12.11.2012 Aufrufe

Flusskrebse in Vorarlberg

Flusskrebse in Vorarlberg

Flusskrebse in Vorarlberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fließgewässer <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Vorkommen und Verbreitung von<br />

<strong>Flusskrebse</strong>n <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Gerhard Hutter<br />

Alois Niederstätter<br />

Alban Lunardon<br />

Schriftenreihe Lebensraum <strong>Vorarlberg</strong>, Band 52


Fließgewässer <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Vorkommen und Verbreitung von<br />

<strong>Flusskrebse</strong>n <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Gesamtbearbeitung:<br />

Gerhard Hutter<br />

Umwelt<strong>in</strong>stitut des Landes <strong>Vorarlberg</strong><br />

Abteilung Gewässergüte/Bodenschutz<br />

Kapitel „Historische Notizen zum Flusskrebs <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong>“:<br />

Alois Niederstätter<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Landesarchiv<br />

Ausführungen zu „Landesfischereigesetz und Landesfischereiverordnung für<br />

<strong>Vorarlberg</strong>“:<br />

Alban Lunardon<br />

Abteilung Va - Fischerei, Amt der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung<br />

Freilandarbeiten:<br />

Gerhard Hutter, Umwelt<strong>in</strong>stitut des Landes <strong>Vorarlberg</strong><br />

Harald Urthaler, Umwelt<strong>in</strong>stitut des Landes <strong>Vorarlberg</strong><br />

Alban Lunardon, Amt der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung, Abt. Va<br />

Margot Bitschnau, Bezirkshauptmannschaft Feldkirch<br />

Schriftenreihe Lebensraum <strong>Vorarlberg</strong>, Band 52<br />

I


II<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Medien<strong>in</strong>haber:<br />

Amt der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung<br />

Römerstraße 15, 6900 Bregenz<br />

Hersteller, Verleger:<br />

Amt der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung<br />

Büro für Zukunftsfragen<br />

Weiherstraße 22, 6901 Bregenz<br />

Tel. 05574/511-20600<br />

Druck: Druckerei Wieder, Götzis<br />

Bregenz, Dezember 2001<br />

ISBN 3-901487-35-2<br />

Fotonachweis:<br />

Foto 7, 9, 10: Thomas Stucki, Zoologe, Sch<strong>in</strong>znach Dorf (CH)<br />

Foto 6, 13: Michael Kugler, Amt für Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen<br />

Foto 1-5, 8, 11, 12: Gerhard Hutter, Umwelt<strong>in</strong>stitut des Landes <strong>Vorarlberg</strong>


Krebsvorkommen dokumentieren den<br />

Naturreichtum des Landes<br />

Wer er<strong>in</strong>nert sich nicht gern an die Zeit zurück, als man beim<br />

Handfischen unter Wurzelstöcken von Krebsen <strong>in</strong> den<br />

F<strong>in</strong>ger gezwickt wurde. Während früher Krebse noch zahlreich<br />

unsere Gewässer besiedelten, kennt man heute Krebse<br />

meist nur mehr von Fotos. Durch Verunre<strong>in</strong>giungen und<br />

bauliche E<strong>in</strong>griffe an den Gewässern und nicht zuletzt auf<br />

Grund der E<strong>in</strong>schleppung von Krankheitserregern <strong>in</strong>folge<br />

unbedachter Besatzmaßnahmen wurden die Krebsbestände<br />

<strong>in</strong> unseren Bächen und Flüssen <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahrzehnten stark dezimiert. Heute zählen die heimischen<br />

<strong>Flusskrebse</strong> zu den absolut seltenen und schützenswerten<br />

Arten.<br />

Als zuständiger Landesrat für Natur-, Umweltschutz und<br />

Fischerei freut es mich besonders, dass durch die <strong>in</strong> dieser<br />

