Bezirksnachrichten 2014/2015
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Vom Rescue Camp zum<br />
Ferienretter<br />
Etliche Jahre konnten wir uns nicht dazu<br />
durchringen, ein Rescue Camp zu veranstalten,<br />
zum einem lag es daran, dass es irgendwie<br />
immer an engagierten Leuten fehlte und zum<br />
anderen wohl auch daran, dass es als einzelner<br />
Bezirk ziemlich schwierig ist.<br />
Und trotz der vielen kommenden Schwierigkeiten<br />
waren die Befürworter in diesem Jahr<br />
lauter und konsequenter.<br />
Nach vielen gedanklichen wenn´s und aber´s<br />
war die Idee des Ferienretters geboren. Und<br />
dann gab es kein Halten mehr, schnell war klar,<br />
dass wir das auf einer unserer Wasserrettungsstationen<br />
machen werden. Scharfenberg war<br />
der Favorit, schon allein aus baulicher<br />
Perspektive. Und dann wurde rund um die<br />
Wasserrettungsstation Scharfenberger Enge<br />
ein Ferienretterkonzept entworfen, organisiert<br />
und veranstaltet.<br />
Am 10.08.<strong>2014</strong> reisten zehn jugendliche<br />
Schwimmer, mit dem Ziel an, das Rettungsschwimmen<br />
zu lernen, und nach Ende der<br />
Woche das Rettungsschwimmabzeichen in<br />
Bronze in Händen zu halten.<br />
Aber ganz so einfach, wie sich das anhört, ist<br />
es nicht.<br />
Da es für mich auch das erste Camp war, was<br />
ich live erleben durfte, habe ich auch gesehen,<br />
wie schnell man an seine Grenzen kommen<br />
kann. Ich habe nicht gezählt, wie viele Liter<br />
warmer Kakao und Tee meine (geborgte)<br />
Küche in der Woche verlassen haben, aber ich<br />
hatte das Gefühl, der Herd war immer an.<br />
Motivation, aufmunternde Worte und manchmal<br />
auch eine Umarmung, das war nur ein<br />
geringer Teil meines „Job´s“.<br />
Man sagt Essen und Trinken halten Leib und<br />
Seele zusammen. Ja das stimmt, irgendwie,<br />
aber auch dasTeam als Ganzes. Und wenn alle<br />
am Tisch gesessen haben und es ihnen auch<br />
geschmeckt hat, dann waren alle ein Team.<br />
Alle, das heißt, die Auszubildenden, die<br />
Ausbilder und die Betreuer. Ohne die so rein<br />
gar nichts gelaufen wäre.<br />
Egal, ob es um‘s Tauchen oder Springen vom<br />
Turm im Strandbad Tegel ging, ob die<br />
Nachtruhe eingehalten werden sollte oder das<br />
morgendliche Wecken, die Betreuer waren<br />
immer an vorderster Front dabei. Sie waren<br />
die wichtigsten Ansprechpartner im Camp.<br />
Viel wurde unseren angehenden Rettungsschwimmern<br />
abverlangt, ob in Theorie oder<br />
Praxis. Vor allem, laut ihrer Aussage, viel zu<br />
wenig Schlaf.<br />
Und obwohl es anstrengend für alle Beteiligten<br />
war, haben alle bestanden und einige sind<br />
auch weiterhin dabei und machen inzwischen<br />
Dienst auf unseren Stationen.<br />
Mein Fazit ist, wir haben sicherlich nicht alles<br />
richtig gemacht, einiges ging echt daneben,<br />
aber wir können besser werden und lernen.<br />
Vom 15.08.<strong>2015</strong> bis 23.08.<strong>2015</strong> wird es<br />
den nächsten Ferienretter geben.<br />
Und darauf freue ich mich jetzt schon.<br />
AnettTwardawski<br />
Organisation und Küche<br />
Übernachtung auf der Station<br />
Scharfenberger Enge<br />
FERIENRETTER