der Arbeitgeber bereits jetzt in<br />

Form der Papierbescheinigung nach § 312 Drittes<br />

Buch Sozialgesetzbuch (sog. „Arbeitsbescheinigung“)<br />

auf einem amtlichen Vordruck bescheinigen<br />

muss.<br />

Welche Daten im Einzelnen zu übermitteln sind, wird<br />

in den §§ 4 bis 6 der ELENA-Datensatzverordnung<br />

genauer beschrieben. Den vollständigen Text der Verordnung<br />

finden Sie unter der folgenden Adresse:<br />

http://bundesrecht.juris.de/elena-dv/-<br />

BJNR013100010.html.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf:<br />

http://www.das-elena-verfahren.de .<br />

Die Anwendung<br />

des Urheberrechts<br />

an den Schulen<br />

Das Fotokopieren in Schulen wurde neu geregelt.<br />

Was geht, was geht nicht? Dazu wurden von der<br />

Ständigen Konferenz der Kultusminister und dem<br />

VdS Bildungsmedien für Lehrerinnen und Lehrer<br />

zwei Broschüren mit allem Wissenswerten herausgegeben<br />

.<br />

Auf unserer Homepage www.phv-sachsen.de können<br />

Sie die Broschüre „Das neue Fotokopieren<br />

in Schulen. Was geht, was geht nicht?“ und<br />

die Publikation „Alles, was Recht ist… Das<br />

neue Urheberrecht – Erläuterungen für den<br />

Unterrichtsalltag“, die sich mit Fragen zur digitalen<br />

Nutzung von Unterrichtswerken und anderen<br />

Materialien beschäftigt, herunterladen.<br />

<strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

11


<strong>ProPhil</strong><br />

Gericht entscheidet:<br />

Zeugnisnoten dürfen vom rechnerischen Durchschnitt abweichen<br />

Lehrer müssen nicht immer die Note vergeben, die<br />

sich rechnerisch aus den einzelnen Bewertungen der<br />

schriftlichen und mündlichen Schülerleistungen ergibt.<br />

Sie dürfen gerade auch für Versetzungszeugnisse<br />

negativ berücksichtigen, wenn sich die Leistungen<br />

zuletzt deutlich verschlechtert haben und gravierende<br />

Lücken im fachbezogenen Grundwissen bestehen.<br />

Dies hat die für das Schulrecht zuständige 6.<br />

Kammer des Verwaltungsgerichts Braunschweig in<br />

einem jetzt veröffentlichten Beschluss entschieden.<br />

Die Kammer hat mit dieser Begründung die von<br />

einer Lehrerin vergebene Note „mangelhaft“ als<br />

rechtmäßig angesehen, obwohl sich rechnerisch eine<br />

Note von 4,41 (abgerundet 4) ergab.<br />

In dem Verfahren wollte ein im Landkreis Helmstedt<br />

wohnender Schüler, der dort ein Gymnasium besucht,<br />

seine Versetzung in die 8. Klasse erreichen. Er<br />

hatte in Französisch und Mathematik eine 5 erhalten.<br />

Da er diese Noten nicht durch Leistungen in<br />

anderen Fächern ausgleichen konnte, hatte die Klassenkonferenz<br />

entschieden, ihn nicht zu versetzen.<br />

Daraufhin stellte der Schüler, vertreten durch seine<br />

Eltern, einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht. Er<br />

machte vor allem geltend, die Note im Fach Französisch<br />

sei fehlerhaft, weil sie vom rechnerischen<br />

Durchschnitt seiner Leistungen abweiche. Die Französisch-Lehrerin<br />

hatte die Endnote damit begründet,<br />

12 <strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

dass sich die Leistungen des Schülers deutlich verschlechtert<br />

hätten: Er habe in den beiden letzten<br />

Vokabeltests die Note 6 erhalten und zuletzt wiederholt<br />

seine Hausaufgaben nicht angefertigt. Darüber<br />

hinaus bestünden gravierende Mängel in den Bereichen<br />

Grammatik und Wortschatz: Der Schüler begreife<br />

die grammatikalischen Zusammenhänge nicht<br />

und könne sich sowohl mündlich als auch schriftlich<br />

nur selten in kompletten Sätzen äußern.<br />

Das Gericht lehnte den Eilantrag des Schülers ab. Für<br />

seine schriftlichen und mündlichen Leistungen im<br />

zweiten Schulhalbjahr und in dem für das Versetzungszeugnis<br />

ebenfalls zu berücksichtigenden ersten<br />

Halbjahr ergebe sich zwar eine Durchschnittsnote<br />

von 4,41. Die Lehrer seien aber bei der Notenvergabe<br />

nicht strikt an rechnerische Durchschnittsnoten<br />

gebunden und auch nicht dazu verpflichtet, in einem<br />

solchen Fall stets auf die Note 4 abzurunden. Sie<br />

müssten nach den rechtlichen Vorschriften bei der<br />

Notenvergabe vielmehr in pädagogischer Verantwortung<br />

eine Gesamtbewertung vornehmen, die die Beobachtungen<br />

im Unterricht sowie die Lern- und Leistungsentwicklung<br />

berücksichtige. Dies könne die<br />

Lehrkraft im Einzelfall zur Festsetzung einer Gesamtnote<br />

berechtigen, die von der sich rechnerisch aus<br />

den erbrachten Leistungen ergebenden Durchschnittsnote<br />

abweicht. Insbesondere dürfen die Lehr-<br />

Wichtige Informationen zur gesetzlichen Unfallversicherung<br />

Auch wenn die Arbeit als Lehrer nicht zu den<br />

Tätigkeiten gehört, die durch besondere Gefahren<br />

eines Arbeitsunfalles gekennzeichnet<br />

sind, kommt es auch bei unserer Arbeit zu –<br />

glücklicherweise meist glimpflichen – Unfällen.<br />

Das oft fehlende Wissen über die daraus<br />

resultierenden Rechte und Pflichten des Betroffenen<br />

führt bei Kollegen immer wieder zu<br />

Unsicherheiten.<br />

Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sind durch die<br />

gesetzliche Unfallversicherung abgesichert.<br />

Diese ist Teil der Sozialversicherung und sichert das<br />

Risiko eines Arbeits- bzw. Wegeunfalls, eines Schulunfalls<br />

sowie der Berufskrankheit ab. Die Beiträge<br />

werden allein durch den Arbeitgeber bezahlt und<br />

wesentliche Bestimmungen sind im siebenten Sozialgesetzbuch<br />

(SGB VII) geregelt.<br />

Träger der gesetzlichen Unfallversicherung im öffentlichen<br />

Bereich ist die Unfallkasse. Neben den<br />

Beschäftigten des Landes und der Kommunen sind<br />

hier auch Kinder in Tageseinrichtungen und Tagespflege,<br />

Schülerinnen und Schüler sowie Studierende<br />

versichert. Die Unfallkasse <strong>Sachsen</strong> hat ihren Sitz in<br />

Meißen: Unfallkasse <strong>Sachsen</strong>, Rosa-Luxemburg-Str.<br />

17a, 01662 Meißen,Telefon: 03521-7240, Internet:<br />

www.unfallkassesachsen.de .<br />

Vorliegen eines Versicherungsfalls<br />

Eine Besonderheit der gesetzlichen Unfallversicherung<br />

ist, dass nicht Personen, sondern diese nur bei<br />

Tätigkeiten, die arbeitsvertraglich geregelt sind bzw.<br />

dem objektiven Interesse des Arbeitgebers dienen,<br />

versichert sind. Somit besteht der Versicherungsschutz<br />

zeitlich nicht ständig, sondern nur bei diesen<br />

Tätigkeiten.<br />

Beispiele:<br />

■ Der Sturz beim Gang zum Kopierer der Schule, um<br />

Quittungen für die Steuererklärung, zu kopieren<br />

ist nicht versichert, da eine Steuererstattung zwar<br />

im Interesse der Person, aber keine Tätigkeit im<br />

dienstlichen Interesse ist. Selbstverständlich wäre<br />

der Sturz beim Kopieren einer Klausur o.ä. ein Versicherungsfall.<br />

■ Ein Arbeitsunfall liegt auch vor, wenn der Versicherte<br />

„verbotswidrig“, z.B. bei Verstoß gegen die<br />

Unfallverhütungsvorschrift, gehandelt hat. Falls<br />

ein Chemielehrer bei einem Experiment unachtsam<br />

ist und Verätzungen erleidet, liegt ein Arbeitsunfall<br />

vor.<br />

Ausgenommen wäre dieser Schutz bei nachträglicher<br />

rechtskräftiger Verurteilung wegen dieses<br />

Vorfalles oder bei beabsichtigter Verletzung<br />

(Selbstverstümmelung).<br />

■ Ein Lehrer verursacht auf einer Dienstreise einen<br />

Verkehrsunfall mit seinem PKW, bei dem er sich<br />

verletzt und seine Brille kaputt geht. Die Genehmigung<br />

zur PKW-Nutzung liegt vor.<br />