Broschüre präsentierten Arbeiten der Nachweis gelungen<br />

ist, dass die heimischen Gewässer noch verschiedentlich<br />

Krebsbestände beherbergen. Vor allem die Funde der bei uns<br />

natürlich beheimateten Krebse, allen voran der Ste<strong>in</strong>krebs,<br />

stellen e<strong>in</strong>e wesentliche Bereicherung der Fauna von<br />

<strong>Vorarlberg</strong> dar. Ich bedanke mich bei den Mitwirkenden für<br />

die Erarbeitung dieser umfangreichen Bestandserhebung.<br />

Wir s<strong>in</strong>d nun gefordert, die Erkenntnisse aus der<br />

Untersuchung zu nutzen und basierend auf diesen<br />

Grundlagen geeignete Maßnahmen zu treffen, damit auch<br />

weiterh<strong>in</strong> der Bestand der „Scherenritter“ <strong>in</strong> unseren<br />

Gewässern gesichert ist und wenn möglich sich sogar ausweitet.<br />

Landesrat<br />

Ing. Erich Schwärzler


Inhalt<br />

Kurzfassung 1<br />

1. E<strong>in</strong>leitung und Problemstellung 2<br />

2. Allgeme<strong>in</strong>es zu den Krebsen 2<br />

2.1 Biologie der Krebse 2<br />

2.2 Bestimmungshilfe 4<br />

3. Historische Notizen zum Flusskrebs <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> 5<br />

4. Aktuelle Verbreitung von Krebsen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> und angrenzenden Gebieten 7<br />

4.1 Zum Projekt 7<br />

4.2 Heimische und fremde Arten 8<br />

4.3 Die verschiedenen Krebsarten und ihr aktuelles Vorkommen 9<br />

4.4 Weitere Krebsarten <strong>in</strong> angrenzenden Gebieten <strong>Vorarlberg</strong>s 14<br />

5. Gefahren für Krebse 17<br />

5.1 Besatzmaßnahmen mit nicht-heimischen Krebsen - Krebspest 17<br />

5.2 Gewässergüte und Verbauungen 19<br />

5.3 Aquarianer 20<br />

6. Schutzbestimmungen 20<br />

6.1 Landesfischereigesetz und Landesfischereiverordnung für<br />

<strong>Vorarlberg</strong> 21<br />

6.2 Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung und<br />

Naturschutzverordnung für <strong>Vorarlberg</strong> 22<br />

6.3 Fauna Flora Habitatrichtl<strong>in</strong>ie, Rote Listen Österreichs 22<br />

7. Literatur 23<br />

4 Abbildungen (Verbreitungskarten)<br />

5 Tabellen


Kurzfassung<br />

Im Herbst 1998 wurde am Umwelt<strong>in</strong>stitut des Landes <strong>Vorarlberg</strong> <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der<br />

Abteilung Va, Fischerei am Amt der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung das Projekt „Vorkommen<br />

und Verbreitung von <strong>Flusskrebse</strong>n <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong>“ gestartet. Der Bericht präsentiert die ersten<br />

Ergebnisse dieser Untersuchung. Neben allgeme<strong>in</strong>en Angaben zur Biologie der Krebse werden<br />

die <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> und angrenzenden Gebieten auftretenden Arten beschrieben und e<strong>in</strong>e<br />

Bestimmungshilfe zur Unterscheidung der Krebse vorgestellt. Die aktuell bekannten Vorkommen<br />

von Ste<strong>in</strong>-, Edel- und Signalkrebs <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> werden <strong>in</strong> Verbreitungskarten dargestellt.<br />

Das Projekt wurde mit e<strong>in</strong>er Fragebogenaussendung gestartet. Aufbauend auf die Rückmeldungen<br />

und sonstigen H<strong>in</strong>weisen aus der Bevölkerung wurden zahlreiche Gewässer auf das<br />

Vorkommen von Krebsen untersucht. Zurzeit s<strong>in</strong>d an heimischen Bächen, Flüssen und Kle<strong>in</strong>seen<br />

sechsundzwanzig Krebsvorkommen bekannt, wovon vierzehn Vorkommen auf Ste<strong>in</strong>krebse,<br />

sechs auf Edelkrebse und sechs auf Signalkrebse fallen. An Gewässern mit Krebsvorkommen<br />

wurden chemisch-physikalische und bakteriologische Messungen durchgeführt.<br />

Der Bericht soll neben der Information über das Vorkommen der Krebse und der Aufklärung<br />

über die Gefahren für die heimischen Krebse auch Grundlagen für weitere Maßnahmen zum<br />

