Meraner Wein - BAZ - Die Burggräfler Zeitschrift
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ursprüngliche Vinschger Dörfer, bis über den Reschenpass. Auf der beliebten<br />
Vinschger Bahn können – mit begrenztem Radmitnahmevermögen –<br />
Teilstrecken des insgesamt 90 km langen Radweges überbrückt werden. Ein<br />
bewährter Radverleih an der Route ermöglicht Radler-Teilstrecken in beide<br />
Richtungen und kümmert sich um den Rücktransport der Räder. Etwas<br />
rustikaler auf Schotterpiste und erfrischend meist linksseitig der rauschenden<br />
Passer entlang führt der Passeirer Radweg von Meran über 20 km bis<br />
nach St. Leonhard. Er empfiehlt sich besonders an heißen Sommertagen. In<br />
seiner unmittelbaren Nähe liegen bekannte Landgasthäuser, das Museum<br />
Passeier und schattige Rastplätze. Im <strong>Meraner</strong> Stadtgebiet sind die Radwege<br />
noch karg und ausbaufähig. Es fehlt vielfach an räumlicher Verfügbarkeit.<br />
Beliebte <strong>Burggräfler</strong> Bergrad-Touren<br />
Zu Füßen der Texelgruppe warten klassische Bergrad-Kurzstrecken darauf<br />
bezwungen zu werden. Von Riffian nach Vernuer, vom Pfarrplatz<br />
Meran bis zum Tiroler Kreuz, von Algund nach Vellau sind abendliche<br />
Trainingsanstiege für geübte Radsportler. Gegenüber im Osten verlocken<br />
Obertall mit seinen Almen und der weitläufige Schenner Berg<br />
Genußradler zu ausgedehnteren Routen auf der Sonnenseite. Traumhafte<br />
Hochgebirgsrouten offenbaren sich auf dem Hochplateau Meran 2000.<br />
Mit moderner Seilbahn kann der erste Höhenunterschied von 1200 hm<br />
vom Tale aus innert weniger Minuten genommen werden – dann eröffnen<br />
Forststraßen und Waldwege mehrere Tagestouren zu bewirtschafteten<br />
Almhütten, zu den Dörfern – verstreut über den ganzen Tschögglberg, zum<br />
Auener Joch mit Blick und Übergang ins Sarntal. <strong>Die</strong> Talfahrt mit Weitblick<br />
in der Abendsonne kann über Hafling, Mölten oder Jenesien erfolgen. Im<br />
Westen zieht sich das Ultental über 30 km bis zum Rabbi-Joch mit Übergang<br />
ins Nonsbergische. Aufgrund der Talenge müssen Teilstrecken auf der Straße<br />
gefahren werden. Doch zu beiden Seiten der im Talschlund fließenden<br />
Falschauer können Bergradler immer wieder auf Waldwegen die Höhen<br />
von St. Helena, das Kirchbachtal bis zur Falkomaialm, die Schwemmalm auf<br />
über 2100 hm oder Weißbrunn erreichen. Südseitig gilt es, das Laugenjoch<br />
zu überwinden und über Platzers das Mittelgebirgsplateau von Prissian,<br />
Tisens, Völlan zu erradeln. Mehrere urige Buschenschankbetriebe mit guter<br />
bodenständiger Kost laden zur Einkehr. Ein weiterer lohnender Bergrad-<br />
Klassiker ist die Überrundung des Vigiljochs mit nördlicher Anfahrt über<br />
Aschbach oder Quadrathöfe, über den Eggerhofweg zur Schwarzen Lacke<br />
und weiter bis zur Naturnser Alm; über Bärenbad und Pawigl oder über den<br />
Weiler Guggenberg geht es dann steil wieder zu Tal. Klassische Berganstiege<br />
auch fürs Rennrad bietet das Passeiertal mit seinen zwei Pässen. Für die<br />
Umrundung der Texelgruppe über Hinterpasseier, Pfelders, das Eisjöchl mit<br />
Abfahrt durchs Pfossental und Untervinschgau mit dem Bergrad braucht<br />
es gute Kondition, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, streckenweise<br />
das Rad zu schultern.<br />
Radreisen, Radschulen und -führer<br />
Aufgrund der stetigen Zunahme von Radsportlern in den vergangenen zwei<br />
Jahrzehnten gibt es viele Freizeitclubs und Veranstalter von organisierten<br />
Radreisen überall in Europa. Neben den ökonomischen Zielen achten geschulte<br />
und trainierte Radführer mit besten Geländekenntnissen darauf, dass<br />
mit guter mentaler Vorbereitung und passender Ausrüstung das Raderlebnis<br />
in der Gruppe für jeden Teilnehmer stimmig ist. Andererseits – und im eigenen<br />
Interesse – sollten Radführer, guides genannt – darauf achten, dass<br />
allerorts der nötige Respekt vor Natur und Umwelt durch Veranstalter wie<br />
durch Teilnehmer gewahrt bleibt. Zumal sich die Erlebniswelten stark unterscheiden<br />
zwischen Straßen-Radsport und Bergrad-Praxis, gibt es dementsprechende<br />
spezielle technische Ausrüstungen wie auch Aktivitäten.<br />
Radsportarten sind willkommene, umweltschonende Freizeitbetätigungen,<br />
die ohne Abstriche Freude bereiten, den Tourismus bereichern – wenn sie<br />
geordnet und rücksichtsvoll ausgeführt werden.<br />
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(jb)<br />
<strong>BAZ</strong> 2013/10 17