Via Regia 2009 - Via Regia Plus
Via Regia 2009 - Via Regia Plus
Via Regia 2009 - Via Regia Plus
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Brzeg<br />
Tab. VR1<br />
Brzeg (Brieg) liegt an der alten Hohen Straße (<strong>Via</strong> <strong>Regia</strong>)<br />
zwischen Oppeln und Wrocław. Es ist eine der ältesten<br />
und schönsten Städte Schlesiens. Als Fischer- und Händlersiedlung<br />
Wissoke Brzegh wurde sie 1234 erstmalig urkundlich<br />
erwähnt. Später war sie die Residenz der Piasten der Linie<br />
Liegnitz-Brieg und bis 1675 Hauptstadt des Fürstentums.<br />
Die durch den Breslauer Fürst Heinrich III. nach Neumarkter<br />
Recht gegründete Altstadt ist heute noch zu besichtigen.<br />
In der 2. Hälfte des 14. Jhs. Baute Fürst und Kunstmäzen<br />
Ludwig I. das Fürstenschloss aus, an dem er die Stiftskirche<br />
Sankt Hedwig mit einer reichen Büchersammlung errichtete.<br />
Später gelangten die Stadt und das Fürstentum an die<br />
Habsburger. Im Rahmen ihrer Rekatholisierungspolitik<br />
siedelten sie die Orden der Jesuiten und Kapuziner an, die<br />
in der Stadt ihre Klöster und Kirchen erbauten. Nach der<br />
Zerstörung Briegs im Jahre 1741 durch den preussischen<br />
König Friedrich II. wurde die Stadt preussische Kreis- und<br />
Garnisonsstadt. Die neue Festungsanlage wurde durch<br />
Napoleon 1807 zerstört. An ihrer Stelle entstanden<br />
Promenaden, Parks und Parkanlagen. Mit der Eisenbahn 1842<br />
begann in Brieg die normale städtische Entwicklung. Neben<br />
den Klöstern, dem Odertor, zahlreichen Bürgerhäusern, dem<br />
Renaissance-Rathaus (mit dem nach hier in Brzeg geborenen<br />
Dirigenten Kurt Masur benannten Institut) und der Pfarrkirche<br />
St. Nikolai stellt das malerisch an der Oder gelegene Piasten-<br />
Schloss das wertvollste Baudenkmal dar. Es beinhaltet das<br />
Piasten-Museum mit Sammlungen gotischer und Renaissance<br />
Kunst sowie die Gräber der Fürsten in der Kapelle der heiligen<br />
Hedwig. Über dem Eingang befindet sich eine Galerie mit<br />
24 Büsten der Piasten – der größte Stammbaum in Polen.<br />
Rathaus, Schloss und Piastengymnasium wurden u.a. von<br />
Jakub Parr erbaut, dessen Familie auch im mecklenburgischen<br />
Güstrow tätig war. Es lohnt auch in einem der schönen Parks<br />
spazieren zu gehen.<br />
h www.brzeg.pl (de)<br />
b Piastenmuseum / Muzeum Piastów Śląskich<br />
(Piastenmuseum), Dauerausstellung: Schlesische Kunst<br />
des 15.-18. Jh. (Sammlung des Nationalmuseums<br />
Breslau), Tradition und Vergangenheit der Piastenlinie,<br />
750 Jahre Brzeg: Pl. Zamkowy 1, (077) 416-42-10,<br />
Di-So 10-16, Mi bis 18, Sa geschlossen<br />
b St. Hedwig-Schlosskirche, Chor der Stiftskirche aus<br />
dem 14. Jh., 22 wertvolle Kupfer- und Zinksärge mit<br />
sterblichen Überresten der Piasten von der Linie<br />
Liegnitz-Wohlau-Brieg<br />
b Rathaus von Jakub Parr und Bernard Niuron (16. Jh.)<br />
mit Großem Deckensaal mit Lärchendecke (1648),<br />
Ratsherrensaal aus dem Früh-Rokoko (1746) und<br />
Renaissance-Portal.<br />
b Piastengymnasium von Jakub Parr (16. Jh.)<br />
b Stählerne Gitterbrücke über die Oder aus dem<br />
Jahre 1891, versetzt nach Brieg 1954 aus Fordon<br />
bei Bydgoszcz.<br />
+ Hotel Piast, ul. Piastkowska 14,<br />
www.piast.strefa.pl (en), (077) 416 20 28<br />
c Pension Rzemieślnicza-Straße 7,<br />
(077) 416 46 88<br />
<strong>Via</strong> <strong>Regia</strong> 09<br />
Opolskie<br />
Foto: Adam Dziura<br />
Rathaus Brzeg<br />
33