IV.1. Somatosensorik
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IV/1 <strong>Somatosensorik</strong><br />
t A<br />
[s]<br />
18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40<br />
Prüftemperatur T 2<br />
[°C]<br />
Abbildung 4: Messpunkte für t A (Finger) bzw. t A (Hand) (verschiedene Symbole verwenden!)<br />
Aufgabe 6: WEBERscher Dreischalenversuch<br />
Weisen Sie die Bedeutung der zeitlichen Temperaturänderung für die Temperaturempfindung<br />
nach!<br />
Einführung: Temperaturrezeptoren haben eine ausgeprägte Differentialquotienten-<br />
Empfindlichkeit. Warmrezeptoren zeigen bei Warmsprung eine positiv dynamische Antwort<br />
(überschießende Erregung), die nach Ausgleich des Temperaturgefälles dT/dt in der Haut in die<br />
statische AP-Frequenz übergeht. Diese zeigt die höhere Temperatur als solche an. Bei Kaltsprung<br />
tritt an diesen Fasern eine negativ dynamische Phase (überschießende Hemmung) auf, bei<br />
anhaltender Kälte wird die AP-Frequenz wieder stationär. Kaltrezeptoren verhalten sich<br />
umgekehrt. Das Vorzeichen der dynamischen Antwort ist die Information für die Art des<br />
Rezeptors. Lange vor dieser elektrophysiologischen Erklärung behauptete WEBER, dass der<br />
adäquate Reiz für die Temperaturempfindung die zeitliche Änderung der Hauttemperatur sei.<br />
Grundlage dieser Theorie ist die Beobachtung beim Dreischalenversuch, dass bei verschiedener<br />
Voradaptation trotz gleicher Umgebungstemperatur der Hand verschiedene Temperaturempfindungen<br />
auftreten.