Es handelt sich dabei um einen Arbeits- bzw.<br />

Wegeunfall. Der Kollege ist unfallversichert. Sollten<br />

allerdings weitere Personen verletzt worden<br />

sein, so sind diese über die KFZ-Haftplicht des<br />

Lehrers versichert. Erinnert sei, dass ja nur Tätigkeiten<br />

im dienstlichen Interesse versichert sind.<br />

Somit können auch keine Schäden an Fahrzeugen<br />

oder sonstige Sachschäden über die gesetzliche<br />

Unfallversicherung reguliert werden. Eine<br />

Ausnahme bildet die Brille unseres Kollegen: Diese<br />

ist als benötigtes Hilfsmittel mitversichert.<br />

kräfte – so die Richter weiter – bestehende Lücken<br />

im fachbezogenen Grundwissen negativ berücksichtigen,<br />

die die Lernentwicklung in den kommenden<br />

Schuljahren erheblich beeinträchtigen können.<br />

Außerdem könne in die Notenbildung einfließen,<br />

dass einige der zuletzt erbrachten Leistungen, denen<br />

eine erhebliche Bedeutung bei der Beurteilung des<br />

Lern- und Leistungsstandes zukommt, eine Lernentwicklung<br />

mit negativer Tendenz erkennen lassen. Die<br />

Lehrerin oder der Lehrer müsse allerdings nachvollziehbar<br />

begründen, dass ein tragfähiger Grund dafür<br />

besteht, vom rechnerisch zu ermittelnden Leistungsbild<br />

abzuweichen.<br />

Danach sei die Französisch-Note rechtlich nicht zu<br />

beanstanden. Die Lehrerin habe ausreichend begründet,<br />

warum sie vom rechnerischen Durchschnitt<br />

abgewichen sei. Sie habe bei der Gesamtnotenbildung<br />

darüber hinaus berücksichtigen müssen, dass<br />

der Schüler für einige Teilleistungen wie eine Klassenarbeit<br />

und einen Vokabeltest Noten mit negativen<br />

Tendenzen („schwach ausreichend“) erhalten habe.<br />

Beschluss vom 10.8.2010, Aktenzeichen 6 B 149/10<br />

Das komplette Urteil senden wir unseren Mitgliedern<br />

gern als pdf-Dokument zu. Wenden<br />

Sie sich dazu an unsere Geschäftsstelle unter:<br />

info@phv-sachsen.de<br />

Handeln bei einem Versicherungsfall<br />

Bei einer voraussichtlichen Arbeitsunfähigkeit von<br />

mehr als 3 Tagen muss der Arbeitsunfall von der<br />

Schule innerhalb von 3 Tagen der Unfallkasse gemeldet<br />

werden. Bei Schülern muss bei jedem Schulunfall<br />

mit ärztlicher Behandlung eine Unfallanzeige erfolgen.<br />

Die Behandlung nach einem Arbeits- bzw.<br />

Schulunfall muss von einem der 3.500 so genannten<br />

Durchgangsärzte erfolgen.Durchgangsärzte sind Unfallchirurgen<br />

bzw. Orthopäden oder Chirurgen mit<br />

der Zusatzbezeichnung „Spezielle Unfallchirurgie“.<br />

Eine Praxisgebühr wird dabei nicht erhoben.<br />

Markus Gretzschel<br />

Das Gebäude der Unfallkasse in Meißen


Vor vier Jahren habe ich mich mit der prognostizierten<br />

Schülerzahlentwicklung in Dresden auseinandergesetzt<br />

und anschließend das Ergebnis im Heft<br />

1/2007 (Seite 13) unserer Mitgliederzeitschrift „Pro-<br />

Phil“ veröffentlicht. Auf unserer Homepage können<br />

Sie diese Ausgabe downloaden.<br />

Jetzt sind diese Prognosen einge- und zum Teil übertroffen<br />

worden. 2013 werden nach unserer Prognose<br />

von damals 15.592 Schüler an den Dresdner<br />

Grundschulen lernen. Zu diesen Schülern zählen<br />

dann auch die 4.048 diesjährigen ABC-Schützen, die<br />

dann die vierte Klasse an einer der Dresdner Grundschulen<br />

besuchen. Gegenüber dem Vorjahr wurden<br />

in diesem Jahr über 300 Schüler mehr an den Grundschulen<br />

eingeschult. Und die Geburtenzahlen in<br />

Dresden steigen kontinuierlich weiter an, was aus<br />

der Altersstrukturtabelle bereits heute erkennbar<br />

sein sollte.<br />

Die im Jahr 2006 für 2013 von uns prognostizierte<br />

Zahl der Grundschüler wird dann noch weit übertroffen<br />

werden. Steigende Geburtenzahlen bedeuten<br />

mehr Schulanfänger, mehr benötigte Klassenräume<br />

und auch einen Mehrbedarf an Lehrern.<br />

Aber nicht nur die Grundschulen sind von dieser Entwicklung<br />

betroffen. Wenn ich mir die Geburtenzahlen<br />

betrachte, dann werden wir an den Mittelschulen<br />

und Gymnasien in zehn Jahren insgesamt über 30%<br />

mehr Schüler haben. Während im Schuljahr 2009/10<br />

in Dresden an öffentlichen Gymnasien 9.044 Schüler<br />

unterrichtet wurden, sind es im Schuljahr 2010/11<br />

schon 9.897. Das ist eine Steigerung von über 9,4%.<br />

Die Dresdener Mittelschulen hatten einen Zuwachs<br />

an Schülern von über 3,9% gegenüber dem letzten<br />

Schuljahr.<br />

Die wachsenden Schülerzahlen werden in den nächsten<br />

Jahren die Stadt Dresden als Schulträger und<br />

die Sächsische Bildungsagentur als für das Lehrpersonal<br />

Verantwortliche vor große Herausforderungen<br />

stellen. Perspektivisch fehlen Dresden für die wachsende<br />

Schülerzahl unter anderem vier Gymnasien<br />

und sechs Grundschulen. So gibt es Überlegungen,<br />

Räume vormittags als Klassen- und nachmittags als<br />

Hortzimmer zu nutzen, Container auf die Schulhöfe<br />

zu stellen, neue Außenstellen zu eröffnen und auch<br />

neue (alte) Schulen zu reaktivieren. Ich sehe die<br />

„doppelte“ Raumnutzung sowohl als Unterrichtsraum<br />

und als auch Hortzimmer an den Grundschulen<br />

sehr kritisch. Die fehlende räumliche Trennung<br />

deklassiert den Aufenthalt im Hort zu einer Aufbewahrung<br />

der Schüler. Auch Container sind keine<br />

Lösung.<br />

Für ein so reiches Land wie Deutschland, das sich zur<br />

Bildungsrepublik erklärt, ist es einfach ein Armutszeugnis,<br />

wenn für die Bildung nachfolgender Generationen<br />

keine ausreichenden Räumlichkeiten zur<br />

Verfügung stehen. Medien thematisieren oft den<br />

Anspruch der Politik, Kinder aus bildungsfernen<br />

Schichten fördern zu wollen. In Gorbitz, einer großen<br />

Plattenbausiedlung aus DDR-Zeiten, in der heute<br />

überproportional viele Menschen aus sozial benachteiligten<br />

Schichten leben, hat man vor einigen Jahren<br />

das einzige Gymnasium in diesem Stadtgebiet<br />

geschlossen.<br />

Was ist nun das Richtige, um aus dem Dilemma<br />

herauszukommen?<br />

Die Diskussion dazu hat gerade begonnen – spät, ich<br />

hoffe, nicht zu spät. Aber nicht nur die Raumversorgung<br />

muss diskutiert werden.<br />

Ich vermisse eine nachhaltige Planung und Entwicklung.<br />

Die Stadt Dresden schließt Schulen, um nur<br />

wenige Jahre später neue Schulen für viel Geld zu<br />

eröffnen. Das Kultusministerium stellt am Bedarf vorbei<br />

ein, wohl wissend, dass in wenigen Jahren Lehrer<br />

in Größenordnungen benötigt werden.<br />

Warum fertigen <strong>Sachsen</strong>s Schulleiter ständig Statistiken<br />

an?<br />

Warum müssen sie ein Schulentwicklungskonzept<br />

erstellen?<br />

Warum reagiert der Schulträger nicht, wenn auf<br />

kommende Kapazitätsengpässe hingewiesen wird?<br />

Eine neue Schule ist in wenigen Monaten gebaut,<br />

sofern ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sind<br />

und der politische Wille existiert.<br />

Das „Backen“ von neuen Lehrern dauert etwas länger!<br />

6 bis 7 Jahre muss man mindestens „einplanen“!<br />

Durch das Auslaufen des Bezirkstarifvertrages und<br />

die freiwillige Teilzeit vieler Kolleginnen und Kollegen<br />

konnten in diesem Schuljahr (noch) ausreichend Lehrer<br />

eingestellt werden. Dabei darf man aber nicht<br />

vergessen, dass zur Unterrichtsabsicherung in allen<br />

Fächern viele Abordnungen von Lehrkräften notwendig<br />

waren. Bestimmte Fachkombinationen stehen als<br />

vom Aussterben bedroht schon jetzt auf der „Roten<br />

