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Ausgabe September 2012 - Ortszeit

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Titel<br />

Thermo Sensor in Bönen macht mit beim regionalen Bündnis für Chancengleichheit<br />

Weil Frauen<br />

dem Unternehmen<br />

gut tun<br />

„Empathie, Kompetenz, Durchsetzungsvermögen<br />

und Teamgeist sind für mich Eigenschaften,<br />

die eine Führungskraft haben sollte. Das<br />

ist eine Charakter- und keine Geschlechterfrage“,<br />

sagt Birthe Dobslaff selbstbewusst.<br />

Die 30-Jährige leitet seit 2009 die Abteilung<br />

Sales & Marketing bei der Thermo Sensor<br />

GmbH in Bönen. Damit künftig weitere Frauen<br />

in leitenden Positionen tätig sind, nimmt<br />

das Unternehmen am regionalen Bündnis für<br />

Chancengleichheit teil.<br />

Birthe Dobslaff ist die einzige Frau in der Führungsriege bei Thermo Sensor und wünscht sich weibliche Verstärkung.<br />

Firmeninhaber ist Waldemar<br />

Dobslaff. „Als Tochter des Chefs<br />

habe ich es in manchen Dingen<br />

vielleicht etwas leichter als andere“,<br />

sagt sie und schmunzelt.<br />

Erste Erfahrungen als Führungskraft<br />

sammelte sie bereits nach ihrem<br />

Studium der Internationalen<br />

Betriebswirtschaft. Drei Jahre war<br />

Das Bönener Unternehmen zählt<br />

ein 140-köpfiges Team.<br />

Birthe Dobslaff Einkaufsleiterin in<br />

einem Handelsunternehmen für<br />

Medizin- und Labortechnik. „Ich<br />

wollte erst einmal ein anderes Unternehmen<br />

kennen lernen. Dass<br />

ich bei Thermo Sensor einsteige<br />

war schon immer angedacht“, erzählt<br />

sie. Nun ist Birthe Dobslaff<br />

nicht nur die einzige Frau in der<br />

Führungsriege, sondern auch eine<br />

der wenigen weiblichen Kräfte im<br />

administrativen Bereich.<br />

Flexible Arbeitszeitmodelle<br />

Das Bönener Unternehmen entwickelt<br />

und produziert Artikel<br />

für alle Bereiche der Temperatur-,<br />

Mess- und Regeltechnik. Von der<br />

140-köpfigen Belegschaft sind<br />

etwa 70 Prozent weiblich, die<br />

meisten arbeiten in der Fertigung.<br />

Das Unternehmen bietet<br />

flexible Arbeitszeitmodelle und<br />

produziert von sonntagabends<br />

bis samstagmittags in drei Schichten.<br />

„So lassen sich Familie und<br />

Beruf gut miteinander vereinbaren“,<br />

beschreibt die Geschäftsbereichsleiterin.<br />

Heute ist Birthe<br />

Dobslaff nicht nur die einzige<br />

Frau in der Führungsriege, son-<br />

dern auch beim Montagsmeeting:<br />

Alle leitenden Positionen, wie<br />

beispielsweise Konstruktions-,<br />

Produktions-, Qualitäts- oder Laborleiter<br />

sind durch Männer besetzt.<br />

Genau das will sie ändern:<br />

„Ich wünsche mir mehr Frauen in<br />

Führungspositionen oder auch in<br />

der Konstruktion beziehungsweise<br />

im Innendienst.“ Unterstützen<br />

soll dabei das Bundesprogramm<br />

„Mehr Frauen in Führungspositionen<br />

– Regionale Bündnisse für<br />

Chancengleichheit“.<br />

Bund fördert Projekt<br />

Gefördert werden die Bündnisse<br />

vom Bundesministerium für<br />

Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend. Bundesweit dabei sind<br />

zehn Kommunen und insgesamt<br />

100 Unternehmen. Im Kreis Unna<br />

machen sich neben Thermo Sensor<br />

noch neun weitere Firmen wie<br />

das Katharinenhospital Unna, die<br />

GSW Gemeinschaftsstadtwerke<br />

Bergkamen-Bönen, die Sparkasse<br />

Fröndenberg und die Unnaer<br />

Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft<br />

für das Bündnis stark.<br />

Das Projekt läuft bis Herbst 2015.<br />

Geplant sind zunächst runde Tische<br />

mit allen beteiligten Firmen<br />

des Kreises Unna, der Besuch von<br />

externen Beratern und verschiedene<br />

Aktionstage.<br />

„Den Girlsday veranstalten wir<br />

gemeinsam mit der Realschule<br />

Bönen, um junge Mädchen für<br />

technische Berufe zu begeistern“,<br />

erzählt Birthe Dobslaff. Gewinnen<br />

wollen sie weibliche Auszubildende.<br />

Seit diesem Jahr bildet Thermo<br />

Sensor technische Produktdesigner<br />

aus. Bewerber gab es<br />

genügend – auch junge Frauen.<br />

Sie wollten allerdings eher künstlerisch<br />

tätig sein. Gestartet sind<br />

zwei junge Männer.<br />

Das soll sich in den nächsten<br />

Jahren ändern. Weil das Unternehmen<br />

ihre Azubis übernimmt,<br />

steigt dann auch die Chance,<br />

dass neben Birthe Dobslaff weitere<br />

weibliche Führungskräfte<br />

am Montagsmeeting teilnehmen.<br />

Auf die Frage, wieso sie den Frauenanteil<br />

in Führungspositionen<br />

erhöhen will, antwortet sie kurz,<br />

knapp und mit einem Lächeln:<br />

„Sie sind kommunikativ und gut<br />

für das Betriebsklima.“<br />

6 <strong>Ortszeit</strong> <strong>September</strong> <strong>2012</strong>

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