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Schwanger - Neues Leben

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<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong><br />

Wir sind schwanger.<br />

18<br />

44<br />

58<br />

75<br />

99<br />

114<br />

Kaiserschnitt<br />

WIE NARBEN AN KÖRPER UND SEELE<br />

HEILEN KÖNNEN<br />

Powerdrink Muttermilch<br />

STILLEN FÖRDERT DIE MUTTER-KIND-<br />

BINDUNG UND DIE GESUNDHEIT<br />

Sexy Mama<br />

FIT VOR UND NACH DER GEBURT<br />

Baby an Board<br />

BESONDERS JETZT WILL DIE HAUT<br />

GEPFLEGT WERDEN<br />

Mama sein – Frau bleiben<br />

ACHTEN SIE AUF IHRE BEDÜRFNISSE<br />

Insidertipps<br />

HIER WIRST DU FÜNDIG<br />

HERBST/WINTER 2011<br />

EUR 3.50


<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong><br />

WIR SIND SCHWANGER<br />

Es ist das größte Wunder der Natur. Aus<br />

einer Ei- und einer Samenzelle entsteht ein<br />

kleiner Mensch. Sobald Ei- und Samenzelle<br />

sich vereinigen, beginnt die erste Etappe auf<br />

dem Weg zu neuem <strong>Leben</strong>. Ist die Einnistung<br />

der befruchteten Eizelle einmal gelungen,<br />

wächst aus diesen ersten Zellen dann<br />

nach und nach ein kleiner Mensch heran.<br />

Eine <strong>Schwanger</strong>schaft bedeutet eine große<br />

Veränderung im <strong>Leben</strong> einer Frau und ihres<br />

Partners. Sie kann der Beginn von etwas<br />

Wunderbarem und eines bereichernden <strong>Leben</strong>sabschnittes<br />

sein mit Freude, Glück und<br />

Hoffnung. Sie kann aber auch Zweifel und<br />

Sorge auslösen. Vielleicht macht Ihnen die<br />

morgendliche Übelkeit zu schaffen oder der<br />

errechnete Geburtstermin ist schon vorbei<br />

ohne leisestes Anzeichen einer Wehe. Die<br />

überwiegende Mehrheit aller schwangeren<br />

Frauen kann jedoch ohne große Probleme<br />

die Entwicklung ihres Babys beobachten.<br />

Genießen Sie die Neun Monate<br />

Kosten Sie den Genuss der ersten Wochen<br />

aus, wenn nur Sie und Ihr Partner Ihr kleines<br />

Geheimnis kennen.<br />

Sie erfreuen sich an den strahlenden<br />

Gesichtern von Eltern, Verwandten<br />

und Freunden, wenn Sie dann die tolle<br />

Neuig keit erzählen.<br />

Sie haben neun Monate Zeit zum Planen,<br />

Träumen und Fantasieren – Wird<br />

mein Kind ein Bub oder ein Mädchen?<br />

Wie soll es heißen? Was geschieht in<br />

welcher <strong>Schwanger</strong>schaftswoche? Wie<br />

richten wir das Kinderzimmer ein?<br />

Sie können einen <strong>Schwanger</strong>schaftskurs<br />

besuchen und neue Freundinnen fi nden.<br />

Ihr Bauch darf sich unbeschwert runden<br />

und Ihr Partner fi ndet Ihren Babybauch<br />

extrem sexy.<br />

Sie zeigen jedem das erste Ultraschallfoto<br />

Ihres Babys.<br />

Sie bekommen den Busen, den Sie immer<br />

haben wollten.<br />

Ihr Partner serviert Ihnen auch mitten in<br />

der Nacht Gurken mit Schokolade.<br />

Sie fühlen die ersten leisen Bewegungen<br />

Ihres Babys in Ihrem Bauch.<br />

Sie durchstöbern Boutiquen auf der<br />

Such e nach sexy Umstandsmode und<br />

entzückender Babybekleidung.<br />

Sie betrachten Ihren Bauch im Spiegel<br />

in dem Wissen, dass da Ihr Baby drinsteckt.<br />

Ein Stück auf Ihrem Weg rund um <strong>Schwanger</strong>schaft,<br />

Geburt und die Zeit danach, möchte<br />

Sie „<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong> – Wir sind schwanger“<br />

begleiten und Ihnen mit Ratschlägen und<br />

Informationen zur Seite stehen.


<strong>Schwanger</strong><br />

09<br />

15<br />

Geburtsvorbereitung<br />

Ein guter Start fürs Baby<br />

Schmerzfrei in der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

Natürliche und einfache (Selbst-) Hilfe<br />

18 Kaiserschnitt<br />

Wie Narben an Körper und Seele<br />

heilen können<br />

Gesundheit<br />

22<br />

27<br />

30<br />

35<br />

Gestationsdiabetes<br />

Glucose-Toleranzstörung während<br />

der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

Respiratory Syncytial Virus<br />

Schützen Sie Ihr Baby<br />

Blähungen – Koliken<br />

Bauchschmerzen bei Neugeborenen<br />

Schnupfnase und Fieber<br />

Erkältung und Grippe bei Babys<br />

09 53<br />

Ernährung<br />

Bewusste Ernährung<br />

Ihr Baby isst mit<br />

Powerdrink Muttermilch<br />

Stillen fördert die Mutter-Kind-Bindung<br />

und die Gesundheit<br />

Gesättigte und ungesättigte Fette<br />

Pro und Contra<br />

53 Beginn mit Beikost<br />

Die erste Löffelmahlzeit<br />

Bewegung<br />

Sexy Mama<br />

Fit vor und nach der Geburt<br />

Pilates mit Baby<br />

Rückbildungsgymnastik nach der Geburt<br />

Frischluft Ahoi<br />

Tanken Sie Energie<br />

Impressum:<br />

Herausgeber und Medieninhaber: blumfeld media, gentzgasse 56/19, 1180 wien, Internet: www.blumfeldmedia.com, Email: office@blumfeldmedia.com,<br />

Redaktion: Sylvia S. Sedlak, Jan Pinter, Mag. Judith Raunig, Dr. Christine Jahn, Mag. pharm. Dr. Irene Promussas, Mag. Petra<br />

Ruso, Hebamme Traude Trieb, Sonja Majewski, Dr. Ingeborg Willheim-Winkler, Stephan Poschik, Sarah Klarer, Dr.med. Monika Fuchs, Elke<br />

Pissenberger, Mag. FH Jasmin Nerici, Dipl.-Ing. Barbara Jung, Prof. Mag.art Karl Albert Fischer, Manuela Kohlert, Mag. Robert Schmid MA,<br />

Mag. Doris Moser, Andrea Wendl, Vera Rosenauer<br />

40<br />

44<br />

48<br />

58<br />

65<br />

69<br />

Körperpflege<br />

75<br />

79<br />

Baby an Board<br />

Besonders jetzt will die Haut<br />

gepflegt werden<br />

Erste Zähnchen<br />

Klein aber Oho<br />

82 Wunder Popo<br />

Windeldermatitis<br />

Wohlbefinden<br />

86<br />

91<br />

95<br />

99<br />

Mentales Training<br />

Eine natürliche schmerzfreie Geburt im Flow<br />

Gesunder Schlaf<br />

Auch bei Babys und Kleinkindern wichtig<br />

Das bunte Kinderparadies<br />

Richtiges Licht und passende Farbe<br />

Mama sein – Frau bleiben<br />

Achten Sie auf Ihre Bedürfnisse<br />

86 111<br />

Junge Väter<br />

104 Das kleine Ich bin Ich<br />

Der Mann auf dem Wege zum Vatersein<br />

Shoppingtime<br />

Nachwuchs kommt<br />

Die ersten sieben Sachen –<br />

vielleicht auch mehr<br />

Insidertipps<br />

Hier wirst du fündig<br />

Tipps & Infos<br />

Baum des <strong>Leben</strong>s<br />

Die menschliche Plazenta<br />

Sand im Partnerschaftsgetriebe<br />

Auch eine Beziehung muss gepflegt werden<br />

Kinder fördern<br />

Lesen beginnt beim Bilderbuch<br />

Lektorat: Mag. pharm. Edeltraud Nikolowsky, Email: wortfreudig@blumfeldmedia.com, Grafik: Daniela Leitner, Druck: NPDruck, Druck- und<br />

Verlagsgesellschaft m.b.H. Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten, Internet: www.np-druck.at, Erscheinungsweise: 2mal jährlich, Vertrieb im Einzelhandel:<br />

Pressevertrieb Morawa GmbH & CoKG, Einzelpreis: EUR 3.50, Aboanfragen: Email: office@blumfeldmedia.com, Copyright: Alle Rechte<br />

vorbehalten. Die vollständige oder auszugsweise Speicherung, Vervielfältigung oder Übertragung dieses Werkes, ob elektronisch, mechanisch,<br />

durch Fotokopie oder Aufzeichnung, ist ohne vorherige Genehmigung des Rechteinhabers urheberrechtlich strengstens untersagt.<br />

111<br />

114<br />

121<br />

124<br />

129


Abonnement<br />

NEUES LEBEN – WIR SIND SCHWANGER<br />

Sie haben die Möglichkeit dieses trendige<br />

und informative Magazin zu abonnieren.<br />

Es begleitet Sie vom Beginn der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

bis zum Kleinkindalter und informiert<br />

über Gesundheit, Bewegung, Ernährung,<br />

Körperpflege und vieles mehr. Auch das<br />

Thema Mode bei Mutter und Kind kommt<br />

bei uns nicht zu kurz.<br />

Unser hochkarätiges Autorenteam besteht<br />

aus Medizinern, Hebammen, Ernährungsexperten,<br />

Physiotherapeuten, Sportwissenschaftern,<br />

Mütter und Väter mit Erfahrung.<br />

Ja, ich möchte das Magazin „<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong> – Wir sind schwanger“ erhalten und bestelle die<br />

Frühling/Sommer Ausgabe 2012 zum Vorzugspreis von EUR 3,50 inkl. Versandspesen.<br />

Ja, ich möchte das Magazin „<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong> – Wir sind schwanger“ erhalten und bestelle das<br />

Jahresabo 2012 zum Vorzugspreis von EUR 6,50 inkl. Versandspesen.<br />

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Das Magazin „<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong> – Wir sind<br />

schwanger“ erscheint zweimal im Jahr.<br />

Es gibt eine Frühling/Sommer- und eine<br />

Herbst/Winter Ausgabe.<br />

Reservieren Sie sich jetzt die nächste Ausgabe!<br />

Einfach das unten stehende Formular<br />

ausfüllen, ausschneiden und per Post oder<br />

Fax an uns senden. Sie können uns aber<br />

auch eine Email mit dem Kennwort „Abo<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>“ schicken. Bitte vergessen Sie<br />

dabei nicht, uns die gewünschte Ausgabe zu<br />

nennen. Sie bekommen dann ganz bequem<br />

das Magazin per Post zugesandt.<br />

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Bitte senden Sie dieses Formular per Post, Email oder Fax an: blumfeld media,<br />

gentzgasse 56/19, 1180 wien, Email: office@blumfeldmedia.com, Fax: 01.253.3033.3045.


Geburtsvorbereitung<br />

EIN GUTER START FÜRS BABY<br />

Eine gute Vorbereitung auf die Geburt ist ein<br />

Erfolgsfaktor für ein zufriedenstellendes Geburtserlebnis.<br />

Zwei wichtige Knackpunkte<br />

sind die Qualität meiner erhaltenen Informationen<br />

und der Geburtsort. Geburt ist ein<br />

Privileg und hält ein ungemein großes Potential<br />

für uns Frauen bereit. Die Natur hat<br />

Geburt als sicheren Prozess kreiert, wenn<br />

wir gewisse Grundregeln beachten.<br />

Wissen ist Macht<br />

Je mehr ich über Geburt weiss und die Zusammenhänge<br />

kenne, umso besser kann ich<br />

selbst entscheiden, was ich für meine Geburt<br />

und mein Baby will, umso sicherer fühle ich<br />

mich und umso klarer ist meine innere Haltung.<br />

Das heißt in erster Linie umfassend<br />

Fakten zu sammeln, mehrere Fachmeinungen<br />

einzuholen, bereits erhaltene Informationen<br />

gegenzuprüfen, Bücher zu lesen, im<br />

Internet zu recherchieren und Vorträge und<br />

einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen.<br />

Es ist außerdem hilfreich, erfahrene Mütter<br />

und Hebammen zu Rate zu ziehen, um dieses<br />

komplexe Geschehen zu verstehen. Nur<br />

25% aller schwangeren Frauen besuchen<br />

einen Geburtsvorbereitungskurs, aber 66%<br />

schauen im Fernsehen die Hallo-Baby-Sendungen.<br />

Einfühlsame Begleitung<br />

Einerseits muss frau sich auf die körperlichen<br />

und seelischen Vorgänge der Geburt<br />

vorbereiten, andererseits auf das System:<br />

die Geburtsklinik (Geburtsort!), mit all ihren<br />

Vorgaben, Leitlinien, Routinemaßnahmen,<br />

Ablaufprotokollen und auch ihrem wenigen<br />

Spielraum für eigene Wünsche.<br />

Kann ich mit der Fremdbestimmung im<br />

Spital umgehen oder möchte ich Dinge, die<br />

meine Geburt betreffen, selbst bestimmen<br />

und bleibe daher außerhalb der Klinik?<br />

Unerlässlich ist die fachkundige Betreuung<br />

durch meine eigene Hebamme und<br />

Arzt oder Ärztin, sowie die Kenntnis der<br />

Patientenrechte und meiner Wahlmöglichkeiten<br />

(Was kann ich ablehnen? Was<br />

kann ich mir wünschen?). Einfühlsame<br />

Begleitung in der <strong>Schwanger</strong>schaft durch<br />

eine Freundin, Schwester oder Doula, die<br />

ich jederzeit anrufen kann, wenn ich unsicher<br />

bin, schaffen das Gefühl emotional<br />

getragen zu sein.<br />

Persönliche Aspekte<br />

der Geburtsvorbereitung<br />

Persönliche Aspekte der Geburtsvorbereitung<br />

beinhalten die Aufarbeitung und Bewusstwerdung<br />

der eigenen Geburtsgeschichte<br />

und prägender Erfahrungen der Kindheit<br />

und Jugend, sowie die Aussöhnung mit der<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 9


10 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

eigenen Mutter. Die Zeit der Vorbereitung<br />

dient dazu, eine Zwischenbilanz des eigenen<br />

<strong>Leben</strong>s zu ziehen und mögliche Störfaktoren<br />

für eine gelungene Geburt zu bereinigen.<br />

Unbewusste Persönlichkeitsanteile<br />

kommen an die Oberfläche und drängen<br />

darauf erkannt und gelöst zu werden. Komplikationen<br />

bei der Geburt können so im<br />

Vorfeld entschärft werden. Jede Geburt<br />

hat ihren Preis, sowohl im materiellen,<br />

finanziellen Sinn, als auch im Sinn von eigenem<br />

Einsatz, Gefühls- und Körperarbeit<br />

und Persönlichkeitsentwicklung. Die Zeit<br />

vor der <strong>Schwanger</strong>schaft ist eine Phase<br />

der Entschleunigung, des Hinfühlens und<br />

Hinhörens auf die körperlichen Signale<br />

(Psychosomatik), eigene Bedürfnisse wahrnehmen<br />

und erfüllen, sich selbst und dem<br />

Körper Ruhe und Zeit geben, viel schlafen,<br />

nichts (mehr) übers Knie brechen, sich in die<br />

Höhle zurückziehen und in sich gehen, um<br />

die innere Kommunikation mit dem Baby zu<br />

ermöglichen. Es gibt nun nichts Wichtigeres<br />

mehr als die Bedürfnisse des Babys und der<br />

Mutter.<br />

Selbstverantwortung der Eltern<br />

In der Klinik verlaufen nur 5% aller Geburten<br />

natürlich, d.h. ohne medizinische Eingriffe,<br />

obwohl die meisten Frauen ohne Schwierigkeiten<br />

gebären könnten (Niedrig-Risiko-<br />

<strong>Schwanger</strong>e). Jede dritte Frau muss ihr<br />

Baby mit Kaiserschnitt entbinden, weil die<br />

Geburt aus dem Ruder gelaufen ist (Kreuzstiche<br />

stehen im direkten Zusammenhang<br />

mit der hohen Schnittentbindungsrate). Oftmals<br />

drängt aber auch der Terminkalender<br />

des Gynäkologen auf einen raschen Abschluss<br />

des Geburtsgeschehens. Leider wird<br />

oft der Eindruck vermittelt, dass ein Arzt,<br />

eine Hebamme oder eine Geburtsklinik die<br />

Entbindung erledigen könnten. Das ist ein<br />

Trugschluss, denn letztendlich tragen Sie<br />

als Mutter und Vater die Verantwortung. In<br />

unserer (Gebär)Kultur wird das Übernehmen<br />

von Selbstverantwortung nicht ausreichend<br />

praktiziert.<br />

Seien Sie im Vorhinein klüger!<br />

Die Lösung aller Dinge sollte nicht ein Kaiserschnitt<br />

sein, weil im Endeffekt tragen Sie<br />

und das Baby (jahrelang) die Konsequenzen<br />

und nicht der Arzt oder die Hebamme. Die<br />

Antwort auf Angst vor dem Wehenschmerz<br />

sollte nicht das Messer und die Betäubung<br />

sein, sondern die Auseinandersetzung mit<br />

echten individuellen Lösungsstrategien. Es<br />

gibt vor der Geburt wirklich genug Zeit und<br />

Anlaufstellen, um sich tiefgehend auf diesen<br />

Prozess vorzubereiten. Informationen sind<br />

noch nie so leicht zugänglich gewesen wie<br />

heute. Seien Sie im Vorhinein und nicht im<br />

Nachhinein klüger! Geburt ist ein essentielles<br />

<strong>Leben</strong>sthema, das die Identität prägt.<br />

Viele Menschen investieren mehr Geld<br />

und Zeit in den Kauf eines Autos oder Computers,<br />

als in die Geburt, wobei sie für einen<br />

weiteren Menschen – das Baby – Entscheidungen<br />

treffen, der noch keine Möglichkeit<br />

der Mitsprache hat.<br />

Wünsche ich mir denn nicht auch, dass<br />

sich meine Eltern ernsthaft und ehrlich<br />

Gedanken über mich und meine Ankunft<br />

gemacht haben? Das bin ich doch würdig,<br />

wenn ich als Baby schon so hilflos, ohne<br />

Macht und gänzlich auf Ihren guten Willen<br />

angewiesen bin?!<br />

Entspannte Atmospäre<br />

für die Geburt<br />

Eine Frau sollte sich für die Geburt dahin<br />

zurückziehen, wo sie sich wohlfühlt, wo<br />

sie ungestört ist und wo eine private, entspannte<br />

Atmosphäre herrscht. Ein guter<br />

Vergleich ist Sex: Der richtige Ort um Liebe<br />

zu machen, ist auch der richtige Ort um zu<br />

gebären! Alles, was irritieren könnte, bringt<br />

eventuell unnötige Komplikationen mit sich.<br />

Das erste Jahr<br />

ist das schwierigste Jahr<br />

Zur Vorbereitung auf die Geburt und Elternzeit<br />

gehört auch die Tatsache, dass die<br />

Paarbeziehung auf eine enorme Belastungsprobe<br />

gestellt wird. Das erste Jahr ist möglicherweise<br />

das schwierigste Jahr, da sich<br />

die Gruppendynamik (aus zwei wird drei)<br />

grundlegend ändert und Müdigkeit ein ständiger<br />

Begleiter wird. Das Baby kommt hinzu,<br />

es braucht vor allem von der Mutter eine<br />

(fast) 24-Stunden-Betreuung, 365 Tage im<br />

Jahr. Die Aufmerksamkeit der Mutter geht<br />

zugunsten des Babys und zulasten des Partners.<br />

Schon vor der Geburt können diese<br />

Punkte vereinbart werden:<br />

Der werdende Vater stärkt seine Partnerin,<br />

damit sie das Baby stärken kann:<br />

Lob und Anerkennung aussprechen,<br />

aktives Zuhören,…<br />

Er ist der Beschützer dieser Mutter-Kind-<br />

Symbiose: Ruhezeiten schaffen, Stillen<br />

wohlwollend gegenüberstehen, Besucher<br />

bald wieder verabschieden,…<br />

Er befreit seine Partnerin von der alltäglichen<br />

Hausarbeit, indem er selbst<br />

mitanpackt oder jemanden organisiert,<br />

der das übernimmt (z.B. Familienhelferin<br />

der Caritas)<br />

Konflikte nicht eskalieren lassen, sondern<br />

auf einen späteren, geeigneteren<br />

Zeitpunkt verschieben und inzwischen<br />

erfahrene Väter/Eltern befragen<br />

Er zeigt Kompetenz, indem er professionelle<br />

Hilfe holt, wenn er den Eindruck<br />

hat, dass irgendetwas nicht gut läuft<br />

oder die Versorgung des Babys nicht<br />

gewährleistet scheint z.B. Stillprobleme,<br />

(Narben)Schmerzen, Traurigkeit, Überforderung,<br />

Depression,…<br />

Er taucht selbst ein in die himmlische<br />

Begegnung und lässt sich verzaubern<br />

und emotional berühren von dem feinen<br />

Wesen eines Neugeborenen.<br />

In unserem Geburtsnavigator-Kurs haben<br />

wir alle wichtigen Informationen und Methoden<br />

zusammengefasst, die aus unserer<br />

Erfahrung sinnvoll und effektiv sind.<br />

Als Konsumentenschutzorganisation für<br />

Geburtshilfe kennen wir hinderliche und förderliche<br />

Faktoren für eine gute Geburt und<br />

stärken Ihre Fähigkeiten für eine selbstbestimmte<br />

Geburt. Die beste Investition in Ihr<br />

Baby ist eine gute Geburt! Nachhaltigkeit für<br />

ein ganzes <strong>Leben</strong>!<br />

Nächster Kursbeginn: 8. November, 10.<br />

Jänner, 28. Februar (Frauen), 2/3. und<br />

16/17. Dezember (Paare).<br />

Sylvia S. Sedlak<br />

Obfrau und Gründerin<br />

<strong>Leben</strong>s- und Sozialberaterin<br />

GEBURTSALLIANZ<br />

OESTERREICH<br />

Perfektastrasse 83, 1230 Wien<br />

Tel. (+43) 0650-41 32 888<br />

www.geburtsallianz.at<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 11


WIR HALTEN SIE FEST,<br />

DIE SCHÖNSTE ZEIT<br />

IM LEBEN EINER FRAU<br />

Ob alleine, zusammen mit Ihrem<br />

Partner oder mit der ganzen Familie.<br />

<strong>Schwanger</strong>schaftsfotos sind eine<br />

schöne Erinnerung an diese ganz<br />

besondere Zeit.<br />

Fotostudio Christian Scharl<br />

Fotostudio Christian Scharl


Schmerzfrei<br />

in der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

NATÜRLICHE UND EINFACHE (SELBST-)HILFE<br />

Was auf 97% aller Schmerzgeplagten zutrifft,<br />

gilt naturgemäß auch für <strong>Schwanger</strong>e.<br />

Die Therapie nach Liebscher-Bracht bietet<br />

ein revolutionär neues Verständnis von<br />

Schmerzen und überzeugt mit raschen und<br />

nachhaltigen Ergebnissen.<br />

Das Entstehen von neuem <strong>Leben</strong> ist ein<br />

geniales Wunder der Natur. Der Energiebedarf<br />

der werdenden Mutter ist entsprechend<br />

erhöht. Oftmals leiden <strong>Schwanger</strong>e unter<br />

Schmerzen im gesamten Rücken-, Schulter-,<br />

Gesäß- oder Beinbereich. Mit der Therapie<br />

nach Liebscher-Bracht können <strong>Schwanger</strong>e<br />

bezüglich etwaiger Schmerzen bestmöglichst<br />

betreut und behandelt werden.<br />

Muskelbremsen und das Alarmschmerzsystem<br />

des Körpers<br />

Denken Sie an ein Auto, das mit minimal angezogener<br />

Handbremse fahren soll. Es geht,<br />

das schon, doch der Verschleiß ist enorm.<br />

Im Körper ist die Bremse – die krankhafte<br />

Muskelspannung. Abnormale Kräfteverhältnisse<br />

wirken in den Gelenken. Bevor es<br />

jedoch Jahre später zum Verschleiß der Gelenke<br />

kommen kann, passiert Folgendes:<br />

Die „Körperweisheit“ ist so genial, dass sie<br />

uns mithilfe des sogenannten Alarmschmerzes<br />

warnt. Sie warnt uns vor drohender<br />

Schädigung.<br />

Mit der Therapie nach Liebscher-Bracht<br />

können über 95% der heute verbreiteten<br />

Schmerzzustände durch dieses Alarmschmerzsystem<br />

erklärt und behandelt werden.<br />

Doch wie entstehen unsere Muskelbremsen?<br />

Dies ist schnell erklärt: Einseitiges<br />

oder gar fehlendes Bewegungsverhalten<br />

erhöhen die Muskelspannungen bzw. verkümmern,<br />

das heißt verkürzen, die Muskeln<br />

und verschiedenen Gewebearten.<br />

Körpergleichgewicht = Mentalund<br />

Emotionalgleichgewicht<br />

Das Körpergleichgewicht läuft synchron mit<br />

dem Mental- und Emotionalgleichgewicht.<br />

Gerade darum ist das Lösen (auch nicht<br />

spürbarer) körperlich-muskulärer „Handbremsen“<br />

so wichtig. Ist der Muskelapparat<br />

und sämtliches Bindegewebe weitestmöglich<br />

beweglich und frei in allen Bewegungsmöglichkeiten,<br />

befindet sich der Körper in<br />

einem sogenannten „muskeldynamischen<br />

Gleichgewicht“.<br />

Die Mutter ist schmerzfrei und ihr körperlicher<br />

Energieverbrauch reduziert sich auf<br />

ein sinnvolles Maß. In der Muskulatur gespeicherte<br />

Schockerlebnisse oder Traumen<br />

sowie übersteigerter Stress werden ausgeglichen<br />

und gelöscht. In dieser Verfassung<br />

sinkt die Stressanfälligkeit enorm und die<br />

Belastungsfähigkeit steigt beträchtlich.<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 15


Geburtsvorbereitung<br />

In der Akupunkt-Massage ist seit Jahrzehnten<br />

bekannt und bewiesen, dass, wenn die<br />

Frau sich in einem idealen Muskelgleichgewicht<br />

befi ndet, die Chance groß ist, dass die<br />

Geburt innerhalb von 60-120 Minuten abgeschlossen<br />

ist.<br />

Auch ist der Verzicht auf einen energieentleerenden<br />

<strong>Leben</strong>sstil, sowie Liebe und Dankbarkeit<br />

für die kommende Seele sind wichtig<br />

für eine einfache und „leichte“ Geburt.<br />

Die <strong>Schwanger</strong>schaft –<br />

ein lebensverändernder Prozess<br />

Unterstützt und/oder initiiert wird dieser lebensverändernde<br />

Prozess idealerweise durch<br />

Bewunderung und Spüren des eigenen Körpers<br />

und des Ungeborenen. Mit dem Ungeborenen<br />

zu sprechen, ihm erfreuliche und<br />

aufbauende Musik vorzuspielen hat einen<br />

großartigen Einfl uss auf die „Mutter-Kind-<br />

Einheit“. Tägliche, zarte Selbststreichungen<br />

vom unteren Rücken abwärts und vom<br />

Damm- und Schambereich bis zum Nabel,<br />

wirken in den letzten Wochen vor der Geburt<br />

wahre Wunder, auf trockener Haut, mit<br />

APM-Creme oder auch auf der Kleidung.<br />

Das Dehnen der Gesäßmuskeln steigert die<br />

Beckenbeweglichkeit und -energie enorm.<br />

Schmerz- und Spannungstherapie<br />

Das logische Naturverständnis für die Bio-<br />

Mechanik des Bewegungsapparates ist die<br />

Einzigartigkeit im System Liebscher-Bracht.<br />

Aus diesem Grund ist oft eine dauerhafte<br />

Schmerzreduktion von 70%-100% schon<br />

mit der ersten Sitzung möglich.<br />

Im ersten Teil der Behandlung wird die<br />

Muskulatur an bestimmten Stellen punktuell<br />

gedrückt, was zu einer raschen Lösung der<br />

Spannung führt. Es folgt eine Einweisung<br />

in die kinderleichten, doch hocheffektiven<br />

„Schmerzfrei-Übungen“.<br />

Gezielte sogenannte „Engpass-Dehnungen“<br />

mit exakten Anweisungen bezüglich Dauer,<br />

Intensität und Wiederholungszahl im Ausmaß<br />

von 10-15 Minuten täglich (für die ersten<br />

Wochen) sichern eine Langzeitwirkung<br />

und führen in die aktive Eigenverantwortung.<br />

Aber in der <strong>Schwanger</strong>schaft?<br />

Selbstverständlich sind ab bestimmten<br />

<strong>Schwanger</strong>schaftsmonaten verschiedene<br />

Körperpositionen und -übungen nur an die<br />

Situation angepasst möglich. Manche Stellen<br />

sind empfi ndlicher und brauchen eine<br />

achtsame Annäherung. Es empfi ehlt sich<br />

hierbei, seiner eigenen „inneren Weisheit“<br />

zu folgen, bzw. sich auf sein eigenes Gefühl,<br />

auf die „innere Stimme“ zu verlassen, denn<br />

diese innere „Selbstheilungs- Instanz“ sendet<br />

permanent Informationen, welche Übungen<br />

auch während der <strong>Schwanger</strong>schaft möglich<br />

sind und was nicht geht.<br />

Befreien Sie sich von Schmerzen im gesamten<br />

Rücken-, Schulter-, Gesäß- und Beinbereich!<br />

Auch Kopfschmerzen können Sie<br />

gezielt und liebevoll verabschieden. Gönnen<br />

Sie sich das Erlebnis der Selbstwahrnehmung,<br />

sowie der Körper-Bewusstseinsschulung<br />

in Zwiesprache mit Ihrem neuen heranreifenden<br />

Familienschatz!<br />

Jan Pinter<br />

APM- & Schmerztherapeut,<br />

Bewegungslehrer n. LnB,<br />

Umdenk- & Intuitionstrainer<br />

1010 Wien<br />

Tel: 0699 10 82 99 25<br />

jan.pinter@gmx.at<br />

Buchtipp:<br />

Schmerzfrei Band1 Unterer Rücken<br />

Das Schmerzcode-Selbsthilfeprogramm<br />

Teegenuss<br />

HARMONIE UND FREUDE<br />

Bald Mami-Tee für alle,<br />

bei denen die Freude wächst<br />

Ein kleiner Mensch beginnt zu entstehen:<br />

Dies ist immer wieder ein kleines Wunder<br />

und Grund zur Freude! Für viele Frauen ist<br />

nun der Zeitpunkt gekommen, an dem sie<br />

tiefer in sich hineinhören und stärker auf ihren<br />

Körper und dessen Bedürfnisse achten.<br />

Für diese schöne, spannende und manchmal<br />

auch anstrengende Zeit im <strong>Leben</strong><br />

einer jeden werdenden Mutter, hat der<br />

Bio-Spezialist SONNENTOR aus dem österreichischen<br />

Waldviertel sein Bio-Bengelchen<br />

Sortiment um den Bald Mami Tee erweitert.<br />

Die harmonische Mischung aus Brennnessel,<br />

Erdbeerblättern und Schafgarbe, abgerundet<br />

durch Rosenblüten, Orangenschalen<br />

und Orangenblüten schmeckt nicht nur<br />

gut sondern unterstützt auch das seelische<br />

Wohlbefi nden. Den benötigten Frischekick<br />

bekommt die werdende Mutter dank<br />

Lemongras und Zitronenmelisse. So steht<br />

einer unbeschwerten <strong>Schwanger</strong>schaft in<br />

Harmonie mit sich und dem neuen <strong>Leben</strong><br />

nichts mehr im Wege.<br />

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Sonnenkind Baby Tee<br />

für das Liebste auf der Welt<br />

Ist der neue Erdenbürger erst einmal auf der<br />

Welt, ist die Freude groß und das <strong>Leben</strong> auf<br />

den Kopf gestellt. Liebe, Geborgenheit und<br />

Fürsorge ist das, was Eltern ihren Babys unbegrenzt<br />

mitgeben. Und die Kinder danken<br />

es mit einem strahlenden Lächeln – eben wie<br />

echte Sonnenkinder. Für alle Sonnenkinder<br />

und deren Mütter gibt es von SONNENTOR<br />

den passenden Tee: Den Sonnenkind Baby-<br />

Tee aus Fenchel, Anis, Kümmel und Zitronenmelisse.<br />

Schon in den letzten Wochen<br />

der <strong>Schwanger</strong>schaft ist diese harmonische<br />

Teemischung eine willkommene Begleitung<br />

für werdende Mütter und auch in der Stillzeit<br />

wohltuend. Schon ganz kleinen Babys<br />

schmeckt der Sonnenkind Baby-Tee und ist<br />

ein Schatz der Natur für die kommenden<br />

Monate.<br />

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16 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 17


18 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Kaiserschnitt<br />

WIE NARBEN AN KöRPER UND SEELE HEILEN KöNNEN<br />

In den letzten zwölf Jahren hat sich die Kaiserschnittrate<br />

in Österreich fast verdoppelt.<br />

Mittlerweile liegt die Kaiserschnittrate in<br />

Wien bei 30%. Die WHO dagegen empfiehlt<br />

eine Kaiserschnittrate, die 15% nicht übersteigt.<br />

Mit gutem Grund: Der Kaiserschnitt<br />

ist zwar sicherlich in einigen Fällen eine<br />

lebensrettende Maßnahme, ist und bleibt<br />

jedoch ein schwerwiegender, operativer Eingriff,<br />

der nicht nur Spuren am Körper einer<br />

Frau hinterlässt, sondern manchmal auch an<br />

deren Seele.<br />

Prävention<br />

Es gibt einige Möglichkeiten, wie jede Frau<br />

selbst die Wahrscheinlichkeit für einen Kaiserschnitt<br />

verringern kann:<br />

Das Vertrauen in die eigene Kraft<br />

Wenn Sie in einem Spital entbinden wollen,<br />

erkundigen Sie sich nach den genauen Zahlen<br />

der Kaiserschnittraten. Allein in Wien<br />

variieren die Kaiserschnittraten in den Spi-<br />

tälern zwischen 18 und mehr als 50%! Die<br />

Kaiserschnittrate des Hauses gibt einen Hinweis<br />

auf die Spitalsphilosophie. Neben der<br />

Spitalsgeburt gibt es auch die Möglichkeit<br />

einer Hausgeburt oder Geburt im Geburtshaus.<br />

Hausgeburten sind in Österreich noch<br />

immer etwas „Exotisches“, in anderen Ländern,<br />

wie der Niederlande, eine „normale“<br />

Form der Geburt.<br />

Der Geburtsort sollte ein Umfeld bieten,<br />

in dem Sie möglichst selbstbestimmt nach<br />

der eigenen Intuition handeln können.<br />

Medikamentöse Interventionen, Zeitdruck<br />

und übertriebener Einsatz an technischen<br />

Geräten sind für ein solches Umfeld oft<br />

nicht zuträglich.<br />

Die Geburtsbegleitung<br />

Leisten Sie sich eine eigene Hebamme, wenn<br />

es für Sie möglich ist. Kontinuierliche Hebammenbetreuung<br />

während der Geburt und<br />

auch in der <strong>Schwanger</strong>schaft senkt die Wahrscheinlichkeit<br />

einer Kaiserschnittgeburt.<br />

Eine zweite Meinung<br />

Wenn Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin zu<br />

einem Kaiserschnitt rät, holen Sie sich mindestens<br />

eine zweite Meinung ein, denn es<br />

gibt nur wenige „absolute Indikationen“,<br />

also Gründe, die einen Kaiserschnitt unbedingt<br />

notwendig machen. Der Großteil der<br />

Indikationen ist relativ und der Kaiserschnitt<br />

oft nicht die optimale Geburtsform. Nützen<br />

Sie das Informationsangebot von Hebammenpraxen<br />

oder Zentren.<br />

Nach einem Kaiserschnitt<br />

“Einmal Kaiserschnitt – immer Kaiserschnitt“<br />

ist längst überholt. Jede Geburt ist<br />

einzigartig und auch wenn es beim ersten<br />

Mal ein Kaiserschnitt geworden ist, kann die<br />

zweite Geburt ganz anders verlaufen. Es gibt<br />

einige Spitäler, die vaginaler Geburt nach<br />

Kaiserschnitt offen gegenüber stehen und<br />

Sie unterstützen werden. Gerade wenn Sie<br />

nach einem Kaiserschnitt eine vaginale Geburt<br />

anstreben ist es wichtig, sich mit dem<br />

ersten Geburtserlebnis vorher auseinander<br />

zu setzen.<br />

Wenn ein Kaiserschnitt notwendig ist<br />

Wenn Sie per Kaiserschnitt entbinden wer-<br />

den, können Sie einige Vorkehrungen treffen,<br />

sich selbst und Ihr Kind möglichst gut<br />

auf die Geburt und die Zeit danach vorzubereiten:<br />

Warten Sie möglichst lange zum<br />

errechneten Geburtstermin zu, um die ungünstigen<br />

Auswirkungen einer Frühgeburt<br />

für Ihr Kind zu vermeiden. Erkundigen Sie<br />

sich auch im Spital, ob bonding nach der<br />

Geburt unterstützt wird.<br />

Die Narbe: Der Körper als Spiegel der Seele<br />

Jede Narbe ist so unterschiedlich wie die<br />

Frau, die sie trägt. Manche Narben sind<br />

klein, zart und kaum sichtbar, andere auch<br />

nach Jahren noch groß, rötlich, breit oder<br />

auffällig.<br />

Viele Frauen berichten über Sensibilitätsstörungen,<br />

Taubheitsgefühl, Wundheilungsstörungen<br />

oder Schmerzen im Narbenbereich.<br />

Das Nervengewebe braucht ungefähr<br />

zehn Monate bis es wieder zusammengewachsen<br />

ist. Wie sich die Narbe anfühlt, kann<br />

auch manchmal ein Hinweis darauf sein, wie<br />

gut der Kaiserschnitt bereits aufgearbeitet<br />

werden konnte. Fehlt diese Aufarbeitung<br />

noch, fällt es der Frau auch manchmal sehr<br />

schwer, die Narbe zu akzeptieren und als Teil<br />

der eigenen Geschichte zu sehen.<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 19