Liste“. Die Kombinationen Mathematik/Physik und<br />

Mathematik/Chemie, die zu DDR-Zeiten auch aufgrund<br />

staatlicher Planvorgaben studiert wurden,<br />

haben heute Seltenheitswert.<br />

Im Juli entschied sich (endlich) die Staatsregierung,<br />

130 Vollzeitstellen für junge Lehrer an Mittelschulen<br />

und Gymnasien bereitzustellen. Viele Absolventen<br />

hatten auf ein Einstellungsangebot des Freistaates<br />

<strong>Sachsen</strong> gehofft, sahen sich jedoch zum Schuljahresende<br />

in einer prekären Lage: Ohne Aussicht auf eine<br />

Lehrerstelle in <strong>Sachsen</strong> waren die Bewerbungsfristen<br />

in den anderen Bundesländern verstrichen.<br />

Arbeitslosigkeit und Hartz IV oder irgendein Job<br />

waren die Perspektive. Hoffnungslosigkeit und Resignation<br />

machten sich unter unseren sächsischen<br />

Absolventen breit. So mancher frisch gebackene Lehrer<br />

sucht beim PVS Hilfe. Da kam die Meldung, dass<br />

für ein Jahr befristet an den sächsischen Mittelschulen<br />

und Gymnasien Stellen vergeben werden. Besser<br />

als arbeitslos dachte sich so mancher.<br />

Die Staatsregierung muss sich nun endgültig entscheiden,<br />

ob sie junge Lehrer dauerhaft oder nur<br />

befristet beschäftigen will. Sie muss endlich nach<br />

Bedarf einstellen! Noch einmal werden sich unsere<br />

jungen Kollegen nicht auf eine Zitterpartie einlassen.<br />

Frühzeitige Entfristungen und Einstellungsangebote<br />

für die Referendare, die 2011 ihre Ausbildung beenden<br />

und die wir dringend benötigen, sind notwendig,<br />

um den Lehrernachwuchs in <strong>Sachsen</strong> zu halten.<br />

Nachhaltige Personalpolitik ist gefragt.<br />

Für uns stellen sich folgende Fragen:<br />

Gibt es im kommenden Schuljahr erneut die Möglichkeit<br />

der Neueinstellung von Referendaren?<br />

Was passiert mit den befristet eingestellten Lehrern<br />

dieses Schuljahres? Müssen sie demnächst mit den<br />

Absolventen des Abschlussjahrgangs 2011 um den<br />

von der Staatsregierung avisierten Korridor von 130<br />

Stellen kämpfen?<br />

In diesem Schuljahr legen die Schüler eines geburtenschwachen<br />

Nachwende-Jahrganges ihr Abitur ab<br />

und begeben sich auf die Suche nach Studien- und<br />

Ausbildungsplätzen. Warum sollte sich ein Abiturient<br />

für die Lehramtsausbildung entscheiden, für 4 Jahre<br />

Studium und dann... Referendariatsplatz? Einstellung?<br />

Übervolle Klassen? Abordnung an mehrere<br />

Schulen? 30 Wochenstunden? Nachmittagsunterricht...?<br />

Ohne eine Erhöhung der Attraktivität des Lehrerberufes<br />

in <strong>Sachsen</strong> werden wir unseren Bedarf an zukünftigen<br />

Lehrern in allen Fächern nicht decken.<br />

Ohne Investitionen, d. h. Geld in die Hand zu nehmen,<br />

kann den Herausforderungen der Zukunft im<br />

Bildungsbereich nicht im erforderlichen Maße entsprochen<br />

werden.<br />

Steffen Pabst<br />

<strong>ProPhil</strong><br />

Hoi – plötzlich so viele Kinder! Wo kommen die denn her?<br />

Die Altersstruktur der Kinder und Jugendlichen<br />

in der Stadt Dresden am 31.12.2009<br />

Alter<br />

Anzahl<br />

0<br />

5.314<br />

1 5.382<br />

2 5.153<br />

3 4.769<br />

4 4.550<br />

5 4.398<br />

6 4.202<br />

7 3.940<br />

8 3.894<br />

9 3.930<br />

10 3.667<br />

11 3.402<br />

12 3.210<br />

13 2.924<br />

14 2.515<br />

15 2.382<br />

16 2.517<br />

17 2.595<br />

Anmerkung:<br />

Durch Nachmeldung erhöht sich die Zahl der 0-Jährigen<br />

erfahrungsgemäß um etwa 2 bis 3 Prozent.<br />

Quellen: Einwohner- und Standesamt;<br />

Kommunale Statistikstelle Dresden<br />

<strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

13


<strong>ProPhil</strong><br />

Kultusminister der Länder Baden-Württemberg, Bayern und<br />

<strong>Sachsen</strong> stellen Grundsatzpapier der unionsgeführten Länder<br />

zu differenziertem Bildungswesen vor<br />

<strong>Philologenverband</strong> <strong>Sachsen</strong> sieht darin einen zukunftsorientierten Quantensprung<br />

in der Bildungspolitik Deutschlands<br />

Auf individuelle Förderung der Schülerinnen und<br />

Schüler statt auf Einheitsschule setzen die unionsgeführten<br />

Länder in der Schulpolitik. Dies betonten<br />

Kultusministerin Prof. Dr. Marion Schick (Baden-Württemberg),<br />

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle (Bayern)<br />

und Kultusminister Prof. Dr. Roland Wöller (<strong>Sachsen</strong>)<br />

am 22.Oktober in Berlin. Gemeinsam stellten sie ein<br />

bildungspolitisches Grundsatzpapier der unionsgeführten<br />

Länder vor. Unter dem Titel „Individuelle Förderung<br />

statt Einheitsschule“ präsentierten sie „12<br />

Thesen zum differenzierten Schulsystem: anschlussfähig<br />

– individuell – zukunftsfähig“. Intention des<br />

Grundsatzpapiers ist es, die Gemeinsamkeiten und<br />

Zielsetzungen der unionsgeführten Länder in der Bildungspolitik<br />

herauszuarbeiten und öffentlich darzustellen.<br />

Mit dem gemeinsamen Bekenntnis zu einem zukunftsorientierten<br />

und gerechten Bildungssystem, in<br />

dem der Schüler in seiner Individualität im Mittel-<br />

14 <strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

punkt steht, haben Baden-Württemberg, Bayern und<br />

<strong>Sachsen</strong> eine längst überfällige Qualitätsoffensive in<br />

der Bildungspolitik Deutschlands eingeläutet. In dieser<br />

Initiative sieht sich der PVS in seinen bildungspolitischen<br />

Grundsätzen bestätigt. Für den PVS stehen<br />

die Prinzipien Bildungsgerechtigkeit, individuelle Förderung,<br />

Durchlässigkeit in einem qualitätsorientierten<br />

Schulsystem und Anschlussmöglichkeiten für ein<br />

lebenslanges Lernen als bildungspolitische Forderungen<br />

an vorderster Stelle. Wir begrüßen, dass diese<br />

Grundsätze jetzt aufgegriffen wurden. Die Weiterentwicklung<br />

des in verschiedene Schularten differenzierten<br />

Schulsystems, wie wir es in diesen drei Ländern<br />

auch vorfinden, sichert jedem einzelnen Schüler die<br />

optimale Förderung entsprechend seiner ganz individuellen<br />

Fähigkeiten, Bedürfnisse und Interessen.<br />

Dabei sehen wir positiv, dass in den Thesen explizit<br />

der Förderung von Kindern aus bildungsfernen<br />

Schichten, Kindern mit Behinderungen und Kindern<br />

mit Migrationshintergrund besondere Aufmerksamkeit<br />

geschenkt wird. Das Bekenntnis zur Leistungsorientierung<br />

in Verbindung von Fördern und Fordern bei<br />

gleichzeitiger ganzheitlicher werteorientierter Erziehung<br />

ermöglicht unserer Gesellschaft, auch weiterhin<br />

jedem Menschen eine gesicherte Zukunftsperspektive<br />

zu bieten. Jetzt gilt es, den Worten auch Taten folgen<br />

zu lassen. Und dazu gehört die umfassende<br />

Bereitstellung der dafür notwendigen materiellen<br />

und personellen Ressourcen. Schluss mit den Strukturdebatten!<br />

Der inhaltlichen Diskussion gehört die<br />

Zukunft! Eltern und Schüler haben ein Recht auf Verlässlichkeit.<br />

Frank Haubitz ,<br />

Vorsitzender des PVS<br />

An dieser Stelle drucken wir das Grundsatzpapier<br />

im Wortlaut ab:<br />

Individuelle Förderung statt Einheitsschule<br />

12 Thesen zum differenzierten Schulsystem:<br />

anschlussfähig – individuell – zukunftsfähig<br />

1. „Jeder zählt“ ist unser Anspruch<br />

Vom christlichen Menschenbild ausgehend muss die<br />

Devise heißen: Jeder zählt!<br />

Das ist der Anspruch eines gerechten Schulsystems.<br />

Schule leistet durch ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag<br />

einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung,<br />

kann allerdings andere Sozialisationsinstanzen<br />

– insbesondere das Elternhaus – nicht<br />

ersetzen.<br />

2. Bildungsgerechtigkeit fordert Vielfalt –<br />

gleich ist nicht gerecht<br />

Bildungsgerechtigkeit in einer pluralen, demokratischen<br />

Gesellschaft basiert auf Vielfalt, nicht auf<br />

„Gleichmacherei“ im Sinne einer Einheitsschule.<br />

Nur dies ermöglicht individuelle, flexible Bildungswege<br />

gemäß den jeweiligen Lern- und Leistungsvoraussetzungen,<br />

dem unterschiedlichen Entwicklungstempo<br />

und den individuellen Neigungen. Der<br />

Einzigartigkeit des Einzelnen ist Rechnung zu tragen.<br />

Das Bekenntnis zur Individualität bedeutet zugleich,<br />

Heterogenität anzuerkennen und wertzuschätzen<br />

– nicht zuletzt in der Förderung von<br />

Kindern mit Migrationshintergrund. Deshalb streben<br />

wir nicht „eine Schule für alle“, sondern durch hinreichende<br />

Differenzierung die richtige Schule für jeden<br />

an. Bildungsgerechtigkeit heißt nicht Gleichheit<br />

im Ergebnis und in der Struktur.<br />

3. Gleichwertigkeit von allgemeiner und<br />

beruflicher Bildung<br />

Die Angebote in der allgemeinen und der beruflichen<br />

Bildung haben jeweils einen spezifischen Ansatz<br />

und eine spezifische Orientierung. Naturgemäß<br />

sind sie deshalb nicht gleichartig, wohl aber gleichwertig.<br />

Diese Gleichwertigkeit von allgemeiner und<br />

beruflicher Bildung muss im breiten gesellschaftlichen<br />

Bewusstsein verankert werden – auch weil<br />

unsere hoch differenzierte Gesellschaft gleichermaßen<br />

auf Fachkräfte aus dem akademischen und<br />

dem berufspraktischen Bereich angewiesen ist. Es<br />

darf zu keiner Diskriminierung der beruflichen Bildung<br />

gegenüber der Allgemeinbildung kommen. Mit<br />

Blick auf gewandelte Herausforderungen der Arbeitswelt<br />

muss nun konsequent an einer Modernisierung<br />

der beruflichen Bildung gearbeitet werden.<br />

Erforderlich ist die Eindämmung der anhaltenden<br />

Überspezialisierung bei den Ausbildungsberufen,<br />

z.B. durch die konsequente Schaffung von Berufsgruppen.<br />

Nur so können angesichts des schnellen<br />

Wandels in Berufsbildern und Wirtschaftsbereichen<br />

Mobilität und Zukunftsfähigkeit ermöglicht werden.<br />

Nur so kann der Fachkräftebedarf auch angesichts<br />

des demografischen Wandels gesichert werden.<br />

4. Kein Abschluss ohne Anschluss<br />

Verantwortungsbewusste Schulpolitik setzt gleichermaßen<br />

auf ein klar strukturiertes, differenziertes<br />

Schulsystem wie auf Anschlussfähigkeit und Durchlässigkeit.<br />

Möglichkeiten der Gestaltung des individuellen<br />

Bildungsweges müssen in der Schullaufbahn-<br />

und Bildungsberatung mit Schülern und<br />

Eltern immer wieder besprochen werden. Sackgassen<br />

darf es nicht geben. In einem differenzierten,<br />

leistungsorientierten Bildungssystem mit vielfältigen<br />

Anschlussmöglichkeiten und in einer Zeit, in der<br />

lebenslanges Lernen gefordert ist, sind sowohl für<br />

den beruflichen als auch für den privaten Erfolg des<br />

Einzelnen sein Wissen und seine Fähigkeiten ausschlaggebender<br />

als die zunächst besuchte Schulart.<br />

5. Wissen – Kompetenzen – Werte<br />

als solide Basis<br />

Ganzheitliche Bildung und Erziehung in einer demokratischen<br />

Gesellschaft muss auf die Trias Wissen –<br />

Kompetenzen – Werte orientieren. Dieser Dreiklang<br />

ermöglicht Persönlichkeitsentwicklung, Eigenverantwortung<br />

und verantwortungsbewusste Teilhabe am<br />

beruflichen und gesellschaftlichen Leben. Der Erwerb<br />

von inhaltsbezogenem, flexibel nutzbarem<br />

und anschlussfähigem Wissen – auch als solide<br />

Basis für weiteres lebenslanges Lernen – ist dabei<br />

fundamental und durch nichts zu ersetzen, auch<br />

nicht durch allgemeine Kompetenzen. Die sukzessive,<br />

systematische Entwicklung von Methoden- und<br />

Sozialkompetenz ist Grundlage für weiteres Lernen<br />

und befähigt dazu, neue Anforderungen zu bewälti-


gen. Werteorientierung ist zentral sowohl hinsichtlich<br />

der Ausbildung individueller Werte als auch hinsichtlich<br />

der Vermittlung demokratischer Grundwerte.<br />

Zielperspektive sind in gleicher Weise Selbstbestimmungsfähigkeit<br />

und Gemeinschaftsfähigkeit.<br />

Werteerziehung im schulischen Kontext gelingt<br />

dann, wenn sich das Wissen über Werte einerseits<br />

und die konkrete Erfahrung von Werten andererseits<br />

gegenseitig durchdringen.<br />

6. Fordern und Fördern gehören zusammen<br />

Die Verbindung von Fördern und Fordern sowie eine<br />

klare Leistungsorientierung müssen weiterhin Maßstab<br />

bleiben. Gute Bildungspolitik ist präventive<br />

Sozialpolitik. Bildung ist ein aktiver Prozess. Für den<br />

Bildungserfolg des Einzelnen ist deshalb seine Bereitschaft<br />

sich anzustrengen, ein entscheidender<br />

Faktor: Es muss bewusst gemacht werden, dass<br />

man Bildung nicht planmäßig produzieren kann,<br />

sondern dass es ganz wesentlich vom Engagement<br />

des Einzelnen abhängt, inwiefern die Chancen, die<br />

von Seiten des Staates ermöglicht werden, genutzt<br />

werden. Hier sind sozialstaatlicher Fürsorge deutliche<br />

Grenzen gesetzt. Aufgabe von Schule – und<br />

Gradmesser von Bildungsgerechtigkeit – ist es, jedes<br />

Kind – unabhängig von seiner sozialen Herkunft –<br />

in seiner Leistungsentwicklung zu unterstützen und<br />

es zum Ausschöpfen seiner Potentiale zu ermutigen.<br />

Natürlich müssen leistungsschwache Schüler gestärkt<br />

werden, aber darüber darf man nicht vergessen,<br />

dass hochbegabte Schüler den gleichen Förderanspruch<br />

haben. Die systematische und kontinuierliche<br />

Begabtenförderung ist auch wichtig für die<br />

Förderung von Leistungs- und Verantwortungseliten,<br />

die unser Land braucht.<br />

7. Schule als Lern- und Erfahrungsraum:<br />

Mehr als den ganzen Tag Unterricht<br />

Für alle Schüler, ob leistungsstark oder leistungsschwach,<br />

gibt der bedarfsgerechte, an Qualitätskriterien<br />

orientierte Ausbau von ganztagsschulischen<br />

Angeboten wichtige zusätzliche (Förder-)Impulse.<br />

Zugleich ermöglicht er weitergehende Erfahrungen<br />

und Aktivitäten. Dies gilt nicht nur für bildungsbenachteiligte<br />

Kinder. Wichtig ist, dass derartige Angebote<br />

nicht von oben als „Zwangsbeglückung“ oktroyiert<br />

werden, sondern entsprechende pädagogi-<br />

Kultusministerin Prof. Dr. Marion Schick,<br />

Baden-Württemberg<br />

sche Konzepte, in Abstimmung mit den Beteiligten<br />

vor Ort, den Bedarfen und Möglichkeiten entsprechend<br />

entwickelt und umgesetzt werden.Außerdem<br />

müssen alle Chancen genutzt werden, sich mit<br />

außerschulischen Partnern vor Ort wie Vereinen und<br />

Institutionen zu vernetzen. Jede einzelne Schule<br />

kann dadurch auch ihr Schulprofil weiter akzentuieren<br />

und ausprägen.<br />

8. Kinder mit und ohne Behinderungen:<br />

Jeder zählt!<br />

Alle haben ein Recht auf schulische Bildung, denn<br />

Bildung ist Schlüssel zu Selbstbestimmung und aktiver<br />

gesellschaftlicher Teilhabe. Das Wohl von Kindern<br />

und Jugendlichen mit und ohne Behinderung<br />

muss gleichermaßen berücksichtigt werden. Das<br />

wiederum stellt hohe Anforderungen an professionelle<br />

Diagnostik, Beratung und schulische Förderung.<br />

So ist die sonderpädagogische Förderung konsequent<br />

weiter zu entwickeln und im Regelschulsystem<br />

auszubauen. Sie soll auch allgemein in der<br />

Lehrerbildung verankert und die vorhandene Profilierung<br />

und Professionalität der Förderzentren systematisch<br />

genutzt werden. Ausgehend von einer Vielfalt<br />

der Förderorte mit differenzierten Angeboten<br />

heißt dies, dass der Lern- und Förderort sowohl im<br />

Regelschulsystem als auch an einer Förderschule<br />

sein kann. Dies ist mit Blick auf das Ziel größtmöglicher<br />

Selbstständigkeit des Einzelnen und seiner Partizipation<br />

am beruflichen und gesellschaftlichen<br />

Leben jeweils im Einzelfall zu entscheiden.<br />

9. Verlässlichkeit und Berechenbarkeit<br />

statt Dauerbaustelle Schulreform<br />

Verlässlichkeit und Berechenbarkeit sowie Kontinuität<br />

sind für alle Beteiligten von elementarer<br />

Bedeutung. Sie sind zentral für die Glaubwürdigkeit<br />

von Schulpolitik und für erfolgreiches Handeln vor<br />

Ort. Schüler und Lehrer – aber auch Eltern – dürfen<br />

nicht Opfer schulpolitischen Experimentierens und<br />

ideologischen Taktierens sein.<br />

10. Ressourceneinsatz für Qualitätsverbesserung<br />

statt für Strukturmaßnahmen<br />

Schulische Qualitätsverbesserung, insbesondere Unterrichtsentwicklung,<br />

hat klaren Vorrang vor Strukturdebatten.<br />

Strukturänderungen um ihrer selbst<br />

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle,<br />

Bayern<br />

<strong>ProPhil</strong><br />

willen verschwenden Zeit und Ressourcen und verunsichern<br />

alle Beteiligten. Außerdem erfordern sie<br />

neue Investitionen in Ausstattung und Schulhausbau.<br />

Steuermittel, die hierfür verwendet werden,<br />

stehen folglich nicht mehr für qualitätssichernde<br />

Maßnahmen zur Verfügung. Entscheidend für die<br />

Leistungsfähigkeit der Schüler ist aber – das zeigen<br />

Studien sehr eindeutig – primär die Qualität des<br />

Unterrichts. Deshalb wird es darauf ankommen, aus<br />

dem demografischen Wandel und dem Rückgang<br />

der Schülerzahlen eine pädagogische Rendite zu<br />

erzielen.<br />

11. Vergleichbarkeit und Mobilität müssen<br />

weiter gesichert werden<br />

Qualitätssicherung durch Vergleichbarkeit heißt, den<br />

Weg der Formulierung klarer Anforderungen und<br />

