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Nr. 137 vom 04.06.2003 - Zittau

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<strong>Zittau</strong>er Stadtanzeiger<br />

“Rettet die Kommunen!”<br />

Die Stadt <strong>Zittau</strong> hat sich in den vergangenen 13 Jahren<br />

wieder zu einer attraktiven und lebenswerten Stadt für ihre<br />

Einwohner und Gäste entwickelt.<br />

Durch die Bereitstellung von städtischen Finanzmitteln<br />

konnte ein großzügiges Angebot an Kultur-, Sport-, Verwaltungs-,<br />

Bildungs-, Infrastruktur- und Sozialeinrichtungen<br />

vorgehalten werden.<br />

Auf Grund der Vielfalt der übernommenen Aufgaben, bei<br />

gleichzeitiger Kreditaufnahme für Investitionen hat sich die<br />

Finanzlage der Stadt <strong>Zittau</strong> seit 1991 immer am Rande des<br />

Machbaren bewegt. Dabei wurde das Ziel verfolgt, als<br />

öffentliche Hand, für Nachfrage nach Dienstleistungen am<br />

Markt, in einer Phase der volkswirtschaftlichen und besonders<br />

hier in einer regionalen schwierigen Situation der Rezession<br />

zu sorgen. Im Ergebnis dieser Politik konnten keine<br />

nennenswerten Rücklagen angesammelt werden. Die sich<br />

seit Mitte der neunziger Jahre verschlechternde Finanzausstattung<br />

durch Bund und Land wirkt sich nun in der Stadt<br />

<strong>Zittau</strong> in einer Art und Weise aus, die mit dem herkömmlichen<br />

Instrumentarium - des etwas dort einsparen damit man woanders<br />

etwas tun kann - nicht mehr zu bewältigen ist.<br />

Die Gesamtvolkswirtschaftlichen Bedingungen entwickeln<br />

sich, auch unter besonderer Beachtung der neuesten Steuerschätzung,<br />

für die öffentlichen Finanzen äußerst negativ. Die<br />

Stadt <strong>Zittau</strong> wird ab dem Jahr 2004 nicht mehr in der Lage sein,<br />

die Ausgaben für ihre Aufgaben durch Einnahmen decken zu<br />

können. Das heißt, dass das Geld, welches die Stadt <strong>Zittau</strong><br />

durch eigene Steuern, Zuweisungen und Gebühren erhält, nicht<br />

mehr reicht, um alle Aufgaben finanzieren zu können. Um das<br />

zu verdeutlichen, die Stadt müsste für die Erfüllung ihrer<br />

Aufgaben im Jahr 2003 37,0 Mio. Euro ausgeben, nimmt aber<br />

nur 34,7 Mio. Euro ein. In den kommenden Jahren wird sich<br />

dieser Fakt weiter verschärfen, wenn nicht grundlegende Einschnitte<br />

bei den zu erfüllenden Aufgaben vorgenommen<br />

werden.<br />

Der Bevölkerungsrückgang ist hier ein gewichtiger Faktor. Die<br />

Zuweisungen, welche die Stadt <strong>Zittau</strong> <strong>vom</strong> Freistaat Sachsen<br />

erhält, werden auf die Einwohnerzahl berechnet. Dabei werden<br />

die Einwohner der Stadt <strong>Zittau</strong> schon weit höher veredelt als<br />

die Einwohner einer kleinen Umlandgemeinde. Das heißt, dass<br />

die höheren Infrastrukturkosten berücksichtigt werden. Nicht<br />

berücksichtigt werden die Aufgaben die eine Kommune, über<br />

die durch den Gesetzgeber vorgegebenen Aufgaben hinaus<br />

erfüllen sollte. Eine vergleichbare Stadt wie <strong>Zittau</strong> bekommt<br />

also genau so viele Zuweisungen wie die Stadt <strong>Zittau</strong>, ohne das<br />

sie sogenannte freiwillige Aufgaben erfüllt, wie z. B. Zuschüsse<br />

zur Bibliothek, Theater, Museum, Tierpark, besondere<br />

Sportstätten. Darüber hinaus gibt es in den meisten Fällen keine<br />

Vorschriften, wie die Verwaltung bestimmte übertragene<br />

Aufgaben erfüllen soll. Also ist es Sache der Gemeinde selbst<br />

zu bestimmen.<br />

In den Kommunen wird nun deutlich, dass die Wachstumserwartungen<br />

und Mehrung des Wohlstandes keine Einbahnstraße<br />

ist. Die Stadt <strong>Zittau</strong> erwirtschaftet nur 49 % ihrer Einnahmen<br />