20 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Was Sie tun können: Schenken Sie Ihrer<br />

Narbe Aufmerksamkeit, Zuwendung und<br />

vor Allem auch Zeit. Beziehen Sie die Narbe<br />

in die Körperpflege mit ein, auch wenn es<br />

Sie einiges an Überwindung kostet. Hilfreich<br />

kann es auch nach einiger Zeit sein,<br />

die Narbe entstören zu lassen. Meist ist nach<br />

wenigen Behandlungen schon ein deutlicher<br />

Fortschritt spürbar.<br />

Aufarbeitung:<br />

Gemeinsam die Wunden heilen<br />

Wie schmerzhaft eine Kaiserschnittgeburt,<br />

sowohl körperlich als auch psychisch von<br />

einer Frau erlebt wird, hängt von vielen unterschiedlichen<br />

Faktoren ab.<br />

War es ein geplanter, ungeplanter oder<br />

gar ein Not-Kaiserschnitt? Welche Wünsche<br />

hatte die Frau in Bezug auf die Geburt, in<br />

welcher <strong>Leben</strong>ssituation befindet sie sich<br />

und was waren die genauen Umstände der<br />

Kaiserschnittgeburt?<br />

Entscheidend ist oft, ob die Frau mitbestimmen<br />

durfte, oder ob der Kaiserschnitt<br />

über sie hinweg entschieden wurde. Hat sie<br />

sich ausgeliefert gefühlt, hat sie das Gefühl<br />

der Kontrolle erlebt und wie liebevoll wurde<br />

sie während der Geburt betreut? Ein unsensibler<br />

Umgang wirkt doppelt verletzend, weil<br />

die Frau in dieser Situation – nackt, rasiert<br />

und möglicherweise schon am OP-Tisch<br />

fixiert, völlig ungeschützt und verletzlich ist.<br />

Manchmal werden Frauen auch in diesem<br />

Moment an eine bereits vergangene traumatische<br />

Situation aus ihrem <strong>Leben</strong> erinnert –<br />

einen Moment in dem sie Gewalt, „ausgeliefert<br />

sein“ oder Fremdbestimmung erlebt<br />

haben. Die alte Erfahrung vermischt sich<br />

nun mit der Neuen und wirkt dadurch noch<br />

stärker verletzend.<br />

Der Kaiserschnitt und seine Folgen<br />

Leider wird der Kaiserschnitt noch immer<br />

als sanfte und sichere Form der Geburt<br />

verkauft, Promi-Mütter lächeln einige Tage<br />

danach perfekt geschminkt aus den Hochglanz-Magazinen<br />

und die schmerzvolle Seite<br />

dieser Geburt wird tabuisiert und bagatellisiert.<br />

„Hauptsache das Kind ist gesund“,<br />

wird der Frau signalisiert, und es beginnt<br />

eine Zeit, in der Mütter ihr eigene Bedürfnisse<br />

völlig zurückstellen. Im Hindergrund<br />

geben sie sich gleichzeitig aber oft selbst die<br />

Schuld, keine „richtige Geburt“ geschafft zu<br />

haben. Enttäuschung, Versagensgefühle und<br />

Traurigkeit können sehr quälend werden.<br />

Oft treten Beziehungsschwierigkeiten zum<br />

Kind oder Beziehungsprobleme in der Partnerschaft<br />

hinzu.<br />

Ich empfehle jeder Kaiserschnittfrau, die das<br />

Gefühl hat, durch ihre Geburt belastet zu<br />

sein, sich eine Möglichkeit der Aufarbeitung<br />

zu suchen.<br />

Sehr heilsam können Kleingruppen sein,<br />

in denen sich Kaiserschnittmütter gegenseitig<br />

ihre Geschichte erzählen und sich verstanden<br />

fühlen, die Möglichkeit bekommen,<br />

die Geburt neu zu begreifen und vielleicht<br />

auch positive Momente darin zu finden. Der<br />

Kaiserschnitt, auch wenn er noch so ungewollt<br />

war, kann dadurch als Chance genützt<br />

werden. Denn: Ein aufgearbeitetes Kaiserschnitterlebnis<br />

bietet wie jede andere <strong>Leben</strong>skrise<br />

ebenfalls die Möglichkeit, dadurch<br />

zu wachsen und gestärkt daraus hervorzutreten.<br />

Sehr gerne lade ich Sie zu meinem<br />

nächsten Seminar vom 2.12. - 4.12.2011<br />

in Neulengbach ein. Mehr Infos dazu unter:<br />

www.nach-dem-kaiserschnitt.at.<br />

Mag. Judith Raunig<br />

Psychologin, Outdoortrainerin<br />

Missindorfstraße 9/15<br />

1140 Wien<br />

Tel: 06991 945 30 10<br />

judithraunig@hotmail.com<br />

www.nach-dem-kaiserschnitt.at


Behutsam<br />

„Ihre Gesundheit und die Ihres Kindes<br />

ist ein wervolles Gut.“<br />

22 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Gestationsdiabetes<br />

GLUCOSE-TOLERANZSTöRUNG WäHREND DER<br />

SCHWANGERSCHAFT<br />

<strong>Schwanger</strong>schaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes<br />

oder Typ-4-Diabetes genannt, wird<br />

defi niert als erstmals in der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

aufgetretene Glucose-Toleranzstörung. Glucose<br />

ist die medizinische Bezeichnung für<br />

Blutzucker! Es ist deswegen wichtig, einen<br />

vorbestehenden Diabetes Typ 1 oder 2 vor<br />

der <strong>Schwanger</strong>schaft zu diagnostizieren.<br />

Auch ein neu aufgetretener Diabetes Typ 1<br />

oder 2 in der <strong>Schwanger</strong>schaft muss ausgeschlossen<br />

werden, wobei dies sehr selten<br />

ist. 90% aller erstmals manifesten Diabeteserkrankungen<br />

in der <strong>Schwanger</strong>schaft sind<br />

dem Gestationsdiabetes zuzuschreiben.<br />

Ursachen<br />

Aufgrund der gesteigerten Aktivität der<br />

Hormone Prolaktin, Progesteron, Humanes<br />

Plazentalaktogen (hPL), plazentarem<br />

Wachstumshormon und Kortisol entsteht<br />

in der <strong>Schwanger</strong>schaft eine „diabetogene<br />

Stoffwechsellage“. Dadurch ist die Glukose-<br />

konzentration gesteigert, was aber meistens<br />

durch die auch gesteigerte Insulinausschüttung<br />

und dem transplazentaren Glukosetransport<br />

zum Fetus reguliert wird. Kann<br />

diese Balance nicht mehr hergestellt werden,<br />

indem das Pankreas nicht mehr mit<br />

der Insulinproduktion nachkommt, so kann,<br />

meistens im 2. Trimenon, ein Gestationsdiabetes<br />

entstehen.<br />

Komplikationen<br />

<strong>Schwanger</strong>e mit Gestationsdiabetes entwickeln<br />

eher wiederkehrende Harnwegsinfekte.<br />

Auch das Risiko einer Präeklampsie (Hypertonie<br />

und Proteinurie mit/ohne Ödeme)<br />

und dadurch auch einer Eklampsie (tonisch,<br />

klonische Krämpfe,) sind erhöht.<br />

Besonders von der diabetischen Stoffwechsellage<br />

betroffen ist der Fetus (Fetopathia<br />

diabetica), Fehlbildungen des Kindes<br />

sind 3fach erhöht. Diese treten nicht nur in<br />

der Embryonalphase auf, sondern können<br />

auch in der Fetalphase manifest werden,<br />

und es sind besonders das Herz, die Niere<br />

und die Wirbelsäule betroffen. Hervorzuheben<br />

ist das kaudale Regressionssyndrom,<br />

welches selten, aber vor allem bei<br />

dem Vorhandensein eines Diabetes in der<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft vorkommt. Hier kommt<br />

es zu einer Minderentwicklung der unteren<br />

Wirbelsäule, des Beckens und der Beine.<br />

Begleitend dazu treten oft eine Analatresie<br />

und Nierenagenesie auf.<br />

Durch das erhöhte Glukoseangebot werden<br />

beim Fetus direkt auch Wachstumshormone<br />

und Insulinausschüttung stimuliert, welches<br />

beim Fetus zu einer typischen fetalen Makrosomie<br />

(großer Fetus; Geburtsgewicht ><br />

4000g) führt. Dadurch kann es bei den Müttern<br />

zu Geburtskomplikationen führen.<br />

Organsysteme des Fetus entwickeln sich<br />

durch eine diabetische Stoffwechsellage<br />

langsamer. Hiervon betroffen sind vor allem<br />

Leber und Lunge, was bei Geburt beim<br />

Neugeborenen zu einer ausgeprägten Gelbsucht<br />

(Hyperbilirubinämie) oder zu Atembeschwerden,<br />

beziehungsweise Atemnotsyndrom<br />

führen kann. In schweren Fällen<br />

kann dies sogar zum intrauterinen Fruchttod<br />

führen. Der intrauterine Fruchttod wird bei<br />

bis zu 28% der Fälle einer undetektierten<br />

oder unbehandelten diabetischen Stoffwechsellage<br />

zugeschrieben.<br />

Es kann sich auch durch eine erhöhte Harnproduktion<br />

des Fetus ein Polyhydramnion<br />

(Fruchtwasserüberschuss) bilden, welches<br />

wiederum zu Komplikationen wie vorzeitige<br />

Wehentätigkeit, eine Einstellungsanomalie<br />

(z.B. Querlage des Fetus), einer primären<br />

Wehenschwäche und einer postpartalen<br />

Atonie führen kann. Letztlich ist das Risiko<br />

einer Frühgeburt durch Gestationsdiabetes<br />

mit ca. 56% deutlich erhöht.<br />

Symptome<br />

Die klinischen Symptome beim Gestationsdiabetes<br />

fehlen oft. <strong>Schwanger</strong>e sind meist<br />

ohne Symptome und es fehlen auch oft<br />

der typisch vermehrte Harndrang und das<br />

gesteigerte Durstgefühl, wie man es sonst<br />

bei einer Erstmanifestation eines Diabetes<br />

Mellitus Typ 1 kennt. Generelle Komplikationen<br />

eines Diabetes sind Gefäßwandveränderungen,<br />

sowohl der kleinen als auch<br />

der großen Gefäße, Netzhautschädigungen,<br />

Nervenschädigungen, Infektanfälligkeit und<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 23


24 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Magen- und Nierenschäden. Diese treten<br />

aber eher bei einem schon bestehendem<br />

Diabetes Mellitus auf.<br />

Diagnostik<br />

Die Screeninguntersuchung mittels Harnstreifen<br />

auf Glukose im Urin sollte zwar<br />

immer gemacht werden, ist aber in der<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft und besonders in der zweiten<br />

<strong>Schwanger</strong>schaftshälfte relativ unspezifi<br />

sch, da die Niere generell in dieser Zeit<br />

mehr Glukose ausscheidet. Deshalb ist damit<br />

zu rechnen, dass die Glukosewerte im Harn<br />

oft falsch positiv sind. Trotzdem sollte bei<br />

Nachweis einer Glukosurie immer ein oraler<br />

Glukosetoleranztest (OGTT) durchgeführt<br />

werden. Die HbA1c Untersuchung ist wenig<br />

sinnvoll und dem OGTT unterlegen. Zum<br />

Nachweis einer diabetischen Stoffwechsellage<br />

in der 24-28. SSW kann ein 50g Glukose<br />

Belastungstest gemacht werden. Hier wird<br />

nachdem die Patientin 50g Glukose zu sich<br />

nimmt der Blutglukosespiegel aus venösem<br />

oder Kapillarblut bestimmt. Ist dieser Test<br />

pathologisch (>140 mg/dl Glukose) sollte<br />

ein kompletter oraler Glukosetoleranztest<br />

gemacht werden. Hier wird der Nüchternblutzucker<br />

bestimmt, und danach muss die<br />

<strong>Schwanger</strong>e 75g Glukose trinken. Danach<br />

wird nach einer Stunde und nach zwei<br />

Stunden der Blutglukosespiegel bestimmt.<br />

Der Nüchternblutglukosewert sollte unter<br />

90mg/dl liegen, der 1-Stundenwert unter<br />

180mg/dl und der 2-Stundenwert unter<br />

155mg/dl. Ist der OGTT positiv, sollte ein<br />

Blutzuckertagesprofi l erhoben werden.<br />

Therapie<br />

Die Hauptstrategie, um den Gestationsdiabetes<br />

in den Griff zu bekommen, ist Diät zu<br />

halten. Hierbei wird die tägliche Kalorienzufuhr<br />

auf 30kcal/Kg Körpergewicht reduziert.<br />

Zusammengestellt sollten die Mahlzeiten<br />

aus 30-40% Kohlenhydraten, 30% Fett<br />

und 20-30% Proteinen werden. Die Mahlzeiten<br />

sollten klein sein und öfters über den<br />

Tag verteilt werden, und ein Bewegungsprogramm<br />

sollte erstellt werden. Hiermit wird<br />

der Blutzuckerspiegel meist schon genug<br />

gesenkt. Sollte dies nicht der Fall sein, muss<br />

mit einer Insulintherapie begonnen werden,<br />

dies ist jedoch bei Patientinnen mit Gestationsdiabetes<br />

selten erforderlich, sondern<br />

hauptsächlich bei <strong>Schwanger</strong>en mit schon<br />

bekanntem Typ-1-Diabetes.<br />

Aufgrund der genannten Komplikationen<br />

für <strong>Schwanger</strong>e und ihr Ungeborenes<br />

ist es nunmehr verpfl ichtend, zwischen der<br />

25. und 28. <strong>Schwanger</strong>schaftswoche im<br />

Rahmen des Mutter-Kind-Passes einen oralen<br />

Gluckosetoleranztest zu machen.<br />

Dr. Christine Jahn<br />

Mutter zweier Töchter<br />

Fachärztin fü r Kinder- und<br />

Jugendheilkunde<br />

dr.jahn@powerkids.at<br />

www.powerkids.at


Respiratory Syncytial Virus<br />

SCHÜTZEN SIE IHR BABY<br />

Nichts ist für Eltern so wichtig wie die Gesundheit<br />

ihres Kindes. Das Baby so einkleiden,<br />

dass ihm Wind und Wetter nichts anhaben<br />

können. Auf sicheres Spielzeug und Bett achten.<br />

Einen <strong>Leben</strong>sraum zu schaffen, der vor<br />

ertrinken, Stürzen, Verbrennungen, Ansteckungen,<br />

Elektrizität und anderen Gefahren<br />

schützt. Kindersitze im Auto zu installieren.<br />

Regelmäßige Besuche beim Kinderarzt einzuplanen<br />

und das Kind impfen zu lassen. Babys,<br />

besonders Frühgeborene haben darüber<br />

hinaus mit einigen anderen Problemen zu<br />

kämpfen, die berücksichtigt werden müssen.<br />

Weitverbreiteter Krankheitserreger<br />

Das Respiratory Syncytial Virus (Abkürzung<br />

hRSV, für Humanes RSV) ist ein gefährlicher<br />

Krankheitserreger mit weiter Verbreitung,<br />

der vor allem bei Kleinstkindern,<br />

aber auch bei Erwachsenen schwere Erkrankungen<br />

der unteren Atemwege hervorrufen<br />

kann. Beinahe 100% aller Kinder machen<br />

zumindest eine RSV - Infektion bis zum Ende<br />

des zweiten <strong>Leben</strong>sjahres durch.<br />

Es wird meist über Schmierinfektionen,<br />

selten über Tröpfcheninfektion, übertragen,<br />

Aerosol (Niesen und Husten) ist zu vernachlässigen<br />

- Infektion übertragen und verursacht<br />

typische Symptome im oberen Atemwegtrakt<br />

wie Schnupfen, Husten, akute Bronchiolitis.<br />

Die Mittelohrentzündung ist eine Komplika-<br />

tion und kein direktes Symptom. Auch nach<br />

einer Erkrankung kann es immer wieder zu<br />

weiteren Ansteckungen kommen, das Virus<br />

erzeugt also keine langanhaltende Immunität.<br />

Die Erkrankung tritt vorzugsweise in den Monaten<br />

Oktober bis April auf.<br />

Symptome ähneln einer normalen Erkältung:<br />

Rinnende Nase<br />

Erhöhte Temperatur<br />

Bei Säuglingen Trinkschwäche<br />

Nach drei bis fünf Tagen kann sich der Ver-<br />

Lauf der Erkrankung plötzlich erheblich<br />

verschlechtern, da sich das Virus auf die<br />

Unteren Atemwege auszubreiten beginnt.<br />

Folgende Erscheinungen können<br />

hinzukommen:<br />

Husten<br />

Atemschwierigkeiten<br />

Erhöhte Atemfrequenz, Giemen (Pfeiffendes<br />

Atemgeräusch)<br />

Röcheln<br />

Schützen Sie Ihr Kind<br />

Besonders gefährlich ist der Virus für Frühgeborene,<br />

da diese ohne natürliche RSV<br />

Antikörper zur Welt kommen. Dieser wird<br />

nämlich erst in der 35. <strong>Schwanger</strong>schaftswoche<br />

von der Mutter gebildet und über<br />

die Plazenta weitergegeben. Frühgeborene<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 27


28 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

kommen also ohne ausreichende Antikörperspiegel<br />

zur Welt. Ebenso ist das Immunsystem<br />

bei Frühgeborenen noch nicht<br />

vollständig ausgereift. So ist das immunologische<br />

Gedächtnis auch noch nicht voll<br />

funktionsfähig. Obendrein sind die Lungen<br />

früh geborener Säuglinge noch sehr klein<br />

und noch nicht in vollem Umfang funktionstüchtig.<br />

Besonders gefährdet sind<br />

neben Frühchen auch noch Kinder mit angeborenen<br />

Herz-Lungenerkrankungen und<br />

Kinder mit angeborenen Immunsystemdefi -<br />

ziten. Kinder mit angeborenen Herzfehlern<br />

haben prinzipiell eine eingeschränkte Herz-<br />

Lungen-Funktion. Eine Erkrankung der unteren<br />

Atemwege kann zusätzliche Komplikationen<br />

hervorrufen. Im schlimmsten Fall<br />

kann es zu Komplikationen kommen, die<br />

einen stationären Aufenthalt im Krankenhaus<br />

mit intensivmedizinischer Betreuung<br />

erfordern. Die genannten Risikogruppen<br />

decken sich mit jenen, für die die österreichische<br />

Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde<br />

eine Empfehlung für die passive<br />

Immunisierung ausspricht.<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

Für eine RSV Erkrankung gibt es keine Therapie,<br />

es kann lediglich eine symptomatische Behandlung<br />

erfolgen. Ribavirin wird aufgrund der<br />

bekannten Nebenwirkungen nicht verwendet.<br />

Die symptomatische Behandlung gliedert sich<br />

in folgende Maßnahmen:<br />

Krankenhausaufnahme<br />

Zusätzliche Verabreichung von Sauerstoff<br />

Medikamente zur Erweiterung der Bronchien<br />

Mechanische Beatmung<br />

Intravenöser Tropf<br />

Die Behandlungsdauer richtet sich nach der<br />

Schwere der Infektionserkrankung, kann<br />

aber einige Wochen anhalten.<br />

Beugen Sie vor<br />

Da es derzeit noch keine gesicherte Be-<br />

handlung gegen die Infektion gibt, ist die<br />

Vorsorge der beste Weg eine Erkrankung zu<br />

verhindern. Eine große Bedeutung für Risikokinder<br />

hat die Verabreichung des Antikörpers<br />

Palivizumab, der vor RS Viren schützt.<br />

Antikörper sind die Antwort des Immunsystems<br />

nach dem Eindringen von Erregern wie<br />

zum Beispiel Bakterien oder Viren in den<br />

menschlichen Organismus. Durch die Bildung<br />

von Antikörpern kann sich der Körper<br />

gegen körperfremde eindringende Erreger,<br />

die auch Antigene genannt werden, schützen.<br />

Wenn ein gesunder Mensch einmal<br />

Antikörper gegen ein eindringendes Antigen<br />

gebildet hat, so verläuft eine spätere Konfrontation<br />

mit dem gleichen Antigen rascher und<br />

manchmal auch milder, weil der Organismus<br />

auf schon gebildete Antikörper zurückgreifen<br />

kann. Man spricht in diesem Fall von<br />

einem immunologischen Gedächtnis.<br />

Prinzipiell werden zwei Arten der<br />

Immunisierung unterschieden<br />

Aktive Immunisierung<br />

Dem Organismus wird eine abgeschwächte<br />

Form des Antigens zugeführt, um eine körpereigene<br />

Antikörperbildung auszulösen.<br />

Passive Immunisierung<br />

Dem Organismus wird der entsprechende<br />

Antikörper direkt zugeführt.<br />

Um vor einer Infektion geschützt zu sein,<br />

benötigt man eine bestimmte Konzentration<br />

von Antikörpern im Blut. Aus Kostengründen<br />

ist diese Antikörpertherapie tatsächlich<br />

nur speziellen Risikofällen vorbehalten. Sie<br />

erzeugt einen Schutz, der vier Wochen anhält,<br />

daher muss sie in den schon genannten<br />

Monaten regelmäßig wiederholt werden.<br />

Die Anzahl der Verabreichungen hängt von<br />

der Zeitspanne ab, die das Baby während der<br />

RSV Saison zuhause verbringt und beläuft<br />

sich üblicherweise auf ein bis fünf Injektionen<br />

pro Jahr. Sie werden vom Kinderarzt in sei-<br />

ner Ordination verabreicht. Im Gegensatz zu<br />

einer herkömmlichen Impfung, bei der das<br />

Immunsystem des Kindes stimuliert wird eigene<br />

Antikörper zu produzieren, handelt es<br />

sich bei dieser passiven Immunisierung wie<br />

gesagt um bereits fertige Antikörper mittels<br />

derer das Kind Krankheitserreger abwehren<br />

kann. Sie ist der beste Schutz für das Baby,<br />

um eine Infektion der unteren Atemwege<br />

mit dem RSV zu verhindern und verringert<br />

das Risiko einer Krankenhauseinweisung um<br />

mehr als die Hälfte.<br />

Weitere Schutzmaßnahmen<br />

Es gibt einige Hygieneempfehlungen, durch<br />

die das Risiko einer Erkrankung wesentlich<br />

abgemildert werden kann:<br />

Verrauchte Räume meiden<br />

Regelmäßiges Händewaschen, auf Sauberkeit<br />

achten.<br />

Gebrauchte Papiertaschentücher immer<br />

gleich entsorgen.<br />

Kleine Geschwister sollten nicht im<br />

gleichen Zimmer wie das Neugeborene<br />

schlafen.<br />

Risikokinder sollten möglichst nicht vor<br />

dem dritten Geburtstag in eine Kinderkrippe<br />

gegeben werden, zumindest sollte<br />

man den zweiten Geburtstag abwarten.<br />

Erkältete Besucher sollten gebeten werden<br />

ihren Besuch zu verschieben.<br />

Menschenansammlungen während der<br />

RSV-Monate sollten so gut wie möglich<br />

umgangen werden.<br />

Wichtig ist eine genaue Einhaltung der ärztlichen<br />

Impftermine, damit keine Lücken im<br />

Impfschutz entstehen.<br />

Mag. pharm. Dr. Irene Promussas<br />

Mutter zweier Kinder,<br />

drei Stiefkinder<br />

Obfrau der lobby4kids - Kinderlobby<br />

ireneprom@yahoo.com<br />

www.lobby4kids.at


Verst ändnis<br />

„Zeit, Geduld und Liebe,<br />

statt Gewalt und Hiebe.“<br />

30 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Blähungen – Koliken<br />

BAUCHSCHMERZEN BEI NEUGEBORENEN<br />

Jeder hat schon davon gehört und viele Ratschläge<br />

wurden und werden an die Eltern<br />

weitergegeben, wenn es um Bauchschmerzen<br />

bei Neugeborenen geht. Wer hat noch<br />

nicht von den „Dreimonatskoliken“ gehört?<br />

Eine Bezeichnung, die nunmehr als veraltet<br />

gilt und jetzt als „Regulationsstörung“ bezeichnet<br />

wird.<br />

Tatsache ist, dass ca. 80% der Babys in den<br />

ersten drei Monaten unter starken Blähungen<br />

in Verbindung mit Bauchschmerzen<br />

leiden. Diese sind zwar in der Regel ungefährliche<br />

Blähungen, aber bei ca. 15%<br />

kann es durchaus zu sehr starken Krämpfen<br />

(Koliken) kommen, die sehr schmerzhaft<br />

sind. Warum Burschen häufi ger als Mädchen<br />

betroffen sind, ist nicht geklärt.<br />

Es mag nicht besonders beruhigend klingen<br />

für „frisch gebackene Eltern“, wenn man<br />

darauf verweist, dass die Blähungen im Alter<br />

von etwa neun Monaten bei bis zu 90% der<br />

Babys verschwunden sind. In der Regel beginnen<br />

die Blähungen in den ersten Wochen<br />

nach der Geburt und lassen meist bereits im<br />

Alter von drei Monaten deutlich nach.<br />

Schreiattacken<br />

Tageszeitlich ist es eher typisch, dass die<br />

Unruhe und damit dann meist auch ein<br />

vermehrtes Schreien ab der Mittagszeit<br />

verstärkt beginnt, sich im Laufe des Nachmittags<br />

deutlich steigert und insbesondere<br />

am Abend dann am stärksten ist. Typisch<br />

ist auch, dass das Baby häufi g zur gleichen<br />

Tageszeit die Schreiattacken mit oft deutlich<br />

geblähtem Bauch hat. Die Attacken können<br />

von ein paar Minuten bis zu einigen Stunden<br />

dauern. Der Bauch ist aufgetrieben und gebläht,<br />

dies ist vor allem Folge des Luftschluckens<br />

während des Schreiens. Die Kleinen<br />

lassen sich während dieser Schreiattacken<br />

schwer beruhigen und haben dabei oft einen<br />

hochroten Kopf.<br />

Medizinisch sind die genauen Ursachen für<br />

diese Episoden noch nicht genau geklärt.<br />

Auf jeden Fall ist es aber zu empfehlen, dass<br />

bei anhaltenden Blähungen immer ein Kinderarzt<br />

aufgesucht werden soll, um andere<br />

Krankheiten, wie z.B. eingeklemmter Leistenbruch,<br />

auszuschließen.<br />

Was sind die möglichen<br />

Ursachen?<br />

Da die Krämpfe verstärkt am Abend auftreten,<br />

mag die mögliche Ursache auch eine<br />

Folge einer möglichen Überreizung sein und<br />

auf eine Art von Stress hindeuten.<br />

Schwedische Forscher konnten nachweisen,<br />

dass die erhöhte Produktion des Hormons<br />

Motilium, das zu viele Darmbewegungen<br />

zur Folge hat, Ursache der Krämpfe<br />

sein kann.<br />

Könnte eventuell doch die durch das<br />

Schreien verschluckte Luft Schuld sein und<br />

die Blähungen in Gang setzten? Dies wird<br />

aber als unwahrscheinlich angesehen, weil<br />

Abdomen - Ultraschall -Untersuchungen gezeigt<br />

haben, dass bei „Kolikbabys“ nicht<br />

mehr Darmgas vorhanden ist. Auch gasreduzierende<br />

Medikamente haben eine eher<br />

bescheidene Wirkung.<br />

Man kann nicht ausschließen, dass die<br />

Bauchkrämpfe erst Folge des Schreiens und<br />

der damit verbundenen Aufregung entstehen!<br />

„Milchunverträglichkeiten“ bzw. „Allergien“<br />

werden auch immer wieder als Ursache<br />

für verstärkte Blähungen und Koliken genannt.<br />

Stimmt vielleicht in ganz seltenen Fällen,<br />

aber bei diesen Krankheiten kommt es<br />

dann auch immer zu anderen Symptomen<br />

wie Durchfall, teilweise mit Blutaufl agerungen<br />

oder auch zu mangelnder Gewichtszunahme.<br />

Ist die Nahrung schuld? Eher nicht,<br />

und es gibt dafür auch keine wissenschaftlichen<br />

Beweise. Tatsache ist, dass sowohl<br />

gestillte, als auch nichtgestillte Babys gleich<br />

häufi g an Blähungen und Koliken leiden.<br />

Auch eine Lactoseintoleranz ist so selten,<br />

dass sie als generelle Erklärung nicht angesehen<br />

werden kann.<br />

Sind die „Koliken“ vielleicht mehr als nur<br />

ein verzögerter Reifungsprozess des Darmes<br />

mit den dadurch so intensiven Blähungen?<br />

Es gibt Hinweise, dass die Ursache sehr<br />

wohl auch bei einem verzögerten Reifungsprozess<br />

in der Eltern-Kind-Beziehung liegen<br />

mag. Man konnte nachweisen, das Säug-<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 31


32 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

linge in sogenannten „Naturvölkern“, wo<br />

Frauen die Säuglinge länger als drei Stunden<br />

am Tag im Tragetuch am Körper tragen, seltener<br />

schreien!<br />

Was tun?<br />

Bei anhaltenden Schreiattacken mit prallem<br />

Bäuchlein ist immer zuerst zu klären, ob<br />

nichts Schlimmes dahinter steckt.<br />

Alarmzeichen:<br />

Blut in der Windel<br />

Wenn das Baby nicht gedeiht oder den<br />

Rest des Tages nicht gut trinkt<br />

Erbricht das Baby immer wieder<br />

Wirkt es apathisch, blass und lustlos<br />

Schmerzhaft schrilles Schreien, das länger<br />

als eine Stunde andauert<br />

In diesen Fällen gleich den Kinderarzt aufsuchen!<br />

Was tun, wenn Krankheiten ausgeschlossen<br />

wurden?<br />

Beruhigungsstrategien:<br />

Trinken? Jedes Kind wird rasch ruhig,<br />

wenn es gierig an der Brust saugt. Aber<br />

man merkt rasch, dass das gierige Trinken<br />

oft wie ein Versuch der Entspannung<br />

ist, und dass es danach oft immer<br />

wieder verstärkt zu Unruhe und Aufregung<br />

führt. Hier hilft sicherlich mehr,<br />

einen Schnuller oder ein Fläschchen in<br />

der Nähe. Oft wirken auch kleine Mengen<br />

von lauwarmen Fencheltee sehr gut.<br />

Ablenkung: Ruhige Ablenkung tut den<br />

meisten Babys gut: Im Arm gehalten<br />

werden oder das Baby eng an den Körper<br />

gehalten auf und ab schaukeln.<br />

Tragetuch: Baby im Tragetuch auf dem<br />

Rücken. Es kann ohne Mühe geschaukelt<br />

werden und man selbst hat die<br />

Hände frei, um noch etwas daneben zu<br />

machen. Das „Auf-den-Rücken-binden“<br />

sollte man sich von erfahrenen Hebammen<br />

oder Müttern mit Erfahrung zeigen<br />

lassen.<br />

Einreibung: Bauch einreiben mit Fenchelöl<br />

wird von manchen Babys sehr<br />

geliebt.<br />

Babymassage: Reiben Sie den Bauch<br />

des Babys um den Bauchnabel herum<br />

im Uhrzeigersinn. Streichen Sie den<br />

Bauch des Babys mit beiden Handfl ächen<br />

im Wechsel vom Nabel nach unten<br />

aus. Hilft besonders bei Blähungen.<br />

Man kann als Unterstützung der Massage<br />

eine verdauungsfördernde Massagecreme<br />

wie z.B. Bäuchlein-Salbe Babynos<br />

anwenden.<br />

Ernährung der stillenden Mutter: Blähende<br />

Nahrungsmittel sollten gemieden<br />

werden, aber, trotz vieler guter Ratschläge,<br />

es ist immer nur einen Versuch<br />

wert. Vielleicht macht es Sinn, auf Zwiebel,<br />

Bohnen oder Kraut zu verzichten.<br />

Wissenschaftliche Beweise, dass solche<br />

Nahrungsumstellungen etwas bringen,<br />

sind leider bis heute nicht vorhanden.<br />

Das Stillen verändern: Ratschläge, die<br />

Stillzeit auf nicht länger als 20 Minuten<br />

auszudehnen, oder die ersten 30<br />

Gramm abzupumpen, damit die Milch<br />

nicht in den Mund des Babys schießt,<br />

kann bei einzelnen Babys tatsächlich<br />

eine Verbesserung bewirken, aber weit<br />

häufi ger hilft es nicht viel und bringt nur<br />

zusätzliche Anspannung und Stress für<br />

Mutter und Kind!<br />

Medikamente: Es werden eine Reihe<br />

von Medikamenten angeboten, die ausprobiert<br />

werden können: Sab simplex,<br />

Kümmelzäpfchen, homöopathische Medikamente…<br />

Flaschenkinder: Bei Babys mit Flaschennahrung<br />

sollte man darauf achten, dass<br />

man nach Aufkochen des Wassers dies<br />

etwas abkühlen lässt, bevor das Milchpulver<br />

eingerührt wird – reduziert Blähungen.<br />

Rhythmen: Manche Kolik- und Blähungskinder<br />

können durch Musikrhythmen<br />

oder durch andere monotone<br />

Rhythmen, etwa wie Staubsauger anstellen<br />

oder mit dem Auto fahren oder in<br />

frischer Luft spazieren gehen beruhigt<br />

werden! Oder singen Sie, auch das hat<br />

sich bewährt und hilft auch Müttern, den<br />

Stress abzubauen!<br />

Aufstoßen: Empfohlen wird immer wieder,<br />

häufi ger aufstoßen zu lassen, aber<br />

das wird von den meisten Eltern so und<br />

so gemacht! Bei Flaschenkindern wird<br />

empfohlen, kein zu großes Saugloch zu<br />

verwenden.<br />

Zusammenfassung<br />

Blähungen und Koliken betreffen in unterschiedlichem<br />

Ausmaß alle Babys und Kleinkinder.<br />

Krankheiten müssen ausgeschlossen<br />

werden. Vorschläge kommen von allen<br />

Seiten, die Verunsicherung ist dadurch oft<br />

sehr groß. Wichtig: Spielen Sie kein „Schuld-<br />

Spiel“. Niemand ist schuld, dass das Baby<br />

viele Blähungen hat und dadurch viel schreit,<br />

die Mutter ist nicht schuld, weil sie das Falsche<br />

isst oder mit der falschen Technik stillt!<br />

In der Regel ist es so: Man tut sein Bestes<br />

und trotzdem läuft nicht alles glatt.<br />

Dr. Christine Jahn<br />

Mutter zweier Töchter<br />

Fachärztin fü r Kinder- und<br />

Jugendheilkunde<br />

dr.jahn@powerkids.at<br />

www.powerkids.at


Schnupfnase und Fieber<br />

ERKäLTUNG UND GRIPPE BEI BABYS<br />

Bei der Erkältung handelt es sich um einen<br />

grippalen Infekt und darf nicht mit der „echten“<br />

Grippe/Influenza verwechselt werden!<br />

Kleinkinder sind im Durchschnitt sechs- bis<br />

zehnmal im Jahr erkältet. Die Zahl kann<br />

sich noch erhöhen, wenn sie in eine Gemeinschaftseinrichtung,<br />

wie den Kindergarten<br />

kommen. Voll gestillte Säuglinge sind<br />

davon in der Regel ausgenommen, da sie<br />

durch die Muttermilch noch geschützt sind!<br />

Erwachsene dagegen trifft es etwa zwei- bis<br />

dreimal pro Jahr.<br />

Diese Erkältungskrankheiten werden<br />

durch Viren hervorgerufen, die dann zu<br />

vermehrter Schleimbildung an den oberen<br />

Atemwegen führen – an Nase und Rachen.<br />

Die Folge sind Schnupfen, Husten, eventuell<br />

Fieber, Hals- und Gliederschmerzen.<br />

Diese Erkältungskrankheiten sind für das<br />

Allgemeinempfinden relativ unangenehm,<br />

sind jedoch in der Regel harmlos.<br />

Ursachen<br />

Erkältungskrankheiten treten hauptsächlich<br />

in den kalten Jahreszeiten vermehrt<br />

auf. Warum ist das so? Der Körper ist eher<br />

unterkühlt, dadurch sind auch die Schleimhäute<br />

weniger gut durchblutet und folgedessen<br />

weniger gut geschützt und leichter angreifbar<br />

für Erreger. Das heißt, der „äußere<br />

Schutzwall“ unseres Abwehrsystems – die<br />

Schleimhaut – ist dadurch durchlässiger. In<br />

einem Milliliter Nasensekret können Milliarden<br />

von Viren enthalten sein. Wenn das<br />

Kleinkind/das Baby nießt, verteilt sich dies<br />

mit cirka 160 hkm in der Umgebung! Die<br />

Viren haben eine sehr kurze <strong>Leben</strong>szeit,<br />

aber durch ihre enorme Dichte besteht dadurch<br />

eine hohe Ansteckungsgefahr für die<br />

daneben stehenden Personen. Dies nennt<br />

man auch Tröpfcheninfektion. Es kann aber<br />

auch durch direkten Kontakt von Haut zu<br />

Haut (Hände schütteln) übergeben werden.<br />

Immungedächtnis<br />

bei Kleinkindern<br />

Dass Kinder so viel häufiger erkältet sind als<br />

Erwachsene, liegt an der hohen Zahl verschiedener<br />

Viren, die solche Erkrankungen<br />

verursachen. Bei jedem Kontakt mit einem<br />

bislang unbekannten Virus muss das Immunsystem<br />

erst Abwehrstoffe bilden – ist also<br />

vorerst noch wehrlos dagegen! Im Laufe<br />

der Erkrankung werden aber nun diese Abwehrstoffe<br />

gebildet, die nun beim nächsten<br />

Kontakt mit dem gleichen Virus bereits als<br />

Schutz vorhanden sind! Kleinkinder müssen<br />

also erst ein solches Immungedächtnis<br />

bilden. Immungeschwächte Kinder sowie<br />

auch Erwachsene sind dadurch natürlich<br />

insgesamt anfälliger für Infekte und müssen<br />

besonders geschützt werden.<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 35