verbindlicher Standards sowie der Transparenz und<br />

verbindlicher Rechenschaftslegung durch zentrale<br />

Prüfungen und bundesweite Vergleichsarbeiten konsequent<br />

weiter zu beschreiten. Abschlussbezogene<br />

Bildungsstandards als gemeinsamer Referenzrahmen<br />

in den Kernfächern sind eine wesentliche Voraussetzung<br />

für Mobilität und Anschlussfähigkeit<br />

innerhalb Deutschlands. Und sie sind zugleich Voraussetzung<br />

für die Akzeptanz des Bildungsföderalismus,<br />

d. h. den Wettbewerb verschiedener Wege zu<br />

einem gemeinschaftlich definierten Ziel. Zentrale<br />

Prüfungen, die sich an gemeinsamen Bildungsstandards<br />

orientieren und bundesweite Vergleichsarbeiten<br />

sind damit auch ein wesentliches Instrument,<br />

um zu länder- übergreifender Kompatibilität zu<br />

gelangen.<br />

12. Bildung ist mehr als Schule<br />

Bildung ist mehr als Schule. Der Staat ist nicht allein<br />

für Bildungschancen und den Ausgleich von Bildungschancen<br />

verantwortlich. Damit Bildung erfolgreich<br />

sein kann, müssen Eltern und andere Akteure<br />

vor Ort zusammenwirken.<br />

Die aktive Vernetzung von Schule mit ihrem Umfeld,<br />

insbesondere mit Kirchen, kulturellen und sozialen<br />

Einrichtungen, Vereinen und der Wirtschaft ist entscheidend.<br />

Dabei wird der Gedanke der Subsidiarität auch im<br />

Kontext von Schule zunehmend wichtiger.<br />

Kultusminister Prof. Dr. Roland Wöller,<br />

<strong>Sachsen</strong><br />

<strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

15


<strong>ProPhil</strong><br />

Position des Deutschen <strong>Philologenverband</strong>es zum Thema<br />

„Inklusion“<br />

1. Zur UN-Konvention<br />

Im März 2009 ist die Bundesregierung der UN-Konvention<br />

über die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />

beigetreten. Artikel 24 dieser Konvention<br />

besagt, dass auch Menschen mit Behinderung das<br />

Recht auf Bildung haben. Ein Recht ohne Wenn und<br />

Aber. Wird dieses Recht umgesetzt, muss auch<br />

gewährleistet sein, dass „Menschen mit Behinderungen<br />

nicht aufgrund ihrer Behinderung vom allgemeinen<br />

Bildungssystem ausgeschlossen werden und<br />

dass Kinder mit Behinderungen nicht aufgrund von<br />

Behinderung vom unentgeltlichen und obligatorischen<br />

Grundschulunterricht oder vom Besuch weiterführender<br />

Schulen abgehalten werden“.<br />

Vor dem Hintergrund dieser Entscheidung hat eine<br />

öffentliche Kontroverse eingesetzt, die teils mit sachlichen,<br />

teils mit ideologisch überzogenen Argumenten<br />

geführt wird. Es geht so weit, dass manche Inklusions-Befürworter<br />

die UN-Konvention im politischen<br />

Diskurs dazu benutzen, die Abschaffung des mehrgliedrigen<br />

Schulsystems, die Abschaffung unserer<br />

Sonder- und Förderschulen, die Abschaffung der<br />

Gymnasien bzw. deren Verkürzung auf zwei Jahre,<br />

eine Einheitsbesoldung für alle Lehrkräfte, kurz die<br />

Einheitsschule für alle zu fordern.Von alldem aber ist<br />

in der UN-Konvention nichts zu lesen.<br />

Um den Anspruch und die Bedeutung der UN-Konvention<br />

richtig einzuschätzen, muss man wissen,<br />

dass weltweit 98 Prozent der Menschen mit Behinderungen<br />

bis heute keinen Zugang zu Bildungseinrichtungen<br />

haben. Die UN-Konvention ist vor diesem<br />

Hintergrund ein entscheidender Schritt nach vorn.<br />

Sie nimmt die unterzeichnenden Staaten in die<br />

Pflicht, Menschen mit Behinderung über Teilhabe an<br />

der Bildung eine Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.<br />

Deutschland hat dies mit seinem vielgliedrigen<br />

Schulsystem bereits umgesetzt.<br />

2. Zum Schulbesuch von Kindern und Jugendlichen<br />

mit Behinderungen in Deutschland<br />

Aus der Sicht des Deutschen <strong>Philologenverband</strong>es<br />

spricht alles dafür, Kinder mit Behinderungen in<br />

deren eigenem Interesse dort zu fördern, wo dies mit<br />

den besten Erfolgsaussichten geschehen kann. Dafür<br />

kann im Einzelfall, das heißt je nach Art und Grad der<br />

Behinderung, die allgemein bildende Schule oder<br />

aber die Sonder- und Förderschule die beste Lösung<br />

sein. Möglichst viele Kinder mit körperlichen Handicaps,<br />

die geistig dazu in der Lage sind, dem Unterricht<br />

zu folgen, sind selbstverständlich in die allgemein<br />

bildende Schule, auch in die Gymnasien aufzunehmen,<br />

und dies darf nicht an unzulänglichen<br />

Rahmenbedingungen, zum Beispiel nicht vorhandenen<br />

Aufzügen oder behindertengerechten Sanitäreinrichtungen<br />

scheitern.<br />

Indessen: Wer nur einen Tag in einer Schule für Körperbehinderte,<br />

Geistigbehinderte oder einer Tagesförderstätte<br />

für Schwerstbehinderte zugebracht hat,<br />

weiß, dass es auch Fälle von Schwerstmehrfachbehinderung,<br />

Schwerstbehinderung, geistiger Behinderung<br />

mit individuellem Förder- und Pflegebedarf<br />

gibt, dem in der Regel nur eine Sonder- und Förder-<br />

16 <strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

schule mit fachlich qualifizierten Lehrkräften und<br />

zusätzlichem Fachpersonal sowie Spezialeinrichtungen<br />

entsprechen kann.<br />

Es gibt deshalb nicht wenige Eltern, die sich aus vielerlei<br />

Gründen für die Sonder- und Förderschule entscheiden<br />

und diese unbedingt erhalten wollen: wegen<br />

der hohen fachlichen Kompetenz der Lehrkräfte,<br />

ihren diagnostischen, medizinischen und entwicklungspsychologischen<br />

Kenntnissen, aber auch wegen<br />

der besonderen Förderung in Klassen mit extrem<br />

niedrigen Schülerzahlen, der vorhandenen Spezialausstattung<br />

für Diagnose, Therapiemöglichkeiten<br />

und medizinische Betreuung, des Zusammenseins<br />

mit ähnlich behinderten Kindern, des Schonraums,<br />

den die Schule bietet, der Gewissheit guter Versorgung<br />

und Unterstützung. Nur durch eine so spezifische<br />

Förderung wird die bestmögliche gesellschaftliche<br />

Teilhabe gewährleistet. Dies sind Vorteile, die<br />

eine „Schule für alle“ bei realistischer Einschätzung<br />

der Möglichkeiten nicht bieten kann.<br />

3. Elternwahlrecht<br />

Ein Aspekt von besonderem Gewicht ist in den aktuellen<br />

Kontroversen, dass viele Inklusionsbefürworter<br />

das Elternwahlrecht de facto abschaffen möchten,<br />

indem die Möglichkeit der Schulwahl, konkret der<br />

Sonder- und Förderschule, ausgeschlossen wird. Für<br />

das Elternwahlrecht gibt es gute Gründe, denn in der<br />

Regel wissen die Eltern, in welcher Schulart ihr Kind<br />

am besten gefördert werden kann. Eine einzelfallbezogene<br />

Beratung muss aber in jedem Fall erfolgen.<br />

4. Lernzieldifferenzierter Unterricht je<br />

nach Bildungsauftrag<br />

Von den Vertretern einer „totalen Inklusion“, der<br />

„Schule für alle“, wird als methodisches Wundermittel<br />

der lernzieldifferenzierte Unterricht angepriesen.<br />

Das Unterrichten mit individuell<br />

unterschiedlichen Lernzielen<br />

mag im Kindergarten oder<br />

in den ersten Klassen der<br />

Grundschule seinen Platz<br />

haben, ist dort praktizierbar<br />

und wird wegen der extremen<br />

Heterogenität der Lerngruppen<br />

ohnehin erforderlich sein.<br />

Hingegen müssen im Fachunterricht<br />

des Gymnasiums und<br />

anderer Schularten vorgegebene,<br />

standardisierte Lernziele<br />

von allen Schülern erreicht<br />

werden, weil dies die unabdingbare<br />

Voraussetzung für<br />

die folgenden Unterrichtseinheiten<br />

und das Lernen in der<br />

nächsten Klassenstufe ist.<br />

Das Gymnasium hat einen klaren Bildungsauftrag,<br />

die Vermittlung der allgemeinen Hochschulreife: Die<br />

Schüler sind dazu zu befähigen, den Anforderungen<br />

eines Universitätsstudiums zu genügen. Für die Erreichung<br />

der Hochschulreife ist ein fester Zeitrahmen<br />

vorgegeben. Eine permanente Überforderung von<br />

Schülerinnen und Schülern, die dem Unterricht nicht<br />

folgen können, ist nicht sinnvoll.<br />

5. Ausbildung der Lehrkräfte<br />

Lehrkräfte an Sonder- und Förderschulen sind sonderpädagogisch<br />

besonders ausgebildet und damit<br />

bestens geeignet, behinderte Kinder optimal zu fördern.<br />

Die sachgerechte Förderung von Schülern mit<br />

schweren Behinderungen ist eine schwierige Aufgabe.<br />

Sie sollte durch dafür qualifiziertes Lehrpersonal<br />

geleistet und kein Spielplatz für fachfremdes Dilettieren<br />

sein.<br />

Fazit:<br />

Der Deutsche <strong>Philologenverband</strong> begrüßt die UN-<br />

Konvention und weist darauf hin, dass das deutsche<br />

Schulsystem dieser bereits jetzt in hohem Maße<br />

gerecht wird durch sein flächendeckendes Angebot<br />

mit einer sehr differenzierten, speziellen Förderung in<br />

Sonder- und Förderschulen für Menschen mit Behinderungen.<br />

Unsere Sonder- und Förderschulen für<br />

Behinderte werden zum Wohle der Betroffenen erst<br />

dann angeraten, wenn die allgemein bildenden<br />

Regelschulen die lernzielgleiche Förderung nicht leisten<br />

können oder die Kinder überfordert sind.<br />

Wir missbilligen es, wenn die UN-Konvention als<br />

Instrument benutzt wird, um unrealistische Bildungskonzepte<br />

oder ideologische Ziele wie die Einheitsschule<br />

und die Einheitslehrer durchzusetzen. Daher<br />

empfehlen wir den Erhalt der Sonder- und Förderschulen<br />

in guter Qualität. Gleichermaßen setzt sich<br />

der Deutsche <strong>Philologenverband</strong> dafür ein, dass Kinder<br />

und Jugendliche mit Behinderungen auch an<br />

Gymnasien unterrichtet werden und dass die hierfür<br />

erforderlichen Rahmenbedingungen verbessert oder<br />

neu geschaffen werden, damit eine Integration von<br />

Schülern mit Behinderungen, so viel wie sinnvoll ist,<br />

gewährleistet werden kann.


