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Connectivity & e-Home - Clever & Smart

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ten Erkenntnisse in einer Planungshilfe<br />

für zukünftige Projekte<br />

festhalten.<br />

Heizung nicht vergessen<br />

Doch schön der Reihe nach.<br />

Welches sind überhaupt die<br />

wichtigsten Verbraucher in einem<br />

Haushalt? Da muss in unseren<br />

Breitengraden zuerst einmal<br />

der Wärmebedarf für Heizung<br />

und Warmwasser betrachtet<br />

werden. Beim <strong>Smart</strong>home<br />

wird beides auf konventionelle<br />

Art mit einem Gaskessel bereitgestellt.<br />

Anhand der Planungsunterlagen<br />

kann der Gasverbrauch<br />

auf etwa 1900 Kubikmeter<br />

Gas oder 17 000 Kilowattstunden<br />

pro Jahr abgeschätzt<br />

werden. Das entspricht dem<br />

Energieinhalt von 1700 Liter<br />

Heizöl.<br />

Der Anteil für das Warmwasser<br />

macht dabei knapp einen Viertel<br />

aus. Bei einem sehr gut isolierten<br />

Haus, etwa einem Gebäude<br />

nach Minergie-Standard, kann<br />

dieser Anteil auch wesentlich<br />

höher sein. Weniger Energiebedarf<br />

für die Raumheizung bei<br />

gleichbleibendem Bedarf für das<br />

Warmwasser macht aus dem<br />

letzteren den grössten Energieverbraucher<br />

im Haus.<br />

Deutlich geringer in Kilowattstunden<br />

ist der Bedarf an Elektrizität.<br />

Für eine vierköpfige Familie<br />

liegt der Wert bei etwa<br />

4500 Kilowattstunden pro Jahr.<br />

Strom- und Gasverbrauch darf<br />

man allerdings nicht direkt vergleichen,<br />

denn Elektrizität ist<br />

eine höherwertige Energie als<br />

Wärme. Im Minergie-Standard<br />

wird daher der Elektrizitätsbedarf<br />

doppelt gezählt. Auch so<br />

dominiert beim <strong>Smart</strong>home der<br />

Wärmebedarf deutlich die Energiebilanz.<br />

Erst bei sehr gut isolierten<br />

Gebäuden verschiebt sich<br />

der Schwerpunkt mehr und mehr<br />

in Richtung des Haushaltstromes.<br />

«Weisse Ware»<br />

Den Schwerpunkt bildet hier die<br />

so genannte «Weisse Ware», d.<br />

h. die (traditionellerweise weissen)<br />

Geräte für Kochen, Backen,<br />

Waschen inkl. Geschirrspüler<br />

und Tumbler. Für eine vierköpfige<br />

Familie muss mit 2000 Kilowattstunden<br />

gerechnet werden.<br />

Familie Rest-Rivero hat in diesem<br />

Bereich ausschliesslich gute bis<br />

sehr gute Geräte ausgewählt.<br />

Eine Hilfe bei der Auswahl effizienter<br />

Geräte gibt die seit dem<br />

1. Januar 2002 obligatorische<br />

Energieetikette. Die Energieagentur<br />

Elektrogeräte stellt auch<br />

eine Datenbank mit den aktuellen<br />

Geräten verschiedener Hersteller<br />

auf dem Internet zur<br />

Verfügung.<br />

Der Rest von etwa 2500 Kilowattstunden<br />

geht zu Lasten von<br />

Beleuchtung, Unterhaltungselektronik<br />

und der übrigen Haus-<br />

Die elektronische Überwachung zeigt jederzeit auf, wo Energie verbraucht wird.<br />

