Heft 73 - Deutsch-Kolumbianischer Freundeskreis eV
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Leipzig<br />
17<br />
Die historischen Wurzeln des Gewandhausorchesters<br />
reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Heute gilt es<br />
als das älteste und größte bürgerliche Konzertorchester<br />
<strong>Deutsch</strong>lands. Seit 1781 führt es seinen jetzigen Namen,<br />
als das Orchester in einen für Konzertzwecke repräsentativ<br />
umgebauten Saal im Gewandhaus, dem Messehaus<br />
für Tuchwarenhändler, zog. Zuvor trug das Orchester die<br />
Bezeichnung „Das Große Concert“.<br />
Zunächst wurde an wechselnden Orten gespielt, ab<br />
1782 hatte dann das Gewandhausorchester seine erste<br />
feste Spielstätte im Städtischen Kaufhaus. Der dortige<br />
Konzertsaal wurde mehrfach umgebaut und erweitert.<br />
Ein Modell dieses Saales wird ab Herbst 2006 im Foyer<br />
des heutigen Gewandhauses ausgestellt werden. Nachdem<br />
auch die Erweiterungen nicht ausreichten, wurde<br />
das Neue Concerthaus an der Beethovenstraße errichtet,<br />
in welche das Gewandhausorchester 1884 umzog. 1943<br />
wurde das Neue Concerthaus durch Bomben zerstört.<br />
Bis 1984 gastierte das Gewandhausorchester dann in<br />
einem Interim, der Kongreßhalle an der Pfaffendorfer<br />
Straße. 1981 wurde das von Professor Rudolf Skoda<br />
entworfene neue Leipziger Gewandhaus am Augustusplatz<br />
eingeweiht, in welchem das Gewandhausorchester<br />
seitdem seinen Sitz hat. Der Neubau einer dem Orchester<br />
angemessenen, eigenen Spielstätte geht insbesondere auf<br />
das starke Engagement des damaligen Gewandhauskapellmeisters<br />
Professor Kurt Masur zurück, der bei der<br />
Riccardo Chailly, der Leiter des Gewandhausorchesters in Leipzig<br />
Das Gewandhausorchester<br />
DDR-Führung die einzige Neuerrichtung eines reinen<br />
Konzerthauses in der DDR durchsetzte. Während das<br />
Gewandhausorchester ursprünglich von einem Verein<br />
und dieser durch vermögende Kaufleute getragen wurde,<br />
ist es seit 1840 eine Institution der Stadt Leipzig. Leipzigs<br />
Ruf als Musikstadt beruht zu einem wesentlichen<br />
Teil auf dem Wirken des Gewandhausorchesters. Viele<br />
bedeutende musikalische Werke fanden durch das Orchester<br />
ihre Uraufführung, hervorragende nationale und<br />
internationale Solisten traten im Gewandhaus auf. Das<br />
Gewandhausorchester ist heute eines der renommiertesten<br />
Orchester der Welt. Seinen Ruf erwarb es sich in der<br />
Vergangenheit durch die herausragende musikalische<br />
Qualität, die in Vergangenheit und Gegenwart durch<br />
namhafte Kapellmeister geprägt wurde, und auch durch<br />
zahlreiche Gastspiele und Tourneen weltweit, vor allem<br />
in Japan und Nordamerika. Das Gewandhausorchester<br />
hat gegenwärtig drei regelmäßige Spielstätten in Leipzig.<br />
Im Gewandhaus gibt es jährlich 48 Sinfoniekonzerte,<br />
12 Kammermusikabende und 20 Sonderkonzerte. In der<br />
Leipziger Oper tritt es als Orchester des Opernhauses auf.<br />
In der Thomaskirche fungiert es als Begleiter der Auftritte<br />
des Thomanerchores. Zudem ist es weltweit auf Tourneen<br />
zu erleben.Die Chefdirigenten des Gewandhausorchesters<br />
tragen traditionell den Titel des Gewandhauskapellmeisters.<br />
Quelle: www.wikipedia.de<br />
Er wurde am 20.2.1953 in Mailand geboren, sein Vater<br />
war der Komponist Luciano Chailly und so wurde der<br />
Junge auf selbstverständliche Weise in die Welt der Musik<br />
eingeführt. Die klanggestalterische Grundausbildung bekam<br />
er im elterlichen Hause, bevor er am ortsansässigen<br />
Konservatorium weitergebildet<br />
wurde. Die Accademia<br />
Musicale Chigiana in<br />
Siena sorgte bis 1972 für<br />
den nötigen stilistischen<br />
Feinschliff. Sein Debüt gab<br />
er bereits 1970 in Mailand,<br />
wichtig wurde aber vor allem<br />
ein Zusammentreffen<br />
mit Claudio Abbado, der<br />
den 21jährigen als seinen<br />
Assistenten und zweiten Dirigenten<br />
an die Mailänder<br />
Scala holte.<br />
Ab 1974 holten Opernhäuser aus aller Welt den Newcomer.<br />
Er dirigierte regelmäßig in Chicago und San<br />
Francisco. Sein offizielles Debüt als Dirigent an der Scala<br />
gab Chailly 1978 mit Verdis „Il Masnadieri“. 1983 darauf<br />
trat er an der Wiener Staatsoper, an der New Yorker<br />
Metropolitan Opera, im Londoner Covent Garden und<br />
an der Bayerischen Staatsoper in München ans Pult. Von<br />
1982 bis 1988 wirkte Ricardo Chailly als Chefdirigent<br />
beim Radio-Symphonie-Orchester Berlin und von 1982<br />
bis 1985 als erster Gastdirigent des<br />
London Philharmonic Orchestra.1986<br />
berief man ihn außerdem für drei Jahre<br />
zum musikalischen Leiter der Oper<br />
von Bologna.<br />
Doch am wichtigsten für die folgenden<br />
Jahre wurde seine Ernennung 1988<br />
zum Chefdirigenten des Concertgebouw-Orchesters<br />
in Amsterdam. Seit<br />
September 2005 ist er in Leipzig, Leiter<br />
des dortigen Opernhaus wie auch<br />
des Gewandhausorchesters.<br />
Quelle: www.wikipedia.de<br />
Foto: Gewandhaus zu Leipzig/Mothes<br />
„Kolumbien aktuell“ <strong>Heft</strong> Nr. <strong>73</strong>/2007