Im Namen von Zeus - Vieles und noch etwas mehr !“ Die vielleicht ...
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jason sah keine Chance gegen dieses Monster, das »niemals schläft <strong>und</strong> auch niemals stirbt«.<br />
Da half ihm einmal <strong>mehr</strong> seine Geliebte. Sie beschmierte einen Hol<strong>und</strong>erzweig mit ihrer<br />
magischen Salbe <strong>und</strong> fuchtelte damit vor den glühenden Augen des Drachens herum.<br />
Gleichzeitig sprach sie Zauberformeln, <strong>und</strong> das Ungeheuer wurde zusehends träger <strong>und</strong><br />
schlaffer, bis es schließlich sein Haupt auf die Erde legte. jason kletterte auf die Buche <strong>und</strong><br />
löste das Goldene Vlies aus seinen Verankerungen. Das seltsame Objekt glänzte in rötlichem<br />
Schimmer <strong>und</strong> war zu groß, als daß jason es auf seinen Schultern tragen konnte. Auch der<br />
Boden unter dem Goldenen Vlies leuchtete während des gesamten Fluchtweges, den jason<br />
vom Hain bis zur »Argo« zurücklegte.<br />
An Bord wollten alle das Goldene Vlies betasten, doch jason verbot dies <strong>und</strong> bedeckte das<br />
leuchtende Ding mit einer großen Decke. Es blieb keine Zeit für Feste <strong>und</strong> Feiern. jason <strong>und</strong><br />
mit ihm die Königstochter befürchteten zu Recht, daß König Aietes alles daransetzen würde,<br />
den einzigartigen Schatz wieder in die Hände zu bekommen. Sofort lösten die Argonauten die<br />
Taue <strong>und</strong> fuhren, so schnell es ihnen möglich war, den Fluß hinunter <strong>und</strong> hinaus aufs offene<br />
Meer. <strong>Die</strong> Jagd ging weiter.<br />
König Aietes, der nicht daran dachte, sein Wort zu halten, befehligte eine mächtige Flotte.<br />
<strong>Die</strong> teilte er auf, um jason <strong>und</strong> die Argonauten in die Zange zu nehmen. Aietes' Schiffe<br />
erreichten ein Land mit Eingeborenen, die <strong>noch</strong> nie solche Gefährte gesehen hatten <strong>und</strong> die<br />
deshalb glaubten, es seien Seeungeheuer. (Für Insider: Eine ähnliche Geschichte wird im<br />
äthiopischen »Buch der Könige«, dem »Kebra Negest«, beschrieben. Dort entwendet Bainalehkem<br />
seinem Vater Salomon den größten Schatz der damaligen Welt: die B<strong>und</strong>eslade.<br />
Salomon schickt seine Krieger, um dem Sohn die Beute wieder wegzunehmen. <strong>Die</strong> Jagd geht<br />
- zum Teil mit fliegenden Fahrzeugen - <strong>von</strong> jerusalem bis in die [heutige] Stadt Axum in<br />
Äthiopien.)<br />
Nach einigen kleineren Abenteuern, die in den verschiedenen Fassungen der »Argonautica«<br />
unterschiedlich beschrieben werden, erreichte die »Argo« die »BernsteinInseln«. Das<br />
sprechende Holz im Bug des Schiffes warnte vor der Rache <strong>von</strong> <strong>Zeus</strong> (»... Indem begann mit<br />
vernehmlicher Stimme der Kiel des Schiffes zu schwatzen... «). Der Göttervater war wütend,<br />
denn jason hatte inzwischen den Bruder seiner Geliebten getötet. <strong>Die</strong>s war nicht etwa aus<br />
Eifersucht geschehen, sondern weil Medeia eine Intrige gesponnen hatte. <strong>Im</strong> späteren Verlauf<br />
der Geschichte wurde jason <strong>von</strong> diesem Mord gereinigt, <strong>und</strong> Göttervater <strong>Zeus</strong> war wieder<br />
zufrieden. Auf verschiedenen Inseln <strong>und</strong> in <strong>mehr</strong>eren Ländern errichteten die Argonauten<br />
Altäre <strong>und</strong> Denkmale. Irgendwann lief die »Argo« »... in des Eridans Strome weit hinauf... «.<br />
Verblüfft erfährt man:<br />
»... Hier war <strong>von</strong> dem Sonnenwagen herunter Phaethon halb versengt <strong>von</strong> jovis' flammendem<br />
Blitzstrahl in den tiefsten See gefallen, der jetzt <strong>noch</strong> <strong>von</strong> Schwefel stinkt... kein Vogel fliegt<br />
mit ausgebreiteten Fittichen über die Pfütze... «<br />
Hier handelt es sich um einen wirklich seltsamen Hinweis. <strong>Die</strong> Geschichte <strong>von</strong> Phaethon <strong>und</strong><br />
seinem Sonnenwagen ist uralt <strong>und</strong> zeitlich nicht fixierbar. Der römische Dichter Ovid<br />
berichtete in seinen »Metamorphosen« ausführlich darüber", nur lebte Ovid <strong>von</strong> 43 vor<br />
Christus bis um 17 nach Christus, da war die »Argonautica« seit Jahrh<strong>und</strong>erten bekannt. Der<br />
Sage nach soll Phaethon ein Sohn des Sonnengottes Helios gewesen sein. Eines Tages<br />
besuchte Phaethon seinen Vater am Firmament <strong>und</strong> bat ihn um die Erfüllung eines Wunsches,<br />
weil die Erdbewohner ihm nicht glaubten, daß er der Abkömmling des Sonnengotts sei. Er<br />
verlangte, den Sonnenwagen lenken zu dürfen. Der Vater war entsetzt <strong>und</strong> warnte seinen<br />
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