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Radtour 18 Im Lorenzer Reichswald - Landkreis Nürnberger Land

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<strong>Radtour</strong> <strong>18</strong><br />

Der Ort Schwaig liegt am<br />

südlichen Rand des Pegnitztales<br />

gegenüber von Behringersdorf<br />

und verdankt seine Entstehung<br />

dem Zeidlerwesen.<br />

Der Name „Schwaig“ - althochdeutsch<br />

„Sweiga“ - bedeutet einen<br />

umhegten Weideplatz. Die<br />

Zeidler hatten im <strong>Reichswald</strong><br />

das alleinige Recht, Waldbienenpfl<br />

ege zu betreiben, d.h. Honig<br />

und Wachs zu ernten. Ihr Amt<br />

besaßen sie zu Lehen und waren<br />

mit eigenen Zeidelgütern ausgestattet.<br />

Dafür mussten sie Honig,<br />

später Honiggeld ihrem Lehnsherren<br />

abliefern. Die Zeidler<br />

unterstanden einer eigenen Gerichtsbarkeit.<br />

Ihr Lehnsherr war<br />

ursprünglich der König bzw. der<br />

Kaiser, bis Kaiser Karl IV 1350<br />

das Zeidelrecht verpfändete.<br />

1427 kam die Stadt Nürnberg in<br />

den Besitz der Pfandschaft, wurde<br />

damit Lehnsherrin der Zeidler<br />

und blieb es bis zum Ende des<br />

alten Reiches (<strong>18</strong>03). In Schwaig<br />

gab es ein sog. „Zeidelmuttergut“,<br />

das direkt dem Zeidelgericht<br />

in Feucht unterstand, dem<br />

aber noch Zeideltochtergüter<br />

abgabenpfl ichtig waren. Aus dem<br />

Zeidelmuttergut entwickelte<br />

sich der Herrensitz Schwaig, das<br />

heutige Schloss.<br />

Schwaig gehörte in der ersten<br />

Hälfte des 14. Jahrhunderts den<br />

Grafen von Nassau. Diese verkauften<br />

es 1360 an den Burggrafen<br />

Albrecht von Nürnberg. Mit<br />

diesem Kaufvertrag trat Schwaig<br />

erstmals urkundlich in Erscheinung.<br />

Sehenswert besonders das<br />

Schloss mit öffentlichem Park<br />

im Bereich der Ortsmitte sowie<br />

in Malmsbach das ehemalige<br />

Wasserschloss an der Pegnitz,<br />

welches jedoch viel von seiner<br />

einstigen Größe verloren hat.<br />

Die Talburg Malmsbach hatte<br />

als Außenposten vor den Toren<br />

der freien Reichsstadt Nürnberg<br />

strategische Bedeutung. Die Stadt<br />

hatte das Recht, den Herrensitz<br />

im Kriegsfall mit eigenen Soldaten<br />

zu besetzen. <strong>Im</strong> ersten Markgrafenkrieg<br />

von 1449 stürmten<br />

die <strong>Nürnberger</strong> Truppen die von<br />

den Ansbachern besetzte Burg,<br />

zerstörten und brannten sie nieder.<br />

Dabei blieben nur die isoliert<br />

stehende Kapelle, Wall, Graben<br />

und Torgebäude erhalten.<br />

Die Tour führt nun durch den angrenzenden<br />

Wald Richtung Westen<br />

zum Schmausenbuck. Der<br />

Schmausenbuck ist ein 390 m hoher<br />

Berg im westlichen <strong>Lorenzer</strong><br />

Wald nahe Mögeldorf mit Aus-<br />

sichtsturm aus dem Jahre <strong>18</strong>88.<br />

Den Namen erhielt er durch den<br />

Bierbrauer Schmaus, der das alte<br />

Steinbruchgebiet 1670 käufl ich<br />

erwarb. Heute bieten die alten<br />

Steinbrüche am Westrand die<br />

herrliche Kulisse für die Gehege<br />

des <strong>Nürnberger</strong> Tiergartens.<br />

Am Tiergarten vorbei führt der<br />

Weg zum Valznerweiher dessen<br />

Name unweigerliche mit dem 1.<br />

FC Nürnberg verbunden ist der<br />

hier sein Trainings- und Vereinsgelände<br />

besitzt. Zur Regulierung<br />

der Hammerwerke des Patriziers<br />

Valzner wurden entlang des<br />

Fischbaches mehrere Weiher<br />

angelegt, die heute zu einem<br />

beliebten Ausfl ugsziel geworden<br />

sind.<br />

Die Tour führt weiter im <strong>Lorenzer</strong><br />

<strong>Reichswald</strong> entlang und<br />

stößt nun bald auf den Schüsselstein.<br />

Er ist ein mächtiger Sand-<br />

steinkoloss mit schüsselförmiger<br />

Auswaschung in der Nähe des<br />

Forstgrenzsteines an der Kreuzung<br />

des Huthweges. Nach der<br />

Besichtigung desselben lockt<br />

allerdings noch ein gutes Stück<br />

Weg entfernt ein Badesee mit<br />

seinen kühlen Wassern. Über<br />

den Brunner Berg entlang der<br />

Sandachsentouren führt der<br />

Weg zur Abkühlung. Der Birkensee<br />

ist eine ehemalige Sandgrube<br />

im <strong>Lorenzer</strong> Wald zwischen Diepersdorf<br />

und Schwaig, die heute<br />

ein beliebtes Freizeitziel geworden<br />

ist.<br />

Auf dem Rückweg kommen wir<br />

an der alten Strasse von Haimendorf<br />

nach Schwaig am Fürerstein<br />

vorbei. Der Fürerstein erinnert<br />

an ein grausames Verbrechen<br />

im Jahre 1567. Carl Fürer von<br />

Haimendorf und ein berittener<br />

Knecht wurden auf dem Wege<br />

nach Haimendorf in der Nähe<br />

der Röthenbachbrücke ermordet<br />

aufgefunden. Ihr blutverschmiertes<br />

Pferd kam mit dem Geld in<br />

der Satteltasche zurück.<br />

Die Tour endet dann nach kurzer<br />

Zeit wieder am Bahnhof (S-<br />

Bahn).<br />

<strong>Im</strong> <strong>Lorenzer</strong><br />

<strong>Reichswald</strong><br />

Streckencharakteristik<br />

ca. 26 km, überwiegend auf<br />

Forstwegen Forstwegen ohne nennenswerte<br />

Steigungen<br />

Rad<br />

Tourenrad, AllTerrainBike<br />

Dauer<br />

1/2 Tag<br />

Bahnanbindung<br />

in Schwaig, Nürnberg und<br />

Langwasser<br />

Kombinierte Tour<br />

möglich mit Tour 19<br />

Start<br />

Parkplatz am Bahnhof (S-Bahn)<br />

in Schwaig<br />

GPS GPS Koordinaten:<br />

Koordinaten:<br />

N49 28.251 E11 11.807


10 km (Maßstab 1:50.000)<br />

<strong>Im</strong> <strong>Lorenzer</strong><br />

<strong>Reichswald</strong><br />

Tourstart<br />

Tour<br />

Bahnhof<br />

S-Bahnhof<br />

Parkplatz<br />

Burg/Schloss<br />

Museum<br />

Theater<br />

Bad/Therme<br />

Höhle/Grotte<br />

<strong>18</strong><br />

Geobasisdaten:<br />

© Bayerische Vermessungsverwaltung<br />

www.geodaten.bayern.de

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