<strong>ProPhil</strong><br />

Herbsttagung des Bildungspolitischen Ausschusses des DPhV<br />

Frank Eiselt (r.) im Gespräch mit Prof. Dr. Lin-Klitzing<br />

Vom 16. bis 18. September trafen sich turnusmäßig<br />

die für die Bildungspolitik Verantwortlichen der 15<br />

Landesverbände des Deutschen <strong>Philologenverband</strong>es<br />

zur Tagung in Fulda. Die Leitung der Tagung lag<br />

wie immer bei der Vorsitzenden des Bildungspolitischen<br />

Ausschusses, Frau Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing.<br />

Nachdem auf der Frühjahrstagung das Thema Inklusion<br />

den Schwerpunkt bildete und ein Positionspapier<br />

für den DPhV erarbeitet worden war, stand aufgrund<br />

der Aktualität und massiven Entwicklung der<br />

Diskussionen auf diesem Gebiet diese Problemstellung<br />

erneut auf der Tagesordnung. Neben dem Diskussionspapier<br />

der Kultusministerkonferenz galt die<br />

Aufmerksamkeit ebenfalls den Angriffen der Einheitsschulbefürworter<br />

auf das gegliederte Schulwesen<br />

unter dem Deckmantel der Inklusion. Dabei war<br />

den Vertretern der Bundesländer klar, dass Deutschland<br />

aufgrund seines hohen Niveaus der Förderschulen<br />

und der praktizierten Integration von Schülern<br />

mit Behinderungen in die allgemeinbildenden Schulen<br />

– sofern dies im Einzelfall möglich ist – keinen<br />

Handlungsbedarf hat. Die in vielen Bundesländern<br />

erfolgten bzw. geplanten Umwälzungen bei der Ausbildung<br />

der Lehrer boten ein weiteres Thema der<br />

Tagung. Einzelne Länder wie Bayern, Hessen, das<br />

Die wohl wichtigste Aufgabe eines PR-Mitgliedes<br />

besteht in erster Linie darin, darüber zu wachen, dass<br />

Gesetze und Tarifverträge vom Arbeitgeber eingehalten<br />

werden und gegebenenfalls deren Einhaltung<br />

durchzusetzen. Die Zusammenarbeit mit der Dienststelle<br />

ist zum Wohle der Beschäftigten und zur Erfüllung<br />

der dienstlichen Aufgaben vertrauensvoll zu<br />

gestalten (vgl. SächsPersVG, § 2).<br />

Die Alltagsarbeit in der Praxis zeigt dabei oft, dass<br />

zwischen gefühlter Rechtsauffassung und geltender<br />

Rechtsgrundlage unterschieden werden muss. Um<br />

hier bereits präventiv zu arbeiten, werden die Mitglieder<br />

der ÖPR durch uns regelmäßig in Fortbildungen<br />

informiert, beraten und geschult.<br />

Eine gute Tradition ist der Stammtisch des LBPR in<br />

der Regionalstelle Zwickau der SBA, den die Fachgruppe<br />

Gymnasien für die Personalräte der Gymnasien<br />

organisieren und durchführen. Bei diesen Treffen<br />

werden die vielen Probleme, die an der Basis existieren,<br />

offen diskutiert, Erfahrungen ausgetauscht und<br />

Lösungen gesucht<br />

Saarland oder <strong>Sachsen</strong>-Anhalt halten derzeit noch<br />

an der herkömmlichen Ausbildung mit Staatsexamen<br />

und damit an qualitativ hochwertiger Ausbildung mit<br />

vollständiger Ausrichtung auf die spätere Schulart<br />

fest. In den meisten Bundesländern erfolgte bzw.<br />

erfolgt schon die Umstellung auf die Bachelor- und<br />

Masterstudiengänge. Hier ist die Freiheit der Lehre<br />

für die Universitäten wesentlich höher als beim herkömmlichen<br />

Staatsexamen. Teilweise sind die Studiengänge<br />

für die verschiedenen Schularten nicht<br />

mehr getrennt. Verbunden mit der geplanten Verkürzung<br />

der zweiten Phase der Ausbildung (Referendariat)<br />

und der personell unzureichenden Untersetzung<br />

der Praktika sahen die Teilnehmer der Tagung die<br />

Qualität der Lehrerausbildung in betroffenen Ländern<br />

stark gefährdet.<br />

Den Schwerpunkt der Tagung bildete das Thema<br />

„Bildungsbenachteiligung von Jungen – Geschlech-<br />

Gerade in den vergangenen Jahren, in denen wir den<br />

Bestimmungen des Bezirkstarifvertrages unterlagen,<br />

spielten die Probleme der Verrechnung von zusätzlich<br />

gehaltenen Unterrichtsstunden oder auch des<br />

Freizeitausgleiches für die bei Klassenfahrten anfallenden<br />

zusätzlichen Stunden eine wichtige Rolle, um<br />

nur einige Themen zu nennen, die immer wieder der<br />

Klärung bedurften. Zum Ende des letzten Schuljahres<br />

konnte die Frage des Freizeitausgleiches bei Klassenfahrten<br />

im Sinne der betroffenen Kollegen positiv<br />

geregelt werden.<br />

Trotz der regelmäßigen Schulungen der ÖPR ist auf<br />

Personalversammlungen festzustellen, dass der Beratungs-<br />

und Informationsbedarf der Kollegen an<br />

den Schulen außerordentlich hoch ist. Obwohl wir<br />

ständig berichten, ist es auch hier wie bei der „stillen<br />

Post“. Hinzu kommt, dass der Lehrer vom normalen<br />

Tagesgeschäft derart in Anspruch genommen ist,<br />

dass die Vielzahl von Informationsblättern nicht ausreichend<br />

oder nicht bewusst wahrgenommen werden.<br />

Insofern stellt der direkte Kontakt in eben den<br />

tergerechtigkeit in der Schule“. In den Beiträgen und<br />

Diskussionen zeigte sich der große Umfang und der<br />

Facettenreichtum dieses Themas deutlich. So wurden<br />

unter anderem die Feminisierung der Schule, die derzeit<br />

durchschnittlich schlechten Schulleistungen der<br />

Jungen und die Förderung der Jungen und Mädchen<br />

sowie deren unterschiedliche Entwicklung in verschiedenen<br />

Altersstufen thematisiert. Als ein Ergebnis<br />

kristallisierte sich heraus, dass Jungen und Mädchen<br />

zwar gleichwertig, aber nicht gleichartig sind<br />

und Ihre unterschiedlichen Lernbedürfnisse im Unterricht<br />

durch die Lehrkräfte stärker beachtet werden<br />

sollten.<br />

Zum Abschluss der Tagung wurde die aktuelle Entwicklung<br />

der Bildungspolitik in den einzelnen Bundesländern<br />

besprochen.<br />

Frank Eiselt<br />

Teilnehmer der Herbsttagung in Fulda<br />

Wodurch war die Arbeit im Lehrerbezirkspersonalrat Zwickau in der letzten<br />

Wahlperiode gekennzeichnet?<br />

Personalversammlungen, privat oder in Gesprächen<br />

mit den Vertretern im Lehrer-Bezirkspersonalrat eine<br />

ganz bedeutsame Komponente dar.<br />

