Anstoss Harz - Volksstimme

Beim Regionalligisten VfB
Germania Halberstadt
hat eine neue Zeitrechnung
begonnen – nicht
nur nach Trainerwechsel
und großem Umbruch im
Team, sondern in erster
Linie im Tor.
Von Florian Bortfeldt
Halberstadt ● Mehr als zehn
Jahre lang war hier Sebastian
Kischel die unumstrittene
Nummer eins, ü ber 250 Oberliga-
und Regionalligaspiele
hat er absolviert, viele davon
als Kapitän. Aus genannten
Grü nden (Zeitaufwand, Familie,
Beruf) entschied er sich gegen
eine Zukunft beim VfB. Mit
Alexis Lenhard, seit zwei Jahren
Reservist in Halberstadt,
und Neuzugang Pascal Nagel,
er kam diesen Sommer von
Hannover 96 II, kämpfen seit
Anfang Juli nun zwei 21-Jährige
um die Nummer eins bei der
Germania. Zumindest auf dem
Rü cken hat Nagel diesen Zweikampf
fü r sich entschieden.
Ex-Keeper Sebastian Kischel
hielt sich bei einer Einschätzung
des Neuen zurü ck: „Dafü r
kenne ich ihn zu wenig. Der
Trainer wird wissen, warum
er ihn verpfl ichtet hat. Wenn
er beim VfB Stuttgart und bei
Hannover 96 in der Jugend
gelernt hat, kann er nicht so
schlecht sein.“
Nagel, der demnächst eine
eigene Wohnung in der Domstadt
bezieht, gehörte 2011/12
zweimal zum Kader der Bundesligaelf
der Niedersachsen
(in Köln und daheim im Europapokal
gegen Kopenhagen),
trainierte sonst mehrfach
unter Mirko Slomka mit. Eine
Schulterverletzung setzte ihn
sechs Monate außer Gefecht, so
kamen lediglich sieben Regionalligaspiele
zusammen.
In Halberstadt will Nagel
neu angreifen: „Ich gehe zu-
versichtlich an die Sache, bin
aber nicht hierhergekommen,
um auf der Bank zu sitzen.“ Der
Mannschaft räumt er viel Potenzial
ein, „mit der Truppe ist
in Zukunft was möglich. Dafü r,
dass die meisten neu sind, gibt
es schon einen großen Zusammenhalt
– wie eine Familie.“
In seiner neuen Heimat hat er
sich bereits eingelebt, „es ist
Germania Halberstadt | 9
Nagel gewinnt Konkurrenzkampf im Tor
Torhüter Neuzugang Pascal Nagel und Alexis Lenhard „streiten sich“ um die Nummer eins
Gehörte zwei Mal zum Bundesliga-Kader
von Hannover 96: Neuzugang
Pascal Nagel.
Resultate sind mäßig
Testspiele Je vier Siege und Niederlagen
Halberstadt (fb o) ● Die Testspielphase
hat Regionalligist
VfB Germania Halberstadt
mit einer 0:1-Niederlage beim
Oberliga-Aufsteiger Wacker
Nordhausen beendet. Von einer
Generalprobe wollte Trainer
Willi Kronhardt nicht sprechen:
„Fü r uns ist jedes Spiel
eine Generalprobe.“ Das Ergebnis
der Partie in Thü ringen war
fü r ihn wiederum „unwichtig“.
Nach insgesamt zehn Begegnungen
seit Trainingsstart
Anfang Juli sprechen die nackten
Resultate eine eher durchwachsene
Sprache. Siegen
gegen die TSG Bad Harzburg
(2:0) und den MTV Beetzendorf
(5:0) folgten zwei Niederlagen
(1:2 gegen Goslarer SC und 0:2
bei Hessen Kassel). Ansprechende
Leistungen zeigte das
Kronhardt-Team gegen Viktoria
Köln (1:1) und Bundesli-
gist VfL Wolfsburg (2:4). Nicht
ü berzeugend war der Test bei
Wolfsburgs U19 (2:2). Dem
16:0-Erfolg beim Kreisligisten
Diesdorfer SV folgten schließlich
ein 2:0-Sieg bei Verbandsligist
Fortuna Magdeburg und
zum Abschluss das 0:1 beim
FSV Wacker 03 Nordhausen.
Bis auf Nordhausen verließ
Halberstadt gegen die unterklassigen
Gegner immer als
Sieger den Platz. Im Vergleich
gegen andere Regionalligisten
(Kassel, Köln, Goslar) gab es
dagegen keinen Sieg. Es wurde
deutlich, dass die junge und zu
großen Teilen neu zusammengestellte
Mannschaft die kommenden
ersten Saisonwochen
nutzen muss, um sich weiter
als Team zu fi nden. Erst dann
werden alltägliche Abläufe im
Spielaufb au automatisiert und
optimiert.
Kämpften bis zum Saisonstart um die Stammposition im Germania-Tor: Pascal Nagel (links) und Alexis
Lenhard. Für wen entscheidet sich Trainer Kronhardt? Fotos (2): Florian Bortfeldt
nicht schwer, in einer Kleinstadt
zurechtzukommen“, so
dass einer erfolgreichen Zusammenarbeit
wohl kaum etwas
im Weg steht.
Auch Lenhard strebt den
Stammplatz an, respektiert
den Teamkameraden und
spricht von „gesundem Konkurrenzkampf“.
Nach Jahren
„guter Entwicklung, kann ich
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mir berechtigte Hoff nungen
machen. Dafü r gebe ich weiter
mein Bestes.“ Trainer Willi
Kronhardt entschied erst unmittelbar
vor dem 1. Spieltag,
attestierte beiden nach gleichen
Testspielanteilen in der
Phase der Vorbereitung eine
„positive Entwicklung“, stellte
aber Nagel beim 1:1 in Meuselwitz
in den Kasten.
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