36 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Symptome<br />

Die Viren besetzen die Schleimhaut der<br />

Atemwege – refl ektorisch wird viel Schleim<br />

gebildet. Das Nervensystem wird aktiviert<br />

– die Folge sind Husten, Niesen, Kratzen<br />

im Hals, eventuell kommt es zu Schluckbeschwerden.<br />

Zu Beginn ist der Schleim<br />

meistens noch wässrig, die Nase beginnt<br />

zu laufen, im Verlauf der Erkältung kann<br />

das Sekret dann zunehmend zäh und gelblich<br />

werden. Die Nase ist verstopft. Auch<br />

der Husten ist zu Beginn einer Erkrankung<br />

meist noch eher trocken, kann aber dann<br />

rasch brodelnd und produktiv werden.<br />

Babys und Kleinkinder fi ebern in der Regel<br />

rasch an. Ist ein Säugling jünger als drei Monate<br />

und beginnt zu fi ebern (Körpertemperatur<br />

> 38 Grad), ist sofort ein Kinderarzt<br />

aufzusuchen. Hier kann es rasch, aufgrund<br />

des noch unreifen Immunsystems, zu Komplikationen<br />

kommen. Fiebert das Kleinkind<br />

länger als 48 Stunden, ist es auf jeden Fall<br />

auch empfehlenswert, eine ärztliche Begutachtung<br />

durch-führen zu lassen.<br />

Bei der „echten“ Grippe durch Infl uenzaviren<br />

übertragen – tritt in der Regel epidemisch<br />

auf – kommt es rasch zu hohem Fieber,<br />

dass sich nur sehr schwierig senken lässt. Das<br />

Krankheitsgefühl ist stark ausgeprägt, und<br />

es besteht die Gefahr, dass neben der Lunge<br />

auch Gehirn und Herz miterkranken.<br />

Folgeerkrankungen<br />

Ist das Immunsystem geschwächt, oder die<br />

Viruszahl so dicht, dass in der Folge die<br />

Schleimhäute stark geschädigt werden,<br />

kann es auch dazu führen, dass sich Bakterien<br />

ebenfalls vermehren. Verschiedene<br />

Bakterien gehören als normale Besiedelung<br />

auf die Schleimhaut. Aber wenn es nun zu<br />

einer Imbalance aufgrund der Erkältungserkrankung<br />

kommt, kann es als Komplikation<br />

auch zu einer zusätzlichen bakteriellen Infektion<br />

kommen.<br />

Mittelohrentzündung: Bei Babys/Kleinkindern<br />

ist die Verbindung zwischen<br />

Nase und Ohr aufgrund der kleinen anatomischen<br />

Verhältnisse noch sehr eng.<br />

Bildet sich nun mehr Schleim, kann<br />

dies diese Verbindung (Tuba auditiva)<br />

nun völlig verstopfen – die Belüftung ist<br />

nicht mehr gewährleistet. Es kommt zu<br />

Ohrenschmerzen.<br />

Angina tonsillaris: Die Tonsillen werden<br />

zur Bildung von Abwehrstoffen (Antikörper)<br />

benötigt. Sie reagieren also bei<br />

Infekten, dadurch kommt es zu einer<br />

Größenzunahme. Grundsätzlich ist das<br />

sinnvoll, aber auch hier kann es durch<br />

Schädigung der Schleimhaut zu einer<br />

stark entzündlichen Veränderung kommen.<br />

Bilden sich sichtbare, gelbliche<br />

Beläge auf den Tonsillen, ist dies meist<br />

ein Hinweis auf eine bakterielle Angina<br />

tonsillaris, die unbedingt antibiotisch behandelt<br />

werden muss.<br />

Bronchitis: Geht die Veränderung und<br />

Schädigung der Schleimhäute weiter bis<br />

in die tieferen Atemwege, sind also die<br />

Bronchien betroffen, spricht man von einer<br />

Bronchitis. Die Atmung ist erschwert<br />

mit auffälligem Atemmuster und Atemgeräuschen;<br />

das Kind wirkt erschöpft,<br />

müde und entwickelt meist auch rasch<br />

Fieber. Eine ärztliche Abklärung ist auf<br />

jeden Fall sinnvoll. Es besteht ansonsten<br />

auch die Gefahr der Entwicklung einer<br />

Lungenentzündung.<br />

Therapieoptionen<br />

Im Gegensatz zu bakteriellen Infekten, wo<br />

es Antibiotika als Medikamente zur Bekämpfung<br />

gibt, hat man bei viralen Infekten<br />

kein spezielles Medikament, das gezielt auf<br />

die Viren wirkt. Vorrangig ist natürlich ein<br />

gestärktes Immunsystem. Frühe Kontakte<br />

mit Keimen fördern und aktivieren das Immunsystem.<br />

In den Wintermonaten, wo die Zahl der Erkältungskrankheiten<br />

stark ansteigt, sollten<br />

besondere Vorkehrungen getroffen werden,<br />

um Babys/Kleinkinder mit noch nicht voll<br />

ausgereiftem Immunsystem besonders zu<br />

schützen. Wichtig ist es, in den Räumen die<br />

Luft nicht zu trocken zu halten und vor allem<br />

darauf zu achten, dass ausreichend getrunken<br />

wird.<br />

Ausreichend Schlaf und Ruhe sind hilfreich<br />

für eine rasche Erholung, allerdings sind<br />

viele Kinder selbst bei Fieber oft noch sehr<br />

munter und kaum zu bremsen. Es ist aber<br />

immer auch ein gutes Zeichen, wenn die<br />

Kleinen trotz Erkältungskrankheit aktiv sind<br />

– bei ansteigendem Krankheitsgefühl legen<br />

sich auch Kleinkinder und Babys freiwillig<br />

hin!<br />

Schnupfen: Ist das Sekret klar, fl üssig<br />

und läuft in einem fort, ist das vorerst<br />

ein gutes Zeichen. Wird das Sekret zäher<br />

und gelblicher, bleibt vermehrt in der<br />

Nase stecken und behindert die Atmung,<br />

ist ein Arzneimittel zur Abschwellung der<br />

Nasenschleimhaut indiziert. Hier gibt<br />

es Gels, Sprays oder Tropfen. Nasentropfen<br />

sollten im Liegen verabreicht<br />

werden, etwa dreimal täglich. Durch das<br />

Abschwellen der Nasenschleimhaut werden<br />

auch Nasennebenhöhlen und das<br />

Mittelohr besser belüftet, so dass es dort<br />

nicht so rasch zu einer entzündlichen<br />

Veränderung kommen sollte. Nasentropfen<br />

und -sprays sind in der Regel nur<br />

zur Anwendung für ca. 10 Tage gedacht.<br />

Als Alternative können Kochsalz-Nasentropfen<br />

eingesetzt werden.


38 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Husten: Trockenem Husten helfen oft<br />

schon Hausmittel, wie heiße Milch mit<br />

Honig, aber wenn er vor allem nachts<br />

und stark „bellend“ wird, sollte auf jeden<br />

Fall ein Arzt aufgesucht werden.<br />

Eventuell ist der Kehlkopf angeschwollen<br />

und es muss inhaliert werden. Bei<br />

schleimhaltigem Husten, d.h. „produktiver“<br />

Husten, gibt es eine Reihe von<br />

schleimlösenden Säften (Expektorantien).<br />

Hochlagerung im Schlaf ist in der<br />

Regel auch hilfreich, vor allem wenn der<br />

Husten sich im Schlaf deutlich verstärkt.<br />

Aber auch hier gilt: Dauert die Hustenepisode<br />

bereits über einige Tage an,<br />

wird die Atemmechanik verändert und<br />

kommt eventuell Fieber dazu, sollte eine<br />

ärztliche Kontrolle durchgeführt werden.<br />

Fieber: Fieber ist eigentlich ein Abwehrmechanismus<br />

des Körpers. Durch die<br />

Erhöhung der Körpertemperatur können<br />

sich die Viren nicht so rasch vermehren.<br />

Aber Fieber ist eben immer<br />

auch das Zeichen des noch bestehenden<br />

Infektes. Die Einnahme von fiebersenkenden<br />

Mitteln ist ab 39°C sinnvoll oder<br />

wenn das Kind über starke Schmerzen<br />

klagt auch schon bei niedrigeren Temperaturen.<br />

Nicht angebracht sind kalte Wadenwickel<br />

vor allem bei „Kreislaufzentralisation“,<br />

d.h. heißer Körper und kalte<br />

Extremitäten! Der Arzt sollte unbedingt<br />

bei hohem Fieber und auf jeden Fall bei<br />

bereits länger andauernden Krankheitssymptomen<br />

aufgesucht werden. Das am<br />

häufigsten eingesetzte Arzneimittel bei<br />

Fieber ist „Paracetamol“, welches es als<br />

Saft, Zäpfchen oder auch als Tablette<br />

gibt.<br />

Homoöpathische Therapie mit Globuli ist<br />

vor allem am Beginn einer Erkältungskrankheit<br />

in der Regel immer sinnvoll. Besonders<br />

Kinder sprechen sehr gut darauf an. Es gibt<br />

eine Reihe von Globuli, die gezielt bei unterschiedlichen<br />

Beschwerden eingesetzt werden<br />

können.<br />

Beliebte Hausmittel wie ätherische Öle<br />

müssen mit Vorsicht betrachtet werden. Sie<br />

können bei Kleinkindern von Schleimhautirritationen<br />

bis zu Bauchschmerzen, Schockreaktionen<br />

und Übelkeit führen!<br />

Bei Säuglingen können ätherische Öle zu<br />

einem lebensgefährlichen Stimmritzenkrampf<br />

führen. Eingeatmete Lösungen<br />

können ebenfalls sehr gefährlich für das<br />

Lungengewebe werden!<br />

Was unterscheidet eine Erkältung<br />

von einer Grippe<br />

Eine Erkältungserkrankung dauert in der Regel<br />

eine Woche bis zu zehn Tagen. Davon<br />

abgesehen können Babys und Kleinkinder<br />

über Monate hinweg eine „laufende Nase“<br />

haben – ohne tatsächlichen Krankheitswert.<br />

Die Grippe durch Influenzaviren übertragen<br />

zählt nicht zu den Erkältungskrankheiten.<br />

Sie kommt plötzlich, mit hohem Fieber und<br />

sehr ernsten Krankheitszeichen. Dafür steht<br />

auch eine Schutzimpfung zur Verfügung,<br />

die sinnvoll ist. Vor allem bei Kleinkindern<br />

mit einer Stoffwechselstörung, chronischer<br />

Bronchitis, einer Erkrankung des Herz-<br />

Kreislauf-Systems oder der Nieren sollte<br />

gegen die Grippe geimpft werden. Diese ist<br />

bei Kindern ab dem 6. <strong>Leben</strong>smonat möglich.<br />

Die Impfungen sollten jedes Jahr im<br />

Spätherbst durchgeführt werden.<br />

Dr. Christine Jahn<br />

Mutter zweier Töchter<br />

Fachärztin für Kinder- und<br />

Jugendheilkunde<br />

dr.jahn@powerkids.at<br />

www.powerkids.at


Gaumen eude<br />

„Essen und Trinken hält<br />

Leib und Seele zusammen.“<br />

40 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Bewusste Ernährung<br />

IHR BABY ISST MIT<br />

Wenn das Bäuchlein monatlich wächst, lässt<br />

das Eltern glücklich lächeln. Doch was kann<br />

Mama in spe von Anfang an tun, um den<br />

Sprössling so gut wie möglich mit wichtigen<br />

Nährstoffen zu versorgen?<br />

Während der <strong>Schwanger</strong>schaft treten viele<br />

Veränderungen im Körper der Frau<br />

auf, so auch eine, ab der 10. <strong>Schwanger</strong>schaftswoche<br />

merkbare Gewichtszunahme.<br />

Ab diesem Zeitpunkt wird eine zusätzliche<br />

Energieaufnahme von ca. 250 kcal pro Tag<br />

empfohlen. Eine bedarfsgerechte Energieversorgung<br />

ist essenziell für eine gute Entwicklung<br />

des Embryos und einen guten gesundheitlichen<br />

Zustand der <strong>Schwanger</strong>en.<br />

Ein Tipp für die nächsten neun Monate<br />

vorneweg: Sie müssen weder für zwei essen,<br />

noch müssen Sie sich den einen oder<br />

anderen süßen Genuss versagen, weil Sie<br />

schwanger sind – solange zuckerhaltige<br />

Goodies oder fette Braten nicht zur Ernährungsgewohnheit<br />

werden.<br />

Richtig essen von Anfang an<br />

Was jedoch von Beginn an besteht, ist ein<br />

erhöhter Bedarf an Mikronährstoffen, also<br />

an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen.<br />

Die ideale Basis für eine gesunde<br />

Ernährung in der <strong>Schwanger</strong>schaft ist nach<br />

wie vor ausgewogene Kost, Vitamin-Supplemente<br />

sind nicht unbedingt zu empfehlen.<br />

„Pfl anzliche Nahrungsmittel wie Gemüse,<br />

Kartoffeln, Obst und Getreideprodukte (vorzugsweise<br />

Vollkorn) stellen die Basis der<br />

Ernährung dar. Diese <strong>Leben</strong>smittelgruppen<br />

enthalten nicht nur einen hohen Gehalt an<br />

Vitaminen und Mineralstoffen, sowie sekundären<br />

Pfl anzenstoffen, sondern tragen auch<br />

erheblich zur Versorgung mit Ballaststoffen<br />

bei. Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr<br />

in Form von alkoholfreien und energiearmen<br />

Getränken wie z.B. Wasser, verdünnte<br />

Obst- und Gemüsesäfte ohne Zuckerzusatz,<br />

ist zu achten“, so Mag. Ariane Hitthaller, Ernährungswissenschafterin<br />

und Projektleiterin<br />

des Projekts „Richtig essen von Anfang an“.<br />

Folsäure<br />

Während der <strong>Schwanger</strong>schaft erhöht sich<br />

also der Energie- und Nährstoffbedarf von<br />

werdenden Müttern. Folsäure ist ein wichtiges<br />

Vitamin der B-Gruppe, das am besten<br />

schon vor der <strong>Schwanger</strong>schaft, spätestens<br />

aber während der ersten drei Monate zugeführt<br />

werden muss. Sprechen Sie darüber<br />

am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.<br />

Ein Mangel an Folsäure könnte bei Ihrem<br />

Baby nämlich zu einem offenen Rücken<br />

(Spina bifi da) führen.<br />

Blutwerte während der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

Blutwerte werden während der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

regelmäßig kontrolliert. Dabei kann<br />

sich herausstellen, dass manche Frauen zu<br />

wenig Eisen oder Kalzium zuführen. Auch<br />

das Spurenelement Zink hat eine wesentliche<br />

Aufgabe während der <strong>Schwanger</strong>schaft:<br />

es reduziert das Risiko einer Frühgeburt und<br />

kann ein zu geringes Geburtsgewicht verhindern.<br />

Reich an Zink sind beispielsweise<br />

Vollkornprodukte wie Hafer, Gerste oder<br />

Weizen, Kartoffeln, Karotten oder Feldsalat.<br />

Wenn der Fötus 14 Wochen alt ist,<br />

beginnt seine Schilddrüse zu arbeiten und<br />

benötigt dafür Jod. Die beste Quelle dafür<br />

ist jodiertes Speisesalz oder Seefi sch. Wenn<br />

Sie meinen, dass Sie zu wenig an Vitaminen<br />

und Spurenelementen aufnehmen, sollten<br />

Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen. Er<br />

entscheidet, ob vorübergehend Ergänzungsmittel<br />

sinnvoll sind. Je nach individuellem<br />

Bedarf ist die Gabe von Eisen und Spurenelementen<br />

sinnvoll.<br />

Fisch essen während der <strong>Schwanger</strong>schaft?<br />

Wenn Fisch mehrmals im Monat am Speiseplan<br />

steht, tun Sie sich und Ihrem Baby<br />

prinzipiell Gutes. „Fettreiche Fischarten<br />

wie Thunfi sch, Schwertfi sch, Heilbutt oder<br />

Hecht weisen häufi g höhere Gehalte an Methylquecksilber<br />

auf, weil diese Verbindung<br />

fettlöslich ist und sich im Fettgewebe anreichern<br />

kann. Auf den Konsum dieser Fische<br />

soll während der <strong>Schwanger</strong>schaft daher<br />

verzichtet werden“, räumt Mag. Hitthaller<br />

allerdings ein.<br />

Der Genuss aller anderen Fische – sie enthalten<br />

bekanntlich ja langkettige mehrfach<br />

ungesättigte Fettsäuren, also Omega-3-Fettsäuren<br />

– wirkt sich positiv auf die Gesundheit<br />

von Mutter und Kind aus. Omega-3-Fettsäuren<br />

bewirken eine gesündere <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

mit höherem Geburtsgewicht und<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 41


42 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

einem geringeren Risiko einer Frühgeburt.<br />

Auch die Entwicklung des Kindes verläuft<br />

günstiger, vor allem Augen und Gehirn brauchen<br />

diesen wichtigen Nahrungsbestandteil.<br />

Risikolebensmittel in der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

Während der <strong>Schwanger</strong>schaft verändern<br />

sich die Abläufe im Körper der Mutter laufend.<br />

Daher ist auch die Immunabwehr<br />

geschwächt und Mutter (und Kind) sind<br />

anfälliger für Infektionen. Ein Risikofaktor<br />

dabei sind <strong>Leben</strong>smittel, auf die man in der<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft besser verzichten sollte.<br />

Solche Risikolebensmittel sind beispielsweise<br />

rohes oder unvollständig durchgegartes<br />

Fleisch, Mett- und Rohwürste, Rohmilch<br />

oder Rohmilchprodukte, geschmierter Käse,<br />

kalt geräucherte Fische, rohe Muscheln und<br />

Speisen, die rohe Eier enthalten. Ähnlich<br />

wie bei einem grippalen Infekt verlaufen<br />

die Symptome im Falle einer Listeriose,<br />

die Erkrankung bringt ein erhöhtes Frühgeburtsrisiko<br />

mit sich. Das Bakterium Listeria<br />

(L.) monocytogenes kann in Kompost, Erde<br />

oder Abwässern enthalten sein. Salate und<br />

Gemüse sollten deshalb vor Verzehr immer<br />

gründlich gereinigt werden.<br />

Steaks oder Beef tartare können auch vom<br />

Einzeller Toxoplasma Gondii befallen sein<br />

und Toxoplasmose hervorrufen. Da nach<br />

einer erfolgten Toxoplasmeninfektion eine<br />

dauernde Immunität besteht, sind die meisten<br />

Frauen schon vor der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

immun. Mütter in spe, die sich erstmals infi<br />

zieren, können Fehl- oder Totgeburten erleiden,<br />

beim Ungeborenen können Schäden<br />

am Zentralnervensystem entstehen. Erhöht<br />

anfällig sind <strong>Schwanger</strong>e für Salmonellen,<br />

die durch tierische Produkte, vor allem<br />

Fleisch, durch Eier oder Rohmilch übertragen<br />

werden. Die Erkrankung ist jedoch für<br />

den Fötus nicht bedrohlich. Um sich vor<br />

Ansteckung zu schützen, sind in erster Linie<br />

hygienische Maßnahmen sinnvoll, also<br />

gründliches Händewaschen, Abtrocknen in<br />

Einmalhandtüchern, gründliche Reinigung<br />

des Kühlschranks und weitgehender Verzicht<br />

auf Risikolebensmittel.<br />

Kein Alkohol und Nikotin<br />

Auf Genussmittel wie Alkohol und Nikotin<br />

verzichten Sie aber bitte während der<br />

gesamten <strong>Schwanger</strong>schaft gänzlich! Eine<br />

für <strong>Schwanger</strong>e verträgliche Alkoholmenge<br />

kann aus wissenschaftlichen Studien nicht<br />

abgeleitet werden. Vorsorglich ist es auch<br />

ratsam, wenig Kaffee und Schwarztee zu<br />

trinken. Kaffee und Schwarztee in moderaten<br />

Mengen (bis zu drei Tassen) sind tolerierbar,<br />

aber: „Koffein- und zuckerhaltige<br />

Erfrischungsgetränke wie Energydrinks oder<br />

Colagetränke sind für werdende Mütter<br />

nicht empfehlenswert und sollen – wenn<br />

überhaupt – nur ausnahmsweise konsumiert<br />

werden“, so Mag. Hitthaller.<br />

Übelkeit<br />

Übelkeit vor allem frühmorgens: Viele<br />

<strong>Schwanger</strong>e kennen diese Beschwerden.<br />

Nahrungsmittel, die früher geschmeckt haben,<br />

erregen Abscheu. <strong>Schwanger</strong>schaftserbrechen<br />

ist eine ganz normale Erscheinung.<br />

Sie tritt vor allem in den ersten drei Monaten<br />

auf und vergeht dann wieder. Die Ursachen<br />

dafür sind noch nicht restlos geklärt.<br />

Wissenschafter sind der Ansicht, dass ein<br />

bestimmtes <strong>Schwanger</strong>schaftshormon dabei<br />

eine wesentliche Rolle spielt.<br />

Signal für die Mutter<br />

Amerikanische Studien haben gezeigt,<br />

dass die Übelkeit auch ihren Sinn hat. Sie<br />

schützt das Baby. Wie? Mütter entwickeln<br />

zu Beginn der <strong>Schwanger</strong>schaft Aversionen<br />

gegen bestimmte Nahrungsmittel oder<br />

Gerüche. Viele dieser Inhaltsstoffe könnten<br />

dem Baby schaden, daher hat sich die Na-<br />

tur diesen Trick ausgedacht. Sie signalisiert:<br />

Vorsicht! Gefahr – bitte nicht essen! Andere<br />

Studien belegen wieder, dass Frauen, die an<br />

Übelkeit in der <strong>Schwanger</strong>schaft leiden, ein<br />

geringeres Fehlgeburtsrisiko haben.<br />

Mediziner bezeichnen dies als „Emesis“,<br />

wenn es sich um die „normale“ <strong>Schwanger</strong>schaftsübelkeit<br />

handelt. Von „Hyperemesis“<br />

spricht man, wenn die Frau an übermäßigem<br />

<strong>Schwanger</strong>schaftserbrechen leidet.<br />

Wenn Sie an diesem Problem leiden, sollten<br />

Sie unbedingt mit Ihrem Arzt sprechen. Es<br />

gibt viele Möglichkeiten, diese Beschwerden<br />

zu lindern.<br />

Tipps gegen das Übel<br />

Eine „normale“ <strong>Schwanger</strong>schaftsübelkeit<br />

ist lästig. Doch mit einfachen Mitteln können<br />

Sie die Beschwerden lindern.<br />

Hier einige Tipps:<br />

Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit, wie<br />

etwa Tee oder Wasser zu sich.<br />

Essen Sie mehrmals am Tag kleinere<br />

Portionen.<br />

Versuchen Sie es mit Ingwer – entweder<br />

als Tee oder kandiert. Warum er wirkt,<br />

ist nicht geklärt. Doch für <strong>Schwanger</strong>e,<br />

die an Übelkeit leiden, ist diese Frage<br />

wohl zweitrangig.<br />

Mag. Petra Ruso<br />

Mutter von 3 Söhnen<br />

Journalistin und Geschäftsführerin<br />

der ARGEF,<br />

Projektleiterin der NÖ Projekte<br />

„BABYCOUCH“ und<br />

„RICHTIG ESSEN<br />

VON ANFANG AN“<br />

petra.ruso@argef.at<br />

Ab Oktober 2011 werden in allen Bundesländern<br />

gratis Ernährungsworkshops<br />

für <strong>Schwanger</strong>e stattfi nden!<br />

Alle Infos dazu:<br />

www.argef.at, www.babycouch.at<br />

www.richtigessenvonanfangan.at


Seelisches Band<br />

„Ein Kind mit Berührungen zu füttern,<br />

seine Haut und seinen Rücken zu nähren,<br />

ist wichtig wie seinen Magen zu füllen.“<br />

Frédérik Leboyer<br />

44 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Powerdrink Muttermilch<br />

STILLEN FöRDERT DIE MUTTER-KIND-BINDUNG<br />

UND DIE GESUNDHEIT<br />

Erst seit ich selbst vor 18 Jahren die wunderbare<br />

Chance bekommen habe, meine<br />

Zwillinge David und Gregor sieben Monate<br />

lang zu stillen, kann ich aus eigener Erfahrung<br />

bestätigen, dass das Stillen die Urbedürfnisse<br />

von Mutter und Kind – in meinem<br />

Fall von zwei Kindern – befriedigt und durch<br />

nichts anderes ersetzt werden kann.<br />

Powerdrink Muttermilch<br />

Muttermilch enthält im ersten <strong>Leben</strong>shalbjahr<br />

alles, was ein Baby zur Ernährung<br />

und Entwicklung braucht!<br />

Die Zusammensetzung der Muttermilch<br />

ist einzigartig und nicht kopierbar. Sie<br />

besteht nachweislich aus über 200 verschiedenen<br />

Bestandteilen und Inhaltsstoffen,<br />

die eine hohe Bioverfügbarkeit<br />

haben.<br />

Die Muttermilch ist genau auf die<br />

Bedürfnisse des rasch wachsenden<br />

Organismus abgestimmt, was den Gehalt<br />

an Vitaminen, Mineralstoffen und<br />

Enzymen betrifft. Dies trifft allerdings<br />

nur bei einer guten, energetisch hochwertigen<br />

Ernährung zu. Bitte bedenken<br />

Sie, dass Ihr Kind sich von Ihnen nur das<br />

holen kann, was in Ihrem Körper vorhanden<br />

ist.<br />

Die Muttermilch enthält reichlich langkettige,<br />

ungesättigte Fettsäuren und ist<br />

für eine optimale Entwicklung des Gehirns<br />

und des Zentralnervensystems<br />

genau das Richtige.<br />

Weiters enthält die Muttermilch Wachstumshormone<br />

speziell für das Baby.<br />

Eine alte Volksweisheit sagt: „Mütter<br />

stillt eure Kinder selber, denn die Kuhmilch<br />

ist für Kälber“. Eine sehr harte<br />

Aussage, jedoch steckt dahinter auch ein<br />

Körnchen Wahrheit.<br />

Das noch unreife Immunsystem des Kindes<br />

wird durch die in der Muttermilch<br />

reichlich vorhandenen Immunglobuline<br />

unterstützt. Sie bietet einen einzigartigen<br />

Schutz gegen Infektionen und Allergien.<br />

Ein Tropfen Muttermilch enthält 4000<br />

lebende Zellen, wovon der Großteil<br />

mögliche Krankheitserreger erkennen<br />

und auch vernichten kann.<br />

Der Bifi dus-Faktor der Muttermilch<br />

stellt eine gesunde Darmfl ora sicher und<br />

hemmt zusätzlich auch die schädlichen<br />

Bakterien in ihrem Wachstum.<br />

Beim Stillen werden alle fünf Sinne des<br />

Babys angeregt: Es sieht, spürt, hört,<br />

riecht und schmeckt die Mutter.<br />

Der intensive Körperkontakt fördert ideal<br />

die körperliche und seelische Entwicklung<br />

des Kindes.<br />

Stillen bedeutet auch Beruhigung, Wärme,<br />

Geborgenheit, Vertrauen und Lust<br />

für Mutter und Kind. Die gesamte körperliche<br />

und seelische Entwicklung des<br />

Kindes wird durch das Stillen positiv beeinfl<br />

usst.<br />

Stillen fördert<br />

die Mutter-Kind-Bindung<br />

Stillen ist nicht nur die beste Ernährungsform,<br />

sondern fördert zusätzlich eine liebevolle<br />

Mutter-Kind-Bindung. Dies geschieht<br />

vorwiegend durch die Ausschüttung der<br />

Hormone Oxytozin (=„Sich-Ineinander-<br />

Verlieben-Hormon“) und Prolaktin (=Milch-<br />

bildungshormon). Mit Hilfe des Stillens<br />

kann das Urvertrauen von Tag zu Tag gut<br />

aufgebaut und gestärkt werden. Die Gefühle<br />

des Geborgenseins und das Gefühl geliebt<br />

zu werden sind untrennbar mit dem Stillen<br />

verbunden.<br />

Die Vormilch<br />

Ich habe in meiner über 20-jährigen Erfahrung<br />

als Hebamme immer wieder die Erfahrung<br />

gemacht, dass viele Mütter in den<br />

ersten drei bis vier Tagen nach der Geburt<br />

ihres Kindes daran zweifeln, dass ihr Baby<br />

mit dieser „wenigen Milch“ genug hat. Vertrauen<br />

Sie darauf, dass Ihr Sonnenschein<br />

mit dieser Vormilch – ich bezeichne sie als<br />

Super-Konzentrat – genug hat! Noch dazu<br />

sind gerade in der Vormilch besonders viele<br />

Immunglobuline und andere Schutzstoffe<br />

(auch Antikörper von durchgemachten Kinderkrankheiten<br />

der Mutter, mit Ausnahme<br />

von Keuchhusten und Feuchtblattern).<br />

Die Vormilch (=Kolostrum) ist jene Milch,<br />

die innerhalb der <strong>Schwanger</strong>schaft bis zum<br />

Milchfülle-Tag in Ihren Brüsten ist. Wenn Ihr<br />

Baby diese besonders wertvolle Milch erhält,<br />

dann wird damit die beste Grundlage für<br />

seine gute Verdauungstätigkeit geschaffen.<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 45


46 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Das zähe Kindspech (=Mekonium, Babys<br />

erster, schwarzer Anfangsstuhl) wird durch<br />

die leicht „abführende“ Vormilch leichter<br />

ausgeschieden.<br />

Stress ist der ärgste Stillfeind!<br />

Wenn mit Hilfe des Milchspende-Refl exes<br />

der Powerdrink auch so richtig zu fl ießen<br />

beginnen soll, dann heißt es vor allem innerhalb<br />

der ersten vier Wochen die Besucher<br />

in Zaum zu halten, sich täglich ein bis zwei<br />

Stunden Mittagsruhe zu gönnen und sich<br />

eine Unterstützung im Haushalt zu organisieren!<br />

Eventuelle Anfangsschwierigkeiten<br />

lohnen sich:<br />

Durch das Saugen an der Brust wird eine<br />

optimale Ausbildung des Kiefers und<br />

der Mundmuskulatur des Babys erreicht.<br />

Das fördert die Sprachentwicklung und<br />

es kommt zu weniger Zahnfehlstellungen.<br />

Die Stillhormone Prolaktin und Oxytocin<br />

entspannen und machen Sie als<br />

Mutter ausgeglichener. Das hilft Ihnen,<br />

die oft herausfordernde Zeit mit Ihrem<br />

Kind besser zu meistern.<br />

Oxytocin ist das „Sich-ineinander-Verlieben-Hormon“,<br />

es hilft Ihnen Ihr Baby so<br />

anzunehmen wie es ist und nicht so wie<br />

es „sein sollte“.<br />

Wenn Sie Ihr Baby stillen, dann hat das<br />

auch für Sie selbst eine Reihe von gesundheitlichen<br />

Vorteilen:<br />

ideale Gebärmutterrückbildung<br />

weniger starke Blutungen<br />

seltener Wochenbettdepression<br />

geringeres Risiko, an Brustkrebs zu<br />

erkranken<br />

die körpereigenen Fettdepots, welche<br />

sich während der <strong>Schwanger</strong>schaft angesammelt<br />

haben, schmelzen schneller<br />

und das erwünschte Wohlfühlgewicht ist<br />

somit in kürzerer Zeit erreicht.<br />

In meinem Buch „LUST AUFS GEBÄREN“<br />

fi nden Sie nicht nur die „Anleitung“, wie Sie<br />

zu einem positiven Geburtserlebnis kommen,<br />

sondern auch noch ganz viele Tipps<br />

und Tricks für die herausfordernden drei<br />

Monate nach der Geburt. Sollten Sie nach<br />

„genauem Studium“ meines Erstlingswerkes<br />

noch offene Fragen haben, dann beantworte<br />

ich diese gerne unter offi ce@traudetrieb.at.<br />

Last but not least, einige gute Mentalsätze<br />

für ein „befriedigendes“ erstes <strong>Leben</strong>sjahr<br />

mit Ihrem Sonnenschein:<br />

Ich kümmere mich liebevoll um mein Kind<br />

und meine Familie. Zugleich habe ich auch<br />

das Recht und sogar die Pfl icht, mich um<br />

mich selbst zu kümmern. Meine Arbeit als<br />

Mutter und zugleich Familienmanagerin und<br />

auch Partnerin ist wichtig und wertvoll – ich<br />

hole mir dafür ausreichend Anerkennung.<br />

Ich gönne mir immer wieder eine Pause –<br />

spüre in mich hinein um meine Bedürfnisse<br />

wahr zu nehmen und bin auch bereit diese<br />

zu befriedigen – im Wissen – wenn es mir<br />

gut geht, dann geht es auch meinen Lieben<br />

gut!<br />

Eine Extraportion Energie schickt Ihnen<br />

herzlichst Ihre Hebamme Traude Trieb.<br />

Hebamme Traude Trieb<br />

Mutter von Zwillingen<br />

offi ce@traudetrieb.at<br />

www.hebamme-traude-trieb.at


48 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Gesättigte und ungesättigte Fette<br />