Es kommt vor, dass Kollegen den mit ihnen bei Personalgesprächen<br />

praktizierten Umgang, häufig im<br />

Zusammenhang mit Versetzungen oder Abordnungen,<br />

aber auch bei anderen Belangen, kritisieren.<br />

Hier können wir nur immer wieder betonen, dass es<br />

sinnvoll ist, stets eine Person des Vertrauens an<br />

einem solchen Gespräch teilnehmen zu lassen, um<br />

die sachliche Ebene zu gewährleisten. Dieses Vorgehen<br />

vermeidet auch unterschiedliche Wahrnehmungen<br />

über die Ergebnisse und Inhalte der Gespräche.<br />

Wir Personalräte sind stets bereit, diesem Wunsch zu<br />

entsprechen.<br />

Unsere Erfahrungen belegen, dass dieser Weg von<br />

den Kollegen als hilfreich empfunden wird.<br />

Cornelia Schneider<br />

Mitglied im Lehrerbezirkspersonalrat Zwickau<br />

<strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

17


<strong>ProPhil</strong><br />

Nach dem großen Erfolg der letzten Veranstaltung<br />

möchte ich schon jetzt zum „2. Philologenball“<br />

am Samstag, dem 15. Januar 2011 nach Görlitz<br />

einladen. Zu dieser Tanzparty in ungezwungener<br />

Runde laden wir alle Kolleginnen und Kollegen<br />

mit Partner ein.<br />

Mit flotten Tanzschritten möchte uns Tanzlehrer Thomas<br />

Matzke dabei wieder in Bewegung bringen und<br />

gleichzeitig etwas gegen die Weihnachtspfunde un-<br />

18 <strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

FORTBILDUNGSVERANSTALTUNG<br />

Neue didaktische Ansätze im naturwissenschaftlichen Unterricht<br />

und Umsetzung des Prinzips „Nutzung außerschulischer Lernorte“<br />

vom 31.3. bis 2.4. 2011<br />

in der Autostadt Wolfburg, Konzernforum, Autostadtlounge 2<br />

Donnerstag, 31.3.<br />

13.30-14.00 Uhr Begrüßung und Einführung<br />

Dr. Horst Günther Klitzing<br />

14.00-15.30 Uhr „Inquiry based learning“,<br />

Prof. Dr. Manfred Euler, Vortrag mit Diskussion<br />

16.00-18.00 Uhr Führung durch die Autostadt<br />

(unter dem Blickwinkel, welche Möglichkeiten die<br />

Autostadt für einen Besuch mit Schülern bietet)<br />

Freitag, 1.4.<br />

09.30-11.30 Uhr „Bildungsstandards und Kompetenzmodelle“,<br />

Prof. Dr. Marcus Hammann,<br />

Vortrag mit Diskussion,<br />

13.00-15.00 Uhr Besuch des Phaeno,<br />

Informationsvortrag und Führung<br />

15.00-16.15 Uhr Individuelle Erkundung des Phaeno<br />

16.45-18.15 Uhr „Zur neuen Diagnostik als Konsequenz<br />

neuer didaktischer Erkenntnisse“,<br />

Prof. Dr. David-S. Di Fuccia, Vortrag mit Diskussion<br />

Samstag, 2.4.<br />

09.00-11.00 Uhr „Kontext-Projekte“, Prof. Dr. Ilka Parchmann,<br />

Vortrag mit Diskussion<br />

11.00-11.30 Uhr Auswertendes Gespräch,<br />

11.30-11.45 Uhr Verabschiedung, Dr. Horst Günther Klitzing<br />

2. Philologenball im Januar 2011<br />

Obfrau Regine Lieder eröffnet den Philologenball<br />

ternehmen. Die Eintrittskarte kostet 30,- EUR pro<br />

Tanzpaar. Ein kleiner Beitrag zum gemeinsamen Buffet,<br />

auf das sich die Kollegen, die an der letzten Veranstaltung<br />

teilgenommen haben, besonders freuen,<br />

wird erbeten.<br />

Als besondere Leistung des „PVS-Generationenvertrages“<br />

beteiligen wir uns an entstehenden Babysitterkosten<br />

mit 15,- EUR. Bei der Suche nach einer<br />

evtl. Übernachtung sind wir Ihnen gern behilflich!<br />

Programm:<br />

- ca. 1 1/2 Stunden Tanzunterricht<br />

(Auffrischung bekannter Tänze)<br />

- Buffet<br />

- freier Tanz (mit netten Überraschungen)<br />

Treffpunkt:<br />

Görlitz, Strassburgpassage (zwischen Jakob und Berliner<br />

Straße) im Saal der Tanzschule Matzke<br />

Einlass: 18.30 Uhr<br />

Beginn: 19.00 Uhr<br />

Ende: 24.00 Uhr<br />

Tanzen Sie mit uns zum zweiten Mal ins neue<br />

Jahr hinein!<br />

Wir würden uns freuen, wenn Sie sich den Termin<br />

freihalten und die Veranstaltung bei vielen Kollegen<br />

auf Interesse stößt. Die verbindliche Anmeldung bitte<br />

bis zum 10. Dezember senden an:<br />

Hubertus.Kaiser@PhV-<strong>Sachsen</strong>.de.<br />

Veranstaltungsort:<br />

Autostadt Wolfsburg, KonzernForum, AutostadtLounge 2<br />

Kosten für die Teilnehmer:<br />

Tagungsbeitrag (beinhaltet Verpflegung):<br />

80,- Euro für Mitglieder, 110,- Euro für Nichtmitglieder<br />

individuelle Fahrtkosten<br />

Übernachtung: Die Wolfsburg Marketing GmbH hält ein Zimmerkontingent<br />

auf Abruf für die Teilnehmer bereit.<br />

Sie können dort bis spätestens 9. März 2011 eine Zimmerreservierung<br />

vornehmen. Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte unserer Homepage:<br />

www.dphv.de.<br />

Anmeldung:<br />

Die Anmeldung erbitten wir schriftlich bis 20. Januar 2011 unter Angabe<br />

der Anschrift, Telefon- und Faxnummer sowie E-Mail-Adresse und ggf. der<br />

Mitgliedsnummer an die Geschäftsstelle des Deutschen <strong>Philologenverband</strong>es,<br />

Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin,<br />

Tel.: 030/40 81 67 81, Fax: 030/40 81 67 88, E-Mail: info@dphv.de.<br />

Parallel mit der Anmeldung bitten wir Sie, den Tagungsbeitrag auf folgendes<br />

Konto zu überweisen:<br />

Deutscher <strong>Philologenverband</strong>, Berliner Sparkasse,<br />

Konto: 13 32 85 49, BLZ: 100 500 00, Stichwort: Wolfsburg<br />

Erst mit Eingang des Tagungsbeitrages wird die Anmeldung gültig.<br />

<strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Frank Haubitz, Landesvorsitzender<br />

<strong>Philologenverband</strong> <strong>Sachsen</strong> e.V.<br />

Redaktion: Steffen Pabst, Carmen Preißler<br />

PVS-Geschäftsstelle, Carmen Preißler,<br />

Königsbrücker Landstraße 79, 01109 Dresden,<br />

Tel. (0351) 8 02 52 47, Fax (0351) 8 90 10 33,<br />

E-mail: info@phv-sachsen.de,<br />

Internet: www.phv-sachsen.de<br />

Bezugsbedingungen:<br />

Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich.<br />

Für Mitglieder des PVS ist der Bezugspreis<br />

im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Der Abonnementpreis für Nichtmitglieder beträgt<br />

jährlich 7,16 EUR;<br />

Einzelpreis 1,79 EUR zzgl. Postgebühren<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Herausgeber<br />