Schutze dieser bedrohten Arten liefern. Aufbauend auf die Ergebnisse sollen <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Fischern und Behörden Schutzstrategien erarbeitet und Möglichkeiten zur Wiederansiedlung<br />

geprüft werden. Die Freilanderhebungen werden weiter vorangetrieben, Meldungen<br />

über Krebssichtungen werden am Umwelt<strong>in</strong>stitut dankbar entgegengenommen.<br />

Über weitere Vorkommen wird das Umwelt<strong>in</strong>stitut zur gegebenen Zeit berichten.<br />

1


2<br />

1. E<strong>in</strong>leitung und Problemstellung<br />

Der Mensch hat aus unterschiedlichen Motiven schon immer Interesse für den Flusskrebs<br />

gezeigt. War es ursprünglich vorwiegend das kul<strong>in</strong>arische Interesse, das die Menschen zum<br />

Krebsfang an die Gewässer trieb, so ist es heute primär die Seltenheit dieser Geschöpfe. Der<br />

Krebs erlangte aufgrund se<strong>in</strong>er Funktion als Indikator für die ökologische Qualität von Gewässern<br />

wissenschaftliches Interesse. Gewässer mit Beständen an heimischen Krebsen gelten<br />

im Allgeme<strong>in</strong>en als ökologisch <strong>in</strong>takte Gewässer h<strong>in</strong>sichtlich der Strukturausstattung.<br />

Für den Rückgang der ursprünglich dichten Krebspopulationen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>erseits die zahlreichen<br />

Veränderungen <strong>in</strong> und an unseren Gewässern <strong>in</strong>folge des zunehmenden Siedlungsdrucks<br />

verantwortlich, andererseits trug die Krebspest, welche um die Jahrhundertwende <strong>in</strong> unsere<br />

Gewässer e<strong>in</strong>geschleppt wurde, ihr Scherfle<strong>in</strong> zum Verlust von Krebsbeständen bei. In vielen<br />

Gewässern gelten die heimischen Krebsbestände heute als erloschen - diese Tatsache spiegelt<br />

sich <strong>in</strong> der so genannten Roten Liste Österreich wider. Alle <strong>in</strong> Österreich autochthonen, heimischen<br />

Krebsarten s<strong>in</strong>d dort als gefährdet oder vom Aussterben bedroht angeführt. Die Dokumentation<br />

noch <strong>in</strong>takter heimischer Krebsbestände stellt daher e<strong>in</strong>e bedeutsame Bereicherung<br />

der Naturkunde des Landes dar.<br />

Den letzten Gesamtüberblick über die Verbreitung der Krebse <strong>in</strong> Österreich lieferte WIN-<br />

TERSTEIGER 1985. Auf diese Studie aufbauend wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bundesländern Österreichs<br />

mit weiteren Untersuchungen zu Krebsen (PETUTSCHNIG 2001, FÜREDER &<br />

HANEL 2000, PEKNY & PÖCKL 2000, PATZNER 2001) begonnen und auch im angrenzenden<br />

Ausland wurden verschiedene Studien zu Krebsen (BOHL 1998, STUCKI et al. 1999,<br />

DEHUS 1997, BOHL et al. 2001) durchgeführt.<br />

Im Rahmen des Gewässer<strong>in</strong>ventars <strong>Vorarlberg</strong> wurde im Herbst 1998 am Umwelt<strong>in</strong>situt des<br />

Landes <strong>Vorarlberg</strong>, Abteilung Gewässergüte/Bodenschutz, <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der Abteilung<br />

Va, Fischerei, beim Amt der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung, mit e<strong>in</strong>er Verbreitungsstudie<br />

der <strong>Flusskrebse</strong> <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> begonnen. Die ersten Ergebnisse werden <strong>in</strong> diesem Bericht<br />

vorgestellt.<br />

2. Allgeme<strong>in</strong>es zu Krebsen<br />

2.1 Biologie der Krebse<br />

E<strong>in</strong>en Krebs am Tag zu beobachten, braucht schon sehr viel Glück und Geschick, denn tagsüber<br />

bef<strong>in</strong>den sich die Krebse meist verborgen unter Ste<strong>in</strong>en oder <strong>in</strong> selbst gegrabenen Höhlen<br />

(s. Foto 1). Die Krebse passen sich auch sehr gut der Umgebung an, sodass sie für das ungeschulte<br />

Auge nur schwer zu sichten s<strong>in</strong>d.


