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Schwanger - Neues Leben

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42 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

einem geringeren Risiko einer Frühgeburt.<br />

Auch die Entwicklung des Kindes verläuft<br />

günstiger, vor allem Augen und Gehirn brauchen<br />

diesen wichtigen Nahrungsbestandteil.<br />

Risikolebensmittel in der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

Während der <strong>Schwanger</strong>schaft verändern<br />

sich die Abläufe im Körper der Mutter laufend.<br />

Daher ist auch die Immunabwehr<br />

geschwächt und Mutter (und Kind) sind<br />

anfälliger für Infektionen. Ein Risikofaktor<br />

dabei sind <strong>Leben</strong>smittel, auf die man in der<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft besser verzichten sollte.<br />

Solche Risikolebensmittel sind beispielsweise<br />

rohes oder unvollständig durchgegartes<br />

Fleisch, Mett- und Rohwürste, Rohmilch<br />

oder Rohmilchprodukte, geschmierter Käse,<br />

kalt geräucherte Fische, rohe Muscheln und<br />

Speisen, die rohe Eier enthalten. Ähnlich<br />

wie bei einem grippalen Infekt verlaufen<br />

die Symptome im Falle einer Listeriose,<br />

die Erkrankung bringt ein erhöhtes Frühgeburtsrisiko<br />

mit sich. Das Bakterium Listeria<br />

(L.) monocytogenes kann in Kompost, Erde<br />

oder Abwässern enthalten sein. Salate und<br />

Gemüse sollten deshalb vor Verzehr immer<br />

gründlich gereinigt werden.<br />

Steaks oder Beef tartare können auch vom<br />

Einzeller Toxoplasma Gondii befallen sein<br />

und Toxoplasmose hervorrufen. Da nach<br />

einer erfolgten Toxoplasmeninfektion eine<br />

dauernde Immunität besteht, sind die meisten<br />

Frauen schon vor der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

immun. Mütter in spe, die sich erstmals infi<br />

zieren, können Fehl- oder Totgeburten erleiden,<br />

beim Ungeborenen können Schäden<br />

am Zentralnervensystem entstehen. Erhöht<br />

anfällig sind <strong>Schwanger</strong>e für Salmonellen,<br />

die durch tierische Produkte, vor allem<br />

Fleisch, durch Eier oder Rohmilch übertragen<br />

werden. Die Erkrankung ist jedoch für<br />

den Fötus nicht bedrohlich. Um sich vor<br />

Ansteckung zu schützen, sind in erster Linie<br />

hygienische Maßnahmen sinnvoll, also<br />

gründliches Händewaschen, Abtrocknen in<br />

Einmalhandtüchern, gründliche Reinigung<br />

des Kühlschranks und weitgehender Verzicht<br />

auf Risikolebensmittel.<br />

Kein Alkohol und Nikotin<br />

Auf Genussmittel wie Alkohol und Nikotin<br />

verzichten Sie aber bitte während der<br />

gesamten <strong>Schwanger</strong>schaft gänzlich! Eine<br />

für <strong>Schwanger</strong>e verträgliche Alkoholmenge<br />

kann aus wissenschaftlichen Studien nicht<br />

abgeleitet werden. Vorsorglich ist es auch<br />

ratsam, wenig Kaffee und Schwarztee zu<br />

trinken. Kaffee und Schwarztee in moderaten<br />

Mengen (bis zu drei Tassen) sind tolerierbar,<br />

aber: „Koffein- und zuckerhaltige<br />

Erfrischungsgetränke wie Energydrinks oder<br />

Colagetränke sind für werdende Mütter<br />

nicht empfehlenswert und sollen – wenn<br />

überhaupt – nur ausnahmsweise konsumiert<br />

werden“, so Mag. Hitthaller.<br />

Übelkeit<br />

Übelkeit vor allem frühmorgens: Viele<br />

<strong>Schwanger</strong>e kennen diese Beschwerden.<br />

Nahrungsmittel, die früher geschmeckt haben,<br />

erregen Abscheu. <strong>Schwanger</strong>schaftserbrechen<br />

ist eine ganz normale Erscheinung.<br />

Sie tritt vor allem in den ersten drei Monaten<br />

auf und vergeht dann wieder. Die Ursachen<br />

dafür sind noch nicht restlos geklärt.<br />

Wissenschafter sind der Ansicht, dass ein<br />

bestimmtes <strong>Schwanger</strong>schaftshormon dabei<br />

eine wesentliche Rolle spielt.<br />

Signal für die Mutter<br />

Amerikanische Studien haben gezeigt,<br />

dass die Übelkeit auch ihren Sinn hat. Sie<br />

schützt das Baby. Wie? Mütter entwickeln<br />

zu Beginn der <strong>Schwanger</strong>schaft Aversionen<br />

gegen bestimmte Nahrungsmittel oder<br />

Gerüche. Viele dieser Inhaltsstoffe könnten<br />

dem Baby schaden, daher hat sich die Na-<br />

tur diesen Trick ausgedacht. Sie signalisiert:<br />

Vorsicht! Gefahr – bitte nicht essen! Andere<br />

Studien belegen wieder, dass Frauen, die an<br />

Übelkeit in der <strong>Schwanger</strong>schaft leiden, ein<br />

geringeres Fehlgeburtsrisiko haben.<br />

Mediziner bezeichnen dies als „Emesis“,<br />

wenn es sich um die „normale“ <strong>Schwanger</strong>schaftsübelkeit<br />

handelt. Von „Hyperemesis“<br />

spricht man, wenn die Frau an übermäßigem<br />

<strong>Schwanger</strong>schaftserbrechen leidet.<br />

Wenn Sie an diesem Problem leiden, sollten<br />

Sie unbedingt mit Ihrem Arzt sprechen. Es<br />

gibt viele Möglichkeiten, diese Beschwerden<br />

zu lindern.<br />

Tipps gegen das Übel<br />

Eine „normale“ <strong>Schwanger</strong>schaftsübelkeit<br />

ist lästig. Doch mit einfachen Mitteln können<br />

Sie die Beschwerden lindern.<br />

Hier einige Tipps:<br />

Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit, wie<br />

etwa Tee oder Wasser zu sich.<br />

Essen Sie mehrmals am Tag kleinere<br />

Portionen.<br />

Versuchen Sie es mit Ingwer – entweder<br />

als Tee oder kandiert. Warum er wirkt,<br />

ist nicht geklärt. Doch für <strong>Schwanger</strong>e,<br />

die an Übelkeit leiden, ist diese Frage<br />

wohl zweitrangig.<br />

Mag. Petra Ruso<br />

Mutter von 3 Söhnen<br />

Journalistin und Geschäftsführerin<br />

der ARGEF,<br />

Projektleiterin der NÖ Projekte<br />

„BABYCOUCH“ und<br />

„RICHTIG ESSEN<br />

VON ANFANG AN“<br />

petra.ruso@argef.at<br />

Ab Oktober 2011 werden in allen Bundesländern<br />

gratis Ernährungsworkshops<br />

für <strong>Schwanger</strong>e stattfi nden!<br />

Alle Infos dazu:<br />

www.argef.at, www.babycouch.at<br />

www.richtigessenvonanfangan.at

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