Theorien und Methoden der Phonologie - Arbeitsbereich Sprache ...
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Sonoritätsprinzip (sonority profile):<br />
Die Sonorität <strong>der</strong> Laute steigt im Onset zum<br />
Silbenkern hin an <strong>und</strong> fällt in <strong>der</strong> Coda mit<br />
wachsen<strong>der</strong> Entfernung vom Silbenkern ab.<br />
Sonoritätsskala (sonority scale):<br />
Sonoritätsprinzip<br />
�<br />
R<br />
On Nu Co<br />
(Sonorität)<br />
Obstruenten < Nasale < Liquide < Gleitlaute < Vokale<br />
Das Sonoritätsprinzip spezifiziert eine Präferenz, an <strong>der</strong><br />
sich viele <strong>Sprache</strong>n ausrichten.<br />
021 pnl_4.28<br />
Resyllabifizierung <strong>und</strong><br />
ambisyllabische Konsonanten<br />
In manchen <strong>Sprache</strong>n reicht das Maximum Onset Principle (MOP)<br />
zur Erklärung <strong>der</strong> Silbenstruktur <strong>der</strong> <strong>Sprache</strong> nicht aus. Nach<br />
Anwendung des MOP greifen weitere Regeln. Zwei Möglichkeiten:<br />
S Resyllabifizierung: Restrukturierung einer Silbenfolge nach<br />
Klitisierung o<strong>der</strong> morphologischer Derivation<br />
� �<br />
� �<br />
.. V<br />
�<br />
C CV<br />
.. V C CV<br />
S Ambisyllabische Position: Beibehaltung des MOP, jedoch Anschluss<br />
des ersten Konsonanten auch an die vorangehende Silbe<br />
� �<br />
� �<br />
021 pnl_4.30<br />
.. V<br />
C<br />
CV<br />
�<br />
.. V<br />
C<br />
CV<br />
Sonoritätsprinzip im Deutschen<br />
[GRUNDLAGEN DER PHONETIK, Abschnitt 3.4.1]<br />
Das Deutsche gehört zu den <strong>Sprache</strong>n, die das Sonoritätsprinzip<br />
ziemlich gut befolgen.<br />
S Es existieren Konsonantenfolgen wie<br />
(initial) ����� [Flug �������], aber nicht *�����, o<strong>der</strong><br />
(final) ����� [alt �����], aber nicht *�����.<br />
S Auch innerhalb <strong>der</strong> einzelnen Gruppen gibt es Hierarchien.<br />
So hat ��� eine höhere Vokalaffinität als ��� (Beispiel:<br />
������, abernicht*������).<br />
S Nasale <strong>und</strong> Gleitlaute treten nur einzeln auf.<br />
S Plosive <strong>und</strong> Frikative können (fast) beliebig miteinan<strong>der</strong><br />
kombiniert werden. Demnach wird offensichtlich bei Obstruenten<br />
nicht mehr nach Sonorität differenziert.<br />
021 pnl_4.29<br />
Ambisyllabische Konsonanten<br />
Beispiel Englisch<br />
Liaison: Anbindung eines Konsonanten an die folgende Silbe über<br />
eine Wortgrenze hinweg.<br />
five eggs ���������<br />
� �<br />
old English ������������<br />
there is �������<br />
.. CV<br />
Right Capture: Anbindung des ersten Konsonanten gewisser<br />
schwacher Silben an die Coda <strong>der</strong> vorangehenden Silbe.<br />
happy ��� city ���<br />
� �<br />
country ��� asparagus �����<br />
.. CV<br />
Bedingung: Der angeb<strong>und</strong>ene Konsonant muss mit <strong>der</strong> Coda <strong>der</strong><br />
vorangehenden Silbe zusammen eine nach <strong>der</strong> Phonotaktik mögliche<br />
Coda bilden.<br />
021 pnl_4.31