27<br />

haltgeräte. Die Vernetzung mit<br />

den EIB- und Ethernet-Bussystemen<br />

dürfte den Bedarf um etwa<br />

700 Kilowattstunden erhöhen,<br />

das sind 16 % des Strombedarfes<br />

eines solchen Haushaltes.<br />

Ferien in Übersee?<br />

Nicht zu vergessen ist der Energieanteil<br />

für die Mobilität. Macht<br />

die Familie Rest-Rivero jährlich<br />

nur gerade 15 000 Kilometer mit<br />

dem eigenen Auto, so benötigt<br />

sie dafür 1200 Liter Benzin oder<br />

Diesel. Ein Verbrauch in der<br />

gleichen Grössenordnung wie<br />

für Heizen und Warmwasser.<br />

Kommt dazu noch eine Flugreise<br />

in den Süden oder gar nach<br />

Übersee, so übersteigt dieser<br />

Verbrauchsanteil schnell alle<br />

anderen Kategorien.<br />

Für den eigenen Haushalt können<br />

die Energieanteile einfach<br />

mit dem ECO2-Rechner auf dem<br />

Internet abgeschätzt werden.<br />

Probieren Sie es selbst!<br />

Komfortlüftung<br />

Im <strong>Smart</strong>home sind gewisse<br />

Randbedingungen gegeben.<br />

Gebäudehülle und Heizsystem<br />

waren festgelegt, lange bevor die<br />

Idee der Vernetzung geboren<br />

wurde. Hier gab es für den Energieberater<br />

keine Möglichkeit<br />

mehr, auf das Projekt Einfluss zu<br />

nehmen. Bereits sehr früh wurde<br />

jedoch auf die Möglichkeit einer<br />

kontrollierten Wohnungslüftung<br />

oder Komfortlüftung hingewiesen.<br />

Anstatt über die Fenster zu<br />

lüften, wird mit einem Lüftungsgerät<br />

kontrolliert frische Luft bei<br />

den Schlafzimmern angezogen,<br />

über die Wohnräume geleitet<br />

und bei den Nasszellen (Badezimmer,<br />

WC) wieder abgesogen.<br />

Ein Wärmetauscher zwischen<br />

der kalten Zuluft und der warmen<br />

Abluft sorgt dafür, dass im<br />

Winter die aufgeheizte Raumluft<br />

nicht ungenutzt verloren geht.<br />

Das bringt eine Verbesserung des<br />

Gasverbrauches zwischen 10 %<br />

und 15 %. Beim Minergie-Stan-<br />

dard wird eine solche Komfortlüftung<br />

zwingend verlangt.<br />

Auch der Warmwasserverbrauch<br />

kann drastisch reduziert werden.<br />

Einerseits durch wassersparende<br />

Armaturen. Ein kleiner Einsatz<br />

in den Wasserhahn oder die<br />

Duschbrause reduziert die Wassermenge,<br />

die bei offenem Hahn<br />

ausfliesst, und spart damit 50 %<br />

Wasser. Gute Produkte sind mit<br />

einem Energielabel versehen.<br />

Wichtige Weichen werden aber<br />

auch hier schon bei der Planung<br />

des Neubaus gestellt. Entscheidend<br />

ist die Länge der Leitungen<br />

vom Boiler zu den Zapfstellen<br />

(Lavabos, Schüttstein, Douche,<br />

Badewanne). Lange Leitungen<br />

von mehr als 3 Metern kühlen<br />

schnell ab. Wenn die Hände mit<br />

warmem Wasser gewaschen<br />

werden, läuft zuerst einmal einige<br />

Zeit lang kaltes Wasser aus,<br />

bevor das warme nachfliesst,<br />

Minergie<br />

Minergie ® ist ein Qualitäts-Label, das<br />

grundsätzlich für Gebäude, Geräte,<br />

technische Anlagen und Fahrzeuge<br />

anwendbar ist. Eine gewisse Verbreitung<br />

hat das Label heute im Gebäudebereich<br />

erlangt.<br />

Ein Minergie-Haus soll bezüglich Komfort,<br />

Gesundheit, Schadenfreiheit, Energieverbrauch<br />

und Wirtschaftlichkeit<br />

zeitgemässe, hohe bauliche und technische<br />

Ansprüche erfüllen. Als Messgrösse<br />

für diese Kriterien dient der Energieverbrauch<br />

und man geht davon aus,<br />

dass ein enger Zusammenhang zwischen<br />

der Energieeffizienz und den<br />

übrigen Kriterien besteht.<br />

Um das Minergie-Label zu erhalten, darf<br />

der Energiebedarf eines Gebäudes für<br />

Heizung, Lüftung und Warmwasser den<br />

Wert von 42 kWh/m 2 nicht überschreiten.<br />

Für das Churer <strong>Smart</strong>home entspricht<br />

das knapp 900 Kubikmetern<br />

Erdgas, also etwa der Hälfte des erwarteten<br />

Verbrauchs.<br />

Minergie verlangt auch explizit den<br />

Einsatz einer kontrollierten Wohnungslüftung.<br />

Heutige Gebäude sind sehr<br />

dicht und verlangen aus Komfortgründen<br />

eine gewisse Frischluftzufuhr für<br />

die Wohn- und Arbeitsbereiche. Bei<br />

normaler Fensterlüftung besteht die<br />

Gefahr, dass zuviel Wärme fortgelüftet<br />

wird, was den Energiebedarf für die<br />

Heizung unnötig in die Höhe treibt.<br />

HOMEelectronic 12/2004 79

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