PRO UND CONTRA<br />

Kontrovers stehen die meisten Menschen<br />

unseren Nahrungsfetten gegenüber. Viele<br />

Fragen tauchen immer wieder zu diesem<br />

Thema auf: Ist es gut oder schlecht Fett zu<br />

essen? Darf man Fett überhaupt noch essen?<br />

Wieviel Fett ist gesund und brauchen<br />

wir es wirklich? Wie wirken Fette auf unsere<br />

Körper? … Zuerst einmal muss man wissen,<br />

dass Fette je nach ihrer Herkunft, in Fette<br />

tierischen und pflanzlichen Ursprungs unterteilt<br />

werden.<br />

Die Bausteine der Fette:<br />

Fettsäuremuster<br />

Chemisch gesehen sind sie alle nach demselben<br />

Schema aufgebaut: An ein Glycerin-<br />

Molekül sind drei Fettsäuren (FS) gebunden.<br />

Während sich das Glycerin nicht verändert,<br />

unterscheiden sich die Fettsäuren in ihrem<br />

Muster. Die strukturellen Unterschiede bestimmen<br />

die Eigenschaften der verschiedenen<br />

Fettsäuren und der aus ihnen aufgebauten<br />

Fette.<br />

Allgemein unterteilt man diese in:<br />

Gesättigte Fettsäuren<br />

einfach ungesättigte Fettsäuren<br />

mehrfach ungesättigte Fettsäuren<br />

Gesättigte Fettsäuren<br />

Die gesättigten Fettsäuren sind in tierischen<br />

Produkten wie z.B. in Fleisch, Wurst,<br />

Schmalz, Butter und Käse, aber auch in<br />

einigen pflanzlichen <strong>Leben</strong>smitteln, wie in<br />

Palmkernöl und in Kokosfett enthalten.<br />

Pflanzliche gesättigte Fettsäuren sind bei<br />

Zimmertemperatur fest. Weil sie hitzestabil<br />

sind, eignen sie sich gut zum Braten und<br />

Frittieren. Für die Gesundheit sind sie weniger<br />

günstig, weil sie steif und starr sind<br />

und die Fließeigenschaften des Blutes behindern.<br />

Gesättigte Fettsäuren erhöhen außerdem<br />

den Blutcholesterinspiegel und stellen<br />

deshalb einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten<br />

dar. Gesättigte Fettsäuren<br />

müssten mit der Nahrung nicht zugeführt<br />

werden, d.h.: Sie sind nicht essentiell, da<br />

sie der Körper z.B. durch Umwandlung aus<br />

Kohlenhydraten selbst bilden kann.<br />

Einfach ungesättigte Fettsäuren<br />

Einfach ungesättigte Fettsäuren haben<br />

nur eine Kohlenstoff- Doppelbindung, das<br />

heißt, ein Kohlenstoffatom ist zweifach mit<br />

dem nächsten Kohlenstoffatom verbunden.<br />

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren hingegen<br />

haben mehrere Doppelbindungen. Die<br />

wichtigste Vertreterin ist die Ölsäure – sie ist<br />

reichlich in Olivenöl und auch im heimischen<br />

Rapsöl vorhanden. Einfach ungesättigte<br />

Fettsäuren können durch unsere Verdauungsenzyme<br />

besser aufgespaltet werden als<br />

gesättigte und sind somit leichter verdaulich.<br />

Einfach ungesättigte Fettsäuren kommen in<br />

höherer Konzentration in Avocados, Nüssen<br />

und Samen vor.<br />

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren<br />

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind Kohlenstoffverbindungen<br />

mit zwei oder mehreren<br />

Doppelbindungen. Manche mehrfach<br />

ungesättigten Fette können vom Körper<br />

nicht hergestellt und müssen deshalb über<br />

die Nahrung aufgenommen werden. Sie<br />

sind die sogenannten essentiellen – also<br />

notwendigen – Fettsäuren. Ihr gesundheitlicher<br />

Nutzen liegt im positiven Einfluss auf<br />

den Blutcholesterinspiegel und der vorbeugenden<br />

Wirkung gegen Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen.<br />

Omega-3 und Omega-6 –<br />

Das richtige Verhältnis<br />

Die bekannteste mehrfach ungesättigte Fettsäure<br />

(FS) ist die Linolsäure. Sie ist die wichtigste<br />

Vertreterin der so genannten Omega-<br />

6-FS. Die selten vorkommende Omega-3-FS<br />

gehört zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />

und wird vertreten durch die Alpha-<br />

Linolsäure. Sie kommt in größeren Mengen<br />

in Lein- und Rapsöl vor. Diese so genannten<br />

essentiellen FS lassen sich wiederum in zwei<br />

Gruppen unterscheiden:<br />

Omega-6: wie in Mais- oder Sonnenblumenöl<br />

Omega-3: wie in Leinsamen-, Soja-,<br />

Walnuss- und Rapsöl, aber auch im Fett<br />

von Makrele, Lachs, Hering und Forelle.<br />

Die regelmäßige Aufnahme von Omega-<br />

3-FS über die Ernährung hilft Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

vorzubeugen. Wer also<br />

öfter Seefisch verzehrt und Rapsöl zum<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 49


Kochen verwendet, tut etwas Gutes für seine<br />

Gesundheit. Jedoch kommt es nicht nur<br />

darauf an, möglichst viele Omega-3-FS, sondern<br />

diese auch im richtigen Verhältnis zu<br />

den Omega-6-FS aufzunehmen. So können<br />

sie im Körper ihre gesundheitsfördernde<br />

Wirkung entfalten. Empfehlenswert ist ein<br />

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren<br />

von 5:1. Praktisch bedeutet das: 0,5% der<br />

Energiezufuhr als Omega-3-Fettsäuren. Das<br />

entspricht einem Gramm dieser Fettsäure,<br />

das man z.B. mit einer Hand voll Walnüssen<br />

täglich aufnimmt.<br />

Hochwertigstes Öl<br />

mit Omega 3 – Leinöl<br />

Leinöl stellt durch seine optimale Zusammensetzung<br />

das hochwertigste Öl in Bezug<br />

auf mehrfach ungesättigte Fette dar. Wertvolle<br />

57% der Omega-3-Fettsäure verbirgt<br />

sich in diesem Öl. Es ist ratsam, Leinöl in<br />

kleinen Flaschen zu kaufen (ca. 375ml) und<br />

innerhalb von zwei bis drei Monaten zu verbrauchen,<br />

da es leicht ranzig wird. Lagerung<br />

an einem kühlen, dunklen Ort, auch im<br />

Eiskasten ist durchaus möglich. Mit seinem<br />

leicht nussigen Geschmack gibt Leinöl<br />

Salaten eine würzige Note. Besonders empfehlenswert<br />

auf frischem Karottensalat, ein<br />

Teelöffel davon genügt. Wichtig: Leinöl nie<br />

erhitzen, da sonst die wertvollen Inhaltsstoffe<br />

zerstört werden.<br />

Fettfreie Ernährung und Vitamine<br />

Bei einer fettfreien Ernährung können<br />

vom Körper keine Vitamine aufgenommen<br />

werden, weil Fette die Träger der fettlöslichen<br />

Vitamine sind. Es sollte zugunsten der<br />

pfl anzlichen Fette und Öle die tierischen<br />

Fette weniger verzehrt werden. Bei der Einschätzung<br />

der gesundheitlichen Bedeutung<br />

von Nährstoffen und Nahrungsbestandteilen<br />

werden Vitamine, bestimmte Mineralstoffe<br />

und Ballaststoffe sicherlich allgemein positiv,<br />

während Fett, sowie Zucker eher negativ<br />

bewertet werden. Am Beispiel der Fette<br />

lässt sich aber gut demonstrieren, dass solche<br />

Pauschalurteile so nicht zutreffend sind.<br />

Letztendlich kommt es auf die Fettmenge<br />

und auf die Zusammensetzung der Fette, das<br />

so genannte Fettsäuremuster, an.<br />

Wirkung von Omega-3-Fettsäuren<br />

Bei Fett ist im Allgemeinen ein sparsamer<br />

Umgang empfehlenswert, schneiden Sie<br />

zum Beispiel sichtbares Fett weg. Essen Sie<br />

mehr Fisch! Ich kann Ihnen nur wärmstens<br />

empfehlen, zweimal pro Woche Fisch (Lachs,<br />

Makrele, Hering, Sardinen, Sardellen) zu essen,<br />

um sich mit den essentiellen Fettsäuren<br />

Omega-3 zu versorgen. Das Warum liegt in<br />

ihrer segenreichen Wirkung: Omega-3-FS<br />

hemmen die Bildung von Entzündungsstoffen<br />

im Körper. Entzündungsstoffe, die<br />

zum Beispiel zur Arteriosklerose führen,<br />

die Thrombosen verursachen können, die<br />

entzündliche rheumatische Erkrankungen<br />

auslösen, die Abstoßreaktionen bei Organtransplantationen<br />

hervorrufen und Krebserkrankungen<br />

entstehen lassen können.<br />

Lein-, Raps- und Walnussöl<br />

Verwenden Sie Leinöl für den Salat. Das<br />

Leinöl ist das Pfl anzenöl mit dem meisten<br />

Anteil der Alpha-Linolensäure, eben die<br />

pfl anzliche Vertreterin der mehrfach ungesättigten<br />

FS der Omega-3-Familie. Leinsamen<br />

und Leinsamenschrot werden schon<br />

oft auf Weckerln, in Brot und Vollkornprodukten<br />

verwendet. Zum Braten und Frittieren,<br />

aber auch für Salatdressings ist Rapsöl<br />

sehr empfehlenswert, um die Omega-3-Versorgung<br />

zu erhöhen und Ihre Gesundheit zu<br />

fördern!<br />

Versorgung der werdenden Mutter<br />

und des Babys mit Omega-3<br />

Die Omega-3-FS DHA (Docosahexaensäure)<br />

ist unbestritten für die optimale Entwicklung<br />

des kindlichen Gehirns, der Augen und<br />

des Zentralnervensystem von großer Bedeutung<br />

und unterstützt auf lange Sicht auch<br />

die Gesundheit des Herzen. Einige Studien<br />

zeigten, dass eine mütterliche DHA-Supplementierung<br />

während der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

und Stillzeit die kindliche Entwicklung insbesondere<br />

in folgenden Bereichen verbessert:<br />

Koordination von Augen und Händen<br />

Feinmotorik<br />

Konzentration<br />

Bereits in der 26. bis 40. <strong>Schwanger</strong>schaftswoche<br />

wird die DHA in das Gehirngewebe<br />

des Ungeborenen eingebaut, wobei der<br />

DHA-Status der Mutter entscheidend für<br />

das Maß der Anreicherung ist. In dieser Zeit<br />

bilden sich das Nervengewebe und die zentralen<br />

Hirnfunktionen des Fetus aus. Gestillte<br />

Säuglinge bekommen die Omega-3-Fettsäuren<br />

über die Muttermilch. Daher ist es<br />

umso verständlicher, dass gerade Mütter, die<br />

stillen, auf eine gute Nährstoffversorgung<br />

achten müssen. Auch das mütterliche Wohlbefi<br />

nden sowohl während als auch nach der<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft wird durch die Zufuhr von<br />

Omega-3-Fettsäuren gefördert.<br />

Sonja Majewski<br />

Dipl. Ernährungs-, Bewegungs-<br />

und <strong>Leben</strong>sstiltrainerin,<br />

Entspannungstrainerin,<br />

Dipl. Holistic Pulsing Praktikerin<br />

offi ce@vitaltrainerin.at<br />

www.vitaltrainerin.at<br />

50 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 51


Beginn mit Beikost<br />

DIE ERSTE LöFFELMAHLZEIT<br />

„Wie lange soll ich stillen? Wann kann ich<br />

bei meinem Kind mit der ersten Beikost<br />

beginnen?“, sind an die Kinderärztin häufig<br />

gestellte Fragen. Es gibt Empfehlungen zur<br />

Ernährung des Säuglings unter Berücksichtigung<br />

der Richtlinien der EU, wie sie heute<br />

gültig und zu beachten sind. Entscheidend<br />

ist aber auch, dass Sie Ihr Kind, das eine eigene<br />

Persönlichkeit ist, gut beobachten und<br />

Ihre Handlungen an den Bedürfnissen Ihres<br />

Kindes orientieren.<br />

Was ist Beikost?<br />

Darunter versteht man alles, was zusätzlich<br />

zur Muttermilch oder Pre-Flaschennahrung<br />

„beigefüttert“ wird. Beikost ist kein Ersatz<br />

für die Muttermilch, sondern eine Ergänzung<br />

dazu. Beikost können zum Beispiel Getränke<br />

(Obst- und Gemüsesäfte) oder Breie<br />

(aus Gemüse, Kartoffel, Reis, Fleisch, Obst<br />

oder Getreideflocken) sein.<br />

Wann mit Beikost beginnen?<br />

Ist Stillen möglich, wird in den ersten vier<br />

<strong>Leben</strong>smonaten ausschließlich Stillen empfohlen.<br />

Ist die Muttermilch für ein Kind nicht<br />

ausreichend und muss zugefüttert werden,<br />

wird als Muttermilchersatz eine Pre-Nahrung<br />

empfohlen, das ist eine der Muttermilch<br />

weitgehend angeglichene Säuglingsanfangsnahrung.<br />

In den ersten 4 Monaten sollte<br />

keinerlei Beikost verabreicht werden. Man<br />

nimmt an, dass in dieser Zeit der Unreife des<br />

Darmes das Füttern von artfremdem Eiweiß<br />

wegbahnend für später entstehende allergische<br />

Erkrankungen sein kann (deshalb auch<br />

keinerlei Obstsäfte). Im 5. <strong>Leben</strong>smonat<br />

(nach vollendetem 4. <strong>Leben</strong>smonat), spätestens<br />

aber im 6. <strong>Leben</strong>smonat (nach vollendetem<br />

5. <strong>Leben</strong>smonat), soll sowohl bei<br />

gestillten als auch bei nicht gestillten Kindern,<br />

wenn das Kind mit Unterstützung<br />

schon sitzen kann (auf dem Rücken liegend<br />

fällt die Nahrungsaufnahme schwer), schrittweise<br />

Beikost eingeführt werden. Schrittweise<br />

bedeutet unter weiterhin ergänzendem<br />

Stillen bzw. Anfangsflaschennahrung. Ihr<br />

Kind benötigt jetzt mehr an Energie, Eiweiß,<br />

Eisen, Zink, Vitaminen und Spurenelementen.<br />

In diesem Alter wird der Nährstoffgehalt<br />

durch die Milchmahlzeit alleine nicht<br />

mehr gedeckt und es kann bei zu später<br />

Einführung von Beikost zu Eisenmangel und<br />

Mangel an essentiellen Fettsäuren kommen.<br />

Womit anfangen?<br />

Beginnen Sie anfangs löffelweise mit<br />

Gemüse, z.B. mit Karotten zu Mittag. Ihr<br />

Kind wird zu Beginn nur zwei bis drei Löffel<br />

behalten, da essen erst gelernt werden<br />

muss. Die Bewegung der Zunge beim Saugen<br />

ist eine andere als beim Kauen und es<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 53


54 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

wird eine große Menge der Mahlzeit wieder<br />

aus dem Mund gedrückt. Der Geschmack<br />

der neuen Nahrung ist für Ihr Kind ebenso<br />

ungewohnt, wie die Löffelfütterung.<br />

Nach der Löffelmahlzeit bieten Sie Ihrem<br />

Kind etwas Wasser aus dem Becher oder<br />

Schnabelbecher oder Fläschchen an. Anschließend<br />

soll ergänzend gestillt oder eine<br />

Flaschennahrung angeboten werden.<br />

Mit zunehmender Kompetenz mit dem<br />

Löffel wird Ihr Kind bald auf diese anschließende<br />

Milchmahlzeit verzichten. Sie beobachten<br />

Veränderungen der Stuhlkonsistenz<br />

(der Stuhl wird fester) und Sie achten auf<br />

etwaige Veränderungen an der Haut oder<br />

des allgemeinen allgemeinen Befi ndens ndens Ihres Kindes.<br />

Den Ernährungsplan erweitern<br />

Nach ca. 5 bis 7 Tagen dürfen Sie eine neue<br />

Zutat geben, z.B. Karotten mit Kartoffeln.<br />

Dabei achten Sie wieder auf Veränderungen<br />

bei Ihrem Kind. Nach weiteren 5 bis 7 Tagen<br />

erweitern Sie schrittweise den Ernährungsplan<br />

mit Kürbis, Zucchini, Reis und Fleisch<br />

(Kalb, Huhn, Pute). Nach 4 bis 6 Wochen<br />

darf und soll Ihr Kind ca. 3 x wöchentlich<br />

Fleisch oder Fisch erhalten (Gemüse- Kartoffel-Fleisch-Brei),<br />

da darin Eisen und Zink<br />

enthalten ist, was jetzt besonders wichtig ist.<br />

Auch glutenhaltige Nahrungsmittel (Getreide)<br />

sollen nach neueren Studien früh eingeführt<br />

werden. Sie sind ab dem 4. vollendeten<br />

<strong>Leben</strong>smonat möglich. D.h. Sie dürfen<br />

im 5. und 6. <strong>Leben</strong>smonat mit getreidehaltigen<br />

Breien beginnen. Das senkt das Risiko<br />

an Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) zu<br />

erkranken.<br />

Sie können wahlweise Fertignahrung verwenden<br />

oder selbst kochen. Wenn Sie für<br />

Ihr Kind selber kochen, sollten Sie einige<br />

Tropfen pfl anzliches hochwertiges Öl (z.B.<br />

Raps-, Weizenkeim- oder Olivenöl) dem<br />

Gemü sebrei zusetzen, damit die fettlöslichen<br />

Vitamine (Vit. A, D, E, K) besser vom Körper<br />

aufgenommen werden können.<br />

Ca. 1 Monat nach Beginn mit Beikost bieten<br />

Sie Ihrem Kind eine zusätzliche Obstmahlzeit<br />

(Vormittag oder Nachmittag) an. Um<br />

Unverträglichkeiten erkennen zu können<br />

führen Sie einzeln nacheinander Apfel, Birne<br />

oder Banane in den Speiseplan ein. Die<br />

verbleibenden Mahlzeiten werden weiterhin<br />

als Muttermilch, Pre- oder 1er-Säuglingsmilchnahrung<br />

gegeben. Nach weiteren drei<br />

bis vier Wochen ergänzen Sie noch eine<br />

Abendmahlzeit, z.B. mit gekochtem Gemüse,<br />

Reis, Kartoffeln, Nudeln oder Fertigbrei.<br />

Richten Sie sich bei der Menge an das natürliche<br />

Hunger- und Sättigungsgefühl des<br />

Kindes. Das Kind sollte nicht zum Essen genötigt<br />

werden. Jedes Kind ist einzigartig und<br />

je nach Familie gibt es große Variationen<br />

bezü glich Beginn, Art und Erweiterung der<br />

Beikost. Nach dem 6. <strong>Leben</strong>smonat kann<br />

zusätzlich zur Beikost auf eine 2er- Folgemilchnahrung<br />

umgestellt werden, dazu besteht<br />

jedoch ernährungsphysiologisch kein<br />

zwingender Grund.<br />

Was schadet meinem Kind?<br />

Im ersten <strong>Leben</strong>sjahr wird die Verwendung<br />

von Vollmilch (auch als 2/3 Milch) zur Zubereitung<br />

der Milchmahlzeiten nicht empfohlen.<br />

Der sehr hohe Eiweißgehalt in niedriger<br />

Eiweißqualität (Kuhlmilch: Verhältnis Laktalbumin<br />

zu Kasein 18:82, in Muttermilch<br />

60:40) und hohe Gehalt an Elektrolyten<br />

kann zu Stoffwechsel und Nierenbelastung<br />

der zu diesem Zeitpunkt noch unreifen Nieren<br />

führen. Der niedrige Eisen- und Vitamin<br />

C- und hohe Calcium-Gehalt verhindert eine<br />

ausreichende Eisenaufnahme im ersten Le-<br />

bensjahr und kann zu Eisenmangel führen.<br />

Auch Kuhmilchprodukte (Sauermilch, Topfencremes<br />

wie Obstgarten oder Fruchtzwerge)<br />

können dazu führen.<br />

Honig und Speisen mit rohen Eiern und<br />

rohem Fisch oder rohem Fleisch sollten im<br />

ersten <strong>Leben</strong>sjahr noch nicht gegeben werden.<br />

Ei, enthalten in verschiedenen Nahrungsmittel<br />

ist erlaubt. Verwenden Sie beim<br />

Kochen nur wenig Salz und vermeiden Sie<br />

scharfe Gewü rze ! Zucker sowie gezuckerte<br />

Getränke (Limonaden), Schokolade und<br />

Lollis werden nicht empfohlen, weil sie<br />

schädlich für die Zähne sind.<br />

Endlich essen wie die Großen<br />

Ab dem ersten Geburtstag ist Ihr Kind soweit,<br />

alles mitessen zu dürfen. Es sollte die<br />

Möglichkeit haben, das Essen selber in die<br />

Hand zu nehmen und mit Freude zu entdecken.<br />

Zerkleinern Sie die Zutaten kindgerecht<br />

und vermischen Sie sie mit den<br />

gewohnten Breien. Ersetzen Sie Salz durch<br />

frische Kräuter. Die Speisen sollten durchaus<br />

nicht immer püriert oder passiert werden.<br />

Das Kind soll mit weichen Speisen<br />

lernen zu kauen, auch wenn es noch keine<br />

Zähne hat. Die derben Zahnleisten eignen<br />

sich dafür gut. Kinder beobachten genau<br />

und interessieren sich für das, was die „Großen“<br />

essen, und möchten am Familientisch<br />

mitessen. Eine große Herausforderung für<br />

die ganze Familie, den Speiseplan vielfältig<br />

und gesund zu gestalten.<br />

Dr. Ingeborg Willheim-Winkler<br />

Fachärztin für Kinder- und<br />

Jugendheilkunde<br />

KFA, Wahlärztin und privat<br />

1190 Wien, Sonnbergplatz 7/20<br />

Tel/Fax: 01.968 78 27<br />

Mobil: 0699.1 968 78 27<br />

kontakt@diekinderaerztin.at<br />

www.diekinderaerztin.at<br />

Grundstein<br />

für eine gesunde Zukunft<br />

PROMOTION<br />

Alete Kleine Entdecker –<br />

Spezielle Kost für Kleinkinder<br />

Der erste Geburtstag eines Kindes<br />

ist ein kleiner Meilenstein, sowohl für<br />

seine Entwicklung als auch in Sachen<br />

Ernährung. Den Wunsch des Kindes<br />

nach „Essen wie die Großen“ und eine<br />

kleinkindgerechte Nährstoffversorgung<br />

unter einen Hut zu bringen, wird für<br />

viele Eltern zur Herausforderung.<br />

Mit der Produktrange Alete Kleine<br />

Entdecker erweitert Alete, seit über<br />

75 Jahren erfahren in der Baby- und<br />

Kleinkindernährung, sein Sortiment<br />

und bringt eine komplett neue und<br />

vielseitige Produktserie in den Handel.<br />

Alle Produkte sind auf die besonderen<br />

Ernährungsbedürfnisse von Kleinkindern<br />

zwischen einem und drei Jahren<br />

abgestimmt und enthalten <strong>Leben</strong>smittel<br />

mit hoher Nährstoffdichte: Ob Kleinkindmilch,<br />

Menüs, Smoothies, Snacks<br />

für zwischendurch oder Getränke – die<br />

Produkte sorgen für eine altersgerechte<br />

Nährstoffversorgung der Kinder nach<br />

dem zwölften Monat und lassen sich<br />

daher im Rahmen einer ausgewogenen<br />

Ernährung gut integrieren.<br />

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Sexy Mama<br />

FIT VOR UND NACH DER GEBURT<br />

Mama sein und gleichzeitig sexy sein, ist in<br />

Mode gekommen. Weg von den alten Klischees<br />

von der Frau hinter dem Herd und<br />

bei den Kindern. Die moderne „Modelmum“<br />

trägt High-Heels und sieht wenigen Wochen<br />

nach der Entbindung schöner aus denn je.<br />

Eine Illusion unserer modernen Zeit?<br />

„Modelmütter“ wie Heidi Klum schweben<br />

schon wenige Wochen nach der Entbindung<br />

wieder in sexy Victoria-Secret-Unterwäsche<br />

über den Laufsteg. Da stellt sich die Otto-<br />

Normal-Mama zu recht die Frage: „Wie ist<br />

das möglich? Und warum sehe ich bei manchen<br />

Freundinnen ihren Babybauch noch<br />

Monate oder Jahre später?“ Dieses Rätsel<br />

kann leicht gelüftet werden: Wer sich die<br />

besten Personal Trainer und Ernährungsberater<br />

leisten kann und womöglich eine<br />

Nanny hat, ist in Windeseile wieder topfit.<br />

Doch dies ist nicht nur den Wohlhabenden<br />

alleine vergönnt. Mit gezielten Tricks<br />

können Sie schon vor bzw. während einer<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft viel dafür tun, danach<br />

schnell wieder zurück zur Traumfigur zu<br />

kommen – und zwar auch ohne ein Vermögen<br />

dafür auszugeben.<br />

Vor der Entbindung ist gleich<br />

nach der Entbindung<br />

Grundsätzlich ist es sehr sinnvoll, auch in<br />

einer <strong>Schwanger</strong>schaft, nach Absprache<br />

mit einem Arzt, Sport zu treiben. Denn<br />

sportliche Übungen werden für den Muskeltonus,<br />

sowie allgemeines Wohlbefinden für<br />

Mutter und Baby von Vorteil sein. Sport<br />

kann auch auf die physische Herausforderung<br />

der <strong>Schwanger</strong>schaft und der Geburt<br />

vorbereiten. Zudem wirkt sich Sport positiv<br />

auf Ihre Figur aus und hilft nach der Geburt<br />

bald wieder zu dem alten Gewicht zurückzufinden.<br />

Werdende Mütter, die bereits vor der<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft regelmäßig Sport gemacht<br />

haben, können in der Regel auch weiterhin<br />

das Übungsprogramm absolvieren. Schwan-<br />

gere, die neu mit einer Sportart beginnen,<br />

sollten vorsichtig und langsam einsteigen.<br />

Generell wirkt sich Ausdauersport positiv<br />

auf die <strong>Schwanger</strong>schaft aus. Ideale Sportarten<br />

für <strong>Schwanger</strong>e sind besonders in den<br />

ersten Monaten der <strong>Schwanger</strong>schaft Walking,<br />

Nordic Walken, Wandern, Schwimmen<br />

und Radfahren. Da beim Schwimmen<br />

das Körpergewicht vom Wasser getragen<br />

wird – ist Schwimmen bei vielen <strong>Schwanger</strong>en<br />

sehr beliebt – Rückenbeschwerden können<br />

hier gelindert werden. Auch Radfahren<br />

ist für eine schwangere Frau ideal. Zu beachten<br />

ist, dass holprige Straßen vermieden<br />

werden und der Sattel bequem ist. Je weiter<br />

die <strong>Schwanger</strong>schaft fortgeschritten ist, desto<br />

sanfter sollten die Bewegungseinheiten<br />

werden.<br />

Sport in der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

Nachfolgende Sportarten sollten Sie in der<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft meiden: Inline Skating,<br />

Reiten, Gewichtheben, Mannschaftssportarten,<br />

Tennis, Skifahren (Abfahrt) und Rudern.<br />

Da bei diesen Sportarten ein zu hohes<br />

Unfallrisiko besteht bzw. weil sie Muskeln,<br />

Sehnen und Bänder zu sehr strapazieren.<br />

Yoga<br />

Weiters möchte ich auf eine besonders populäre<br />

Sport- und Entspannungsmethode<br />

der Stars und Sternchen vor, während und<br />

nach einer <strong>Schwanger</strong>schaft hinweisen:<br />

Yoga. Bei Yoga wird der Körper sanft gedehnt<br />

und viele erleben ein wohliges Gefühl<br />

der Entspannung.<br />

Bauchtanz<br />

Eine orientalische Sportart, der Bauchtanz,<br />

ist bei <strong>Schwanger</strong>en sehr beliebt. Mit einem<br />

bunten Tuch um die Hüfte gebunden, erleben<br />

sie die sinnlichen Bewegungen dieses<br />

Tanzes ganz besonders bewusst.<br />

<strong>Schwanger</strong>engymnastik<br />

Viele Hebammen bieten für werdende Mütter<br />

auch eine spezielle <strong>Schwanger</strong>engymnastik<br />

an. Das sind leichte Übungen, die Sie<br />

wieder in Bewegung bringen und auch Ihre<br />

Entspannung fördern.<br />

Generell gilt für Sport in der <strong>Schwanger</strong>schaft:<br />

Überfordern Sie Ihren Körper nicht!<br />

Bei Übelkeit, Schwindel oder Schmerzen<br />

im Bauch beenden Sie Ihr Training sofort<br />

und kontaktieren einen Arzt. Wichtig ist die<br />

genügende Flüssigkeitszufuhr auch während<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 59


60 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

des Trainings. Am besten eignet sich dafür<br />

Wasser.<br />

Gruppendynamik<br />

Da Sport allein für viele Frauen ganz schön<br />

langweilig ist, empfiehlt es sich, die Suche<br />

nach Gleichgesinnten zu starten! Denn zu<br />

zweit oder zu dritt macht Sport einfach viel<br />

mehr Spaß und erfahrungsgemäß bleibt<br />

man länger dabei, als wenn man alleine loslegt.<br />

In der Gruppe kann man von der Gruppendynamik<br />

profitieren und sich gegenseitig<br />

motivieren und sich danach austauschen.<br />

Egal für welche Sportart Sie sich entscheiden,<br />

Sport hilft Ihnen während der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

die Gewichtszunahme in Grenzen<br />

zu halten. Frauen, die in den neun Monaten<br />

regelmäßig Sport betrieben haben, haben<br />

nachweislich leichtere Geburten als Frauen,<br />

die sich überhaupt nicht sportlich betätigt<br />

haben.<br />

Das richtige Schuhwerk<br />

Und noch ein wichtiger Tipp: Tragen Sie<br />

beim Sport bequeme Kleidung und achten<br />

Sie besonders beim Wandern oder Walken<br />

auf gutes Schuhwerk. Ein guter Schuh stützt<br />

den Fußbereich optimal ab und ist zudem<br />

noch flexibel.<br />

Gesund für Sie und Ihr Baby<br />

Statistiken zeigen, dass Frauen die regelmäßig<br />

trainieren in der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

deutlich seltener krank werden als Frauen,<br />

die keiner sportlichen Betätigung nachgehen.<br />

Während Sie trainieren wird frischer<br />

Sauerstoff in alle Zellen Ihres Körpers<br />

transportiert und somit auch Ihr Baby optimal<br />

versorgt. Sportliche werdende Mütter<br />

leiden zudem viel weniger unter den typischen<br />

<strong>Schwanger</strong>schaftsbeschwerden wie<br />

Müdigkeit, Übelkeit und Rückenschmerzen.<br />

Weiters sinkt auch das Risiko einer <strong>Schwanger</strong>schaftsdiabetes<br />

enorm.<br />

In der <strong>Schwanger</strong>schaft gilt:<br />

Bitte kein Leistungssport!<br />

Sie sind und waren schon immer eine<br />

Sportskanone? Sport ist lebensnotwendig<br />

für Sie? Bevor Sie schwanger waren, haben<br />

Sie regelmäßig intensiv trainiert und sogar<br />

richtigen Leistungssport betrieben? Natürlich<br />

wollen Sie auch jetzt in der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

weiter trainieren, um auf Ihrem<br />

hohen Leistungslevel zu bleiben. Das ist<br />

verständlich – aber überhaupt nicht zu empfehlen.<br />

Von jeder Art von intensivem oder<br />

gar exzessiv betriebenem Sport, dem so genannten<br />

Leistungssport, ist in der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

abzuraten!<br />

Eine <strong>Schwanger</strong>schaft bedeutet für eine<br />

Leistungssportlerin immer eine Pause in<br />

ihrer sportlichen Laufbahn. Eine Pause,<br />

die die Sportlerin aber trotzdem nutzen<br />

kann, um sich sportlich aktiv zu betätigen.<br />

Leistungssport bedeutet ja, dass der Sportler<br />

eine bestimmte Leistung erbringen<br />

muss und dafür hart trainiert. Sport in der<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft ist ganz anders. Hier zählt<br />

keine Leistung, es gilt kein sportliches Ziel<br />

zu erreichen. In der <strong>Schwanger</strong>schaft Sport<br />

zu treiben heißt in erster Linie Rücksicht auf<br />

sich und seinen Körper zu nehmen. Sie gehen<br />

in der <strong>Schwanger</strong>schaft nur soweit, wie<br />

es Ihnen gut tut. Sobald es Ihnen zu anstrengend<br />

wird, schalten Sie einen Gang zurück<br />

oder vertagen Ihre Übungen ganz.<br />

Gesunde Ernährung<br />

Im Optimalfall sollte schon lange vor einer<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft die Ernährung auf eine<br />

ausgewogene und gesunde Ernährung umgestellt<br />

werden. Spätestens in der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

sollte dann aber auf eine besonders<br />

gesunde Ernährung geachtet werden,<br />

auch um sicherzustellen, dass die Gewichtszunahme<br />

in einem normalen Rahmen bleibt.<br />

Besonders für bereits übergewichtige Frau-<br />

en ist die <strong>Schwanger</strong>schaft meist ein heikles<br />

Thema, da sie in dieser Zeit ja noch weiter<br />

an Gewicht zulegen und das oft vielmehr,<br />

als es gut und normal wäre. Während einer<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft gilt es jedoch eine Diät zu<br />

vermeiden. Doch Vorsicht: Sie müssen nicht<br />

für Zwei essen! Während der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

benötigen Sie nur ca. 250 kcal pro<br />

Tag mehr also vor Ihrer <strong>Schwanger</strong>schaft.<br />

Grundsätzlich gilt: Die Menge ist nicht so<br />

sehr ausschlaggebend. Viel wichtiger ist die<br />

Qualität der <strong>Leben</strong>smittel in Bezug auf ihren<br />

Gehalt an Nährstoffen wie beispielsweise<br />

Vitaminen, Mineralstoffen, pflanzlichen<br />

Proteinen und guten Fetten.<br />

Die Tage nach der Entbindung<br />

Es ist geschafft, Sie halten zufrieden Ihr<br />

Baby im Arm. Zufrieden? Wären da nicht<br />

die Hintergedanken, dass Ihre Figur nicht<br />

mehr wie früher ist?<br />

In der Stillzeit sollten Sie Diäten vermeiden.<br />

Denn Sie brauchen Kraft und Energie um Ihr<br />

neugeborenes Baby zu stillen. Und die haben<br />

Sie nicht wenn Ihnen der Magen knurrt. Sie<br />

können aber trotzdem etwas dafür tun, damit<br />

die Kilos bald purzeln. Ernähren Sie sich<br />

genau wie in der <strong>Schwanger</strong>schaft gesund<br />

und ausgewogen und achten Sie wiederum<br />

auf die Qualität in Bezug auf die Nährstoffe.<br />

Ihr größter Helfer beim in Form kommen<br />

nach der Geburt ist das Stillen selbst! In der<br />

Stillzeit benötigen Sie 700 kcal pro Tag<br />

mehr als vor der <strong>Schwanger</strong>schaft. Für Mütter<br />

bietet das Stillen noch einen weiteren interessanten<br />

Vorteil: Das Hormon Oxytocin<br />

wird vermehrt ausgeschüttet, das die Rückbildung<br />

der Gebärmutter begünstigt und das<br />

Risiko für Wochenbettfieber verringert. Je<br />

schneller die Rückbildung voran geht, desto<br />

schneller sind Sie auch wieder fit.<br />

Schon sechs Stunden nach der Geburt können<br />

Sie damit anfangen, die Muskulatur<br />

langsam wieder aufzubauen. Hebammen<br />

zeigen, wie die Rückbildung funktioniert.<br />

Den Klassiker aus der Geburtsvorbereitung,<br />

wie Beckenboden anspannen und in drei<br />

Schritten wieder lösen, können Sie nun<br />

anwenden. Starten Sie mit kleinen Spaziergängen<br />

durchs Krankenhaus und erweitern<br />

Sie diese.<br />

Das 1. Monat<br />

nach der Entbindung<br />

Neben einer gesunden Ernährung können<br />

Sie langsam wieder Ihr Trainingsprogramm<br />

starten. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst!<br />

Auch wenn es nicht einfach ist – eine halbe<br />

Stunde pro Tag wirkt schon Wunder. Doch<br />

Vorsicht: Ein reines Bauchmuskeltraining<br />

hat negative Auswirkungen auf den Beckenbodentonus<br />

und zwar bis sich die Lücke (Diastase)<br />

zwischen den geraden Bauchmuskeln<br />

in der Mitte des Bauchs wieder geschlossen<br />

hat (lässt sich mit den Fingern ertasten). Das<br />

ist etwa vier Wochen bis vier Monate nach<br />

der Geburt der Fall. Dann zuerst die schräge<br />

Bauchmuskulatur kräftigen!<br />

Je schneller Sie wieder mit Ihrem Sportprogramm<br />

starten, desto wichtiger ist eine gesunde<br />

und ausreichende Ernährung. Wenn<br />

diese nämlich nicht vorhanden ist, dann besteht<br />

die Gefahr, dass die Milchproduktion<br />

sehr schnell eingestellt wird und dies schadet<br />

wieder Ihnen und Ihrem Neugeborenen.<br />

Ab dem 2. Monat der Entbindung<br />

Nun beginnt die Aufbauarbeit. Ab jetzt freuen<br />

sich, neben dem Beckenboden, auch die<br />

schrägen Bauchmuskeln über regelmäßige<br />

Übungen, die bereits auch etwas angestrengt<br />

werden dürfen. Hier kann Pilates<br />

eine gute Möglichkeit sein, wieder schlanke<br />

Muskeln zu bekommen. Weiters reaktiviert<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 61


