Die deutsche humanitäre Hilfe im Ausland - Channel Research
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lindern und den Menschen ein Dasein in Würde zu ermöglichen, wenn Regierungen und<br />
lokale Akteure überfordert, außer Stande oder nicht willens sind, angemessene <strong>Hilfe</strong> in<br />
Notsituationen zu leisten. ... <strong>Die</strong> <strong>deutsche</strong> humanitäre <strong>Hilfe</strong> verfolgt keine politischen,<br />
wirtschaftlichen oder sonstigen staatlichen Ziele, sondern folgt ausschließlich dem<br />
64<br />
humanitären Imperativ.“<br />
Zusätzlich betont das AA, dass es in der internationalen HH partnerschaftliche Ansätze<br />
verfolgt. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Akteuren der HH soll das politische Profil<br />
Deutschlands gestärkt werden, um so zu einem aktiven und geschätzten Partner auf<br />
65<br />
internationaler und insbesondere VN-Ebene zu werden.<br />
3.2.3 <strong>Die</strong> humanitäre <strong>Hilfe</strong> des AA<br />
Das AA finanziert humanitäre Hilfsmaßnahmen, die zur Linderung der ersten unmittelbaren<br />
Not nach Eintritt einer Naturkatastrophe sowie in komplexen Krisen oder bewaffneten<br />
Auseinandersetzungen beitragen sollen. Da die Bundesregierung die <strong>deutsche</strong> HH als Teil<br />
einer übergreifenden internationalen Gemeinschaftsaufgabe anzieht, setzt sich das AA<br />
neben dieser Projektfinanzierung außerdem durch Mitarbeit und Förderung in den<br />
zuständigen internationalen Gremien dafür ein, das Gesamtsystem der internationalen HH<br />
zu verbessern. 66 67<br />
Laut dem Förderkonzept des AA soll die HH das Überleben von Menschen in Würde und<br />
Sicherheit ermöglichen, die in eine akute Notlage geraten sind, die sie aus eigener Kraft<br />
nicht überwinden können. Im Bericht der Bundesregierung zur HH – nicht jedoch <strong>im</strong><br />
Förderkonzept – wird dazu eine Unterscheidung zwischen Sofort- und Nothilfe gemacht.<br />
Soforthilfe ist dort als <strong>Hilfe</strong> beschrieben, die unmittelbar nach Eintreten der Krise mit dem Ziel<br />
einsetzt, die akute Not zu lindern. Nothilfe geht darüber hinaus und deckt auch in länger<br />
dauernden humanitären Krisen den lebensnotwendigen Bedarf, zum Beispiel von<br />
68<br />
Flüchtlingen und Binnenvertriebenen . HH soll die Grundbedürfnisse der Menschen sichern<br />
und den speziellen Bedürfnissen besonders gefährdeter Gruppen Rechnung tragen.<br />
Förderfähige Aktivitäten umfassen zum Beispiel<br />
69 die Versorgung mit Haushaltsartikeln,<br />
erste Maßnahmen zur Trinkwasserversorgung, die Bereitstellung von medizinischer<br />
Grundversorgung sowie Unterkunft und Zusatzernährungsprogramme, aber auch<br />
Nahrungsmittellieferungen bei Nahrungsmittelmangel in einer akuten Krise, sofern diese in<br />
einen größeren Zusammenhang von Nothilfemaßnahmen integriert sind. 70 Außerdem fördert<br />
das AA Maßnahmen des humanitären Minenräumens und der Katastrophenvorsorge.<br />
64<br />
AA (2010), S. 10 und 17<br />
65 Mündliche Auskunft von AA VN05 (Februar 2010) und AA 2010, S. 15<br />
66 AA (2010), S. 58<br />
67 Zur Bewertung siehe Kapitel 7<br />
68 AA (2010), S. 17<br />
69 AA (2008a), S. 5f<br />
70 Zwar liegt die Zuständigkeit für die Nahrungsmittel(not)hilfe der Bundesregierung be<strong>im</strong> BMZ.<br />
Entsprechend Ressortabsprachen können aber auch Maßnahmen des AA, insbesondere <strong>im</strong><br />
Gesundheitsbereich, flankierend die Verteilung von speziellen Nahrungsmitteln enthalten, soweit es<br />
sich bei den Nahrungsmitteln um einen untergeordneten Bestandteil eines<br />
Maßnahmengesamtpaketes handelt (schriftliche Auskunft des BMZ, Ref. 401, Juni 2011).<br />
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