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2. Das Konzept der erlernten Hilflosigkeit - Pflegebildung-mobil

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4.2 Anwendung präventiver Maßnahmen zur Vermeidung und Behandlung<br />

erlernter <strong>Hilflosigkeit</strong> innerhalb stationärer altenpflegerischer<br />

Versorgung<br />

Seligmanns Schlussfolgerungen zur Prävention erlernter <strong>Hilflosigkeit</strong> lassen die<br />

Hypothese zu, dass auch in <strong>der</strong> stationären Altenpflege für die dortigen Bewohner mit<br />

entsprechenden Maßnahmen eine Verhin<strong>der</strong>ung des Gefühls des Kontrollverlusts<br />

möglich wäre. Auch wenn mittels <strong>der</strong> vorhergehenden Ausführungen nur Vermutungen<br />

zum Auftreten erlernter <strong>Hilflosigkeit</strong> und damit verbundenen Depressionen und einem<br />

vorzeitigen Tod alter Menschen in Pflegeheimen geäußert werden konnten, so erscheint<br />

eine Betrachtung vorbeugen<strong>der</strong> Schritte doch als sinnvoll. Begründet in den häufig<br />

erwähnten Problemfel<strong>der</strong>n des Verlusts von Selbständigkeit, und Einschränkung <strong>der</strong><br />

Autonomie von Bewohnern innerhalb <strong>der</strong> stationären altenpflegerischen Versorgung 28 ,<br />

lässt sich hier ein Ansatzpunkt prophylaktischer Maßnahmen zur Vermeidung des<br />

Gefühls von Kontrollverlust und <strong>der</strong> Symptome von <strong>Hilflosigkeit</strong> erkennen. Die<br />

genannten Problematiken werden zunächst im Zusammenhang, <strong>der</strong> von Seligmann<br />

erwähnten Attributionsdimensionen näher betrachtet . So könnte anzunehmen sein, dass<br />

ein Teil <strong>der</strong> alten Menschen ihren Einzug in das Pflegeheim mit den damit verbundenen<br />

Einschränkungen als internal, stabil und global einschätzen. Internal würde bedeuten,<br />

dass <strong>der</strong> alte Mensch seine Situation als selbst verursacht und persönlich nicht<br />

kontrollierbar sieht. Diese Einstellung wäre möglicherweise im Zusammenhang seines<br />

aktuellen Gesundheitszustands begründet. Stabil beinhaltet seine Sichtweise auf den<br />

langanhaltenden Aufenthalt im Pflegeheim, wie bereits erwähnt wird <strong>der</strong> Umzug in die<br />

Institution häufig als endgültig bis zum Tod erlebt. Die globale Attributionsdimension<br />

umfasst die verallgemeinerte Einschätzung <strong>der</strong> Ursache seiner jetzigen Lage. Gründe<br />

könnten für die Person im hohen Alter, Erkrankungen o<strong>der</strong> im sozialen Umfeld liegen.<br />

Pflegekräften sollte es also gelingen diesen Gefühlen des Kontrollverlusts zu begegnen.<br />

Mögliche Handlungsweisen können sich hier auf alle genannten Dimensionen beziehen.<br />

So kann interne Attribution durch scheinbar schwierige Aufgabenstellungen und dritte<br />

Personen negativ beeinflusst werden. Konkret im Pflegealltag betrachtet, würde dies<br />

eine Überfor<strong>der</strong>ung des Bewohners durch die Pflegekraft bedeuten. Verrichtungen und<br />

dessen Zielsetzungen sollten also immer für den alten Menschen angepasst an seine<br />

28 Vgl. Gebert und Kneubühler (2001), S. 261 , Roth (2002), S.24.<br />

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