zur Ausgabe 158 - Oldenburgischer Feuerwehrverband eV
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St. Florian NR. <strong>158</strong> · JANUAR 2012<br />
Schornsteinbrand gefährdete<br />
Reet dachgebäude<br />
Schornsteinfeger und Feuerwehr empfehlen Vorsichtsmaßnahmen<br />
Stadland – Ein Hausbesitzer in Reitland<br />
bemerkte am Mittwochabend plötzlich Fun -<br />
ken flug aus seinem mit Festbrennstoffen be -<br />
heizten Schornstein. Daraufhin rief er bei<br />
der Feuerwehr-Einsatzleitstelle in Brake an.<br />
Gegen 17.50 Uhr wurde die Freiwillige Feuer -<br />
wehr (FF) Reitland zu dem Schorn stein brand<br />
alarmiert. Das Wohnhaus im Süder-Reit lan -<br />
der Herrenweg ist mit einem Reetdach eingedeckt.<br />
Da es in den letzten Wochen kaum<br />
geregnet hatte, entschied Einsatzleiter Frerk<br />
Basshusen zusätzlich die FF Schwei und See -<br />
feld sowie die Funk gruppe der FF Stadland<br />
zu alarmieren. Ein mit Atemschutz ausrüsteter<br />
Trupp begab sich auf den Dachboden.<br />
Ein weiterer Trupp ging über die vierteilige<br />
Steck leiter auf das Reetdach zum Schorn -<br />
stein hinauf. Ein dritter Trupp kontrollierte<br />
in den unteren Geschossen des umgebauten<br />
Bauernhauses die Schornsteintemperatur.<br />
Schon nach kurzer Zeit konnte Entwarnung<br />
ge geben werden. Schornsteinfeger Gerd<br />
Kossak aus Schwei und der Einsatzleiter<br />
konnten dann endgültig „Feuer aus“ melden.<br />
Die FF Reit land war mit drei Fahr zeu gen und<br />
21 Feuer wehrleuten am Einsatz be teiligt.<br />
Die FF Seefeld und Schwei fuhren zunächst<br />
einen Sammelplatz an. Sie, die Funkgruppe<br />
und das Einsatzleitfahrzeug ELFZ der FF Ro -<br />
den kirchen mit Wärmebildkamera brauch -<br />
ten nicht mehr in das Geschehen einzugreifen<br />
und konnten die Rückfahrt antreten. Nach<br />
ca. 1,5 Stunden war der Einsatz beendet.<br />
Wie kam es zu diesem Brand?<br />
Nach Aussagen des Schornsteinfegers ist<br />
nichts falsch gemacht worden. Der Schorn -<br />
stein ist neu aufgemauert und nach neuestem<br />
Stand der Technik hergestellt worden.<br />
Der erhöhte Funkenflug kann nach Aus sa gen<br />
Gerd Kossaks mehrere Ursachen ge habt<br />
haben. Ein Grund ist zu feuchtes Holz zu<br />
hei zen. Hier entsteht nur eine schlechte un -<br />
vollständige Verbrennung und der feuchte<br />
Ruß setzt sich an der Innenwand des Schorn -<br />
steines ab, verhärtet und trocknet aus. Die -<br />
ser kann sich bei erneuter Erhitzung des<br />
Schorn steines entzünden und so zu einem<br />
Schornsteinbrand führen. Ein weiterer<br />
Grund für einen Funkenflug ist die plötzliche<br />
Sauerstoffzufuhr. Wenn man, wie in diesem<br />
Fall, die Türen des Kaminofens zu<br />
schnell und ruckartig schließt, kann dies<br />
eine kleine Verpuffung auslösen und somit<br />
er höhten Funkenflug verursachen. Daher<br />
noch einige Hinweise mit dem Umgang von<br />
festen Brennstoffstellen:<br />
– niemals feuchtes Holz verbrennen,<br />
– offene Feuerstellen und Kamine niemals<br />
alleine lassen,<br />
– kein Tannenholz in offenen Feuerstellen<br />
und Kaminen verheizen,<br />
– Feuerraum im Ofen niemals ganz mit<br />
Holz füllen,<br />
– kein loses Zeitungspapier in den Kamin<br />
legen,<br />
– Frischluftzufuhr bei offenen Kaminen,<br />
auf Strahlungswärme achten,<br />
– Türen und Klappen am Kamin oder Ofen<br />
immer vorsichtig öffnen oder schließen<br />
Text und Bilder: Jörg Wiggers, GPW<br />
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