62 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

es den Beckenboden, der bei der Geburt<br />

sehr strapaziert wird. Gut trainierte Frauen<br />

mit unkomplizierter Entbindung dürfen bereits<br />

jetzt wieder Sport treiben wie zuvor,<br />

besonders Ausdauersport.<br />

Kaiserschnittpatientinnen<br />

Laut Statistik kommt bereits jedes dritte<br />

Kind in Deutschland mittlerweile per Kaiserschnitt<br />

zur Welt. Medizinische Gründe<br />

dafür sind unter anderem, dass Neugeborene<br />

schwerer werden, der Anteil an Zwillingsgeburten<br />

steigt und Mütter vermehrt<br />

an <strong>Schwanger</strong>schaftsdiabetes leiden. Ein<br />

zusätzlicher Faktor ist, dass Frauen und die<br />

Ärzte bei einer Geburt die Risiken minimieren<br />

wollen und schneller zu Kaiserschnitten<br />

tendieren.<br />

Nach einem Kaiserschnitt ist es wichtig, sobald<br />

es möglich ist, wie nach einer normalen<br />

Entbindung, mit Spazierengehen zu beginnen,<br />

um den Kreislauf anzuregen. Mudras,<br />

das ist das sogenannte Fingeryoga, sind einfache<br />

Übungen mit großem Entspannungsfaktor.<br />

Gerade bei einem Kaiserschnitt, wo<br />

vieles noch zieht, kann es anfangs schwierig<br />

sein „aufrecht“ zu gehen oder sich überhaupt<br />

zu entspannen. Wie bei jeder Naht dauert<br />

es, abhängig von der eigenen Verfassung<br />

und der Wundabheilung einige Zeit, bis man<br />

wieder komplett sportlich tätig sein kann.<br />

Kleine Beckenbodenübungen aus dem Pilates<br />

beispielsweise verhelfen langsam mehr<br />

Gefühl für seinen Unterleib zu entwickeln<br />

und stärken Beckenboden, Bauchmuskulatur<br />

und Körperbewusstsein. Hier empfi ehlt<br />

es sich, das ganze Trainingsprogramm mit<br />

einem Arzt abzuklären.<br />

Wenn Sie unsicher fühlen und professionelle<br />

Unterstützung in Anspruch nehmen wollen,<br />

können Sie auch einen Personal Trainer suchen,<br />

der Sie mit individuellem Training und<br />

Erfahrung in diesem Bereich im Nu wieder<br />

Fit macht.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß<br />

beim Training und vergessen Sie nicht:<br />

Ihr Körper ist einzigartig so wie Sie – tun Sie<br />

Ihr Bestes für ihn!<br />

Stephan Poschik<br />

Vater eines Sohnes<br />

Dipl. Personal Fitnesstrainer<br />

& Ernährungsberater<br />

Leitung feel the energy academy<br />

Mail: offi ce@feeltheenergy.com<br />

www.feeltheenergy.com<br />

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Pilates mit Baby<br />

RÜCKBILDUNGSGYMNASTIK NACH DER GEBURT<br />

Die Pilates-Methode ist ein ganzheitliches<br />

Körpertraining, in dem vor allem die tief<br />

liegenden, kleinen und meist schwächeren<br />

Muskelgruppen angesprochen werden, die<br />

für eine korrekte und gesunde Körperhaltung<br />

sorgen. Das Training beinhaltet Kraftübungen,<br />

Stretching und bewusste Atmung.<br />

Sehr wichtig ist eine fachliche Einführung in<br />

die Methode, um Bewegungs- und Haltungsfehler<br />

zu vermeiden.<br />

Angestrebt werden die Stärkung der Muskulatur,<br />

die Verbesserung von Kondition und<br />

Bewegungskoordination, eine Verbesserung<br />

der Körperhaltung, die Anregung des<br />

Kreislaufs und eine erhöhte Körperwahrnehmung.<br />

Grundlage aller Übungen ist das<br />

Trainieren des sogenannten „Powerhouses“,<br />

womit die in der Körpermitte liegende Muskulatur<br />

rund um die Wirbelsäule gemeint<br />

ist, die sogenannte Stützmuskulatur. Die<br />

Muskeln des Beckenbodens und die tiefe<br />

Rumpfmuskulatur werden gezielt gekräftigt.<br />

Alle Bewegungen werden langsam und fließend<br />

ausgeführt, wodurch die Muskeln und<br />

die Gelenke geschont werden. Gleichzeitig<br />

wird die Atmung geschult.<br />

Die rund 500 Pilates-Übungen wechseln<br />

ab zwischen Dehnung und Kräftigung der<br />

Muskulatur.<br />

Bewegung<br />

„Keine Stunde, die man mit Sport<br />

verbringt, ist verloren.“<br />

Winston Churchill<br />

Wichtige Prinzipien<br />

Die wesentlichen Prinzipien der Pilates-<br />

Methode sind Kontrolle, Konzentration, bewusste<br />

Atmung, Zentrierung, Entspannung,<br />

Bewegungsfluss und Koordination.<br />

Kontrolle: Ein wesentlicher Grundsatz<br />

des Trainings ist die kontrollierte Ausführung<br />

aller Übungen und Bewegungen.<br />

Dadurch sollen auch die kleineren „Helfermuskeln“<br />

gestärkt werden.<br />

Konzentration: Mit Hilfe von Konzentration<br />

sollen Körper und Geist in Harmonie<br />

gebracht werden. Jede Bewegung<br />

soll mental kontrolliert werden, die Aufmerksamkeit<br />

soll ganz auf den Körper<br />

gerichtet sein.<br />

Atmung: Bewusste Atmung spielt bei<br />

Pilates eine wichtige Rolle. Sie soll Verspannungen<br />

entgegenwirken und die<br />

Kontrolle über den Körper erhöhen.<br />

Deshalb wird die Atmung in das Zwerchfell<br />

trainiert.<br />

Zentrierung: Mit Zentrierung ist die Stärkung<br />

der Körpermitte gemeint, das so<br />

genannte Powerhouse, das vom Brustkorb<br />

bis zum Becken reicht und alle<br />

wichtigen Organe enthält. Die Stärkung<br />

der Powerhouse-Muskulatur kräftigt vor<br />

allem den Rücken und kann sich bei<br />

Rückenschmerzen positiv auswirken.<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 65


66 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Entspannung: Bewusste Entspannung<br />

soll helfen, Verspannungen aufzufinden<br />

und zu lösen. Entspannung ist bei Pilates<br />

jedoch nicht das Gegenteil von Körperspannung.<br />

Fließende Bewegung: Alle Übungen<br />

werden in fließenden Bewegungen ausgeführt,<br />

ohne längere Unterbrechungen.<br />

Es gibt keine abrupten isolierten Bewegungen.<br />

Rückbildung mit Pilates<br />

Im Laufe der <strong>Schwanger</strong>schaft dehnt sich<br />

der Körper aus. Die <strong>Schwanger</strong>schaftshormone<br />

machen es möglich, dass alle<br />

Gewebe im Körper weicher werden und<br />

dem wachsenden Kindchen Raum geben.<br />

Manchmal führt dieser Prozess zu beschwerlichen<br />

Erfahrungen in der <strong>Schwanger</strong>schaft.<br />

Die Dehnung der Mutterbänder<br />

kann schmerzhaft sein, das Weicherwerden<br />

der Knorpelverbindungen im Becken kann<br />

zu Bewegungseinschränkungen führen und<br />

Wassereinlagerungen in den Armen und in<br />

den Beinen machen Bewegungen gelegentlich<br />

schmerzhaft oder führen zu größeren<br />

Beeinträchtigungen, wie Taubheitsgefühlen<br />

in den Händen oder Schmerzen in den Unterarmen.<br />

Oft jedoch verläuft dieser Prozess<br />

der Ausdehnung so, dass er kaum bleibende<br />

Spuren hinterlässt und dass sich nach der<br />

Geburt alles wieder gut zurückbildet.<br />

In den ersten Stunden und Tagen nach der<br />

Geburt wundern sich Frauen oft, dass der<br />

Bauch noch so groß aussieht. Sobald sie<br />

aufstehen, scheint es so, als wäre quasi noch<br />

ein Kind im Bauch. Aber so schnell reagiert<br />

der Körper einfach nicht. Immerhin hat er<br />

neun Monate gebraucht um seinen endgültigen<br />

Umfang zu erreichen und soviel Zeit sollte<br />

man sich auch einräumen, damit er sich<br />

wieder regenerieren und zurückbilden kann.<br />

In den Wochen und Monaten nach der Geburt<br />

bildet sich die Gebärmutter wieder zurück,<br />

die Bauchmuskelfasern werden wieder<br />

kürzer und alle Gewebe im Körper festigen<br />

sich. Das geschieht dadurch, dass im Körper<br />

nach der Geburt des Babys und der Plazenta<br />

keine <strong>Schwanger</strong>schaftshormone mehr gebildet<br />

werden. Viele Frauen merken, dass<br />

sie jetzt nicht mehr so fit sind wie früher.<br />

An diesem Punkt setzt Pilates mit Baby an.<br />

Gezielte Übungen trainieren alle Muskelpartien,<br />

die in der <strong>Schwanger</strong>schaft besonders<br />

nachgeben mussten, wie Beckenmuskeln,<br />

Beckenboden und Bauch. Außerdem werden<br />

auch jene Muskeln gestärkt, die im<br />

Zusammenleben mit dem Baby besonders<br />

beansprucht werden, wie Schultern, Rücken<br />

und Arme. Das Wichtigste ist aber das gezielte<br />

Training der Beckenbodenmuskulatur.<br />

Das ist das zentrale Thema in jedem „Pilates<br />

MIT Baby Kurs“ und unterscheidet den<br />

„Pilates MIT Baby Kurs“ von jedem anderen<br />

Fitnesstraining, denn ein kräftiger und<br />

beweglicher Beckenboden unterstützt die<br />

gesamte Rückenmuskulatur, die Organe im<br />

Bauch, die Schultern und Arme und Last<br />

but not least sind die Beckenbodenmuskeln<br />

wichtig für ein aktives und lustvolles Liebesleben.<br />

Also: Beckenbodentraining ist für alle<br />

Menschen wichtig!<br />

Probleme die auftreten können, bei einem<br />

zu schwachen Beckenboden sind:<br />

Eine Gebärmutter- und Scheidensenkung<br />

Belastungsinkontinenz (unkontrollierter<br />

Harnabgang)<br />

Da gerne auf die Rückbildungsgymnastik<br />

vergessen wird, treten oft Jahre später die<br />

oben erwähnten Probleme auf.<br />

Jeder der Kinder hat weiß, wie schwierig<br />

es ist sich die Zeit zu nehmen um wieder<br />

in Form zu kommen. Somit ist es für viele<br />

frischgebackene Mamis am leichtesten, Babys<br />

einfach mit dabei zu haben. Die Babys<br />

werden in die Übungen integriert und haben<br />

jede Menge Spaß dabei! Pilates nach der<br />

Geburt ist ein schonendes und effektives<br />

Training für einen flachen Bauch und einen<br />

starken Beckenboden. Begonnen werden<br />

kann mit dem Training 4-6 Wochen nach<br />

einer normalen Geburt und 8-10 Wochen<br />

nach Kaiserschnitt.<br />

Pilates mit Baby stärkt nicht nur Mamis<br />

Rücken, Bauchmuskeln und Beckenboden,<br />

sondern fördert auch gleichzeitig die Eltern-<br />

Kind-Bindung, indem man sich aktiv mit<br />

den Babys beschäftigt und man kann sich<br />

außerdem mit Leuten im gleichen <strong>Leben</strong>sabschnitt<br />

austauschen.<br />

Sarah Klarer<br />

Mutter von zwei Töchtern<br />

Hebamme<br />

www.partera.info<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 67


68 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Frischluft Ahoi<br />

TANKEN SIE ENERGIE<br />

Es ist uns wohl allgemein bekannt: Frischluft<br />

tut gut, und das sowohl Erwachsenen als<br />

auch Kindern. Gerade in der kühlen Jahreshälfte<br />

bemerken wir an uns selber, vor allem,<br />

wenn wir uns innerhalb eines Gebäudes befinden,<br />

oft rasch Anzeichen wie Müdigkeit,<br />

Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel<br />

und vieles mehr. Babys<br />

weinen oder sind einfach quengelig, Kleinkinder<br />

neigen zu Aggressionen – all diesen<br />

Symptomen folgt sehr oft Lustlosigkeit und<br />

Apathie. Doch welche „Therapie“ scheint<br />

hier angemessen? Was können wir tun, um<br />

diesen „Indoor-Fallen“ zu entgehen?<br />

Bewegung an der frischen Luft – egal bei<br />

welchem Wetter – scheint hier erfahrungsgemäß<br />

wahre Wunder bewirken zu können!<br />

Neben der Versorgung mit kühler, sauerstoffreicher<br />

Atemluft scheint auch die Abwechslung<br />

ein Garant für gute Laune und<br />

Ausgeglichenheit zu sein und stellt so einen<br />

wahren Powerkick dar.<br />

Mit dem Kinderwagen vor die Tür<br />

Doch wie kann der Weg an die frische Luft<br />

mit Baby oder Kleinkind am besten stattfinden?<br />

Für die meisten Eltern scheint in erster<br />

Linie klar zu sein: Hinaus geht es mit<br />

dem Kinderwagen, so haben es auch schon<br />

unsere Eltern gemacht. Der Kinderwagen<br />

ist wohl eine der ältesten Erfindungen, um<br />

auch mit Säuglingen leicht und bequem an<br />

die Luft zu gelangen. Schon Anfang des<br />

19. Jahrhunderts fand der Kinderwagen<br />

ausgehend von Großbritannien Einzug in<br />

viele Familien und erleichterte auf diese Art<br />

den täglichen Spaziergang. Gleichzeitig erscheint<br />

diese Art der Fortbewegung jedoch<br />

für viele Eltern nicht mehr zeitgemäß. Oft<br />

kommt es vor, dass Säuglinge und Kleinkinder<br />

im Kinderwagen nicht das bekommen,<br />

was sie eigentlich bräuchten. Das Sichtfeld<br />

ist gerade im Liegen erheblich eingeschränkt.<br />

Die Folge davon sind dann nicht<br />

nur frustrierte Kinder, auch Mama und Papa<br />

sind in weiterer Folge ausgelaugt.<br />

An Mama und Papa geschmiegt<br />

Doch es haben sich auch andere Trends entwickelt,<br />

um dem natürlichen Bedürfnis nach<br />

Versorgung mit Sauerstoff gerecht werden<br />

zu können. Der große Vorteil des Kinderwagens<br />

liegt darin, dass man unmittelbar<br />

auch die Hände so gut wie frei hat. Dasselbe<br />

lässt sich natürlich auch mit einem Tragetuch<br />

erreichen. Babys und Kleinkinder<br />

lassen sich einfach und schnell in einer<br />

geeigneten Tragehilfe von einem Ort zum<br />

anderen transportieren. Besonders Eltern<br />

von Kindern, die dazu neigen, ständig getragen<br />

werden zu wollen, schwören auf diese<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 69


70 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Art des unmittelbaren Körperkontakts. Und<br />

während Sie gemütlich durch den Park spazieren<br />

und sich mit jemandem unterhalten<br />

können, bekommen die Kinder gleichzeitig<br />

optische Anregungen aus der Umgebung<br />

vermittelt. Gerade Babys fühlen sich hier besonders<br />

wohl, werden sie doch laufend vom<br />

Herzschlag einer ihnen vertrauten Person<br />

begleitet. Doch irgendwann kommt wohl<br />

jede Mama aber auch jeder Papa an den<br />

Punkt, wo das eigene Kind plötzlich nicht<br />

mehr nur mit dem täglichen Spaziergang zufrieden<br />

zu stellen ist. Action ist gefragt.<br />

Unterwegs mit dem Fahrrad<br />

Wie wäre es, mit dem Fahrrad einen Ausfl ug<br />

zu machen? Auch hier steht laufende Weiterentwicklung<br />

auf der Tagesordnung und<br />

der Markt bietet derzeit eine Menge an Möglichkeiten,<br />

um auch mit Baby oder Kleinkind<br />

mittels Fahrrad die Umgebung zu erkunden.<br />

Einerseits gibt es ganz klassisch den Kindersitz,<br />

der hinten am Fahrrad montiert wird.<br />

Doch um der dadurch entstehenden Enge<br />

zwischen FahrerIn und Kind zu entgehen,<br />

haben sich auch Fahrradanhänger bewährt.<br />

Ein bis zwei Kinder haben bequem darin<br />

Platz und werden vom Fahrrad gezogen.<br />

Beide Varianten – Kindersitz und Anhänger<br />

– verbindet allerdings ein Nachteil: Sie geben<br />

der FahrerIn nur sehr schwer die Möglichkeit,<br />

die Kids zu beobachten oder einfach<br />

nur nach ihnen zu sehen. So hat sich mittlerweile<br />

auch eine neue Variante der Kinderbeförderung<br />

mittels Fahrrad entwickelt. Dabei<br />

sitzen die Sprösslinge vor dem Fahrer oder<br />

der Fahrerin und werden mehr oder weniger<br />

„geschoben“. So haben Sie Ihre Lieblinge<br />

immer im Blick und können gegebenenfalls<br />

rasch eingreifen. Ihr Kind hat so die Möglichkeit<br />

mit uneingeschränkter Sicht mit Ihnen<br />

mitzufahren und alle Beteiligten können<br />

den Ausfl ug viel mehr genießen. Nebenbei<br />

lässt sich die Kabine auch als Kinderwagen<br />

umbauen und einfach ohne Fahrrad schieben<br />

– eine gute Alternative, wenn Sie mit<br />

dem Fahrrad ein bestimmtes Ziel vor Augen<br />

haben, an dem Sie dann auch noch zu Fuß<br />

unterwegs sein wollen.<br />

Produkttipp:<br />

Der Zigo ® Leader vereint die Eigenschaften<br />

eines Kinderwagens, Joggers,<br />

Fahrradanhängers und die eines City-<br />

Bikes in einem Fahrrad für die ganze<br />

Familie. Möglich macht dies die neue<br />

LeaderLink ® - Technologie, die es erlaubt,<br />

den ChildPod ® (Kinderwagen)<br />

in sekundenschnelle vom Fahrrad abzukoppeln<br />

und in einen Kinderwagen,<br />

Jogger oder einen Anhänger für bis<br />

zu zwei Kinder umzuwandeln. Egal ob<br />

im Grü nen oder in der Stadt. Mit dem<br />

Kindertransportfahrrad Zigo ® Leader<br />

macht eine Ausfahrt richtig Spaß und<br />

schont auch noch die Umwelt.<br />

Auch Eltern brauchen Sport<br />

Auch für den sportlichen Bereich gibt es<br />

zahlreiche Möglichkeiten, die Kinder zu involvieren.<br />

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl<br />

von Sportbuggys (Jogger), die es Mama oder<br />

Papa gut ermöglichen, die wöchentliche<br />

(oder vielleicht sogar tägliche) Laufeinheit<br />

gemeinsam mit Baby oder Kleinkind zu absolvieren.<br />

Diese speziellen Buggys sind aufgrund<br />

spezieller, großer Räder leichtgängig<br />

und gut lenkbar, sodass Sie gut und sicher<br />

unterwegs sind. Sie eignen sich nicht nur<br />

zum Joggen, auch Inline-Skaten ist damit<br />

gut möglich. Auch spezielle Umbauvarianten<br />

vom Fahrrad-Vorbau zu Jogger sind mittlerweile<br />

erhältlich. Auf diese Art und Weise<br />

kommen sowohl Eltern als auch Kinder<br />

einerseits zur nötigen Portion Frischluft und<br />

tun gleichzeitig etwas für Ihre Fitness und Ihr<br />

Wohlbefi nden. Somit sind Sie als Mama oder<br />

Papa wieder ausgeglichener und das kommt<br />

letztendlich wieder den Kids zu Gute.<br />

Für Zwischendurch<br />

Zwischendurch darf es aber durchaus auch<br />

etwas weniger sportlich zugehen. Gerade<br />

Kinder, die eben laufen lernen, wollen<br />

durchaus auch selber „zu Fuß“ die Gegend<br />

erkunden. Auf dem Spazierweg Steine angreifen,<br />

Bäume und Pfl anzen berühren,<br />

Äste sammeln, mit Sand spielen, balancieren<br />

am Randstein, mit dem Laufrad düsen<br />

und in Lacken hüpfen… die Liste ließe sich<br />

wohl unendlich lange fortsetzen.<br />

Wichtig scheint mir, dass sowohl Eltern<br />

als auch Kinder regelmäßig für Ausgleich im<br />

Freien sorgen, egal auf welche Art und Weise.<br />

Dies ist wirklich bereichernd und bringt<br />

einerseits neue Energien und Kräfte, andererseits<br />

aber auch guten, erholsamen Schlaf<br />

in der Nacht. Und nebenbei wird durch<br />

den Einfl uss von Sonnenlicht im Körper<br />

Vitamin D gebildet, wichtig für Knochen<br />

und die Aufnahme von Calcium.<br />

Ihre Kinder werden es Ihnen jedenfalls<br />

danken. Egal, ob Sie klassisch mit dem Kinderwagen<br />

unterwegs sind, mit Tragetuch,<br />

Fahrrad & Co oder ob Sie einfach nur spazieren<br />

gehen: Nutzen Sie diese Möglichkeiten,<br />

um wieder zu neuer Energie und Elan<br />

zu kommen. Tanken Sie doch am besten<br />

noch heute voll – diese Tankstelle ist jederzeit<br />

zugänglich und noch dazu völlig gratis!<br />

Ihre spezielle Ration Sauerstoff wartet!<br />

Manuela Kohlert<br />

Mutter von drei Kindern<br />

Dipl. Ehe- und Familienberaterin,<br />

Dipl. <strong>Leben</strong>s- und Sozialberaterin,<br />

Dipl. Elternbildnerin, Dipl. Erziehungsberaterin,<br />

Mental-, Intuitions-<br />

u. Bewusstseinstrainerin<br />

Tel: 0680 20 87 250<br />

www.eltern-und-erziehung.com<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 71


PROMOTION<br />

Natracare<br />

BIOLOGISCHE UND NATÜRLICHE HYGIENE<br />

Die Natracare Hygiene-Produkte für Frauen<br />

wurden 1989 von Susie Hewson als Antwort<br />

auf die schädigenden Auswirkungen<br />

von Dioxin auf die Gesundheit von Frauen<br />

entwickelt. Heute existiert eine große Auswahl<br />

an wirklich biologischen und natürlichen<br />

Produkten für Frauen und Babys. Natracare-Produkte<br />

werden von Gynäkologen<br />

empfohlen.<br />

Alle Natracare-Produkte sind:<br />

Gänzlich chlorfrei Gebleicht (GCG)- bei<br />

der Chlorbleiche bildet sich als Nebenprodukt<br />

Dioxin, das stark schädigende<br />

Auswirkungen auf die Umwelt hat und<br />

mit verschiedenen Erkrankungen in Verbindung<br />

gebracht wird. Dioxin ist krebserregend.<br />

Nicht an Tieren getestet<br />

Biologisch abbaubar (zwischen 95% und<br />

100%)<br />

Frei von: Plastik, Superabsorbern aus<br />

Polyacrylat, Erdölderivaten, synthetischen<br />

Inhalts- und Duftstoffen.<br />

Natracare-Produkte enthalten natürliche<br />

erneuerbare Zellulose aus ökologisch bewirtschafteten<br />

Wäldern und zertifi zierte<br />

Bio-Baumwolle.<br />

Stilleinlagen für junge Mütter<br />

Für den Gebrauch während des Stillens<br />

Natracare Produkte sind in<br />

Ihrer Apotheke erhältlich!<br />

Tampons aus zertifi zierter 100%<br />

Bio-Baumwolle<br />

Tampons mit Applikator sind in chlorfreiem<br />

Papier verpackt<br />

Tampons ohne Applikator sind in recyclingfähigem<br />

Polyäthylen verpackt, um<br />

sie vor Feuchtigkeit zu schützen.<br />

Natürliche Damenbinden und<br />

Slipeinlagen mit und ohne Flügel<br />

Wochenbetteinlagen<br />

für junge Mütter<br />

Für den Gebrauch während der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

und nach der Geburt


Baby an Board<br />

BESONDERS JETZT WILL DIE HAUT GEPFLEGT WERDEN<br />

Die <strong>Schwanger</strong>schaft ist eine schöne, aber<br />

auch durchaus anstrengende Zeit – nicht nur<br />

für das seelische Befinden – sondern auch<br />

für die Haut. Diese benötigt nun ganz besondere<br />

Pflege, denn nur einigen Frauen ist<br />

es vergönnt während der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

quasi von innen heraus zu strahlen. Bedingt<br />

durch den aktiveren Stoffwechsel und die<br />

intensivere Durchblutung kann die Haut<br />

weicher und rosiger erscheinen, die Haare<br />

wachsen und glänzen, die Fingernägel<br />

sind stark und gesund. Doch die massive<br />

Hormonumstellung kann auch das Gegenteil<br />

bewirken, Hautunreinheiten und Pickel<br />

sprießen, die Haare werden schnell fettig<br />

und die Fingernägel reißen ein.<br />

Die passende Hautpflege<br />

Eine entsprechende Umstellung der Gesichtspflege<br />

auf milde Produkte mit hautneutralem,<br />

leicht saurem pH-Wert von 5,5<br />

bringt die Haut wieder ins Gleichgewicht.<br />

Wichtig ist es auf jeden Fall, eine Gesichtscreme<br />

mit hohem Lichtschutzfaktor zu<br />

verwenden, denn die hormonellen Veränderungen<br />

machen die Haut sehr sonnenempfindlich,<br />

wodurch es zu Pigmentstörungen<br />

kommen kann. Diese sind häufig an<br />

Jochbögen, Oberlippe und am Kinn lokalisiert<br />

und gehen nach der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

meist spontan zurück.<br />

Besuche im Solarium sollten tabu sein,<br />

auch Sonnenbäder sind zu meiden. Die<br />

nun kommende kalte Jahreszeit belastet die<br />

Haut durch den Wechsel zwischen warmer<br />

Heizungsluft und kalter Außentemperatur<br />

zusätzlich. Daher die schon erwähnte, ausgleichende<br />

Pflege mit viel Feuchtigkeit aber<br />

auch Fett, damit die Haut geschmeidig bleibt.<br />

Gesichtsmassage<br />

Ein Serum auf Gesicht, Hals und Dekolleté<br />

auftragen. Danach die Creme von den<br />

Augenbrauen zum Haaransatz – von der<br />

Mitte des Gesichts zu den Rändern und<br />

von den Wangen zum Dekolleté verteilen.<br />

Mit dem Daumen und den Zeigefinger<br />

sanft in die Wangen kneifen. Das<br />

Kneifen regt die Durchblutung an und<br />

erfrischt den Teint. Zum Abschluss mit<br />

den Fingerspitzen leicht auf die Wangen<br />

klopfen, um sie zu beleben und entspannen.<br />

<strong>Schwanger</strong>schaftsstreifen<br />

Gezielte und besonders aufmerksame Pflege<br />

brauchen jetzt definitiv Bauch, Busen, Hüften<br />

und Oberschenkel, da dort das Gewebe<br />

am meisten strapaziert wird. <strong>Schwanger</strong>schaftsstreifen<br />

sind das häufigste kosmetische<br />

Problem während der <strong>Schwanger</strong>schaft. Obwohl<br />

sie erst später auftreten ist es immens<br />

wichtig, das Gewebe möglichst früh ent-<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 75


76 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

sprechend auf die Dehnung vorzubereiten.<br />

Hierfür eignen sich Pflegeöle auf natürlicher<br />

Basis mit Inhaltsstoffen wie z.B. Vitamin E.<br />

Viele <strong>Schwanger</strong>e fühlen sich auch mit natürlichen<br />

Düften wie Kamille, Ringelblume,<br />

etc. aufgrund der erhöhten Geruchsempfindlichkeit<br />

wohler. Regelmäßige Zupfmassagen<br />

– mit Daumen und Zeigefinger die Haut<br />

leicht zupfen und wieder loslassen, sind die<br />

ideale Vorbereitung des Gewebes auf die<br />

Volumenzunahme. Eine großflächige leichte<br />

Massage gibt auch dem Baby durch die<br />

Wärme sanfte Streicheleinheiten.<br />

Schwere Beine<br />

Schwere Beine während der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

lassen sich nicht völlig vermeiden,<br />

denn in den neun Monaten nimmt die Blutmenge<br />

um 20% (ca. 1 Liter) zu. Die Venen<br />

müssen dann Höchstleistungen vollbringen,<br />

um das Blut entgegen der Schwerkraft wieder<br />

zum Herzen zu pumpen. Damit können<br />

sie oftmals überfordert sein.<br />

Krampfadern und Besenreiser<br />

Erschwerend kommt die Hormonumstellung<br />

und Gewichtszunahme hinzu, das Blut<br />

versackt in den Beinvenen, Füße und Beine<br />

schwellen an. Besenreiser oder Krampfadern<br />

können bei entsprechender Veranlagung<br />

auftreten. Was tun? Es gibt kein<br />

Patentrezept, doch man kann die Beine in<br />

jeder Position, z.B. auch am Schreibtisch,<br />

hochlagern und man sollte zu langes Stehen<br />

und Sitzen vermeiden.<br />

Eine ausgewogene Ernährung mit viel<br />

Frischkost und einem hohen Ballaststoffgehalt,<br />

sowie regelmäßige Bewegung hält<br />

die Gefäße fit. Auch Duschen der Beine<br />

zwischendurch mit kaltem Wasser fördert<br />

die Durchblutung. Medizinische Kompressionsstrümpfe<br />

bringen ebenfalls Linderung,<br />

am besten in Verbindung mit venenaktiven<br />

Cremes oder Gelen, z.B. mit Rosskastanienextrakt.<br />

Zur Entwässerung eignen sich auch<br />

der Verzehr von Gemüse wie Lauch, Spargel,<br />

Kartoffeln und Salatgurken – oder mal<br />

einen Apfel-Reistag einlegen.<br />

Fußpflege während der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

Auch den Füßen sollte man während der<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft eine besondere Pflege angedeihen<br />

lassen, denn sie sind wegen dem<br />

erhöhten Körpergewicht einer größeren<br />

Belastung ausgesetzt. Falls wegen des zunehmenden<br />

Bauchumfangs die Füße nicht<br />

mehr selbst erreicht und gepflegt werden<br />

können, ist eine professionelle Fußpflege<br />

die Möglichkeit, um auch in der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

mit schönen Füßen zu punkten.<br />

Altbekannte Anti-Aging Strategien<br />

Sonst gelten die schon bekannten Anti-<br />

Aging Strategien, die altbekannten Freunde<br />

eines guten Aussehens: Der bewusste UV-<br />

Schutz, eine wohldosierte Sonnenbestrahlung,<br />

um einerseits ausreichend Vitamin D<br />

zu generieren aber andrerseits die schädi-<br />

gende, hauptsächlich für die Hautalterung<br />

verantwortliche UV-Strahlung zu meiden.<br />

Das ist eine der wichtigsten Anti-Aging<br />

Strategien in der Schönheitspflege.<br />

Pausen einlegen<br />

Pausen, Entspannung und ausreichend<br />

Schlaf sollten auch in stressigen Zeiten<br />

nicht zu kurz kommen. Gezielte Entspannungstechniken<br />

sorgen für entspannte<br />

Gesichtszüge. Zugebenermaßen<br />

kann das mit kleinen Kindern durchaus<br />

schwer umzusetzen sein!<br />

Typgerechte Pflege<br />

Für eine regelmäßige Reinigung und<br />

typgerechte Pflege mit den individuell<br />

entsprechenden Produkten sollte sich<br />

immer Zeit finden lassen.<br />

Wassertrinken<br />

Reichliches Wassertrinken, sowie eine<br />

ausgewogene Ernährung mit farbenfrohen<br />

(Gemüse, Obst) und ballaststoffreichen<br />

(Vollkornprodukte) <strong>Leben</strong>smitteln,<br />

zubereitet mit hochwertigen pflanzlichen<br />

Ölen tun ihr Übriges um schön und<br />

gesund zu bleiben!<br />

Vorfreude auf Ihr Baby tut gut!<br />

Bei allem Pflegeaufwand vergessen Sie<br />

nicht, Ihre <strong>Schwanger</strong>schaft so gut wie möglich<br />

zu genießen und sich darauf zu freuen,<br />

wenn Sie Ihren Nachwuchs endlich im Arm<br />

halten.<br />

Dr.med. Monika Fuchs<br />

Ganzheitliche &<br />

Ästhetische Medizin<br />

Elisabethstraße 22/18<br />

1010 Wien<br />

Tel.: +43 1 585 8383<br />

Mail: ordi@dr-m-fuchs.at<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 77


78 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Erste Zähnchen<br />

KLEIN ABER OHO<br />

Das Zahnen ist ein wichtiger Entwicklungsschritt<br />

für Ihr Baby. Doch die elterliche Freude<br />

über die ersten Zähnchen mischt sich oft<br />

mit unangenehmen Begleiterscheinungen,<br />

die das Zahnen mit sich bringt. In diesem<br />

Artikel finden Sie wertvolle Tipps wie Sie Ihr<br />

Baby unterstützen können.<br />

Ihr Baby verhält sich anders, es<br />

schreit und weint häufiger als sonst<br />

ist quengeliger und schläft schlechter<br />

sucht vermehrt Körperkontakt<br />

will ständig getragen werden<br />

versucht, Gegenstände oder die eigene<br />

Hand in den Mund zu stecken<br />

sabbert mehr und ist um den Mund wund<br />

hat gerötetes, geschwollenes, empfindliches<br />

Zahnfleisch<br />

hat rote und heiße Bäckchen<br />

hat mangelnden Appetit oder will ständig<br />

an die Brust<br />

leidet zusätzlich an Durchfall, Fieber und<br />

eventuell Hautausschlag<br />

bekommt schnell einen wunden oder geröteten<br />

Popo<br />

Lange bevor sich der erste Zahn zeigt, beginnen<br />

viele Babys vermehrt Speichel zu<br />

produzieren und alles voll zu sabbern. Das<br />

beansprucht die zarte Babyhaut. Mitunter<br />

zeigen sich kleine Pickelchen, Hautrötungen<br />

oder trockene Hautstellen. Verwenden Sie<br />

ausschließlich natürliche Babypflege zum<br />

Schutz Ihres Babys.<br />

Körperpflege – Weniger ist mehr<br />

Die Haut Ihres Babys ist von einem natürlichen<br />

Schutzmantel umgeben. Krankmachende<br />

Erreger können diese Barriere<br />

normalerweise nicht passieren. Deshalb ist<br />

es wichtig, diese natürliche Schutzfunktion<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

Ein Blick in die Badezimmer zeigt jedoch,<br />

dass bereits die kleinen Zwerge mit<br />

allerhand Babypflegeprodukte ausgestattet<br />

sind. Mit gutem Gewissen sucht die Mutter<br />

aus unzähligen Angeboten das Beste für ihr<br />

Baby. „Dermatologisch getestet“, „von Kinderärzten<br />

empfohlen“ oder firmeneigene<br />

Siegel mit „ohne Konservierungsmittel“ halten<br />

jedoch nicht immer was sie versprechen.<br />

Erst wird der Haut des Babys im parfümierten<br />

Schaumbad die natürliche Schutzhülle<br />

abgewaschen, um diese anschließend<br />

teilweise wieder durch Babyöle oder Lotions<br />

zu ersetzen. Leider enthalten die meisten<br />

der angebotenen Produkte Erdöl (Mineral<br />

Oil, Paraffinum Liquidum, Cera Microcristalina,<br />

Vaseline, Melkfett), Konservierungsmittel<br />

(Parabene) und Duftstoffe (Parfum, Fragrance).<br />

Erdöl hat keine nützliche Wirkung<br />

für die Haut, es enthält keine Wirkstoffe und<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 79


