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Berichtsband 1999 Band 2 - WBW Fortbildungsgesellschaft

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26 Fachbeiträge 6. Erfahrungsaustausch <strong>1999</strong><br />

achse ist das Alignement. Beim geometrischen Alignement<br />

wird ein bewegliches Zielzeichen in die Ziellinie<br />

eingewiesen, bei der trigonometrischen Variante<br />

wird die Abweichung des Zieles aus der Bezugslinie<br />

durch Winkelmessung mit Hilfe eines Tachymeters erfasst.<br />

In beiden Fällen muss die Bezugsachse durch<br />

zwei oder mehr Festpunktpfeiler mit sicherer Gründung<br />

definiert werden.<br />

Die Verschiebungsmessung im Damminnern ist wiederum<br />

entlang horizontaler oder vertikaler Achsen<br />

möglich. Sinnvoll ist die Kombination mit Setzungspegeln,<br />

um aus der Kombination vertikaler und horizontaler<br />

Komponenten räumliche Bewegungen ableiten<br />

zu können und nicht zuletzt Baukosten bei der Verlegung<br />

und Anpassung zu sparen. Für punktuelle Messungen<br />

lassen sich sehr kostengünstige und flexibel<br />

einsetzbare Extensometer verwenden. Die Einbaulängen<br />

können in den meisten Fällen direkt auf der Baustelle<br />

angepasst werden. Für jeden Messpunkt ist ein<br />

Extensometer erforderlich, so dass nur ausgewählte<br />

und vorher definierte diskrete Bereiche überwacht<br />

werden können.<br />

Mittels Inklinometersonde können Bewegungen entlang<br />

der Messrohre mit wesentlich höherer Ortsauflösung,<br />

in der Regel in 1 m - Schritten, lokalisiert werden.<br />

Die Messungsdurchführung und –auswertung hingegen<br />

ist zeitaufwendiger.<br />

6 Dokumentation<br />

An die Dokumentation der Messgeräte und Messeinrichtungen<br />

werden besonders hohe Anforderungen gestellt.<br />

Nur so können die mit viel Aufwand und teilweise<br />

hohen Kosten gewonnenen Messreihen ausreichend<br />

genau ausgewertet und interpretiert werden.<br />

Als Mindestforderungen sind unmittelbar während der<br />

Bauzeit zu erfassen:<br />

- Bezeichnung der Messstelle;<br />

- Lage und Höhe in einem einheitlichen Koordinatensystem;<br />

- wichtige Kenngrößen (Teufen, Höhen der Gründungsfuge,<br />

Bohrlochausbau);<br />

- Geberprotokoll (Typ, Gebernummer, Charge, Kabeltyp<br />

und -bezeichnung, Kalibrierdaten, Messwerte<br />

vor dem Einbau ...);<br />

- Messwert beim Einbau;<br />

- Ausführungszeichnungen (keine Projektzeichnungen);<br />

- Fotodokumentation;<br />

- Bedienungs- und Wartungsanleitung.<br />

7 Zusammenfassung<br />

Die Konzeption, die Projektierung und der Einbau von<br />

Messeinrichtungen zur Überwachung des Verhaltens<br />

der Absperrbauwerke von Hochwasserrückhaltebekken<br />

erfordert viel Erfahrung, um angepasste, kostengünstige<br />

und vor allem aussagekräftige Lösungen zu<br />

finden. Die o. g. Systeme können in vielfältiger Weise<br />

kombiniert, abgewandelt und erweitert werden, um<br />

auch nachträglich bei entsprechender Notwendigkeit<br />

Erweiterungen vornehmen zu können.<br />

Ausgehend von Primär- und Sekundärauswertungen<br />

der Messergebnisses sind Sicherheitsbeurteilungen<br />

von Hochwasserrückhaltebecken mit zeitweisem Einstau<br />

oder Teildauerstau durch Vergleiche mit Einwirkungen<br />

und Ergebnissen von Standsicherheitsnachweisen<br />

gemäß DIN 19700, Teil 10 möglich.<br />

Anschrift der Verfasser:<br />

Dr. Klaus Girod,<br />

Holger Rosenkranz<br />

HPI Ingenieurgesellschaft mbH<br />

Büro Erfurt<br />

Dittelstedter Grenze 3<br />

99099 Erfurt<br />

<strong>Berichtsband</strong> 6. Erfahrungsaustausch HRB, <strong>WBW</strong> <strong>Fortbildungsgesellschaft</strong>, 4. Jahrgang, Heidelberg 2000

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