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Wettbewerbsdokumentation - Stottrop Stadtplanung

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Gebäude<br />

Die Grabungsstätte St. Antony-Hütte soll einem breiten<br />

Publikum die Wurzeln der Ruhrindustrie zugänglich machen.<br />

Um dem Besucher einen Eindruck der Dimensionen der<br />

einstigen Hochofenanlage zu vermitteln wurde das Volumen<br />

der ehemaligen St. Antony-Hütte aufgegriffen und in<br />

Gebäudeform transformiert. Hierdurch wird dem Bodendenkmal<br />

gleichermaßen Schutz vor Witterung und Vandalismus<br />

geboten. Eine Umzäunung des Grundstückes ist nicht mehr<br />

zwingend erforderlich.<br />

Konzept<br />

Grundgedanke für die Gestaltung des Raumes, hinsichtlich<br />

einer musealen Erlebbarkeit ist es, die Materialität des Ortes<br />

aufzugreifen. Für Wände und Dach wählten wir opale Polycarbonatelemente,<br />

die das Gebäude durch die Lichtwirkung<br />

nach außen strahlen lassen. Ein Blickfang wird geschaffen.<br />

Das vor Ort aufgenommene Foto eines Schlackerückstandes,<br />

als Folie auf die Membrane aufgezogen, erzeugt<br />

in der Abstraktion interessante Impressionen und Bezüge<br />

zwischen Architektur und Geschichte der Industriekultur.<br />

Polycarbonat ist im Bruchverhalten quasi unzerstörbar. Es ist<br />

mit einem Graffitischutz versehen und mit handelsüblichen<br />

Spülmitteln zu behandeln/ bzw. selbstreinigend.<br />

Materialien & Ausstellungsbereich<br />

Cortenstahl bildet am Boden und an den Stützwänden zur<br />

Böschung einen massiven Gegenpol. Er ist sowohl Zitat zur<br />

ehemaligen Stahlverarbeitung als auch modernes Material.<br />

Der Stahl wird beim Anfassen der Brüstung und beim darauf<br />

Gehen für den Besucher in seiner Haptik spürbar. Cortenstahl<br />

zeichnet sich durch eine hohe Witterungsbeständigkeit<br />

aus. Er bildet schnell eine obere Rostschicht die dem Gebäude<br />

eine individuelle Patina verleiht. Durch eine darunterliegende<br />

Sperrschicht wird ein Durchrosten verhindert.<br />

Der Besucher wird über einen Steg aus Cortenstahl und<br />

einen Umgang aus Gitterrost durch die Ausstellungsfläche<br />

geführt. Ein Geländer zur Absturzsicherung ist in Flachstahl<br />

angelegt. Erläuterungstafeln aus bedrucktem Plexiglas<br />

führen durch die Ausstellungsfläche ohne beim Vorbeigehen<br />

Blicke auf das Bodendenkmal zu versperren.<br />

Außenwirkung<br />

Die Markierung des einstigen Hochofens bildet ein optisches<br />

Highlight. LED-Lichtleisten markieren die Umrisse im Boden.<br />

Aus der Mitte steigt Dampf auf und erzeugt eine Atmosphäre<br />

industrieller Produktion. Diese Installation bildet einen von<br />

der Straße einsehbaren Blickfang.<br />

Erschließung<br />

Im Bereich des Bunkers sehen wir einen offenen Forumsbereich<br />

vor. Dieser wird durch den Teilabriss des Bunkers und<br />

eine Höhenangleichung an Straßenniveau realisiert. Von hier<br />

aus betreten die Besucher die Ausstellungsfläche und haben<br />

eine Aussichtsplattform über das tiefer gelegene Bodendenkmal.<br />

Eine Treppe bzw. ein behindertengerechter Aufzug<br />

(einfache Ausführung, ohne Kabine) führt zur Ausstellungsfläche<br />

hinunter. In einen 2. Bauabschnitt würde diese Fläche<br />

sich gut für eine Erweiterung um ein Infozentrum eignen. Die<br />

Dach- und Wandflächen sind in diesem Bereich problemlos<br />

ergänzbar.<br />

Unser Ziel ist es, mit Mitteln unserer Zeit den Besucher in<br />

die Vergangenheit reisen zu lassen. Eine Brücke zwischen<br />

Gegenwart und Vergangenheit soll geschlagen werden.<br />

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