80 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

kann auch von der Haut nicht verstoffwechselt<br />

werden, da wir Menschen kein Enzym<br />

dafür im Körper haben. Andere chemische<br />

Inhaltsstoffe wandern schnell durch die Haut<br />

in den Körper und verteilen sich über das<br />

Blutsystem. Informieren Sie sich daher, was<br />

wirklich in Ihrem Pfl egeprodukt drinnen ist.<br />

Auf der Rückseite fi nden Sie die Deklaration,<br />

wo alle Inhaltsstoffe angeführt werden<br />

müssen. Als Lektüre empfehle ich Ihnen die<br />

große Kosmetikliste vom ÖKO-TEST bzw.<br />

auf www.marktcheck.at von Greenpeace<br />

können Sie Ihre Produkte sogar online<br />

testen.<br />

Zahnen – wie können Sie Ihrem<br />

Baby helfen?<br />

Das Zahnen beginnt bei den meisten Babys<br />

im Alter von 6 Monaten und kann für das<br />

Baby sehr schmerzhaft sein. Sein Zahnfl<br />

eisch ist gerötet, angeschwollen und sehr<br />

empfi ndlich. Manchmal ziehen die Schmerzen<br />

sogar bis zum Ohr hinauf. Je nach Ausmaß<br />

der Beschwerden gibt es verschiedene<br />

Möglichkeiten der Selbstbehandlung. Wenn<br />

Ihr Kind Fieber hat und die Beschwerden<br />

länger anhalten, empfehle ich Ihnen unbedingt<br />

Ihren Kinderarzt aufzusuchen.<br />

Zahngels zur Schmerzlinderung betäuben<br />

direkt das betroffene Zahnfl eisch.<br />

Dentinox-Gel ist z.B. ein zuckerfreies<br />

Mittel, es sollte mittels Wattestäbchen<br />

auf das betroffene Zahnfl eisch aufgetragen<br />

und einmassiert werden. Das Gel<br />

wirkt durch die enthaltenen Lokalanästhetika<br />

schmerzstillend und durch die<br />

Kamillentinktur entzündungshemmend.<br />

Zahnfl eischreizungen werden vermieden<br />

und eine übermäßige Speichelbildung<br />

unterbunden.<br />

Auch Brotrinden, geschälte Karotten<br />

oder Apfelstücke eignen sich zum Knabbern<br />

und können vorübergehend den<br />

Juckreiz lindern. Bleiben Sie jedoch unbedingt<br />

bei Ihrem Kind wegen der Verschluckungsgefahr!<br />

Kühlende Beißringe bieten ebenfalls Linderung.<br />

Hier muss jedoch darauf geachtet<br />

werden, dass diese Materialien (PVC)<br />

keine schädlichen Weichmacher enthalten<br />

und der Inhalt ungiftig ist. Tipp: Den<br />

Beißring vorher kurz in den Kühl- oder<br />

Gefrierschrank legen.<br />

Massieren Sie das Zahnfl eisch vorsichtig<br />

mit Ihrem gewaschenen Zeigefi nger.<br />

(kurze Fingernägel) Es gibt auch spezielle<br />

Baby-Zahnbürsten mit Massageborsten.<br />

Auch eine Fußrefl exzonenmassage kann<br />

helfen. Streicheln und kneten Sie sanft<br />

die Kuppen der Babyzehen, denn dort<br />

liegen die Refl exzonen der Zahnleisten.<br />

Homöopathische Globuli oder homöopathische<br />

Zäpfchen (z.B. Viburcol von<br />

Dr. Peithner) unterstützen die Selbstheilungskräfte<br />

des Babys und wirken<br />

schmerzlindernd. Erkundigen Sie sich<br />

hier in Ihrer Apotheke über das Angebot,<br />

sowie die Einnahmeempfehlungen.<br />

Manche Babys bevorzugen in dieser Zeit<br />

eher kühles Essen oder verweigern den<br />

Löffel. Reagieren Sie darauf, es ist nur<br />

vorübergehend.<br />

1x1 des Zähneputzens<br />

Die Zahnpfl ege beginnt mit dem ersten<br />

Zahn. Lernzahnbürsten können bereits eingesetzt<br />

werden. Ihr Baby kaut darauf herum<br />

und lernt dabei, wie es ist, einen Fremdkörper<br />

im Mund zu spüren. Jetzt gibt es hierfür<br />

das Zahnpfl ege-Lernset nenedent-baby,<br />

das neben einer speziell entwickelten Baby-<br />

Zahncreme eine Fingerhut-Zahnbürste aus<br />

Silikon enthält, um damit die ersten Zähnchen<br />

gründlich, jedoch schonend mit Fingerspitzengefühl<br />

zu reinigen.<br />

Etwa ab dem ersten Geburtstag können<br />

Sie auf eine weiche Kinderzahnbürste um-<br />

steigen. Morgens und abends werden die<br />

Zähnchen gereinigt. Allerdings sollte nur<br />

eine spezielle Zahncreme für Babys bzw.<br />

Kleinkinder frei von Konservierungsstoffen,<br />

Natriumlaurylsulfat (Schaummittel) und Saccharin<br />

verwendet werden.<br />

Am Besten ist es, gemeinsam die Zähne<br />

zu putzen. Während Mama ihre Zähne<br />

putzt, ahmt sie ihr Kind mit seiner eigenen<br />

Zahnbürste nach. Lustig ist es auch, wenn<br />

das Kind der Mutter die Zähne putzt und<br />

umgekehrt. Das Zähneputzen soll keine<br />

Qual sein, sondern Spaß machen. Eine lustige<br />

Geschichte mit dem Lieblingstier des<br />

Kindes oder ein Kinderbuch zu diesem Thema<br />

können dabei gut helfen.<br />

Ernährung<br />

Gesunde Ernährung mit wenig Zucker<br />

schützt die Zähne am Besten. Ungesüßte<br />

Säfte (Tees oder Wasser) und gezieltes Naschen<br />

sind oberstes Gebot. Behalten Sie das<br />

Trinkverhalten des Babys im Auge. Dauernuckler<br />

bekommen schneller Karies bzw.<br />

Entkalkungszeichen an den Zähnen.<br />

Zahnarztbesuch<br />

Sobald das Milchgebiss vollständig ist, ist ein<br />

erster Besuch beim Zahnarzt wünschenswert.<br />

Dieser Besuch sollte mehr von spielerischer<br />

Natur sein und dem Kleinkind die<br />

Angst vor dem Zahnarzt nehmen. Auch hier<br />

gilt, als Eltern einfach gutes Vorbild sein,<br />

eigenen Zahnarzttermin einhalten und einfach<br />

das Kind mitnehmen.<br />

Elke Pissenberger<br />

Gesundheitsreferentin,<br />

Buchautorin,<br />

Dipl. Kinderkrankenschwester,<br />

Ringana Trainerin<br />

0650 401 34 13<br />

www.bio-job.at<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 81


82 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Wunder Popo<br />

WINDELDERMATITIS<br />

Die Windeldermatitis ist, wie der Name<br />

schon beschreibt (Derma = Haut und die<br />

Endung -itis steht für Entzündung) ein entzündlicher<br />

Hautausschlag im Windelbereich.<br />

Wichtig ist bereits kleine gerötete Stellen gut<br />

in den Griff zu bekommen, denn ansonsten<br />

kann sich die Windeldermatitis über den<br />

ganzen Genitalbereich und weiter ausbreiten.<br />

Unruhige Tage und Nächte sind dann<br />

vorprogrammiert.<br />

Stoff-, Papier- und Plastikwindeln<br />

Besonders bei hellhäutigen Kindern ist die<br />

Haut sehr sensibel und verlangt nach einem<br />

häufi geren Windelwechsel (mindestens alle<br />

3 Stunden) und natürlich jedes Mal sofort<br />

nach Stuhlgang.<br />

Die meisten Eltern verwenden fast ausschließlich<br />

Papier- bzw. Plastikwindeln in<br />

denen häufi g unzählige Zusatzstoffe enthalten<br />

sind, die gerade Babys mit Problemhaut<br />

nicht bekommen. Plastik sorgt für ein feucht<br />

warmes Milieu, in dem sich Bakterien und<br />

Viren vermehren können. Stoffwindeln haben<br />

diese Eigenschaft nicht! Wenn Papierwindel-Erzeuger<br />

mit dem Argument: „hält<br />

besonders lange trocken“ werben, ist bei<br />

empfi ndlichen Kindern durchaus schon Vorsicht<br />

geboten. Für Eltern von Kindern mit<br />

sehr empfi ndlichen Babypopos, zahlt sich<br />

der Kauf einer billigeren Papierwindelmarke<br />

nicht nur fi nanziell aus – denn diese Windeln<br />

sind aus Kostengründen sicherlich nicht mit<br />

speziellen Lotionen und Co „verfeinert“.<br />

Popospray und Salbe<br />

Spätestens mit Beginn des Zahnens, meist<br />

rund um das 5. - 6. <strong>Leben</strong>smonat, werden<br />

die meisten Eltern mit irritierten Stellen im<br />

Windelbereich ihres Kindes konfrontiert. In<br />

dieser Zeit verursacht der Speichel oft rote<br />

Stellen rund um den Mund und der „aggressive“<br />

Harn und Stuhl produzieren solche im<br />

Bereich der Genitale.<br />

In dieser Zeit empfehle ich, einen hochwertigen<br />

Popospray oder eine Poposalbe<br />

nicht nur beim letzten Wickeln abends, sondern<br />

bei jedem Wickeln aufzutragen.<br />

Dermatitis und Ernährung<br />

Naturheilkundlich kann man eine Dermatitis<br />

oft durch eine Umstellung der <strong>Leben</strong>sgewohnheiten<br />

und der Ernährung (wenn die<br />

Mutter stillt, unbedingt Verzicht auf Zucker,<br />

weißes Mehl, Kuhmilchprodukte und säurehaltige<br />

Fruchtsäfte bzw. Zitrusfrüchte!) in<br />

den Griff bekommen.<br />

Körperhygiene<br />

Ganz wichtig ist auch die Körperhygiene.<br />

Ich empfehle zu Hause nach jedem Stuhl-


84 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

gang den Popo unter lauwarmes Wasser<br />

zu halten und nur ganz wenig meines phneutralen<br />

Baby Waschgels „Plitsch-Platsch“<br />

zu verwenden.<br />

Um die Haut am Popo widerstandsfähiger<br />

zu machen, ist es möglich am Schluss nur<br />

ganz kurz kaltes Wasser drüber laufen zu<br />

lassen.<br />

Feuchtigkeits- und Öltücher sind oft getränkt<br />

in „gut duftenden“ Lotionen, welche die<br />

empfindliche Haut des Babys irritieren. Diese<br />

sind lediglich dann sinnvoll, wenn keine<br />

Möglichkeit des Abwaschens mit warmen<br />

Wassers vorhanden ist.<br />

Was wunden Popo und Windeldermatitis<br />

betrifft, bin ich „mit allen Wässerchen gewaschen“,<br />

da meine mittlerweile 18-jährigen<br />

Zwillingssöhne, als Babys, eine extrem emp-<br />

findliche Haut hatten: sie sind ganz hellhäutig,<br />

rothaarig und haben hellblaue Augen.<br />

Ich vertraue darauf, dass Ihnen meine Erfahrungen<br />

und Tipps & Tricks als Mutter und<br />

als einer seit über zwei Jahrzehnten tätigen<br />

Hebamme – gut nutzen können. Gerne bin<br />

ich bereit, Ihnen unter office@traudetrieb.at<br />

bei offenen Fragen mein Wissen und meine<br />

Zeit zu schenken.<br />

Viel Freude mit Ihrem Sonnenschein<br />

wünscht Hebamme Traude Trieb.<br />

Hebamme Traude Trieb<br />

Mutter von Zwillingen<br />

office@traudetrieb.at<br />

www.hebamme-traude-trieb.at


Deine Gedanken<br />

„Die einzigen wirklichen Feinde eines Menschen<br />

sind seine eigenen negativen Gedanken.“<br />

Albert Einstein<br />

86 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Mentales Training<br />

EINE NATÜRLICHE SCHMERZFREIE GEBURT IM FLOW<br />

Geburten unter Einsatz von mehr oder weniger<br />

schwerwiegenden Betäubungsmitteln<br />

stehen auf dem Tagesprogramm. Doch ist<br />

eine schmerzarme (vielleicht sogar schmerzfreie?)<br />

Geburt auch ohne medizinische Intervention,<br />

ganz aus eigener Kraft überhaupt<br />

möglich?<br />

Aus persönlicher Erfahrung kann ich dies<br />

eindeutig mit einem Ja beantworten und<br />

auch viele andere Menschen belegen dies<br />

in ihrer Arbeit mit Gebärenden. Neben<br />

wichtigen Aspekten wie beispielsweise der<br />

Schaffung eines intimen Raumes (Privatsphäre!)<br />

zur Geburt, spielt der Einfluss der<br />

eigenen Einstellung eine große Rolle auf<br />

das Geburtsgeschehen. Auf die eigene Einstellung<br />

und Gedanken während der Geburt<br />

hat man selbst Einfluss. Auch verschiedene<br />

ExpertInnen sind sich diesbezüglich bereits<br />

einig. Marie Mongan beispielsweise, klinische<br />

Hypnosetherapeutin, psychologische Beraterin<br />

und Dozentin für Hypnotherapie,<br />

schreibt in ihrem Buch „HypnoBirthing“<br />

ausführlich über den Einfluss eines gelernten<br />

Gebärverhaltens – positiv wie auch negativ<br />

– auf die natürliche Fähigkeit der Frau zu<br />

gebären. Basierend auf den Erkenntnissen<br />

des englischen Frauenarztes Dr. Grantly<br />

Dick-Read, Anfang des 20. Jahrhunderts,<br />

entwickelte sie ihre Methode, um insbesondere<br />

Frauen mit negativ behaftetem<br />

Gedankengut zum Thema Geburt durch<br />

Selbsthypnose zu einer schmerzfreien, gut<br />

voranschreitenden, gesunden und natürlichen<br />

Geburt zu verhelfen.<br />

Natürliche und schmerzfreie<br />

Geburt durch Gedankenkraft<br />

Auch berühmte Verfechter der natürlichen<br />

und sanften Geburt, wie Frédérick Leboyer,<br />

betonen in ihren Büchern den nachhaltigen<br />

Einfluss der Gedankenkraft der gebärenden<br />

Frau auf den Geburtsverlauf. Es ist möglich,<br />

ab einem gewissen Geburtsstadium in einen<br />

zwar bewussten aber doch völlig losgelösten<br />

Zustand zu kommen. Ähnlich wie bei der<br />

Meditation überlässt die Frau hier dem<br />

Körper alle Funktionen, ohne durch aktive<br />

Kopfarbeit zu intervenieren. Die Gedanken<br />

kommen und gehen ohne festgehalten zu<br />

werden bzw. tauchen erst gar nicht auf. Sie<br />

gibt sich ganz der Geburt und ihrem Körper<br />

hin.<br />

Der „Flow“- Zustand<br />

Dieser Zustand ist insbesondere kurz vor<br />

Ende der Geburt sehr hilfreich und kann<br />

am besten durch den sogenannten „Flow“<br />

beschrieben werden. Das heißt, die Frau befindet<br />

sich im Fluss des Geburtsgeschehens<br />

und kann sich diesem völlig hingeben. Sie<br />

hat dabei das Gefühl, dass alles was bei der<br />

Geburt ihres Kindes geschieht, nun mühelos,<br />

natürlich und „von alleine“ geschieht.<br />

Basis, um in den Flow-Zustand zu kommen,<br />

ist Wohlbefinden. Jedoch sollte<br />

die Gebärende vermeiden, dieses durch<br />

irgendein Tun erzwingen zu wollen, sondern<br />

sozusagen durch widerstandsloses Annehmen<br />

und im Hier und Jetzt sein.<br />

All dies ist bei einer normalen Geburt möglich,<br />

ich habe es selbst zwei Mal erlebt,<br />

mehrere Bücher und auch einige Filme, z.B.<br />

„Orgasmic Birth“ veranschaulichen genau<br />

solche Geburten.<br />

Wie und wo lerne ich,<br />

„im Flow“ zu gebären?<br />

Nur wenige Angebote widmen sich einem<br />

wesentlichen Aspekt dieser hochsensiblen<br />

Phase, in der sich eine Frau während der<br />

Zeit der <strong>Schwanger</strong>schaft, der Geburt und<br />

der ersten Zeit danach, befindet: Ihrem<br />

Geist! Ihrer Gefühlswelt, ihrer inneren Einstellung<br />

und ihrer mentalen Vorbereitung<br />

auf das bahnbrechende Ereignis, die Geburt,<br />

werden in unserer Kultur kaum genügend<br />

Räume gewährt, um sich mentale Stärke<br />

für die Geburt und die Zeit der Elternschaft<br />

aufzubauen.<br />

Alle Kraft liegt bereits in der Frau!<br />

Meines Erachtens nach liegt darin jedoch<br />

eine Schlüsselkompetenz jeder Frau, um<br />

sich selbst und ihrem Kind bzw. ihren<br />

Kindern, zu einer gesunden und starken<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft sowie einem großartigen<br />

Geburtserlebnis zu verhelfen. Alle Kraft liegt<br />

bereits in jeder Frau! Um diese Kraft ans<br />

Tageslicht und somit in den aktiven Alltag<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 87


88 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

zu bringen, um sie für die Geburt zu nutzen,<br />

sollte man möglichst früh mit mentalem<br />

Training beginnen.<br />

„Positive Birth“<br />

Leider werden zur Zeit nur wenige konkrete<br />

Kurse für mentales Training in der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

angeboten, z.B. „Positive Birth“.<br />

Dabei haben <strong>Schwanger</strong>e innerhalb einer<br />

Kleingruppe einen vertrauten Rahmen, in<br />

welchem sie sich ausschließlich mit positiven<br />

Geburtserlebnissen und mentalem Training<br />

für den guten Verlauf der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

und der bevorstehenden Geburt befassen<br />

können. Themenrunden und Tipps zu praktischen<br />

Dingen wie Babypflege, Stillen,<br />

Ausstattung etc. runden das Angebot ab.<br />

Im Mittelpunkt steht jedoch der Austausch<br />

unter Gleichgesinnten und das Aufbauen<br />

mentaler Stärke zur optimalen Beeinflussung<br />

des Geburtserlebnisses.<br />

Im Verlauf der Kurse lernen die Frauen<br />

zunächst, ein möglicherweise negativ eingeprägtes<br />

Bild von Geburt nachhaltig zu<br />

verändern und durch ein Positives zu ersetzen.<br />

Mit Hilfe von Affirmationen (= positive<br />

Bestärkungen) lässt sich ebenfalls sehr gut<br />

arbeiten, weil sie relativ schnell tiefgreifend<br />

wirken.<br />

Angst vor der Geburt<br />

Da das Thema „Angst vor der Geburt“ in der<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft insbesondere im letzten<br />

Trimester aufkommt, ist es natürlich gut,<br />

schon spätestens im 2. <strong>Schwanger</strong>schaftsdrittel<br />

darauf zu achten, wovor man sich<br />

konkret fürchtet (Schmerz? Kontrollverlust?<br />

Ungewissheit? Veränderung? u.v.m.) und<br />

genau dies dann in kräftigende Affirmationen<br />

umzuwandeln.<br />

Dem Thema Angst vor der Geburt widmen<br />

wir uns ebenfalls. Die Frauen in der<br />

Gruppe bekommen bei Positive Birth meist<br />

zu einem Zeitpunkt die Möglichkeit sich mit<br />

der Angst vor der Geburt auseinanderzusetzen,<br />

wenn sie noch gar nicht an dieses<br />

Ereignis denken. Da Ängste einen massiv<br />

negativen Einfluss auf das Geburtserlebnis<br />

haben können, liegt es nahe, dass man sich<br />

hier und mit Hilfe anderer Frauen, die in<br />

derselben Situation sind bzw. mit Frauen,<br />

die die Erfahrung der Geburt schon positiv<br />

erlebt haben, selbst den Rücken stärkt.<br />

Um eine Geburt „im Flow“ zu erleben ist es<br />

weiters wichtig, sich aktiv – quasi von Hundert<br />

auf Null – total entspannen zu können<br />

oder auch sich hingeben zu können. Durch<br />

unseren Atem, unsere Stimme (Tönen), das<br />

Setzen von „Positiven Ankern“ und regelmäßige<br />

Tiefenentspannungsübungen lässt<br />

sich dies gut umsetzen.<br />

Die frei fließende Atmung<br />

Vielen werdenden Eltern kommt beim Thema<br />

Geburtsvorbereitung als erstes sowieso<br />

das Atmen in den Sinn („Hechelkurs“).<br />

Tatsächlich spielt jedoch die frei fließende<br />

Atmung bei der Geburt eine weit wesentlichere<br />

Rolle, als die angeleitete Atmung.<br />

Visualisierung der Wunschgeburt<br />

Quasi die Kür der mentalen Geburtsvorbereitung<br />

stellt schließlich die Visualisierung<br />

der letztlichen Wunschgeburt dar. Visualisieren<br />

bedeutet, dass sich die Frau aktiv bildhaft<br />

vorstellt, wie die Geburt ihres Kindes<br />

verläuft. Je genauer die Frau weiß, was sie<br />

will, desto genauer kann sie ihre bevorstehende<br />

Geburt visualisieren. Bei der Visualisierung<br />

selbst ist es wichtig, dass sich die<br />

Frau bewusst macht, wie sie die Geburt mit<br />

allen Sinnen erlebt. Wo wird sie die Wehen<br />

spüren und wie werden sie sich anfühlen?<br />

Wie kann sie am besten damit umgehen?<br />

Welchen Rhythmus wird es geben, um in<br />

der Geburt voranzukommen?<br />

Mentale Kraft für das<br />

tatsächliche Geburtsgeschehen<br />

Ist es nun soweit, dass die Geburt beginnt,<br />

so ist es zunächst wichtig, dass sich die Gebärende<br />

augenblicklich mit voller Konzentration<br />

der Geburt widmen kann. Störende<br />

(z.B. übermäßig nervöse oder ängstliche)<br />

Personen oder Umstände (z.B. eine Autofahrt,<br />

eine Untersuchung, etc.) wirken sich<br />

mitunter sehr negativ auf das Voranschreiten<br />

der Geburt aus, was sich im Verschließen<br />

bzw. nicht Öffnen des Muttermundes<br />

zeigen kann. Dieser Umstand wurde bereits<br />

mehrfach von ExpertInnen der Geburtshilfe<br />

festgestellt, jedoch findet er relativ wenig<br />

Beachtung in den Geburtsstationen der<br />

Krankenhäuser. Hat Frau die Möglichkeit,<br />

sich zurückzuziehen und sich der mentalkörperlichen<br />

Arbeit der Geburt voll hinzugeben,<br />

steht einer Geburt im Flow nichts im<br />

Wege.<br />

Ruhe und Intimsphäre<br />

bei der Geburt<br />

Man kann die zuständige Hebamme auch<br />

einfach bitten, für Ruhe und Einsamkeit zu<br />

sorgen, um in die mentale Arbeit gehen zu<br />

können. Am einfachsten ist es, relativ lange<br />

und ohne Unterbrechungen dort zu bleiben,<br />

wo man sich am besten auf die Geburt konzentrieren<br />

kann. Wenn die Geburt lange vorher<br />

und intensiv visualisiert wurde, hatte der<br />

Körper sozusagen bereits Gelegenheit, die<br />

Geburt zu üben und wird tun, was zu tun ist.<br />

Bis zu einer gewissen Phase der Geburt ist<br />

es für die meisten Frauen noch gut umsetzbar<br />

und hilfreich, sich auch die Öffnung des<br />

Muttermundes mental vor Augen zu führen,<br />

indem sie diese visualisieren. Symbole wie<br />

z.B. eine sich öffnende Blüte sind hierfür<br />

eine wunderbare Übung.<br />

Gerade im Geburtsgeschehen muss darauf<br />

hingewiesen werden, dass der Flow leicht<br />

durch äußere Einflüsse (z.B. Routinemaßnahmen<br />

im Krankenhaus, Begleitpersonen,<br />

die zu viel sprechen, verunsichernde<br />

Hinweise, etc.) gestört werden kann! Der<br />

weibliche Körper reagiert daraufhin in der<br />

Regel mit Verschluss, d.h. der Muttermund<br />

öffnet sich nicht weiter oder verschließt<br />

sich wieder, sodass das Baby nicht zur Welt<br />

kommen kann. Gewährt man der Frau also<br />

bei der Geburt absolute Intimsphäre und<br />

Ruhe, insbesondere auch genügend Zeit<br />

ohne Druck (!), so kann sie in ihrem eigenen<br />

Rhythmus wieder in den Flow kommen und<br />

ihr Baby voll Freude aus eigener Kraft zur<br />

Welt bringen.<br />

Positive Birth – Mentales Training in der<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft zur Vorbereitung auf<br />

die Geburt – Kurse finden wöchentlich<br />

in Wien und Perchtoldsdorf statt, andere<br />

Kursorte sind auf Anfrage Österreichweit<br />

möglich. www.positivebirth.at<br />

Mag. FH Jasmin Nerici<br />

2fache Mami<br />

Dipl. Mentaltrainerin<br />

Elternbildnerin<br />

Eltern-Kind-Gruppenleiterin<br />

jasmin@positivbirth.at<br />

www.positivebirth.at<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 89


Gesunder Schlaf<br />

AUCH BEI BABYS UND KLEINKINDERN WICHTIG<br />

Schlaf ist der wertvollste Regenerator unseres<br />

<strong>Leben</strong>s! Zu wenig oder unruhiger Schlaf<br />

kann ein enormes Handicap im täglichen<br />

<strong>Leben</strong> sein – für Groß und Klein! Mittlerweile<br />

ist durch viele Studien bewiesen, dass<br />

gerade im Schlaf z.B. Erlerntes stabilisiert<br />

wird. Diesen kostbaren Bereich so sicher<br />

und gesund zu gestalten müsste wohl Ziel<br />

eines jeden Elternteils sein.<br />

Neben Qualität des Bettes und Matratze beeinflusst,<br />

mehr als wir zu wissen glauben,<br />

der Raum unseren Schlafzustand. Dabei ist<br />

es besonders für unsere Kinder wertvoll folgende<br />

Punkte zu beachten:<br />

Raumformen:<br />

Von der Position des Schlafplatzes sollte<br />

ein bewusstes Beobachten aller Raumformen<br />

möglich sein: Wand, Decke,<br />

Fenster, Türen und Mobiliar!<br />

Spitze auf das Bett zeigende Kanten,<br />

hängende Balken und Fenster-Öffnungen<br />

über dem Bett vermeiden!<br />

Jung-Tipp: Bettchen neu positionieren<br />

oder kantige Stellen mit Textilien spielerisch<br />

verdecken. Handeln Sie immer aus<br />

der Sicht des Babys oder Kleinkindes!<br />

Materialien:<br />

Natürliche Materialien wie Holz, am<br />

besten Vollholz mit wenig Metallverbindungen,<br />

garantiert ein angenehmes<br />

Raumklima! Achten Sie auf spezielle<br />

Holzbehandlungen!<br />

Jung-Tipp: Zuviel Metall, Plastik (in Form<br />

von Spielzeugen) und sichtbar im Raum<br />

befindliche Spiegel irritieren durch dessen<br />

Material und Reflexion den Schlaf!<br />

Standort:<br />

Wählen Sie einen geopathen, freien<br />

(ohne Wasseradern, Verwerfungen, Gitternetze)<br />

Bettplatz.<br />

Beobachten Sie Ihre Babys und Kinder!<br />

Sie können sensibel und verhaltensauffällig<br />

auf solche Zonen hinweisen!<br />

Jung-Tipp: Für Ausmutung und Beratung<br />

geopather Zonen eine/n Spezialisten/in<br />

beiziehen!<br />

Elektrobiologie:<br />

Lassen Sie niederfrequente elektrische<br />

(Kabelverlauf, Trafos) und magnetische<br />

(Eisenbahn, Hochspannungsmasten)<br />

Wechselfelder vor Ort von einem/r Elektrobiologen/in<br />

ausmessen.<br />

Achtung vor hochfrequenter Strahlung<br />

– alles Schnurlose! (Handy, Schnurlostelefon,<br />

WLAN)<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 91


92 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Jung-Tipp: Stromkabel oder Leuchten<br />

in unmittelbarer Nähe des Bettchens<br />

vermeiden. Zeitschaltuhr für WLAN,<br />

statt schnurlosen Geräten (Babyphone),<br />

kabelgebundene Geräte verwenden.<br />

Bettsituation:<br />

Durch das Erdmagnetfeld und die Erdrotation<br />

sind günstige Kopfausrichtungen<br />

Norden, Osten bzw. Nord-Osten.<br />

Bett nicht zwischen den Bewegungszonen<br />

Tür und Fenster, sondern mit beruhigender<br />

Blickrichtung zur Türe positionieren!<br />

Bett-Kopfbereich möglichst nicht angrenzend<br />

an den Sanitärbereich (Wasserleitungen)<br />

positionieren!<br />

Eine gute Rückendeckung bringt Stabilität<br />

und Wohlbefi nden (gepolsterte Bettumrandung,<br />

Wandfarbe, Bild).<br />

Jung-Tipp: Flexible Trennwände bzw.<br />

Stoff-Paneele helfen den Raum neu zu<br />

orientieren!<br />

Bett:<br />

Eine höhenverstellbare Baby-Liegefl äche<br />

schont den Rücken der Eltern!<br />

Achten Sie auf die Abstände der Gitterstäbe,<br />

sodass das Kind den Kopf nicht<br />

durchstecken kann.<br />

Jung-Tipp: Achtung vor speziellen, ungeprüften<br />

Holzbehandlungen. Deren Gerüche<br />

können gesundheitsschädigend sein.<br />

Matratze:<br />

Die Matratze sollte folgende Eigenschaften<br />

besitzen:<br />

Innovativ – nach den neuesten Forschungsergebnissen<br />

ausgerichtet.<br />

Atmungsaktiv – mit Belüftungssystem,<br />

das einen Wärmestau vermeidet.<br />

Nässeschutzfunktion von Vorteil<br />

Antibakteriell – um die Ausbreitung der<br />

Bakterien zu vermeiden.<br />

Formstabil – nicht zu weich, nicht zu hart<br />

Abziehbar und bei 60° waschbar<br />

Jung-Tipp: keinen Altbestand verwenden!<br />

Bettzubehör:<br />

Aus Hygiene-Gründen sollte Bettwäsche,<br />

auch Polster und Matratzen-Überzüge,<br />

monatlich mit 60° gewaschen werden!<br />

Jung-Tipp: Ein Tennisball in der Waschtrommel<br />

hält den Polster in Form!<br />

Pfl anzen und Tiere:<br />

Vermeiden Sie Pfl anzen und Tiere im<br />

Schlafraum!<br />

Topfpfl anzen und Schnittblumen produzieren<br />

zwar tagsüber Sauerstoff, doch<br />

nachts verströmen diese ungesundes<br />

Kohlendioxid.<br />

Raumatmosphäre:<br />

Nehmen Sie täglich eine systematische<br />

Raum-Durchlüftung vor (1 x morgens<br />

und 1 x abends)!<br />

Die maximale Schlafraum-Temperatur<br />

sollte 18 Grad mit einer relativen Luftfeuchtigkeit<br />

zwischen 50-60 % sein!<br />

Schaffen Sie in Heizperioden Abhilfe<br />

durch Raum-Luftbefeuchter!<br />

Lärm ist ein Schlafstörer, Stressmacher!<br />

Jung-Tipp: Legen Sie sich ein Temperatur-<br />

und Raumfeuchtigkeitsgerät zu, um<br />

ein Gefühl für die Raumwerte zu bekommen!<br />

Dipl.-Ing. Barbara Jung<br />

Architektur,<br />

Radiästhesie,<br />

Elektrobiologie und Feng Shui<br />

www.schlafdichgesund.at


KINDERZIMMER-WANDMALEREI<br />

VON ANGELA HARAND,<br />

WWW.BAUCHKUNST.AT<br />

Das bunte Kinderparadies<br />

RICHTIGES LICHT UND PASSENDE FARBE<br />

Voller Vorfreude richten werdende Eltern<br />

ihr zukünftiges Kinderzimmer ein – liebevoll<br />

und mit großer Freude am Dekorieren, meist<br />

schon in den Anfangsmonaten der <strong>Schwanger</strong>schaft.<br />

Kinderzimmer sind mehr als nur<br />

schlichte Schlafzimmer. Hier herrscht das<br />

pure <strong>Leben</strong>: Es wird gespielt, getobt, gebastelt<br />

und eben auch geschlafen. Doch<br />

welchen Anforderungen muss solch ein vielseitig<br />

genutzter Wohnraum gerecht werden,<br />

um dem Nachwuchs ein gemütliches Heim<br />

zu bieten?<br />

Gestaltung des Kinderzimmers<br />

Der Gestaltung von Kinderzimmern sind ja<br />

fast keine Grenzen gesetzt, aber einige wichtige<br />

Regeln sollte man beachten: Die Hauptsache<br />

ist, dass sich die Kleinen wohl fühlen.<br />

Die Wandfarbe<br />

Eines der ausschlaggebendsten Kriterien<br />

dafür ist die Wandfarbe. Leider herrscht in<br />

vielen Kinderzimmern ein kahles, klinisches<br />

Weiß vor. Es ist nichts gegen reine weiße<br />

Wandflächen zu sagen, wenn sonst genügend<br />

Buntwerte vorhanden sind. Dennoch<br />

trägt eine große Wand in Weiß immer die<br />

farbpsychologischen Bedeutungen „vergessen,<br />

auslöschen, auflösen, das <strong>Leben</strong> distanzieren“<br />

mit sich. Und das wünschen wir uns<br />

sicher nicht im <strong>Leben</strong>sraum unserer Kleinen.<br />

Muster an den Wänden<br />

kann die Phantasie anregen<br />

Oftmals finden sich stereotype Muster an<br />

den Wänden, seien es Würfel, Kreise und<br />

Bälle, die sich da gleichförmig und ermüdend,<br />

wie ein Schachbrett wiederholen,<br />

oder die Mickymaus in vier Stellungen, mit<br />

oder ohne Goofy im Rösselsprungmuster.<br />

Diese endlose und phantasielose Bildabfolge<br />

tötet die Phantasie. Da ist es viel anregender<br />

für das kindliche Auge, den immer neuartigen<br />

Strukturen einer echten Holzfläche zu<br />

folgen (was meist unbewusst geschieht) oder<br />

ein richtig gestaltetes Bild ohne klischeehafte<br />

Wiederholungen zu betrachten, das unserem<br />

Winzling eine Geschichte erzählt und dabei<br />

Intelligenz anregt und Phantasie fördert.<br />

Farbe ist Individualität<br />

Auch die Farbenwahl an Wänden und Einrichtungsteilen<br />

muss nicht einem Stereotyp<br />

folgen. Klar – die Mädchenzimmer versieht<br />

man gerne mit einem Anstrich in Rosa und<br />

in der jungen „Männerwelt“ nimmt man<br />

vorzugsweise Blau. Jedoch hat der Mensch<br />

auch schon in jüngsten Jahren eine „persönliche<br />

Farbenskala“ (dazu gibt es jetzt<br />

auch Farbtests und Workshops über deren<br />

Anwendung) und es ist sehr vorteilhaft, dem<br />

Kind und seiner Entwicklung mit der richtigen<br />

Farbauswahl entgegenzukommen.<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 95


96 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Sehr lebhafte Kinder brauchen eher ruhige<br />

