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Energie WAZ<br />
Energie sparen - Klima schonen - Kosten senken<br />
Energie sparen und Kosten senken ist<br />
auch im Wohnpark Alt-Erlaa wieder<br />
einmal in aller Munde. Nicht verwunderlich,<br />
dass dabei auch un<strong>aus</strong>gegorene<br />
Vorstellungen und Anregungen zu Tage<br />
kommen. Viele bemühen sich halt, ihren<br />
Fähigkeiten entsprechend sich einzubringen.<br />
Das ist weiter nicht schlimm, schließlich<br />
muss man ja nicht für jeden erkannten<br />
oder vermeintlichen Mangel auch eine Lösung<br />
parat haben. Dazu gibt es schließlich<br />
Fachleute. Gewissen Mindestansprüchen<br />
sollten die Vorschläge aber doch genügen.<br />
Jahreseinsparungen mit Monatswerten zu<br />
verwechseln und dementsprechend Traumzahlen<br />
zu publizieren ist nicht schön, kann<br />
aber passieren. Dass damit Emotionen geweckt<br />
werden und Versäumnisse beziehungsweise<br />
Nachlässigkeiten der<br />
Wohnbaugenossenschaft, aber auch dem eigenen<br />
Mieterbeirat(!), unterstellt werden,<br />
darf nicht übersehen werden. Damit ist<br />
nicht gesagt, dass das gewollt oder beabsichtigt<br />
war. Der Fragenkomplex sollte jedenfalls<br />
nicht auf einer emotionalen,<br />
sondern auf einer wissenschaftlich-technischen<br />
Ebene behandelt werden. Die WAZ<br />
hat mit GESIBA-Generaldirektor Ing.<br />
Kirschner daher ein Gespräch geführt, um<br />
aktuelle Informationen über Erfahrungen<br />
12<br />
© Gesiba<br />
Gesiba-Generaldirektor Kirschner: Klimaschonen<br />
ist mehr: Für die 99 Wohnungen<br />
in unserer Bike-City hatten wir 8.400 Anmeldungen<br />
und wurden vom Lebensministerium<br />
<strong>aus</strong>gezeichnet. Zu Baubeginn des<br />
Nachfolgeprojektes Bike&Swim gibt es bereits<br />
12.600 Anfragen für die 220 Wohnungen!<br />
der GESIBA und geplante Aktivitäten im<br />
Energiebereich im Wohnpark Alt-Erlaa <strong>aus</strong><br />
erster Hand zu erhalten.<br />
Auszeichnungs-Champion<br />
Immer wieder beeindruckend ist der Schaukasten<br />
mit der Sammlung von Auszeichnungen<br />
und Pokalen im Vorzimmer des<br />
Generaldirektors. ÖkoBusinessPlan,<br />
klima:aktiv (Auszeichnung des Lebensministeriums<br />
für Kompetenz im Klimaschutz),<br />
kaum eine der relevanten Auszeichnungen<br />
der letzten Jahre fehlt in dieser Sammlung,<br />
auf die man zu Recht stolz sein kann.<br />
Die GESIBA als Muttergesellschaft der<br />
Auszeichnungen der letzten Jahre<br />
für Kompetenz im Klimaschutz<br />
AEAG ist also nicht erst seit gestern auf diesem<br />
Gebiet aktiv. Schon 1991 wurde beschlossen,<br />
einen Jubiläumswettbewerb mit<br />
einem großdimensionierten Niedrigenergie-<br />
Konzept zu bestreiten. Die Wohnh<strong>aus</strong>anlage<br />
mit 215 Wohnungen an der<br />
Brünnerstraße in Floridsdorf war das Ergebnis.<br />
Weit <strong>aus</strong>einander schienen zu Beginn<br />
die Hauptakteure. Martin Treberspurg<br />
- Solararchitekt der ersten Stunde - als planerischer<br />
Umsetzer gegenüber der großen,<br />
effizienzbedachten GESIBA. Doch die Gegensätze<br />
täuschten. Beide Seiten standen zu<br />
einer Kompromisslosigkeit, die stadtplanerisch<br />
wie ökotechnisch beachtliche Maßstäbe<br />
gesetzt hat.<br />
Viel hat man dabei gelernt, viele Erfahrungen<br />
gemacht, auf die heute aufgebaut wer-<br />
den kann. Nicht nur technische Probleme<br />
waren zu bewältigen. Es hat sich auch gezeigt,<br />
dass der Umgang mit der Technologie<br />
für viele Kunden Neuland ist.<br />
Optimierungen waren daher nach der Besiedlung<br />
nötig. „Überprüfen, Verbessern,<br />
Ausgleichen“ lautete die allgemeinverständliche<br />
Übersetzung für den kybernetischen<br />
Regelkreis, dessen man sich damals<br />
bediente. Das Ergebnis war auch in dieser<br />
Wohnh<strong>aus</strong>anlage überzeugend: Wo passive<br />
Solargewinnung sichtbar ist, bleibt das<br />
Thema Leerstehung so gut wie ein Fremdwort.<br />
Passivh<strong>aus</strong>erfahrungen<br />
Vor zwei Jahren berichteten wir bereits in<br />
der WAZ über das erste Passivh<strong>aus</strong> der GE-<br />
SIBA, das wenige Kilometer südlich vom<br />
Wohnpark Alt-Erlaa in Siebenhirten errichtet<br />
wurde. Das Passivh<strong>aus</strong>, eine Weiterentwicklung<br />
des Niedrigenergieh<strong>aus</strong>es, wird<br />
derzeit genauestens beobachtet, sowohl im<br />
technischen als auch im ökonomischen Bereich.<br />
Schließlich sind ja bei der Errichtung<br />
schon Mehrinvestitionen nötig, die in absehbarer<br />
Zeit hereingebracht werden sollen.<br />
Und nicht nur das.<br />
Wie wichtig die Akzeptanz durch die Bewohnerinnen<br />
ist, beweisen Vergleiche mit<br />
größer dimensionierten Anlagen anderer<br />
Bauträger. Die Vorstellung, in einem geschlossenen<br />
Raum ohne im Winter geöffnete<br />
Fenster leben zu können, ist nicht<br />
jedermanns Sache. Da muss man kein notorischer<br />
Querulant sein. Tatsache ist jedenfalls,<br />
dass, wenn auch nur wenige nicht<br />
mitmachen und sich nicht an die erforderlichen<br />
Regeln halten, das System kippen<br />
kann. Das hat man schon in den 70er-Jahren<br />
im Block A des Wohnparks mit dem<br />
Abluftsystem erlebt.<br />
Nicht übersehen werden dürfen auch der<br />
höhere Instandhaltungsbedarf und die dar<strong>aus</strong><br />
erwachsenden Kosten. Photovoltaik<br />
zum Beispiel klingt sehr gut und wird sicher<br />
für unsere Energieversorgung in der Zukunft<br />
eine wesentliche Rolle spielen. Wie es<br />
in der langjährigen Praxis, im realen Einsatz<br />
auf einem H<strong>aus</strong>dach und nicht nur in<br />
der Satellitentechnik <strong>aus</strong>sieht, kann aber<br />
heute noch nicht genau prognostiziert werden.<br />
Photovoltaik als Lösung?<br />
Der photoelektrische Effekt wurde bereits<br />
1839 von Becquerel entdeckt. 1905 gelang<br />
November 2010