Flusskrebse in Vorarlberg
Flusskrebse in Vorarlberg
Flusskrebse in Vorarlberg
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Die Scherenunterseite ist deutlich rot bis schmutzig braun gefärbt. 5<br />
5 Der Brustpanzer ist <strong>in</strong> der Regel zwischen der Nackenfurche und dem<br />
Auge leicht bedornt. Der restliche Panzer wird durch e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />
kle<strong>in</strong>en Höckern geprägt. Der Krebs kann e<strong>in</strong>e Körperlänge von 12 bis<br />
14 cm erreichen. Die Körperfärbung variiert zwischen <strong>in</strong>tensiv rötlich<br />
bis dunkelbraun. Jüngere Exemplare können auch e<strong>in</strong>e gräuliche bis<br />
bräunliche Körperfärbung besitzen. Die Scherenunterseiten s<strong>in</strong>d immer<br />
<strong>in</strong>tensiv rötlich bis rötlich braun gefärbt. Auf dem Brustpanzer ist e<strong>in</strong>e<br />
deutliche Längsfurche ausgebildet.<br />
Roter Amerikanischer Sumpfkrebs (Procambarus clarkii)<br />
6 H<strong>in</strong>ter der Nackenfurche ist ke<strong>in</strong>e Bedornung erkennbar. Der Krebs<br />
kann e<strong>in</strong>e Körperlänge von 15 bis 17 cm erreichen. Die Körperfärbung<br />
variiert <strong>in</strong> der Regel zwischen hell- und dunkelbraun. Charakteristisch<br />
ist e<strong>in</strong> weißer bis leicht bläulicher Fleck im Bereich des Scherengelenkes.<br />
Die Scherenunterseite ist rötlich bis schmutzig braun gefärbt.<br />
Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)<br />
H<strong>in</strong>ter der Nackenfurche s<strong>in</strong>d mehr oder weniger deutlich ausgeprägte 7<br />
Dornen bzw. Höcker zu f<strong>in</strong>den (m<strong>in</strong>destens 2).<br />
7 Zwischen der Nackenfurche und dem Auge s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e weiteren Dornen<br />
oder deutlich ausgeprägte Höcker zu f<strong>in</strong>den. Die Körperlänge kann 15<br />
bis 17 cm erreichen. Die Körperfärbung variiert zwischen beige und<br />
hellbraun. Vere<strong>in</strong>zelt s<strong>in</strong>d auch Krebse mit e<strong>in</strong>er bläulichen Körperfärbung<br />
zu f<strong>in</strong>den. Die Scherenunterseite ist rötlich bis schmutzig<br />
braun gefärbt. Das Scherengelenk ist an der Oberseite meist <strong>in</strong>tensiv<br />
rot bis orange gefärbt.<br />
Edelkrebs (Astacus astacus)<br />
Der Bereich zwischen der Nackenfurche und dem Auge ist deutlich 8<br />
bedornt.<br />
8 Der Brustpanzer ist zwischen der Nackenfurche und dem Auge meist<br />
stark bedornt. Der restliche Panzer wird durch e<strong>in</strong>e Vielzahl von kle<strong>in</strong>eren<br />
Höckern geprägt. Der Krebs kann e<strong>in</strong>e Körperlänge von 15 bis 16 cm<br />
erreichen. Die Körperfärbung reicht von hellbeige bis grau. Die Scherenunterseite<br />
ist immer hell gefärbt (meist hellbeige). Bei männlichen Krebsen<br />
s<strong>in</strong>d die Scherenf<strong>in</strong>ger meist schmal und lang.<br />
Europäischer Sumpfkrebs oder Galizierkrebs (Astacus leptodactylus)<br />
Tabelle 1:<br />
Bestimmungsschlüssel für Krebse (PETUTSCHNIG 2001)<br />
3. Historische Notizen zum Flusskrebs <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
Die Möglichkeiten, aus historischem Schriftgut naturwissenschaftliche Erkenntnisse zu gew<strong>in</strong>nen,<br />
s<strong>in</strong>d bekanntermaßen beschränkt. Die Überlieferung besteht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie aus Verwaltungsschriftgut<br />
und rechtlich relevanten Aufzeichnungen, aus religiösen, mit dem Kultus<br />
<strong>in</strong> Zusammenhang stehenden Texten, gelegentlich auch aus literarischen Werken. Gezählt und<br />
gemessen wurde <strong>in</strong> der Regel nur dann, wenn es um Steuern und Abgaben g<strong>in</strong>g. Die wissenschaftliche<br />
Literatur begnügte sich jahrhundertelang damit, das teils noch aus der Antike<br />
stammende Wissen anerkannter Autoritäten zu tradieren, eigenständige empirische Forschungen<br />
blieben die Ausnahme. Daher ist der mit der Frage konfrontierte Historiker, wie es denn<br />
um die Krebsvorkommen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> früher, vor der seit etwa 1880 <strong>in</strong> Mitteleuropa aufgetretenen<br />
Krebspest, bestellt gewesen sei, auf Zufallsfunde angewiesen.<br />
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