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IV.1. Somatosensorik

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104<br />

IV/1 <strong>Somatosensorik</strong><br />

Ergebnisse:<br />

Druck<br />

Schmerz<br />

Raumschwelle sukzessiv [cm]<br />

Raumschwelle simultan [cm]<br />

längs quer längs quer<br />

Aufgabe 4: Prüfen Sie die absolute und relative Lokalisation des Lagesinns mit dem<br />

Fingerbeugeversuch!<br />

Einführung: Gelenkrezeptoren arbeiten phasisch-tonisch im jeweiligen Arbeitsbereich von etwa<br />

± 10°; Änderungen der Winkelstellung führen zu einer dynamischen Entladungsserie, die auf<br />

einen stationären Wert abklingt, der die Endstellung des Gelenks widerspiegelt. Die Richtung der<br />

Winkeländerung (Flexion oder Extension) wird innerhalb des Arbeitsbereiches eines Rezeptors<br />

durch das Vorzeichen der dynamischen Antwort (Hemmung oder Erregung) angezeigt. Der<br />

Winkelbereich wird durch die Ortsanordnung der unterschiedlichen Rezeptoren kodiert. Mittels<br />

dieser Informationen kann eine vorgeschriebene Gelenkstellung aktiv aus dem Gedächtnis<br />

reproduziert werden (absolute Lokalisation), oder es kann eine von der vorgeschriebenen<br />

Stellung abweichende passive Einstellung unterschieden werden (relative Lokalisation). Für diese<br />

Winkelunterschiedsschwelle gilt nicht das Weber-Fechner-Gesetz, da für jeden Winkelbereich<br />

andere Rezeptoren gereizt werden.<br />

Durchführung: Über die oberen Fingerglieder des Zeigefingers wird eine Hülse geschoben, die<br />

einen Zeiger trägt. Das Interdigitalgelenk wird in den Mittelpunkt eines graduierten Halbkreises<br />

gebracht (Abbildung 3). Bei allen Versuchen hält die Versuchsperson die Augen geschlossen.<br />

Abbildung 3: Prüfung des Lagesinns durch Fingerbeugeversuch<br />

A. Aktive Reproduktion einer passiv vorgegebenen Winkelstellung: Der Zeiger wird vom<br />

Versuchsleiter auf einen Winkel α eingestellt und danach auf 0° zurückgeführt. Der Proband<br />

wird aufgefordert, die vorherige passive Einstellung aktiv zu reproduzieren.<br />

B. Feststellung der Unterschiedsschwelle bei passiver Gelenkeinstellung: Der Zeiger wird vom<br />

Versuchsleiter auf einen Winkel α eingestellt, auf 0° zurückgeführt und dann auf einen etwas<br />

abweichenden Winkel α ± Δα gebracht. Es soll die kleinste, vom Probanden sicher angegebene<br />

Winkelabweichung Δα festgestellt werden.

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