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Berichtsband 1999 Band 2 - WBW Fortbildungsgesellschaft

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<strong>1999</strong> Fachbeiträge 6. Erfahrungsaustausch 27<br />

Hochwasserentlastungsanlagen und<br />

Freibordbemessung<br />

von Matthias Groteklaes<br />

1 Einleitung<br />

Der Vortrag soll einen kurzen Überblick geben über<br />

· die Funktion der Hochwasserentlastungsanlage,<br />

· die wichtigsten Bauwerksgrundtypen mit ihren Besonderheiten,<br />

· die Funktion der Energieumwandlung,<br />

· die Bemessungslastfälle und die Freibordbemessung.<br />

Er stützt sich im Wesentlichen auf die DIN 19700 Teil<br />

10 und 12, die DVWK-Merkblätter 202 und 246, den<br />

Leitfaden zu Dammscharten im Handbuch Wasser 2<br />

und vor allem die Gutachten zur „Hydraulischen Gestaltung<br />

von Hochwasserentlastungsanlagen“, die die<br />

Universität Stuttgart seinerzeit für das Ernährungsministerium<br />

erstellt hat. Im Leitfaden und den Gutachten<br />

finden sich ausführliche Hinweise zur Gestaltung und<br />

hydraulischen Bemessung, auf die hier nicht eingegangen<br />

werden kann.<br />

2 Funktion der Hochwasserentlastungsanlage<br />

Das Überströmen eines Absperrdammes einer Stauanlage<br />

kann zu dessen vollständiger Zerstörung mit<br />

entsprechenden Folgen für die Unterlieger führen,<br />

weshalb dies mit großer Sicherheit ausgeschlossen<br />

werden muss. Hochwasserentlastungsanlagen haben<br />

deshalb die Funktion, mindestens den Bemessungsabfluß<br />

sicher und schadlos für<br />

die Stauanlage aus dem Bekken<br />

abzuführen. Das gesamte<br />

Bauwerk muss so entworfen<br />

und bemessen sein, daß es bei<br />

allen Lastfällen hydraulisch einwandfrei<br />

funktioniert und beherrschbare<br />

Abfluß- und Belastungsverhältnisse<br />

aufweist.<br />

Der Augenmerk ist also nicht<br />

nur darauf zu richten, daß die<br />

Anlage einwandfrei bemessen<br />

ist, sondern im Ernstfall auch<br />

funktionssicher ist, d. h. insbesondere,<br />

daß etwa vorhandene<br />

Verschlüsse geöffnet werden<br />

können und sich die Anlage<br />

nicht durch Treibgut und ähnliches<br />

verlegen kann. Gleichzeitig können aber durchaus<br />

Schäden hingenommen werden, solange sie das<br />

Absperrbauwerk nicht gefährden.<br />

Staumauern können bei einer Überströmung dagegen<br />

nicht pauschal als gefährdet behandelt werden. Sie<br />

lassen u. a. deshalb auch andere Möglichkeiten der<br />

Hochwasserentlastung zu; weil sie aber als Absperrbauwerk<br />

für Hochwasserrückhaltebecken keine große<br />

Rolle spielen, wird im Weiteren nicht auf sie eingegangen.<br />

3 Bauwerksgrundtypen<br />

3.1 Hangseitenentlastung<br />

Die Hangseitenentlastung besteht aus der Überfallschwelle<br />

in den Trog mit anschließendem Übergangsbauwerk<br />

in die Schußrinne und in der Regel einem<br />

Auslaufbauwerk zum Tosbecken (Abb.1). Wie der<br />

Name schon sagt, wird die Entlastung im Hang angeordnet<br />

und führt mehr oder weniger am Damm vorbei.<br />

Die Überfallschwelle kontrolliert den Wasserstand im<br />

Becken bzw. den Abfluß über die Hochwasserentlastungsanlage.<br />

Im Sammeltrog wird der Abfluß vor<br />

Eintritt in die Schußrinne beruhigt. Erst im Übergangsbauwerk<br />

sollte der Übergang zum Schießen erfolgen.<br />

Damit ist es möglich, den Abfluß umzulenken<br />

und auf die Schußrinnenachse auszurichten, um dort<br />

möglichst störungssfreie Verhältnisse herzustellen.<br />

Abb. 1: Funktionselemente einer Hangseitenentlastung<br />

<strong>Berichtsband</strong> 6. Erfahrungsaustausch HRB, <strong>WBW</strong> <strong>Fortbildungsgesellschaft</strong>, 4. Jahrgang, Heidelberg 2000

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