Farben wie Blau- oder Grüntöne, zu ruhige<br />

und vielleicht auch leicht apathische Kinder<br />

können durch Warmfarben gute aktivierende<br />

Impulse bekommen.<br />

Farbe kann sich überaus positiv auf die Entwicklung<br />

der Kleinen auswirken. Interessant<br />

ist, dass das menschliche Farbenwissen allein<br />

auf Erfahrungswerten beruht. Demnach<br />

müssen Kinder also erst lernen, Farben zu<br />

sehen und zu erkennen. Das ideale Kinderzimmer<br />

soll dem Kind daher verschiedene<br />

Farben anbieten, die das Kind sehen und<br />

als Material begreifen kann: Hölzer, Stoffe,<br />

lackierte Spielsachen, bunte Papiere usw.<br />

Auch wenn es den Jüngsten unserer Gesellschaft<br />

scheinbar nicht bunt genug zugehen<br />

kann, sollten doch grelle, starkfarbige Buntfarben<br />

als Anstriche vermieden werden. Vollgesättigte<br />

Farben wie etwa Feuerrot, Giftgrün<br />

oder stechendes Gelb können nämlich<br />

durch ihren psychologischen Dauerreiz das<br />

Nervensystem eines Kindes zu stark belasten.<br />

Feine gefühlvolle Farbnuancen sind gefragt.<br />

Im richtigen Licht<br />

Neben der Farbgebung spielt vor allem auch<br />

die Beleuchtung im Kinderzimmer eine<br />

wichtige Rolle. Der optimale Aufenthaltsraum<br />

unseres Nachwuchses sollte so lichtdurchflutet<br />

wie möglich sein. Natürliches<br />

Licht ermöglicht beispielsweise ein leichteres<br />

und somit schnelleres Lernen. Da gerade<br />

in unseren Breitengraden das Sonnenlicht<br />

in den kühleren Tagen oft nicht ausreicht,<br />

sind wir stark auf künstliche Beleuchtung<br />

angewiesen. Diese sollte auf jeden Fall dem<br />

natürlichen Sonnenlicht und seinem Spektralaufbau<br />

gleich sein. Optimal sind deshalb<br />

Temperaturstrahler wie etwa das Halogenglühlicht.<br />

Abstand sollte hingegen von Gasentladungslicht<br />

wie der Energiesparlampe<br />

genommen werden. Es enthält einen zu hohen<br />

Blaulichtanteil in seinem Lichtspektrum,<br />

der laut jüngsten Forschungen im Verdacht<br />

steht, schwere gesundheitliche Schäden zu<br />

begünstigen. Neben der richtigen Lampenwahl<br />

mit hoher Spektralqualität ist es auch<br />

wichtig, die Lichter richtig zu positionieren:<br />

Direkte Lichtblendung muss vermieden werden,<br />

also soll man mit weich stimmenden<br />

Stoffschirmen oder guten Abblendungen<br />

arbeiten. Aber nicht alles im Kinderzimmer<br />

sollte im diffusen Indirektlicht sein! Eine direkte<br />

Anstrahlung durch Licht ist wichtig,<br />

es lässt die Spielsachen in gut erkennbaren<br />

plastischen Formen und in den richtigen<br />

Farben erscheinen. Nur soll es nicht ständig<br />

direkt ins Auge blenden.<br />

Der Boden des Kinderzimmers<br />

Auch dem Boden sollte Beachtung zukommen.<br />

Ebenso wie die Zimmerdecke und die<br />

Wände, sollte auch er nicht zu dunkel gewählt<br />

werden. Gerade der Boden kann, wenn er zu<br />

düster ist, als schluchtartig oder „bodenlos“<br />

von Kindern empfunden werden. Generell<br />

sind hier als Material Naturfasern, Linol oder<br />

Holz zu empfehlen. Auch das Inventar sollte<br />

möglichst aus natürlichen Materialien bestehen,<br />

Kunststoffe bringen, wie wir wissen, oft<br />

schädliche Belastungen mit sich.<br />

Hilfe bei der Wahl des richtigen Qualitätslichtes<br />

und der passenden Farbgebung bietet<br />

das Österreichische Institut für Licht und<br />

Farbe. Näheres unter www.lichtundfarbe.at<br />

Prof. Mag.art Karl Albert Fischer<br />

4facher Vater<br />

Leiter des Österreichischen<br />

Instituts für Licht und Farbe<br />

Beratung Forschung Design Event<br />

Schulungen<br />

www.lichtundfarbe.at<br />

KINDERZIMMER-WANDMALEREI<br />

VON ANGELA HARAND,<br />

WWW.BAUCHKUNST.AT<strong>Neues</strong><br />

<strong>Leben</strong>. 97


Mama sein – Frau bleiben<br />

ACHTEN SIE AUF IHRE BEDÜRFNISSE<br />

Fühlen Sie sich auch manchmal allein? Haben<br />

Sie zeitweise das Gefühl, die Decke fällt<br />

Ihnen auf den Kopf, denn das Baby-Gebrabbel<br />

und der Umgang mit trotzenden Kindern<br />

zehrt an Ihrem Nervenkostüm? Seien Sie<br />

sich sicher – Sie sind damit nicht allein!<br />

Vielen Frauen ergeht es ganz genau so wie<br />

Ihnen.<br />

Sehnlicher Wunsch<br />

Bei einem Großteil der Eltern verläuft es<br />

ähnlich: Das erste Kind ist meist ein Wunschkind.<br />

Für Mutter und Vater bedeutet die Geburt<br />

eines Kindes eine Verwirklichung Ihrer<br />

Träume, ein sehnlicher Herzenswunsch geht<br />

in Erfüllung.<br />

Aktiv mit Baby<br />

Ist das erste Baby erst einmal auf der Welt,<br />

so tauchen wir als Mütter ein in eine neue,<br />

spannende Welt. Unseren Wissensdurst stillen<br />

wir einerseits durch Internet, Fachbücher<br />

und Zeitschriften, andererseits durch<br />

Kontakte mit anderen Müttern. Einmal pro<br />

Woche geht es in eine Mutter-Kind-Gruppe,<br />

ein anderes Mal zum Baby-Yoga, weiters<br />

stehen noch Babyschwimmen, Ausflüge,<br />

Kaffeepläusche und vieles mehr auf dem<br />

Programm. Der Grund dahinter scheint<br />

klar: Wir wollen das Beste für unsere Kinder,<br />

optimale Förderung, individuelles Eingehen<br />

auf ihre Bedürfnisse und Wissensdurst der<br />

„neuen“ Mütter stehen im Vordergrund.<br />

Doch so ganz nebenbei geht es uns Müttern<br />

doch um wesentlich mehr – abgesehen von<br />

all den fördernden Maßnahmen für unsere<br />

Sprösslinge, tun wir auch uns etwas Gutes:<br />

Wir haben Kontakt zu Gleichgesinnten, wir<br />

haben die Möglichkeit uns auszutauschen.<br />

Neben all den Baby- und Kleinkinderspielen<br />

daheim und in diversen Spielgruppen unterhalten<br />

wir uns auch mit anderen Erwachsenen<br />

und das tut erwiesener Maßen gut!<br />

Plötzlich anders<br />

Doch irgendwann wird dann plötzlich alles<br />

anders. Mit nur einem Kind ist es zunächst<br />

für die wenigsten Mütter vorstellbar. Kaum<br />

kündigt sich jedoch ein Geschwisterchen<br />

an, so erfolgt eine radikale Korrektur des<br />

Zeitplans. Erst sind es weitere Arzttermine,<br />

die den Kalender beeinflussen. Viele Mütter<br />

berichten auch von vermehrten Schwierigkeiten<br />

schon während der zweiten oder<br />

weiteren <strong>Schwanger</strong>schaft, können sie jetzt<br />

doch nicht mehr so individuell auf ihre eigenen<br />

Bedürfnisse eingehen. Die Kräfte, um<br />

sich mit Freundinnen und anderen Müttern zu<br />

treffen nehmen langsam Stück für Stück ab.<br />

Ist das Baby Nummer zwei, drei,… erst<br />

einmal auf der Welt, so dreht sich plötz-<br />

Lebe<br />

„Frage nicht mehr nach dem Wert des <strong>Leben</strong>s,<br />

sondern nach dem Wert,<br />

den du deinem <strong>Leben</strong> geben kannst!“<br />

Bo Yin Râ<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 99


100 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

lich alles um den Säugling, die Eifersucht<br />

der älteren Kinder, Arzttermine für Baby<br />

und ältere Kinder, und vieles mehr stehen<br />

auf dem Programm. Oft steht dann für die<br />

Erstgeborenen auch bald der Eintritt in den<br />

Kindergarten bevor. Ein wichtiges Ereignis<br />

für Mutter und Kind, jedoch auch hier strafft<br />

sich einmal mehr das zeitliche Korsett beachtlich.<br />

Konnte man bisher am Morgen<br />

Rücksicht auf alle Kinder nehmen, so gibt es<br />

jetzt zeitliche Rahmenbedingungen für das<br />

Bringen in die Kinderbetreuung. Sobald die<br />

Älteren im Kindergarten sind, werden rasch<br />

notwendige Einkäufe und ein paar Kleinigkeiten<br />

im Haushalt erledigt, denn in nur<br />

wenigen Stunden müssen die Kids schon<br />

wieder zeitgerecht abgeholt werden. Kaum<br />

daheim, wird rasch Mittagessen gerichtet,<br />

dann Mittagsschlaf, Nachmittagsjause – und<br />

ehe man sich versieht, ist es Abend und die<br />

Kinder gehen schlafen. Nur ein paar Augenblicke<br />

später schläft wohl auch Mama hin<br />

und wieder am Sofa erschöpft ein…<br />

Wo bleibt der soziale Kontakt?<br />

Doch wo bleiben die Kontakte zu Gleichgesinnten?<br />

Wie sieht es nun mit der Förderung<br />

der Kinder aus? Viele Mütter, vorwiegend<br />

solche mehrerer Kinder, stellen eines Tages<br />

fest, dass sie sich fast ausschließlich in den<br />

eigenen vier Wänden aufhalten. Die „Highlights“<br />

des Tages bestehen aus einkaufen<br />

gehen, Kinder versorgen, spielen, füttern,<br />

wickeln,… und am Abend kommt dann oft<br />

der Partner müde und geschafft von der<br />

Arbeit nach Hause. Die Zeit der Gespräche<br />

mit anderen Erwachsenen scheint auf<br />

ein Minimum zu sinken, hingegen nehmen<br />

Diskussionen mit Kids, Ermahnungen und<br />

Alltagstrott beständig zu.<br />

Ich wollte es doch so<br />

Der Gedanke – „Ich habe es doch so gewollt!“<br />

– stellt sich bei einigen Müttern ein.<br />

Alle Freunde, die Familie und Bekannte freuen<br />

sich mit der Hausfrau und Mutter über<br />

das <strong>Leben</strong>, sie loben die Kraft und den Elan,<br />

den Mama so mit sich bringt, um allen Anforderungen<br />

gerecht zu werden. Doch in<br />

Wirklichkeit sieht es im Inneren vieler Mütter<br />

ganz anders aus. Das Gefühl von Mutterstolz<br />

bekommt starke Konkurrenz von Emotionen<br />

wie Leere und Einsamkeit. Wickeltisch und<br />

Co verdrängen Kaffeeplausch und Spaziergänge<br />

in freier Natur.<br />

Was tun?<br />

Doch was können wir Mütter dagegen unternehmen,<br />

um uns nicht in einen Strudel der<br />

Abwärtsspirale in Richtung Mütter-Burnout<br />

zu werfen? Wie können wir wieder zu mehr<br />

Elan, Kraft und Leichtigkeit kommen, um<br />

trotz der Verantwortung unseren Kindern<br />

gegenüber, gleichzeitig auch etwas für unser<br />

psychisches Wohlbefinden zu tun?<br />

Kleinigkeiten zählen<br />

Klar, die Kinder kommen zuerst. Aber daneben<br />

finden sich auch immer wieder Möglichkeiten,<br />

gut zu sich selbst zu sein. Genießen<br />

Sie die kleinen Momente: Schmecken<br />

Sie bewusst die Tasse Kaffee am Morgen,<br />

schließen Sie kurz die Augen um sich an<br />

den Sonnenstrahlen auf Ihrem Gesicht zu<br />

erfreuen und schrecken Sie nicht vor einem<br />

kurzen Plauscherl mit der netten Verkäuferin<br />

zurück. Auch wenn es nur Small Talk ist<br />

– Sie haben sozialen Kontakt, Sie reden mit<br />

einer erwachsenen Person, Sie werden als<br />

Mensch wahrgenommen.<br />

Zeit für mich selbst<br />

Wie viel Zeit gönnen Sie sich eigentlich<br />

selbst? Wann haben Sie zuletzt etwas „nur<br />

für sich alleine“ unternommen oder ganz<br />

bewusst eine Auszeit genommen? Hätten<br />

Sie vielleicht Lust darauf, mit einer Freundin<br />

im Kino einen lustigen Film anzusehen?<br />

Oder wäre es eventuell spannend und lustig<br />

zugleich, mit einigen gleichgesinnten Paaren<br />

gemeinsam einen Spiele- oder Cocktailabend<br />

zu verbringen?<br />

Wenn es Ihnen daheim mit den Kids<br />

manchmal zu laut wird, dann steht es Ihnen<br />

durchaus auch zu, sich das Recht herauszunehmen,<br />

ein Wochenende ohne Kinder zu<br />

verbringen. Dabei spielt es eigentlich gar<br />

keine allzu große Rolle ob dies ein Wochenende<br />

mit Partner (also eher ein Kurztrip zur<br />

Beziehungspflege) oder ein Solo-Weekend<br />

wird. Wichtig dabei ist die persönliche<br />

Befindlichkeit. Wozu sehen Sie sich guten<br />

Gewissens in der Lage, in wie weit vertrauen<br />

Sie die Kinder auch mal jemand anderes an,<br />

sodass Sie sich entspannt anderen Dingen<br />

zuwenden können? Nur wenn Sie sich sicher<br />

sind, dass Ihre Kinder gut aufgehoben sind,<br />

können Sie auch ausreichend entspannen,<br />

um wieder neue Kraft und Energie für den<br />

Alltag zu tanken.<br />

Raus mit den Kids<br />

Es muss jedoch nicht nur die Variante ohne<br />

Kinder sein, die Ihnen wieder Anschluss an<br />

die Welt der Erwachsenen bietet. Auch mit<br />

den Kids lässt sich einiges unternehmen.<br />

Auf dem Spielplatz gibt es sicher einige<br />

Mütter, denen es genauso geht. Trauen Sie<br />

sich die anderen Mütter auch ruhig einmal<br />

anzusprechen. Meist braucht es nur eine<br />

Vorreiterin, und schon ergeben sich viele<br />

verschiedene „Mütter-Projekte“. Auf einmal<br />

werden wieder Kaffee-Jausen initiiert, Mütter<br />

backen für die Damen-Runden (egal ob<br />

mit oder ohne Kindern) Kuchen, tauschen<br />

sich über ihre Alltagssorgen aus und berichten<br />

sich gegenseitig über den täglichen<br />

Trott und die Abstumpfung in „kindlichen<br />

Gesprächen“. Es gab auch schon den gemeinsamen<br />

Hausputz: Während die Kinder<br />

miteinander spielen, wird zuerst das Haus


102 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

der einen Mutter und dann die Wohnung der<br />

anderen geputzt.<br />

Hilfsmittel<br />

Möglicherweise bedarf es auch einiger Hilfsmittel,<br />

um leichter und schneller aus dem<br />

Haus zu kommen. Viele Kinderwägen sind<br />

oft relativ umständlich aufzubauen bzw.<br />

wieder zusammenzulegen. Vielleicht wäre,<br />

in Anbetracht chronischer Zeitnot, eine<br />

Tragehilfe hier für Sie eine Alternative? So<br />

sind die Kleinen rasch „verstaut“ und bekommen<br />

gleichzeitig die für sie so wichtige<br />

körperliche Nähe, Zuwendung und Geborgenheit.<br />

Schon einfache Hausarbeit ist für<br />

viele Mütter weniger belastend, wenn Sie<br />

Ihr Kind im Tuch tragen. Auch Ausflüge auf<br />

den Spielplatz oder in den Tierpark sind so<br />

erfahrungsgemäß mit mehr Ruhe und Gelassenheit<br />

sowohl auf Mutter- als auch auf<br />

Babyseite verbunden. Zudem sind Sie unabhängig<br />

vom Wegenetz und können querfeldein<br />

die Schönheiten der Natur genießen.<br />

Und – der ganz große Vorteil – Sie können<br />

sich in jedes Getümmel stürzen. Stadtfest,<br />

Kirtag oder Erlebnismesse? Mit dem Tuch<br />

sind Sie direkt dabei ohne Angst haben zu<br />

müssen, dass Ihrem Kind etwas passiert<br />

oder Sie mit dem Kinderwagen andere Passanten<br />

stören.<br />

Außerdem, während viele Vorbeigehende<br />

keinen Blick für den Kinderwagen übrig<br />

haben, wird Ihr Kind im Tuch plötzlich ein<br />

Blickfänger und viele neue Kontakte eröffnen<br />

sich.<br />

Sollten Sie Angst vor den Bindetechniken<br />

des Tragetuchs haben – es gibt auch schon<br />

Neuentwicklungen auf dem Markt, die<br />

ohne Knoten auskommen. In das Babytuch<br />

schlüpfen Sie einfach hinein und Ihr Kind<br />

sitzt ohne umständliches Wickeln oder Binden<br />

sicher und fest bei Ihnen.<br />

Für jede Mama individuell<br />

Wie auch immer Sie persönlich es anpacken<br />

wollen: Einsame Mütter sollen nicht<br />

sein. Wann auch immer Sie das Gefühl der<br />

Einsamkeit überkommt und Sie das Gefühl<br />

haben, Sie sprechen eigentlich nur mehr<br />

„Kleinkinder-Deutsch“ – gehen Sie raus!<br />

Auch in Ihrer Umgebung gibt es „Gleichgesinnte“,<br />

denen es ähnlich ergeht wie Ihnen.<br />

Und ab dem Zeitpunkt, wo Sie selber Vertraute<br />

mit gleicher oder ähnlicher Thematik<br />

finden, sind Sie schon nicht mehr so allein.<br />

Und vielleicht sind gerade Sie es, die die<br />

nächste Idee für ein gemeinsames Tun entwickelt!<br />

Probieren Sie es einfach einmal aus!<br />

Manuela Kohlert<br />

Mutter von drei Kindern<br />

Dipl. Ehe- und Familienberaterin,<br />

Dipl. <strong>Leben</strong>s- und Sozialberaterin,<br />

Dipl. Elternbildnerin, Dipl. Erziehungsberaterin,<br />

Mental-, Intuitions-<br />

u. Bewusstseinstrainerin<br />

Tel: 0680 20 87 250<br />

www.eltern-und-erziehung.com


Vate rrolle<br />

„Vatersein als selbstbewusster und<br />

kreativer Akt der Gestaltung<br />

einer einzigartigen Beziehung zu seinem Kind.“<br />

Robert Schmid<br />

104 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Das kleine Ich bin Ich<br />

DER MANN AUF DEM WEGE ZUM VATERSEIN<br />

Bevor ich auf den Kern des Themas komme,<br />

möchte ich einige Bemerkungen vorausschicken:<br />

Selbstverständlich gibt es nicht „die“<br />

Familie, „die“ Mutter und eben so wenig<br />

„den“ Vater. Es geht um individuelle <strong>Leben</strong>sentwürfe,<br />

die mit der eigenen <strong>Leben</strong>sgeschichte<br />

stark verwoben sind und sich in modifi<br />

zierter Form wieder in das <strong>Leben</strong> unserer<br />

Kinder einweben werden. Jeder Mensch ist<br />

ein Unikat und wir werden nicht zwei gleiche<br />

Menschen fi nden. Selbst wenn Geschwister<br />

in ein und derselben Familie aufwachsen,<br />

wird jedes der Kinder die eigene Kindheit<br />

aus einem eigenen, unvergleichlichen Blickwinkel<br />

betrachten und genau diese subjektive<br />

Wahrnehmung wird seinen Charakter und<br />

sein <strong>Leben</strong> formen. Unter dieser Grundannahme<br />

werde ich im folgenden Artikel nicht<br />

über „den“ Vater oder „die“ Mutter sprechen,<br />

sondern versuchen Gedankenexperimente<br />

anzubieten: Sichtweisen, Erfahrungen<br />

oder Erlebnisberichte über das Vatersein aus<br />

ganz individuellen Perspektiven.<br />

Auf der bunten Blumenwiese geht ein<br />

buntes Tier spazieren, freut sich das<br />

die Vögel singen, freut sich an den<br />

Schmetterlingen… (Text aus dem Buch<br />

Das kleine Ich bin Ich von Mira Lobe)<br />

Wenn man als Bub auf die Welt kommt,<br />

dann wird man immer wieder mal mit dem<br />

Stolz von Vätern und durchaus auch Müttern<br />

konfrontiert, dass man als der „Stammhalter“<br />

etwas ganz Besonderes ist. Dass<br />

man alleine aus der Tatsache, als Bub auf die<br />

Welt gekommen zu sein, schon alle Rechte<br />

für sich gepachtet hat. Man kann heute<br />

noch hören, wenn ein Mädchen geboren<br />

wird, dass manche sagen, „na Hauptsache<br />

gesund!“. Und wenn Sie glauben, dass es<br />

dies heutzutage nicht mehr gibt, dann hören<br />

Sie hin, wie schwer es vielen Menschen fällt,<br />

anzuerkennen, dass das vielgerühmte Österreich<br />

auch große Töchter hat. Und dies im<br />

21. Jahrhundert.<br />

Die gesellschaftliche Situation –<br />

die Rolle des Mannes<br />

Als Bub kann man leicht zu dem Bild gelangen,<br />

dass man der Nabel der Welt sei. Ein<br />

Umstand, der im späteren Erwachsenenleben<br />

seine Fortsetzung fi ndet. Männer haben<br />

die besseren Jobs, verdienen mehr Geld<br />

für die gleiche Arbeit (außer sie arbeiten<br />

im sozialen Bereich oder in den untersten<br />

Einkommensschichten), sind nicht so durch<br />

Familie gebunden und können trotz Kindern<br />

ihre Karriere machen. Und wenn ich dies<br />

schreibe, dann bedeutet dies nicht, dass ich,<br />

als Mann, dies gut und richtig fi nde, sondern<br />

dass es eine Beschreibung der gesellschaftlichen<br />

Situation ist. Ebenso geht es mir nicht<br />

darum, eine Sozialkritik vorzunehmen, sondern<br />

um die Beschreibung eines Umstandes,<br />

der jedes Individuum in seiner Entwicklung<br />

beeinfl usst.<br />

Männliche „Selbstverständnisse“<br />

Es wirkt so, als ob „wir“ Männer einfach die<br />

Macht, das Geld und den Einfl uss auf unserer<br />

Seite hätten. Ein Bild, in dem Mann sich<br />

prinzipiell auch recht wohl fühlen kann und<br />

angeblich macht Macht, Geld und Einfl uss<br />

Männer auch sexy. Apropos sexy. Männer<br />

wachsen auch in einer Welt auf, in der sie<br />

selbstverständlich „ihren Mann stehen müssen“.<br />

Eine Welt, in der die sexuelle Potenz<br />

bzw. die Länge des Penis wichtige Merkmale<br />

des männlichen Selbstverständnisses sind.<br />

Und wer dies überzeichnet oder als veraltete<br />

Sichtweise empfi ndet, sollte sich vielleicht<br />

einmal in eine Jugendszene einschleusen,<br />

sich danach die Sublimierungen o.g. Attribute<br />

im männlichen Bereich ansehen oder<br />

sich einfach nur die zurzeit laufenden Werbungen<br />

zu Gemüte führen. Ja, ich weiß,<br />

Werbungen arbeiten mit Klischees, aber sie<br />

schaffen auch Realitäten oder geben Realitäten<br />

wieder und seien es nur Realitäten von<br />

Wunschbildern.<br />

Doch dann, dann stört der Laubfrosch<br />

seine Ruh und fragt den Mann wer bist<br />

denn du? (Abwandlung des Textes aus<br />

dem Buch Das kleine Ich bin Ich von<br />

Mira Lobe.)<br />

<strong>Schwanger</strong>schaft –<br />

Krise in der Paarbeziehung?<br />

Die <strong>Schwanger</strong>schaft bzw. Geburt des ersten<br />

Kindes bedeutet oft eine massive Krise<br />

in der Paarbeziehung der Eltern. Dies muss<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 105


106 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

nicht bei allen Paaren gleich passieren und<br />

es kommt sehr auf die individuelle Gestaltung<br />

dieser Beziehung an, aber ein gewisses<br />

Gefahrenpotential liegt, meiner Meinung<br />

nach, aus folgenden Gründen vor:<br />

Mit der <strong>Schwanger</strong>schaft wird der Mann<br />

von seinem hohen Ross, das da hieß „der<br />

Nabel der Welt zu sein“, heruntergestoßen<br />

und muss nun realisieren, dass er bei der<br />

wirklich wichtigsten Sache dieser Welt, der<br />

Reproduktion des <strong>Leben</strong>s, nur mehr quasi<br />

die zweite Geige spielt. Zusätzlich steigen<br />

oftmals Gefühle der Angst und unzählige<br />

Gedanken im Mann hoch, wie z.B.:<br />

Die einzige Person, die als erste weiß,<br />

dass sie schwanger ist, ist die Frau<br />

Die einzige Person, die weiß ob es ihr<br />

Kind ist, ist die Frau – sie trägt es in ihrem<br />

Bauch.<br />

Die einzige Person, die weiß wer der<br />

Vater ist, ist die Frau – als Mann muss<br />

ich vertrauen und dies vor dem Hintergrund,<br />

dass es eine Anzahl von tatsächlichen<br />

sogenannten Kuckuckskindern<br />

gibt. Dies bedeutet nicht, dass ich hier<br />

grundsätzlich Frauen unterstellen möchte,<br />

fremd zu gehen, sondern dass dies<br />

auch eine Facette von väterlicher Unsicherheit<br />

darstellt, die mit dem Bild „der<br />

Nabel der Welt“ sehr in Widerspruch<br />

tritt.<br />

Die einzige Person, die mit dem gemeinsamen<br />

Kind bereits intensiv in Kontakt<br />

treten kann, ist die Mutter, da das Kind<br />

ja in ihrem Bauch ist.<br />

Und es soll hier nur um der Vollständigkeit<br />

Genüge zu tun angeführt werden,<br />

dass durch die künstliche Befruchtung,<br />

der Meinung einiger Männer nach, die<br />

Rolle des Vaters noch einmal einen Tiefschlag<br />

erfährt.<br />

Männer und ihre<br />

unausgesprochenen Gefühle<br />

Vergessen wir nicht, dies hier ist ein Gedankenexperiment,<br />

das sich an der Rolle des<br />

Vaters bzw. am Prozess des Vaterwerdens<br />

orientiert. Aber wenn der Wunsch besteht,<br />

dass sich Männer mehr als Väter einbringen<br />

und wenn immer wieder beklagt wird, dass<br />

Männer so wenig über ihre Gefühle sprechen,<br />

dann könnte dies vielleicht ein wenig<br />

weiter helfen, Väter und ihre Handlungen<br />

besser zu verstehen. Denn, wir Väter denken,<br />

fühlen, fürchten und bemerken mehr,<br />

als wir oft sagen.<br />

Hilfe in der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

und Vorbereitung für werdende Väter?<br />

In unserer Gesellschaft ist für die <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

viel für die Frau vorbereitet,<br />

während die Welt des Vaterwerdens wenig<br />

Hilfestellungen bietet. Es geht mir hierbei<br />

nicht um Schuldzuweisungen, sondern eher<br />

darum, sich auf diesen Gedanken einmal<br />

einzulassen:<br />

Es gibt ganz viele Hochglanzmagazine, die<br />

sich sich ausschließlich mit der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

aus weiblicher Sicht beschäftigen. Es<br />

gibt ganz viele Angebote, wie Mutter-Kind-<br />

Turnen, die selbstverständlich inzwischen<br />

Eltern-Kind-Turnen heißen – aber rein<br />

durch die Namensänderung es noch lange<br />

kein Angebot ist, dass auch für Väter attraktiv<br />

ist. Es gibt viele soziale Netzwerke, die<br />

Müttern zur Verfügung stehen. Dies ist auch<br />

gut so, aber bei den tatsächlichen Angeboten<br />

für Väter sieht es sehr schlecht aus. Als ich<br />

vor 16 Jahren einen Geburtsvorbereitungskurs<br />

gemeinsam mit meiner Frau besuchte,<br />

könnte ich am Ende eine Wehe verhächeln<br />

und kam zu dem Schluss, dass ich ein wichtiges<br />

und notwendiges Beiwerk zu meiner<br />

schwangeren Frau war. Aber eben nur ein<br />

Beiwerk und meine Position als Mann und<br />

Vater wurde sonst überhaupt nicht beleuchtet.<br />

Hoffentlich ist es heutzutage besser.<br />

Die Rolle des Vaters nach der Geburt<br />

Und nach der Geburt geht es in einem ähnlichen<br />

Ton weiter:<br />

Man kann noch so ein toller einfühlender<br />

Vater sein, wenn das Kind gestillt<br />

wird und Hunger hat, dann wird einem<br />

die Endlichkeit der eigenen Position sehr<br />

bewusst (wenn man es zulässt).<br />

Sexuell ist man schon länger auf ein Abstellgleis<br />

gestellt.<br />

Und man erlebt, dass zwischen Mutter<br />

und Kind eine Innigkeit besteht, aus der<br />

man sich ganz leicht ausgeschlossen fühlen<br />

kann.<br />

„Jobprofil“ Vater<br />

Auch wenn ich Ihre Geduld jetzt schon strapaziert<br />

habe, möchte ich Sie dennoch bitten,<br />

auch noch den nächsten Absatz zu lesen.<br />

Ich habe die letzten Jahre in der Erziehungsberatung<br />

immer wieder Eltern gefragt, warum<br />

es eine Mutter braucht. Auf diese Frage<br />

kamen immer ca. 15 spontane Nennungen,<br />

die sehr gut die mütterliche Rolle skizzierten:<br />

Stillen, Versorgen, da sein, Liebe geben, in<br />

die Welt einführen, Sicherheit geben, in der<br />

Nacht aufstehen und beruhigen, schlafen legen<br />

etc. Danach fragte ich, warum es einen<br />

Vater braucht und die Reaktion war bedrückend<br />

interessant. In den meisten Fällen<br />

kam zunächst Schweigen und intensives<br />

Nachdenken, dann kam die Aussage: „zum<br />

Geldverdienen“: und als letztes: “um die<br />

härteren Grenzen zu setzen“. Wenn Sie es<br />

sich aussuchen könnten, um welchen „Job“<br />

Sie sich bewerben könnten, würden Sie den<br />

des Vaters oder den der Mutter bevorzugen?<br />

Welchen würden Sie auf Grund dieser „Jobprofile“<br />

wohl wählen?<br />

Der Mann als Opfer?<br />

Ich möchte es nochmal deutlich machen.<br />

Es geht hier nicht darum, Männer als die<br />

armen Opfer darzustellen – wenn dies anklingen<br />

sollte, dann meldet sich vielleicht bei<br />

Ihnen Ihre Abwehr diesen Text doch nicht<br />

zuzulassen. Es geht darum, hinzuschauen,<br />

welche Möglichkeiten Männer vorfinden,<br />

die zu Vätern werden. Und vor allem, was<br />

steht ihnen oft im Weg?<br />

Der Mann unter „Generalverdacht“?<br />

Zu guter Letzt gibt es noch ein Thema, dass<br />

das Vaterwerden nicht unbedingt leichter<br />

macht. Als Mann ist man grundsätzlich mit<br />

dem Generalverdacht (ein Ausdruck von<br />

Univ. Prof. Dr. Josef Aigner) des Missbrauches<br />

bzw. der Misshandlung konfrontiert.<br />

Als Vater, der seine Rolle verantwortungsvoll<br />

angeht und mit seinem Kind unterwegs ist,<br />

muss man damit rechnen, dass immer wieder<br />

misstrauische Blick kontrollierend auf<br />

einem ruhen. Eine Tatsache, die, soweit ich<br />

weiß, die Mütter so gut wie überhaupt nicht<br />

kennen. Möglicherweise auch deswegen,<br />

weil dieses Thema sehr einseitig diskutiert<br />

wird und die festgefahrenen Lager von Täter<br />

und Opfer nicht aufgelöst werden können,<br />

um wirkliche Ursachen und Mechanismen zu<br />

erkennen. Dies beeinflusst ebenfalls intensiv<br />

die Entwicklung der Rolle des Vaters.<br />

Sicherlich gibt es mich –<br />

Ich bin Ich – Wichtige Aufgaben des Vaters<br />

Väter haben für die gesamte Entwicklung<br />

des Kindes ganz wichtige Aufgaben, die<br />

auch von niemand anderem übernommen<br />

werden können. Ebenso wichtig wie die<br />

Aufgaben der Mütter. So kann man immer<br />

wieder wahrnehmen, dass wenn es z.B. um<br />

Schul- oder Arbeitsverweigerung geht, oft<br />

eine schlechte bis nicht vorhandene Vaterbeziehung<br />

besteht. Oder anders ausgedrückt,<br />

stellt eine intensive positive Vaterbeziehung<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 107


108 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

eine wichtige Präventionsmöglichkeit gegen<br />

Schulverweigerung dar.<br />

Der Vater stellt die personifizierte Möglichkeit<br />

dar, dass man sich als Kind aus der<br />

Symbiose mit der Mutter lösen kann und<br />

dies auch gut überlebt. Dies wird auch als<br />

Triangulierung bezeichnet. Eine gut durchlebte<br />

Triangulierung schafft erst die Möglichkeit,<br />

sich der Welt hin zu öffnen und sich<br />

auch in größeren Gruppen wohl zu fühlen.<br />

Kinder nehmen ihre Welt in einer ganzheitlichen<br />

Art und Weise wahr. So nehmen<br />

sie selbstverständlich wahr, wie Mutter und<br />

Vater miteinander umgehen. Wie die Mutter<br />

den Vater wertschätzt und umgekehrt. Wie<br />

das Männliche und das Weibliche sich zu<br />

einem guten Ganzen ergänzen kann oder<br />

eben nicht.<br />

Jungs archetypische Theorie spricht davon,<br />

dass der Vater grundsätzlich eher eine fordernde<br />

Haltung dem Kind gegenüber zeigt,<br />

während die Mutter eher eine versorgende<br />

Haltung zeigt. Diese fordernde Haltung regt<br />

das Kind aber an, sich intensiver auf die Welt<br />

einzulassen und sich mit ihr auseinander<br />

zu setzen.<br />

Männer haben grundsätzlich einen anderen<br />

Zugang zur Welt als Frauen. Aber erst wenn<br />

ich beide Zugänge internalisieren konnte<br />

und keinen von beiden als Bedrohung erlebt<br />

habe, bin ich für das <strong>Leben</strong> wirklich gut gerüstet.<br />

Der Mann – ein sensibles Wesen<br />

Wir Männer sind sensible Wesen, die allerdings<br />

oft nicht gelernt haben, Gefühle auszudrücken<br />

oder auch nur wahrzunehmen.<br />

Aber es soll schon mal Männer gegeben<br />

haben, die ihre Frauen um das „in-sich-ein-<br />

Kind-heranwachsen-zu-lassen“ oder um das<br />

Gebären oder um das Stillen oder um das<br />

„beim-Kind-zu-Hause-bleiben“ beneidet haben.<br />

Die meisten Männer würden dies nie<br />

zugeben, was nicht heißt, dass es nicht da<br />

ist. Aber über Neid und Eifersucht ist nicht<br />

leicht zu reden.<br />

Machtkämpfe zwischen Müttern und Vätern<br />

Ich denke, dass es unbewusst zwischen Müttern<br />

und Vätern immer wieder zu ziemlichen<br />

Machtkämpfen kommt, die allerdings oft<br />

sehr subtil vor sich gehen. Haben Männer<br />

die Macht in Wirtschaft, Politik oder Kriegsführung,<br />

so haben Frauen die Macht über<br />

die Reproduktion des <strong>Leben</strong>s. Wenn man<br />

sich dies nicht bewusst macht und dieser<br />

Machtkampf ausagiert wird, dann ziehen<br />

sich Väter schnell dort hin zurück, wo sie<br />

wirklich Anerkennung bekommen – in ihren<br />

angestammten Machtbereich: den Job. Und<br />

Frauen finden die sich selbst erfüllende Prophezeihung,<br />

dass Väter sich nicht einbringen<br />

wollen. Als Frau aktiv „mitlebende“ Väter<br />

haben zu wollen, bedeutet auf einen Teil der<br />

mütterlichen Macht zu verzichten und diese<br />

auch den Vätern zur Verfügung zu stellen.<br />

In vielen Familien ist dies auch möglich<br />

und führt zu einem guten Miteinander. Und<br />

wenn es in einer Familie einfach nicht gelingen<br />

möchte, dann hat es vielleicht mit diesen<br />

Gedanken zu tun.<br />

„Buchtipp: Allen, die das fantastische Buch<br />

„Das kleine Ich bin Ich“ von der genialen<br />

Wiener Kinderbuchautorin Mira Lobe noch<br />

nicht kennen sollten, kann ich diesen Kinderbuchklassiker<br />

nur dringend ans Herz legen.“<br />

Mag. Robert Schmid MA<br />

Vater einer Tochter,<br />

zwei Stiefkinder<br />

Sonder- u. Heilpädagoge<br />

Sozialpädagoge<br />

Psychoanalitisch pädagogischer<br />

Erziehungsberater<br />

Tel: 0699 111 31 604<br />

www.erziehungswerkstatt.at


110 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Nachwuchs kommt<br />

DIE ERSTEN SIEBEN SACHEN – VIELLEICHT AUCH MEHR<br />

In den letzten Wochen der <strong>Schwanger</strong>schaft<br />

setzt der Nestbautrieb ein: Deine Hormone<br />

sorgen dafür, dass du die Wohnung aufräumst,<br />

dem Baby ein Zimmer oder eine<br />

eigene Ecke einrichtest, darauf achtest, dass<br />

alles sauber und ordentlich ist, wenn der<br />

Nachwuchs zur Welt kommt. Sicher hast du<br />

auch schon Einiges für dein Baby gekauft.<br />

Falls es das erste Kind ist, bist du dir vielleicht<br />

nicht sicher, ob du auch alles hast,<br />

was du nach der Geburt zu Hause benötigen<br />

wirst. Die folgende Liste soll dir dabei helfen,<br />

noch einmal zu überlegen, ob das Wichtigste<br />

bereits vorhanden ist. Sie erhebt allerdings<br />

keinen Anspruch auf Vollständigkeit; ebenso<br />

wenig muss es sein, dass du alles auf der Liste<br />

für notwendig erachtest. Lies dir die Liste<br />

einfach durch und überlege, ob du vielleicht<br />

etwas vergessen hast. Wenn du Zweifel hast,<br />

ruf eine Freundin oder Verwandte an, die bereits<br />

ein Baby hat und lass dich beraten.<br />

Für die Klinik:<br />

Hemdchen oder Body Gr. 56<br />

Jäckchen Gr. 56<br />

Strampelhöschen Gr. 56<br />

Baumwollmützchen<br />

Babydecke 75 x 100<br />

Tragetuch oder Maxi-Cosi bzw. Autositz<br />

Im Winter wichtig: ein Overall zum nach<br />

Hause fahren!<br />

Für den Nachwuchs am Anfang:<br />

Windeln für Neugeborene<br />

Stoffwindeln 80 x 80 (ca. 15 Stück)<br />

Stillkissen<br />

Hemdchen oder Bodys Gr. 56 (2 Stück)<br />

Hemdchen oder Bodys Gr. 62 (4 Stück)<br />

Jäckchen Gr. 56 (2 Stück)<br />

Jäckchen Gr. 62 (4 Stück)<br />

Strampelhöschen Gr. 56 (2 Stück)<br />

Höschen Gr. 62 (2 Stück)<br />

Baumwollmützchen (2 Stück)<br />

Schlafanzüge Gr. 56 (2 Stück)<br />

Schlafanzüge Gr. 62 (2 Stück)<br />

Söckchen, Strümpfe je nach Jahreszeit<br />

Ab Ende Oktober/Anfang November<br />

einen Winteroverall, 1-2 warme Mützen<br />

und mind. 2 Paar Handschuhe zum<br />

Hinausgehen!<br />

Für Babys Zimmer zum<br />

Wohlfühlen:<br />

Kinderbett<br />

Babynestchen (Kopfschutz)<br />

Atmungsaktive Matratze<br />

Matratzenschoner<br />

Spannleintücher (4 Stück)<br />

Schlafsäcke (2 Stück) Wärme je nach<br />

Jahreszeit (Wähle ein bequemes Model<br />

mit Armlöchern)<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 111


112 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Hinweis: Kinderärzte betonen immer wieder,<br />

