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Der Schiffermast 2015

Vereinszeitschrift des Binnenschifferverein Bremen e.V. Erscheint einmal jährlich.

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Richtung Hohensaaten und auf dem Oder-Havel-Kanal zurück zu unserem<br />

Ausgangspunkt Werder an der Havel. Alles in allem in 10 Tagen etwas mehr<br />

als 650 km über Flüsse, Seen und Kanäle lagen vor uns. An einem Freitag<br />

im August 2014 war es soweit. Zusammen mit meinem Sohn Axel habe<br />

ich in Werder unsere Yacht, die „Mia Luisa“, einen 12 m langen modernen<br />

Holländer Motorkreuzer, übernommen. Gegen 15 Uhr hieß es „Leggo“.<br />

An diesem Tag ging es bei<br />

Postkartenhimmel von Werder über<br />

Caputh Richtung Potsdam. Danach<br />

passierten wir die Glienicker Brücke.<br />

Als „Brücke der Spione“ machte<br />

sie während des Kalten Krieges<br />

Schlagzeilen, da festgesetzte Agenten<br />

der beiden Blockmächte hier häufiger<br />

ausgetauscht wurden. Auf dem Wannsee herrschte das zu dieser Jahreszeit<br />

übliche Treiben. Ausflugsdampfer sowie Segel- und Motoryachten jeder<br />

Größe und Herkunft befuhren scheinbar ohne jeden Plan kreuz und quer<br />

die großen Wasserflächen. Allein der Weg schien das Ziel. Ab der Scharfen<br />

Lanke in Pichelsdorf wurde es im Kanal etwas ruhiger. Wir fuhren weiter<br />

nach Spandau in die Spreemündung Richtung Schleuse Charlottenburg, die<br />

Spree dann noch ein kurzes Stück stromaufwärts, vorbei an der Einmündung<br />

des Hohenzollernkanals und der ehemaligen Müllverladung von Berlin. Am<br />

Schleswiger Ufer, einem 24h-Liegeplatz für Sportschifffahrt, war an diesem<br />

Tag dann Feierabend. Diese Stelle bietet sich an. Trauerweiden an der<br />

Spundwand säumen idyllisch das Ufer, Spaziergänger flanieren am Uferweg,<br />

und doch liegt man hier fast mitten in unserer quirligen Hauptstadt.<br />

Samstagmorgen, noch vor der Sportschifffahrtssperre, fuhren wir durch Berlin,<br />

vorbei am Kanzleramt, dem Dom und Reichstag zur Mühldammschleuse. In<br />

keiner anderen Hauptstadt können Bürger so direkte Einblicke in die politischen<br />

Machtzentren bekommen, wie vom Wasser des Spreebogens ins<br />

Paul-Löbe-Haus. Große Glasfronten ermöglichen den Blick auf unsere<br />

Volksvertreter. Es folgte die imposante Oberbaumbrücke, deren Motiv in<br />

keinem der in Berlin spielenden Fernsehfilme fehlen darf. <strong>Der</strong> Kurs führte<br />

weiter nach Rummelsburg, Schöneweide, Köpenick und Grünau mit der<br />

Regattastrecke, die 1880 bereits eröffnet wurde. 1936 wurden hier die olym-<br />

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