aus selbst zu bestimmenden Einnahmen. Also, aus<br />

eigenen Steuern und Gebühren.<br />

Wenn also die Kommunen weiterhin Aufgaben der<br />

Daseinsfürsorge erfüllen sollen und das in der bisherigen<br />

Qualität und Quantität, ist eine höhere Bezuschussung der<br />

Kommunen unerlässlich.<br />

Ist der Staat nicht mehr in der Lage dies zu tun, wird es in den<br />

Kommunen unweigerlich zu einem drastischen Abbau solcher<br />

Leistungen kommen.<br />

Diese Erkenntnis sollte in solch einer Situation dazu führen<br />

über Alternativen nachzudenken.<br />

Der Begriff der Privatisierung geistert dann in vielen Köpfen.<br />

Meistens aber mit dem Hintergedanken, dass wieder nur die<br />

öffentliche Hand eigene "Private Gesellschaften" gründet. Dies<br />

wäre zu kurz gedacht. Es muss generell umgedacht werden.<br />

Es ist die Frage zu stellen und gleichzeitig ein Lösungsansatz,<br />

welche Aufgaben können private Dritte oder Vereine erfüllen<br />

ohne staatlichen Zuschuss bzw. mit wesentlich weniger<br />

Zuschuss als bisher auskommen.<br />

Die Nutzung privater Initiativen ist die Chance, bestimmte<br />

Aufgaben zu erhalten.<br />

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat auf Grund der<br />

Schwere der Finanzkrise in den Städten und Gemeinden der<br />

Bundesrepublik eine Informations- und Mobilisierungskampagne<br />

"Rettet die Kommunen!" ins Leben gerufen. Auch die<br />

Stadt <strong>Zittau</strong> beteiligt sich daran, um gemeinsam mit anderen<br />

Kommunen ein klares Zeichen zu setzen und Politik und<br />

Öffentlichkeit auf die prekäre Lage der Stadt aufmerksam zu<br />

machen.<br />

A. Voigt<br />

Oberbürgermeister<br />

Blaues Adressbuch <strong>Zittau</strong> “wer ist wo - Stadt <strong>Zittau</strong>”<br />

12<br />

In Zusammenarbeit der Stadt <strong>Zittau</strong> mit der CITY-Verlag<br />

GmbH entsteht gegenwärtig eine neue Ausgabe des "wer ist wo -<br />

Stadt <strong>Zittau</strong>", Auszugsdruck zum "Blauen Adressbuch"<br />

unserer Stadt.<br />

Das offizielle Stadtbuch erschien seit 1992 in der<br />

Sachsenverlag GmbH. Die CITY-Verlag GmbH gehört zur<br />

gleichen Firmengruppe. Umstrukturierungen innerhalb der<br />

Verlagsgruppe haben zu diesem Wechsel geführt.<br />

Ab dem Jahr 2003 wird sich unser Stadtbuch in einem neuen<br />

Outfit präsentieren, mit verändertem Format und einem kräftigen,<br />

auffälligeren Blau.<br />

Auch im Inneren gibt es Neues. Nutzungsuntersuchungen belegen,<br />

dass vor allem im Branchenteil gesucht wird. Deshalb<br />

werden hier noch stärker als bisher Informationen konzentriert.<br />

Das Stadtbuch des Jahres 2003 erscheint ohne Adressteil der<br />

<strong>Zittau</strong>er Einwohner.<br />

Das wichtigste und umfangreichste Informationsbuch mit allen<br />

verfügbaren Angaben über Firmen, Behörden, Einrichtungen<br />

und Verbänden wird derzeit auf den neuesten Stand gebracht,<br />

um aktuell und wirkungsvoll das wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />

Leben widerzuspiegeln.<br />

Wie in der Vergangenheit werden die Bücher allen <strong>Zittau</strong>er<br />

Firmen und den Bürgern der Stadt zur Verfügung gestellt.<br />

Eventuell auftretende Fragen im Zusammenhang mit der<br />

Erstellung dieser Veröffentlichung können an die Pressestelle<br />

der Stadt <strong>Zittau</strong> unter der Tel.-<strong>Nr</strong>.: 752 386 gerichtet werden.<br />

Ines Heptner, Pressesprecherin

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