dass man in den ersten Monaten AUF<br />

KEINEN FALL eine Decke ins Kinderbett<br />

geben soll. Die Gefahr, dass das Baby unter<br />

der Decke erstickt, ist zu groß. Anfangs soll<br />

man immer einen Schlafsack verwenden<br />

oder das Baby einfach warm genug anziehen.<br />

Decke erst ab 1 Jahr!<br />

Fü r unterwegs:<br />

Tragetuch oder Bauchtrage<br />

Wickeltasche<br />

Kinderwagen<br />

Spezial-Sicherheitssitz fü rs Auto<br />

(kleinste Größe für 0 bis ca. 9 Monate)<br />

Autosonnenrollo<br />

Im Winter:<br />

Fell fü r den Kinderwagen<br />

Wickeldecke fü r unterwegs<br />

Im Sommer:<br />

Sonnenhut und/oder Baumwollmü tze<br />

mit Genickschutz<br />

Fü r Babys Pfl ege:<br />

Wickelkommode<br />

Wickelaufl age<br />

Badewanne mit Wannenständer<br />

oder Wannenaufsatz bzw.<br />

Bade-Wickel-Kombination<br />

Badethermometer<br />

Waschhandschuhe (3 Stü ck)<br />

Badetü cher oder -capes (3 Stü ck)<br />

Babyfi eberthermometer<br />

Windeleimer mit Deckel<br />

Babyhaarbü rste<br />

Babynagelschere<br />

Babypfl egeprodukte: Eigentlich brauchst du<br />

erstmal nur eine gute Creme aus der Apotheke<br />

gegen einen wunden Babypo. Lass<br />

dich vom Apotheker beraten. Eventuell Babyöl<br />

ohne Parfüm für Hautfalten. Aber nie<br />

zu viele Cremen und Bodylotions! Für Babyhaut<br />

ist weniger mehr.<br />

Fü r Babys Mahlzeit:<br />

Milchpumpe (fü r stillende Mü tter)<br />

Milchfl aschen mit Schraubverschluss<br />

(6 Stü ck) – wer stillt, braucht das zu Beginn<br />

nicht<br />

Flaschenbü rste<br />

Flaschenwärmer (stillende Mü tter können<br />

das auch später kaufen)<br />

Thermosfl asche<br />

Sterilisiergerät (wer sparen will oder<br />

muss, kann auch im Topf sterilisieren)<br />

Beruhigungssauger (2 Stü ck)<br />

So, das war die Liste für dein Baby… du<br />

darfst aber natürlich auch an dich selbst<br />

denken! Wenn du vor hast, ein paar Tage<br />

im Krankenhaus zu bleiben, nimm dir einige<br />

Dinge mit, die dir dabei helfen, dich wohl<br />

zu fühlen: Eigene Nachthemden oder einen<br />

Jogginganzug, Haarshampoo, Kosmetikartikel,<br />

ein Buch, was auch immer dir einfällt.<br />

Stillende Mütter sollten an Stilleinlagen und<br />

eine pfl egende Creme für die Brustwarzen<br />

denken.<br />

Das Wichtigste aber ist nach der Geburt:<br />

Ruhe und Erholung und viel Zeit, dass du<br />

und dein Baby sich aneinander gewöhnen<br />

können, auch wenn das bedeutet, den einen<br />

oder anderen Besuch von Freunden und<br />

Verwandten vorerst abzulehnen. In diesem<br />

Sinne wünschen wir euch eine wunderbare<br />

Nestbauzeit und alles Gute für die Zeit nach<br />

der Geburt!<br />

red


114 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Insidertipps<br />

HIER WIRST DU FÜNDIG<br />

Du benötigst noch einige Dinge für Dein<br />

Baby? Praktisches wie eine Tragehilfe, Notwendiges<br />

wie Kleidung und Schnuller, Entzückendes<br />

wie die ersten kleinen Schuhe,<br />

einen Aufputz für das Kinderzimmer? Oder<br />

aber auch ein Geschenk für das Neugeborene<br />

einer lieben Freundin? Wir haben hier<br />

für euch ein paar Shopping-Tipps abseits<br />

der ausgetretenen Einkaufspfade zusammengestellt:<br />

Individuelle, teils handgefertigte<br />

Produkte, großteils aus Österreich. Hinter<br />

vielen der folgenden Geschäfte und Onlineshops<br />

stehen junge Mütter, die ihre Produkte<br />

aus den Bedürfnissen ihrer eigenen Babys<br />

heraus entwickelt oder für ihren Shop zusammengestellt<br />

haben. Viel Spaß beim<br />

Besuchen dieser Shops, wo ihr sicher viele<br />

außergewöhnliche, mit Liebe gefertigte Teile<br />

fi nden werdet.<br />

www.millemarille.com<br />

millemarille Produkte werden in liebevoller<br />

Handarbeit in kleinen Manufakturen in München<br />

und Innsbruck gefertigt. Dabei wird<br />

besonders auf qualitativ hochwertige Materialien<br />

und eine sorgfältige Verarbeitung wert<br />

gelegt. Mama und Kinderfreude garantiert…<br />

Spucktuch<br />

Endlich eine schöne und praktische Alternative<br />

für einen stilsicheren Auftritt! Das<br />

millemarille Spucktuch verbindet ansprechende<br />

Optik und Funktionalität gleichermaßen.<br />

Nierenförmig geschnitten, passt es<br />

sich optimal der Schulter an. Eine Seite aus<br />

hochwertigem Designerstoff, die Andere<br />

aus kuschelweichem, stark absorbierendem<br />

und antibakteriellen (!) Bambusfrottee. Das<br />

Spucktuch ist in vielen ausgefallenen<br />

Designs erhältlich.<br />

Stillkissen<br />

millemarille macht Schluss mit langweiligen<br />

und plattgedrückten Stillkissen! Millemarille<br />

Stillkissen sind gefüllt mit recyclebaren Polypropylenkügelchen.<br />

EPP Kügelchen sind<br />

100% frei von krebserregenden Styrolen<br />

oder sonstigen gesundheitsschädlichen Stoffen.<br />

Neben den gesundheitlichen Aspekten<br />

besticht das Füllmaterial durch seine lange<br />

Haltbarkeit. Ökotest Urteil „Sehr Gut“.<br />

Kinderschürze<br />

Mit den Kinderschürzen von millemarille<br />

macht das Kochen & Backen gleich doppelt<br />

so viel Spaß! Die hochwertige Verarbeitung<br />

und der extra dicke Baumwollstoff auf der<br />

Rückseite halten Flüssigkeit lange fern. Die<br />

millemarille Schürze ist für Küchenfeen und<br />

Ofenhelden ab 3 und kann aufgrund der<br />

langen Bänder bis ca. 10 Jahre verwendet<br />

werden. Übrigens: die Kinderschürze macht<br />

sich auch sehr gut im täglichen Gebrauch als<br />

Schutz vor lästigen Essensfl ecken…<br />

www.puscherl.at<br />

S‘Puscherl bietet handgefertigte Baby-,<br />

Kinder- und Familienaccessoires an. Alles<br />

Unikate, die speziell nach euren Wünschen<br />

(Farbe/Motiv/Wunschtext etc.) angefertigt<br />

bzw. personalisiert werden. Taufgeschenke,<br />

Lederpuschen für alle Altersgruppen, Taschen<br />

und Rucksäcke in verschiedenen Varianten,<br />

bunte Stoffwindel, Lederschutzhüllen<br />

etc. Um die Qualität zu garantieren, sind<br />

Lieferzeiten von 3-4 Wochen einzuplanen.<br />

Wer jedoch dringend ein persönliches Geschenk<br />

sucht, wird in der Abteilung „Blitzkauf“<br />

fündig.


116 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

www.babytuch.com<br />

Eine Tragehilfe, die ohne Knoten, Schnallen<br />

oder Gurte auskommt – das ist das patentierte<br />

Babytuch. Die Handhabung ist denkbar<br />

einfach (nur reinschlüpfen und Kind<br />

reinsetzen), das Design fröhlich und modern.<br />

Drei verschiedene Trageweisen stehen<br />

zur Auswahl und machen das Babytuch zur<br />

perfekten Tragehilfe für Neugeborene und<br />

Kleinkinder bis zu 3 Jahren. Von Hebammen<br />

und Trageberaterinnen empfohlen!<br />

www.kidsundkisten.de<br />

Es ist originell, kinderleicht und auch für<br />

den kleinen Geldbeutel erschwinglich: Wunderschöne<br />

Baby-Präsentkisten, individuell<br />

zusammengestellt und per Mausklick im Internet<br />

bestellt – das gibt es beim Internetportal<br />

www.kidsundkisten.de. Die Willkommenskisten<br />

sind nach Geschlecht unterteilt<br />

und rundum auf kleine „FräuleinWunder“,<br />

freche „MärchenHelden“ und neugierige<br />

„AllesKönner“ eingestellt. Diese exklusiven<br />

Kisten haben natürlich Kindernamen und so<br />

fi nden sich „Mia“, „Justus“ und Co. in Preiskategorien<br />

zwischen 30,- bis 100,- Euro.<br />

www.meine-marke.at<br />

Die individuelle Marke für alle Bedürfnisse.<br />

Briefmarken scheint es so lange zu geben,<br />

wie den Brief selbst. Aber MEINE MARKE<br />

ist ein völlig neues und innovatives Produkt<br />

der Österreichischen Post AG. Eine personalisierte<br />

Briefmarke, die individuell gestaltet<br />

werden kann – ideal als Geschenk.<br />

www.engerl-bengerl.at<br />

Wenn Sie auf der Suche sind nach einem<br />

besonderen Geschenk für ein Baby, dann<br />

fi nden Sie im Engerl-Bengerl das Richtige!<br />

Der gesunde Effekt von Trumpette Babysocks:<br />

Viele sind der Meinung es sieht seltsam<br />

aus wenn ein Baby nur Socken trägt<br />

und keine Schuhe. Mit den Socken von<br />

Trumpette vereinen Sie beides. Sie müssen<br />

die Babyfüßchen nicht in Schühchen stecken,<br />

trotzdem sieht es so aus, als hätte es<br />

welche an. Alle Socken sind mit Anti-<br />

Rutsch-Schrift auf der Sohle ausgestattet.<br />

www.klapper-storch.at<br />

Stoffwickeln ist altmodisch? Nicht mit den<br />

High-Tech Stoffwindeln von TotsBots! So<br />

einfach wie eine Wegwerfwindel zu handhaben,<br />

passt von 3 -16kg! TotsBots Ein-<br />

Höschen-Windeln sind die innovativsten<br />

Windeln am Markt. Die besten Materialien<br />

werden hier aufwendig verarbeitet und bieten<br />

so bei einem sehr kleinen Windelpaket


118 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

höchste Saugfähigkeit, maximalen Auslaufschutz<br />

und besten Tragekomfort. Passend<br />

dazu den Bummis-Wetbag, so kann man<br />

auch unterwegs wickeln und die Windel<br />

sicher nach Hause bringen. Aber das ist<br />

noch nicht alles – Klapper-Storch hat ein facettenreiches<br />

Angebot an diversen Produkten<br />

für den Nachwuchs.<br />

www.bauchkunst.at<br />

Abgesehen von ihren individuell bemalten<br />

Babybauchabdrücken bietet Angela Harand<br />

jetzt auch Wandmalereien fürs Kinderzimmer<br />

an. So kannst Du Deinem Kind sein ganz<br />

persönliches Märchenreich, eine Räuberhöhle,<br />

ein Piratenschiff oder das Lieblings-<br />

Comic-Motiv an die Wand malen lassen, der<br />

Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.<br />

Genauere Informationen bekommst Du bei<br />

Angela, die gerne alle Fragen zu Motiven,<br />

Terminen und Preisen beantwortet: E-Mail:<br />

info@bauchkunst.at, Tel.: 0676/5419793,<br />

www.bauchkunst.at<br />

www.herzilein-wien.at<br />

Herzilein-Wien macht entzückende Mode<br />

für Kinder von 0 bis 12 Jahren.<br />

Die eigene Kollektion sowie ausgesuchte<br />

schöne Accessoires und Geschenkartikel<br />

kleiner, feiner Labels und reizende Stoffe<br />

werden in mittlerweile drei stilvollen Ladengeschäften<br />

verkauft, deren original<br />

Wiener Charme in eine vergessen geglaubte,<br />

zauberhafte Welt entführt. Sonja<br />

Völker, kreativer Kopf und Produzentin der<br />

Marke Herzilein lebt und arbeitet in Wien.<br />

Sie entwirft Ihre Kollektionen selbst und fertigt<br />

gemeinsam mit einem kleinen Wiener<br />

Team alle Teile in persönlicher Handarbeit<br />

– und mit viel Herzblut.


120 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Baum des <strong>Leben</strong>s<br />

DIE MENSCHLICHE PLAZENTA<br />

In der Vorstellung der meisten Frauen endet<br />

die Geburt dann, wenn sie endlich ihr Kind<br />

in den Armen halten können. Tatsächlich<br />

ist es aber so, dass die Geburt erst mit der<br />

Entbindung der Plazenta abgeschlossen ist.<br />

Beherrscht von der Freude über das Neugeborene,<br />

stellt die Geburt der Plazenta ein<br />

Ereignis dar, das die meisten Frauen nur am<br />

Rande wahrnehmen.<br />

Die Plazenta wird von der Hebamme in<br />

Empfang genommen, untersucht und in den<br />

meisten Fällen danach achtlos im Krankenhausmüll<br />

entsorgt. Doch das war nicht immer<br />

und ist nicht überall so. Viele Beispiele<br />

zeigen uns, dass ein achtsamer und respektvoller<br />

Umgang mit diesem Organ möglich<br />

ist. Doch wozu so viel Aufsehen um ein sterbendes<br />

Stück Fleisch? Immerhin ist es die<br />

Plazenta, die unsere Kinder während der<br />

Zeit der <strong>Schwanger</strong>schaft am <strong>Leben</strong> erhält<br />

und je nach Entwicklungsstand unterschiedliche<br />

Funktionen übernimmt.<br />

Die Funktionen der Plazenta<br />

Genetisch gesehen ist die Plazenta Teil des<br />

Kindes. Sie wird zum überwiegenden Teil<br />

aus dem Zellmaterial gebildet, das bei der<br />

Befruchtung von Ei- und Samenzelle entsteht<br />

und entwickelt sich zu einem vielfältigen<br />

und faszinierenden Organ. Sie übernimmt<br />

Funktionen, die der embryonale Körper<br />

noch nicht leisten kann, die für dessen<br />

Entwicklung und Überleben aber essenziell<br />

sind. So übernimmt die Plazenta die Aufgabe<br />

der Lunge, der Nieren, der Leber, der<br />

Hormondrüsen, der Wärmebildung und des<br />

Verdauungssystems des Kindes. Sie fungiert<br />

also als „kindliches Organ“ außerhalb des<br />

Körpers. Erst wenn der kindliche Körper die<br />

entsprechenden Funktionen übernehmen<br />

kann, stellt die Plazenta ihre diesbezüglichen<br />

Tätigkeiten ein.<br />

Außerdem stellt sie eine Verbindung<br />

zum mütterlichen Organismus dar, dient<br />

gleichzeitig aber auch als Barriere zwischen<br />

Mutter und Kind und verhindert<br />

so zumindest teilweise ein Übertreten von<br />

für das Kind schädlichen Stoffen von der<br />

Mutter auf das Ungeborene.<br />

Mit der Geburt des Kindes wird die Plazenta<br />

überflüssig. Sie wird für das physische<br />

Überleben des Kindes nicht mehr gebraucht<br />

und stirbt. Dies geschieht langsam, was<br />

man beispielsweise am Pulsieren der Nabelschnur<br />

nach der Geburt beobachten kann.<br />

Bei schwierigen Geburten dauert dies oft<br />

wesentlich länger, möglicherweise, um dem<br />

gestressten Kind den Start ins irdische <strong>Leben</strong><br />

zu erleichtern.<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 121


122 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Kulturelle Unterschiede<br />

im Umgang mit der Plazenta<br />

Obwohl davon ausgegangen werden kann,<br />

dass diese vielfältigen Funktionen der Plazenta<br />

unseren Vorfahren nicht bekannt gewesen<br />

sind, so war der Umgang mit dieser<br />

doch von Respekt und Ehrfurcht geprägt.<br />

Ausgrabungen in Deutschland haben gezeigt,<br />

dass Nachgeburten in Tongefässen bestattet<br />

wurden. Auch aus anderen Teilen der<br />

Erde wird über ähnliche Verhaltensweisen<br />

berichtet. So ist das Bestatten der Plazenta<br />

nach der Geburt weltweit sehr verbreitet.<br />

Alternative Formen<br />

im Umgang mit der Plazenta<br />

Wenn man bedenkt, wie sich der heutige<br />

Umgang mit der Plazenta in unseren Breitengraden<br />

gestaltet, so stellt sich die Frage,<br />

was man möglicherweise ändern könnte<br />

und welche alternativen Formen im Umgang<br />

mit der Plazenta möglich wären.<br />

Bis vor wenigen Jahrzehnten wurden die<br />

Plazenten üblicherweise gewinnbringend an<br />

die Kosmetikindustrie verkauft. Heute wird<br />

die Plazenta normalerweise gleich nach der<br />

Geburt im Müll entsorgt. Doch es gibt auch<br />

Alternativen und immer wieder entscheiden<br />

sich Eltern, der vorgeburtlichen Einheit von<br />

Kind und Plazenta Respekt zu erweisen.<br />

Weit verbreitet ist beispielsweise das Vergraben<br />

der Plazenta an einem besonderen<br />

Ort oder im eigenen Garten, wo oft auch ein<br />

(<strong>Leben</strong>s-) Baum darauf gepflanzt wird.<br />

„Plazentakunst“<br />

Unter „Plazentakunst“ wird die künstlerische<br />

Verarbeitung der Nachgeburt zu<br />

kreativen Erinnerungsstücken verstanden.<br />

Eine einfache und leicht zu praktizierende<br />

Idee ist die Gestaltung eines Bildes mit dem<br />

Abdruck der Plazenta. Durch die weit verzweigten<br />

Blutgefäße auf der kindlichen Seite<br />

der Plazenta entsteht so der Eindruck eines<br />

<strong>Leben</strong>sbaumes für das Kind. Etwas mehr<br />

Können erfordert das Produzieren von<br />

Nabelschnuramuletten, Traumfängern oder<br />

Eihauttrommeln. Fragen Sie die Doula Ihres<br />

Vertrauens!<br />

Der Verzehr der Plazenta zur Förderung der<br />

Regeneration der Mutter, ist weniger weit<br />

verbreitet. Mit etwas Geduld kann die Plazenta<br />

selbstverständlich aber auch getrocknet<br />

und so als Erinnerungsstück aufbewahrt<br />

werden.<br />

Was ist eine Doula?<br />

Der Begriff „Doula“ kommt ursprünglich<br />

aus dem Altgriechischen und bedeutet<br />

so viel wie „Dienerin der Frau“. Mit ihrer<br />

Arbeit spannt die Doula einen großen<br />

Bogen von der <strong>Schwanger</strong>schaft über<br />

die Geburt bis hin zur Zeit im Wochenbett.<br />

Die Doula-Begleitung nimmt eine<br />

alte Tradition auf, bei der die gebärende<br />

Frau zusätzlich zur Hebamme von einer<br />

ihr vertrauten, geburtserfahrenen Frau<br />

begleitet wird. Die Doula führt keine<br />

Untersuchungen durch und erteilt keine<br />

medizinischen Ratschläge. Sie kümmert<br />

sich intensiv um die Gebärende, stärkt<br />

sie emotional und unterstützt durch zuverlässige<br />

Anwesenheit. Die Doula entlastet<br />

den Partner und hilft ihm, mit der<br />

Situation Geburt zurechtzukommen.<br />

Die Plazenta als Arzneimittel<br />

Verarbeitet zu Globuli kann die Plazenta<br />

auch lange nach der Geburt zur Linderung<br />

von zahlreichen Beschwerden bei Mutter<br />

und Kind verwendet werden. In der Praxis<br />

hat sich diese Form homöopathischer Arzneimittel<br />

beispielsweise bei Erkältungskrankheiten,<br />

Zahnungsbeschwerden, Hauterkrankungen,<br />

Blähungen und Soor, aber auch bei<br />

Zyklusschwankungen der Mutter bewährt.<br />

Zur Herstellung dieser Arzneimittel wird einfach<br />

kurz nach der Geburt ein etwa haselnussgroßes<br />

Stück der Plazenta entnommen,<br />

in ein Fläschchen mit Glycerin eingelegt und<br />

zur Apotheke gebracht. Erkundigen Sie sich<br />

rechtzeitig, das bedeutet bereits während<br />

der <strong>Schwanger</strong>schaft, in einer entsprechenden<br />

Apotheke, denn nicht alle bieten diesen<br />

Service an.<br />

Auch wenn sich nicht jede Frau mit der Vorstellung<br />

anfreunden kann, ihre Plazenta zu<br />

essen, so plädiere ich an dieser Stelle doch<br />

für einen bewussten Umgang mit diesem<br />

Teil des menschlichen <strong>Leben</strong>s. Es ist völlig<br />

in Ordnung, wenn Frauen sich dafür entscheiden,<br />

die Plazenta ihres Kindes im Krankenhausmüll<br />

entsorgen zu lassen, wenn dies<br />

eine bewusst getroffene Entscheidung ist.<br />

Frauen sollten sich allerdings über die Bedeutung<br />

der Plazenta im Klaren sein und<br />

ihre diesbezüglichen Möglichkeiten kennen,<br />

um dann eine bewusste Entscheidung über<br />

den weiteren Umgang mit der Plazenta nach<br />

der Geburt treffen zu können.<br />

Mag. Doris Moser<br />

2fache Mutter<br />

Kultur- und Sozialanthropologin<br />

Geburtsbegleiterin<br />

Klangmassagepraktikerin<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 123


Liebe<br />

„Liebe mich dann,<br />

wenn ich es am wenigsten verdient habe,<br />

denn dann brauche ich es am meisten.“<br />

124 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Sand im Partnerschaftsgetriebe<br />

AUCH EINE BEZIEHUNG MUSS GEPFLEGT WERDEN<br />

Im familiären Zusammenleben, knirscht und<br />

kracht es schon mal im Familiengefüge.<br />

Handlungsbedarf besteht spätestens dann,<br />

wenn das Partnerschaftsgetriebe stehen<br />

bleibt. Das Gelingen der nahen Beziehungen<br />

in Ehe- und Familie hängt im höchsten Maß<br />

mit unserer <strong>Leben</strong>szufriedenheit zusammen.<br />

Glückliche Partner sind belastbarer, ausgeglichener<br />

und zuversichtlicher. Doch was,<br />

wenn der Alltag gnadenlos zuschlägt und die<br />

Beziehung einen Getriebeschaden erleidet?<br />

Auto und Beziehung<br />

In partnerschaftlichen Beziehungen verhält<br />

es sich oftmals ähnlich wie beim Besitz eines<br />

Autos: Anfangs wird das neue Stück noch<br />

gehegt und gepfl egt und irgendwann wird es<br />

zum Baustellenfahrzeug. Niemand wäscht,<br />

saugt und putzt es mehr aus freiem Herzen<br />

und in liebevoller Überzeugung, dem Fahrzeug<br />

etwas Gutes zu tun. In Paarbeziehungen<br />

schleichen sich mit der Zeit – im übertragenen<br />

Sinn – ähnliche Verhaltensmuster ein. Im<br />

Alltag stehen Dinge wie Geldbeschaffung,<br />

sprich arbeiten gehen, Kindergarten- und<br />

Schulorganisation, Kindererziehung, Haushalt<br />

etc. im Vordergrund und verlagern die<br />

Aufmerksamkeit, die einst dem Partner entgegengebracht<br />

wurde teilweise oder sogar<br />

komplett. Doch was tun, wenn sich zur<br />

Unzufriedenheit, der Unmut, die Schweigsamkeit<br />

und schlussendlich ein Beziehungsende<br />

abzeichnen? Dann ist guter Rat teuer,<br />

im Trennungsfall manchmal sehr teuer.<br />

Neuanfang als Möglichkeit<br />

Einen Ausweg aus dem vermeintlichen Totalschaden<br />

bietet ein sofortiger Ausstieg aus<br />

den bisherigen Mustern und ein Erlernen<br />

eines neuen Paarverhaltens. Alleine ist dies<br />

vielen Paaren nicht möglich, daher gibt es<br />

mittlerweile ein breites Angebot an Paarseminaren<br />

und Paarberatungen. Nutzen<br />

Sie diese Möglichkeit für einen Neuanfang,<br />

denn – mal abgesehen vom emotionalen<br />

Aufwand – steht der wirtschaftliche in keiner<br />

Relation zu einer Trennung. In eine Paarberatung<br />

Zeit und (oftmals) auch Geld zu investieren,<br />

kommt den meisten Paaren günstiger<br />

als eine Trennung. In Ehe-, Familien- und <strong>Leben</strong>sberatungsstellen<br />

bzw. bei Therapeuten,<br />

die sich mit dem Thema befassen, fi nden<br />

Sie sicherlich das für Sie Passende.<br />

Wir-loses ICH<br />

Die gesellschaftliche Entwicklung drängt<br />

uns oft ganz subtil in Zwänge, die wir dann<br />

leben. Da wäre zunächst mal die Individualität:<br />

grundsätzlich eine wichtige Sache in<br />

einer Partnerschaft, wenn sie richtig verstanden<br />

wird. Verstehen allerdings die Partner<br />

Emanzipation und Freiheit im weitesten<br />

Sinn als Autonomie, ist auf Dauer die Krise<br />

vorprogrammiert. Doch auch das Fehlen eines<br />

kollektiven Wertesystems und ein Überangebot<br />

an Möglichkeiten, lassen oftmals<br />

das eigene <strong>Leben</strong>skonzept völlig entgleiten.<br />

Die Entscheidung für oder gegen etwas wird<br />

den Menschen dann oft durch die Umwelt<br />

(dem Markt) abgenommen. Irgendwann<br />

drängt sich dann aber doch beim einen oder<br />

anderen die Frage auf: „Mache ich das wirklich,<br />

weil ICH es möchte?“ Unsere schnell-<br />

lebige Zeit trägt dann ihr Übriges dazu bei.<br />

Die beiden individuellen Ich’s der Partner<br />

verlieren einander jeweils im eigenen Ich<br />

und treten in einem „Wir-losen-Zustand“ in<br />

ihrer Alltagsmühle. Ist dann wenigstens noch<br />

die Liebe bzw. Zuneigung als Trägermedium<br />

der Partnerschaft vorhanden, bestehen<br />

gute Voraussetzungen für einen Neustart. In<br />

den meisten Fällen werden jedoch die Alltagshandlungen<br />

nur mehr gering geschätzt<br />

bzw. sind dann (tägliche) Streitpunkte. Wer<br />

sorgt dafür, dass die Wäsche gewaschen<br />

und gebügelt ist, die Kinder versorgt, die<br />

Rechnungen bezahlt sind? Gerade die vielen<br />

einzelnen Handlungen des Alltags, sind die<br />

entscheidende Basis, das <strong>Leben</strong> mit seinen<br />

Herausforderungen zu meistern und eine<br />

liebevolle Paarbeziehung leben zu können.<br />

Partnerschaft lernen<br />

In Paarberatungen bzw. Paarseminaren gelingt<br />

es den Partnern – durch fachkundige<br />

Anleitung – alte Beziehungsmuster zu durchbrechen<br />

und neue zu entwickeln. Denn eines<br />

ist klar: Solange Paare immer wieder das<br />

gleiche tun, wird sich nichts verändern. In<br />

Gesprächen werden die Störfaktoren in der<br />

Beziehung eruiert, jeder Partner bekommt<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 125


126 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Raum seine Sicht darzulegen und seine<br />

Wünsche und Bedürfnisse zu artikulieren,<br />

eigene Ressourcen zu entwickeln und zu<br />

erweitern.<br />

In meiner Beratung ist es mir ein wichtiges<br />

Anliegen, keine Streitpunkte mit den<br />

Paaren zu diskutieren, sondern mit ihnen<br />

Beziehungskompetenz zu erarbeiten. So<br />

kann die eigene Situation unter einem alternativen<br />

Gesichtspunkt gesehen und<br />

Lösungsmöglichkeiten können entwickelt<br />

werden. Auch achte ich sehr darauf, dass<br />

die Ratsuchenden lernen, sich zu entspannen.<br />

Entspannung ist wichtig, um sich selbst<br />

zu spüren und wahrzunehmen.<br />

Die eigenen Bedürfnisse zu kennen ist, genauso<br />

wie den eigenen Stand zu kennen,<br />

wesentlich für den Erfolg einer Paartherapie.<br />

Zumeist sprechen die Partner in einer<br />

Paarberatung seit langem wieder über ihre<br />

Gefühle, trauen sich „ja“ oder auch „nein“<br />

zu sagen, leben Emotionen in einem „geschützten“<br />

Raum und können sich fallen<br />

lassen. Bei den meisten Paaren löst das<br />

Zuhören des anderen und somit das eigene<br />

Gefühl, gehört zu werden und sich somit anerkannt<br />

zu fühlen schon sehr viel aus.<br />

Schlüpfen dann die Partner noch „in die<br />

Schuhe des anderen“, um auch seine Sicht<br />

zu spüren und anzuerkennen, verzeichnen<br />

die Paare bereits einen großen Fortschritt.<br />

Die Herausforderung liegt dann in der Integration<br />

des „Neuen“ ins Alltagsleben, wobei<br />

ebenfalls der Therapeut hilfreiche Tipps<br />

geben kann.<br />

Nach Paarberatungseinheiten können entweder<br />

neue Beziehungsmuster entwickelt<br />

und somit die Partnerschaft auf neue Beine<br />

gestellt werden oder die Partner erkennen,<br />

dass eine Trennung wirklich notwendig ist.<br />

Auch in diesem Fall hilft der Berater gerne<br />

ein für beide Partner lebbares Trennungsmodell<br />

zu erarbeiten.<br />

Andrea Wendl<br />

Dipl. <strong>Leben</strong>sberaterin<br />

in eigener Praxis,<br />

Schwerpunkt Paar- und Familienberatung,<br />

Krisenintervention;<br />

Doula; Schülercoach;<br />

praxis@andrea-punktgenau.at<br />

www.andrea-punktgenau.at


Kinder fördern<br />

LESEN BEGINNT BEIM BILDERBUCH<br />

Vorlesen und Geschichten erzählen sind<br />

mehr als bloßer Zeitvertreib. Im Gegenteil –<br />

Studien belegen, dass Vorlesen schon im<br />

Säuglingsalter nützlich ist. Es hilft bei der<br />

Sprachentwicklung, schult die visuelle Wahrnehmung<br />

und regt Phantasie und Kreativität<br />

an. Außerdem fördert es ganz wesentlich<br />

die spätere Lesemotivation sowie das Leseinteresse.<br />

Wichtig dabei ist das Miteinander, was nicht<br />

funktioniert ist das Vorlesen an die Hör-CD<br />

zu delegieren! Kinder brauchen ein Gegenüber<br />

beim Erlernen der Sprache, wollen Fragen<br />

stellen, an Passagen, die ihnen wichtig<br />

erscheinen, verweilen, anderes überspringen<br />

und sich auch selbst dazu äußern.<br />

Vorlesen und Geschichten machen Ihr<br />

Kind auch mit Begriffen bekannt, die es nicht<br />

alltäglich hört. Oft faszinieren gerade an<br />

Märchen die alte Sprache und Worte wie<br />

„Pfefferkuchenhaus“, „Seidenpantoffel“ oder<br />

„Hexe“. Und weil die Geschichte spannend<br />

ist, bleiben Kinder aufmerksam und schulen<br />

ganz nebenbei Konzentrationsfähigkeit und<br />

Vorstellungskraft.<br />

Welches Bilderbuch in<br />

welchem Alter?<br />

Schon ganz kleine Babys lieben Fotos ihrer<br />

Familie! Warum nicht Fotos von Mama und<br />

Entdeckungsreisen<br />

„Die Grenzen meiner Sprache<br />

sind die Grenzen meiner Welt.“<br />

Ludwig Wittgenstein<br />

Papa, Oma und Opa, etc. laminieren und<br />

als kleines Büchlein binden? Tipp: Laminieren<br />

geht prima mit dem Bügeleisen auf niederer<br />

Stufe, wenn Sie kein spezielles Gerät<br />

besitzen!<br />

Erste Bilderbücher sollten klein und handlich<br />

sein, nicht zu schwer – Babys lesen ja oft<br />

im Liegen und da fällt das Buch schon mal<br />

auf den Kopf. Zum Anfangen eignen sich<br />

Bilderbücher, in denen einzelne Gegenstände<br />

aus Babys Alltag wie Schnuller, Rassel,<br />

Flasche ohne weiteren Hintergrund dargestellt<br />

sind. Beliebt sind auch Bücher aus<br />

Stoff oder Plastik, die kann man sogar in die<br />

Badewanne mitnehmen.<br />

Bald danach kommen Fühlbücher ins Spiel.<br />

Unterschiedliche Oberflächen aus Plüsch,<br />

glatter Folie oder auch Schmirgelpapier<br />

lassen beim Vorlesen weitere Sinneserfahrungen<br />

zu. „Schau, wie flauschig der kleine<br />

Hase ist!“ Interessant ist es auch, wenn das<br />

Bilderbuch über Klappen verfügt, so dass es<br />

auf einer Seite gleich mehrere Ebenen zu<br />

entdecken gibt.<br />

Nach dem ersten Geburtstag werden dann<br />

Wimmelbücher interessant. Hier findet man<br />

zum Beispiel eine Szene im Park mit ganz<br />

vielen Details dargestellt und kann mit dem<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>. 129


130 <strong>Neues</strong> <strong>Leben</strong>.<br />

Kind immer wieder neue Kleinigkeiten entdecken.<br />

Liederbücher sind meist eher für die<br />

Eltern interessant – oft ist das eigene Repertoire<br />

an Kinderliedern ja nicht so groß<br />

– trotzdem macht auch das Singen mit Buch<br />

in der Hand vielen Kindern Spaß.<br />

Schon für ganz Kleine gibt es Sachbilderbücher<br />

zu unterschiedlichsten Themen.<br />

Nach einem Besuch am Bauernhof stehen<br />

oft Tiere hoch im Kurs oder auch verschiedenste<br />

Fahrzeuge oder die Baustelle.<br />

Sehr unterschiedlich ist, wann Kinder genügend<br />

Ausdauer besitzen, sich ein Buch nicht<br />

nur anzuschauen, sondern einer einfachen<br />

vorgelesenen Geschichte zuzuhören. Einfach<br />

immer wieder mal probieren! Bis zum<br />

dritten Geburtstag sollten die Geschichten<br />

auf einer Seite Platz fi nden – dass eine Geschichte<br />

auch nach dem Umblättern weitergeht,<br />

wird erst später verstanden.<br />

Sehr hilfreich sind Bilderbücher, wenn es<br />

um große Themen und <strong>Leben</strong>sabschnitte im<br />

<strong>Leben</strong> eines Kindes geht – wenn es z.B. bald<br />

in den Kindergarten kommt oder ein Geschwisterchen<br />

bekommt. Das Kind erfährt<br />

schon einmal, was da auf es zukommen<br />

kann und lernt dabei auch sich selbst etwas<br />

zuzutrauen: „Wenn die Conni im Buch das<br />

schafft, obwohl sie vorher etwas ängstlich<br />

war, dann werde ich das auch schaffen!“<br />

Was tue ich, wenn mein Kind am<br />

Buch kaut, es zerreißt …?<br />

Vorerst mal ruhig bleiben, je kleiner das<br />

Baby, umso mehr will es das Buch mit allen<br />

Sinnen erleben. Es ist vielleicht ratsam, eher<br />

erst mal auf sehr stabile Ware aus Plastik<br />

oder Stoff zurückgreifen. Oder auch ein<br />

Buch zum „Knabberbuch“ zu erklären und<br />

bei allen anderen gebetsmühlenartig immer<br />

wieder zu wiederholen: “Wir gehen sorgsam<br />

um mit Büchern!“<br />

Wann und wie oft<br />

soll ich denn vorlesen?<br />

Wann immer es Ihnen und Ihrem Kind Spaß<br />

macht. Schauen Sie darauf, dass Vorlesen<br />

immer etwas Gemütliches hat – kuscheln<br />

Sie zum Beispiel sich ins große Bett, das<br />

zur Lesehöhle erklärt wird. Zwingen Sie Ihr<br />

Kind nie dazu! Manche Kinder schauen sich<br />

Bücher lieber mal selber an und entdecken<br />

die Vorteile des Vorlesens erst spät.<br />

Muss ich genauso vorlesen,<br />

wie es im Buch steht?<br />

Bei einem kleinen Kind können Sie eine<br />

Geschichte gern mal kürzen oder einzelne<br />

Worte tauschen (wenn Sie zum Beispiel<br />

lieber Erdäpfel statt Kartoffel sagen!), ein<br />

älteres Kind besteht meist genau auf dem<br />

Wortlaut, den es gewohnt ist. Es wird Sie<br />

dann schnell auf Ihre „Fehler“ beim Vorlesen<br />

aufmerksam machen ;-)<br />

Wann endet denn das<br />

Bilderbuchalter?<br />

Meiner Meinung nach nie – oder haben Sie<br />

nicht auch schöne Bildbände daheim?<br />

Das Vorbild der Eltern<br />

Die Anzahl der Bücher in einem Haushalt<br />

stehen in direktem Zusammenhang mit der<br />

Lesefreudigkeit der Kinder. Wenn Sie Ihrem<br />

Kind von Anfang an vorleben, dass es Spaß<br />

macht Bücher und Zeitschriften zu lesen,<br />

wird aus Ihrem Kind ganz bestimmt ein kleiner<br />

Bücherwurm!<br />

Vera Rosenauer<br />

Dipl. Elternbildnerin<br />

Erziehungsberaterin<br />

www.abenteuer-erziehung.at<br />

www.abenteuer-erziehung.<br />

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