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22 Miteinander am Ball der Vielfalt Beim Grand Bal de Diversité durfte jeder so sein, wie er eben ist ... erlebte Ursula Charwat Der <strong>ÖZIV</strong> unterstützte als Kooperationspartner die Idee des Grand Bal de Diversité: Das Motto war, ein rauschendes Fest einmal nicht nur unter sich zu feiern, sondern einen wunderbaren Abend gemeinsam mit Migrantinnen und Migranten, Gästen mit Körper- und Sinnesbehinderungen, Alt und Jung zu verbringen ... Als Besucher ohne Gruppenzugehörigkeit waren doch einige Situationen überraschend: wenn mondän verkleidete Männer als Drag-Queens Farbe in den Ball brachten und so manche Ballbesucherin daneben verblassen ließen, wenn die Benutzerin eines Rollators ihre Gehhilfe plötzlich in eine begeisterte Tanzperformance einbaute oder wenn hörende Besucher an der Bar in Gebärdensprache nach ihrem Getränk gefragt wurden … Waren die Besuchertische noch klar getrennt, so wurde die Tanzfläche zur gelebten Inklusion. Zu Beginn gab es vielleicht noch gesellschaftliche Bedenken, doch spätestens nach der Queer Turniertanz- Vorführung stellte sich nicht mehr die Frage nach dem passenden Tanzpartner für diesen Ball. Die Hemmschwelle, ein Tänzchen zu wagen, wurde für viele sichtbar geringer. Neben gleichgeschlechtlichen Paaren tummelten sich Menschen mit diversen Hilfsmitteln wie Schutzhelmen oder Rollstühlen auf der Tanzfläche, körperliche Einschränkungen stellten keine Barrieren mehr dar! Sara war wohl die jüngste Besucherin dieses Balls. Seit einem Verkehrsunfall trägt sie eine Unterschenkel-Prothese. „Sie ist hin und wieder störend, aber ich kann alles schaffen, wenn ich will!“ Maria, eine Rollstuhlfahrerin, genoss es gemeinsam mit ihren Freunden im Rollstuhl zu tanzen und sogar einem Turniertänzer von Dancing Stars zu begegnen: „Ich tanze normal nie im Rollstuhl, aber auf diesem Ball war das eben anders. Und als mich dann noch Balazs aufgefordert hat, war ich ganz aus dem Häuschen …“ Rückblickend betrachtet war dieser Ball (noch) ungewöhnlich. Doch dabei stellt sich die Frage: Warum eigentlich? Jeder darf so sein wie er eben ist - und das tut gut!
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