Mit dem Namen der Verfasser gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder.<br />

Der Herausgeber behält sich redaktionelle<br />

Kürzungen vor.<br />

Satz: ANIGRAFIK André Schmidt<br />

Druck: Maxroi Graphics GmbH<br />

Titelbild: Christian Gottfried Ehrenberg<br />

Redaktionsschluss für 1/2011: 21.01.2011


Wechsel in der Geschäftsstelle des PVS<br />

Liebe Mitglieder des PVS,<br />

Sie kennen vielleicht den Ausspruch des amerikanischen<br />

Lyrikers Walt Whitman:<br />

„Vor Veränderungen die Tür verschließen,<br />

hieße das Leben aussperren“.<br />

Astrid Hupka bei ihrer Verabschiedung durch den<br />

PVS-Vorsitzenden Frank Haubitz<br />

ZUM 70. GEBURTSTAG<br />

Frau Monika Guth,<br />

Herr Gerhard Jung,<br />

Herr Manfred Schmidt,<br />

ZUM 65. GEBURTSTAG<br />

Frau Steffi Jäcklin,<br />

Herr Helmut Jähnel,<br />

Frau Heidemarie Sauck,<br />

Frau Christa Vogelsang,<br />

ZUM 60. GEBURTSTAG<br />

Frau Heidrun Baumann,<br />

Gymnasium „Am Sandberg“ Wilkau-Haßlau<br />

Herr Günter Brauer,<br />

Geschwister-Scholl-Gymnasium Nossen<br />

Frau Petra Friedel,<br />

Dr.-Wilhelm-Andre-Gymnasium Chemnitz<br />

Herr Eckhardt Lorenz,<br />

Gymnasium Dreikönigschule Dresden<br />

Frau Ilona Mai,<br />

Johann-Mathesius-Gymnasium Rochlitz<br />

Frau Barbara Partzsch,<br />

Weißeritzgymnasium Freital<br />

Herr Helgard Schiebert,<br />

BSZW Rodewisch<br />

Frau Marlies Walter,<br />

Landau-Gymnasium Weißwasser<br />

ZUM 50. GEBURTSTAG<br />

Herrn Olaf Arnold,<br />

Johann-Wolfgang-v.-Goethe Gymnasium<br />

Chemnitz<br />

Zum 30. September 2010 habe ich nun meine Tätigkeit<br />

beim <strong>Philologenverband</strong> <strong>Sachsen</strong> beendet. Vierzehn<br />

Jahre PVS waren für mich vierzehn Jahre vielseitige<br />

und anspruchsvolle Arbeit ganz auf die<br />

Interessen und Bedürfnisse der sächsischen Philologen<br />

ausgerichtet. Diese Arbeit hat mir stets Freude<br />

bereitet und ich bedanke mich bei all den Mitgliedern,<br />

die mich unterstützt, mir vertraut und mich<br />

gefordert haben. Ich hoffe sehr, dass meine Arbeit<br />

dazu beitrug, dass Sie sich im Verband wohl fühlten<br />

und Sie mit meiner Arbeit zufrieden waren. Das<br />

Leben bringt aber nun mal auch Veränderungen mit<br />

sich. So werde ich mich in Zukunft einem ganz<br />

anderen Arbeitsbereich mit schwerpunktmäßig sozialen<br />

Inhalten zuwenden und hoffe, dass ich auch<br />

dort, wie all die Jahre beim PVS, beruflich wachsen<br />

werde, etwas bewirken kann und ich auch so gute<br />

Kollegen wie beim PVS vorfinde.<br />

Bleibt mir nur noch, mich bei Ihnen für die zurückliegenden<br />

Arbeitsjahre in Ihrem Berufsverband zu<br />

bedanken und zu hoffen, dass Sie mich in guter Erinnerung<br />

behalten. Ich verbleibe mit allen guten Wünschen<br />

für Sie und das sächsische Gymnasium.<br />

Ihre Astrid Hupka<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

Frau Maria Beyer,<br />

Julius-Ambrosius-Hülße-Gymnasium Dresden<br />

Frau Cornelia Deckert,<br />

Augustum-Annen-Gymnasium Görlitz<br />

Herr Bert Götz,<br />

Joliot-Curie-Gymnasium Görlitz<br />

Frau Katrin Hackel,<br />

Goethe-Gymnasium Reichenbach/Vogtl.<br />

Frau Sabine Herbst,<br />

BSZ Weißwasser<br />

Herr Andreas Herzig,<br />

Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau<br />

Frau Ingrid Hopke,<br />

Lessing-Gymnasium Döbeln<br />

Herr Stephan Lamm,<br />

Johannes-Kepler-Gymnasium Chemnitz<br />

Herr Thomas Landgraf,<br />

Sportgymnasium Chemnitz<br />

Frau Ines Lippold,<br />

Diesterweg-Gymnasium Plauen<br />

Frau Brigitta Philipp,<br />

Werner-von-Siemens-Gymnasium Großenhain<br />

Herr Uwe Pullwitt,<br />

Augustum-Annen-Gymnasium Görlitz<br />

Herr Frank Maik Richter,<br />

Lessing-Gymnasium Plauen<br />

Frau Bettina Schuricht,<br />

Gymnasium Franziskaneum Meißen<br />

Herr Jürgen Stowasser,<br />

Christoph-Graupner-Gymnasium Kirchberg/Sa.<br />

Frau Petra Weidner,<br />

Rudolf-Hildebrand-Gymnasium Markkleeberg<br />

Herr Rainer Werner,<br />

Johann-Wolfgang-v.-Goethe Gymnasium<br />

Chemnitz<br />

<strong>ProPhil</strong><br />

Jedes Ende ist gleichzeitig der Anfang<br />

von etwas Neuem!<br />

Ab sofort ist Frau Carmen Preißler<br />

die neue Ansprechpartnerin in der Geschäftsstelle<br />

des <strong>Philologenverband</strong>es <strong>Sachsen</strong> e.V.,<br />

Königsbrücker Landstraße 79 in 01109 Dresden.<br />

Sie wird Ihnen in allen Fragen zur Verfügung stehen.<br />

Bitte beachten Sie die geänderten Geschäftszeiten:<br />

Montag bis Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr.<br />

Frau Cornelia Weser,<br />

Werner-von-Siemens-Gymnasium Großenhain<br />

Frau Elke Wunderlich,<br />

Julius-Mosen-Gymnasium Oelsnitz/Vogtl.<br />

ZUM 40. GEBURTSTAG<br />

Frau Anke Grohmann,<br />

Frau Anett Hänsel,<br />

Geschwister-Scholl-Gymnasium Nossen<br />

Frau Veronika Haupt,<br />

Friedrich-Schiller-Gymnasium Pirna<br />

Frau Anett Kirsten,<br />

Gymnasium Dresden-Bühlau<br />

Frau Antje Kühne,<br />

Gymnasium Dresden-Klotzsche<br />

Frau Tanja Müller,<br />

Gymnasium Dreikönigschule Dresden<br />

Frau Ute Perlhofer,<br />

Schiller-Gymnasium Bautzen<br />

Frau Silke Petermann,<br />

Gymnasium Bürgerwiese Dresden<br />

Herr Falk Sempert,<br />

Marie-Curie-Gymnasium Dresden<br />

Frau Lydia Solondz-Lorenz,<br />

Julius-Mosen-Gymnasium Oelsnitz/Vogtl.<br />

ZUM 30. GEBURTSTAG<br />

Herr Martin Hennig,<br />

Frau Beate Leiter,<br />

Clara-Wieck-Gymnasium Zwickau<br />

Frau Antje Siebert,<br />

Immanuel-Kant-Gymnasium Wilthen<br />

<strong>ProPhil</strong> 3/2010<br />

19


<strong>ProPhil</strong><br />

<strong>Philologenverband</strong> <strong>Sachsen</strong> e.V. – Mitglied im sbb beamtenbund und tarifunion sachsen<br />

Beitrittserklärung<br />

Name, Vorname:<br />

Privatanschrift:<br />

e-mail:<br />

Geburtstag:<br />

Amtsbezeichnung:<br />

Mitglied ab:<br />

Schule, Schuladresse:<br />

Telefon:<br />

Ich bin damit einverstanden, dass meine persönlichen Daten elektronisch gespeichert und automatisch verarbeitet werden. Der PVS<br />

verpflichtet sich, diese Angaben entsprechend den Bestimmungen des Datenschutzes nur für die Verbandsarbeit zu nutzen. Wenn mein<br />

Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden Kreditinstitutes / Postgiroamt keine Verpflichtung zur<br />

Einlösung.<br />

Ich bin einverstanden, dass meine Mitgliedsbeiträge von meinem Konto<br />

Kto-Nr.: bei<br />

BLZ:<br />

im Lastschriftverfahren abgebucht werden.<br />

Ort/Datum:<br />

Telefon:<br />

Fächer:<br />

Gehaltseinstufung:<br />

Unterschrift<br />

Diese Beitrittserklärung senden an: <strong>Philologenverband</strong> <strong>Sachsen</strong> e.V., Königsbrücker Landstraße 79, 01109 Dresden

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