Foto 1:<br />

Ste<strong>in</strong>krebs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Höhle<br />

Wer Krebse beobachten will, wartet daher am besten den E<strong>in</strong>bruch der Dunkelheit ab. Die<br />

heimischen Krebse gehören zu den nachtaktiven Tieren, das heißt, dass ihre Hauptaktivitäten<br />

wie Nahrungssuche, Reviererkundung oder Paarungsspiele vorwiegend <strong>in</strong> der Nacht stattf<strong>in</strong>den.<br />

Die Fortbewegung der Krebse erfolgt gemächlich schreitend <strong>in</strong> alle Richtungen. Bei Flucht<br />

bewegt sich der Krebs jedoch stoßartig rückwärts schwimmend fort und ehe man sich versieht,<br />

ist er schon wieder <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Versteck verschwunden.<br />

Bei der Nahrungsaufnahme s<strong>in</strong>d die Krebse nicht wählerisch. Auf ihrem Speiseplan stehen<br />

neben Plankton, Algen, höheren Pflanzen oder Gewässerkle<strong>in</strong>organismen auch Fische und<br />

Artgenossen, ebenso wie frische tote Fische oder andere verendete Tiere. Gerade wegen dieser<br />

Vorliebe für Aas werden die Krebse als „Gesundheitspolizei der Gewässer“ bezeichnet.<br />

Die Paarung der Krebse f<strong>in</strong>det im Herbst <strong>in</strong> den Monaten Oktober und November statt. Die<br />

Männchen heften e<strong>in</strong> Spermapaket an die Schwanzunterseite der Weibchen. Die Eier werden<br />

bei der Eiablage befruchtet, welche das Weibchen dann schützend über mehrere Monate unter<br />

dem Schwanz trägt. Den W<strong>in</strong>ter überdauern die Krebse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ruhephase zurückgezogen<br />

<strong>in</strong> ihren Höhlen und Verstecken. Bei steigenden Wassertemperaturen im Juni/Juli schlüpfen<br />

die Jungkrebse. Diese bleiben noch für zwei bis drei Wochen unter dem schützenden Schwanz<br />

des Muttertieres, ehe sie sich <strong>in</strong> ihr eigenes Leben stürzen.<br />

Das Wachstum der Krebse erfolgt über mehrere Häutungen, bei denen sie sich immer wieder<br />

aus ihrem starren Panzer schälen. Nach e<strong>in</strong>er Häutung ist der Panzer zunächst noch sehr<br />

weich, der Krebs wird <strong>in</strong> diesem Stadium als „Butterkrebs“ bezeichnet. Während dieser Phase<br />

s<strong>in</strong>d die Krebse Fressfe<strong>in</strong>den ausgesetzt und auch gegenüber mechanischen Beschädigungen<br />

empf<strong>in</strong>dlich. Im Kampf verloren gegangene Gliedmaßen oder Scheren können <strong>in</strong>folge der<br />

Häutung ersetzt werden, erreichen aber meist nicht mehr die ursprüngliche Größe.<br />

3


4<br />

2.2 Bestimmungsschlüssel<br />

Der Bestimmungsschlüssel <strong>in</strong> Tabelle 1 soll e<strong>in</strong>e Hilfe für das Erkennen der Krebse darstellen.<br />

Nachstehendes Foto 2 zeigt zunächst die Lage der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale<br />

an e<strong>in</strong>em Krebs:<br />

Foto 2:<br />

Lage der wichtigsten Bestimmungsmerkmale am Beispiel e<strong>in</strong>es<br />

Kamberkrebs<br />

Bestimmungsmerkmale der Krebse weiter bei Punkt<br />

1 Krebs besitzt e<strong>in</strong>en mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Knoten<br />

oder Dorn (Postorbitalknoten) h<strong>in</strong>ter den Augen<br />

2<br />

H<strong>in</strong>ter den Augen s<strong>in</strong>d zwei Knoten, Dorne oder Höcker erkennbar 6<br />

2 H<strong>in</strong>ter der Nackenfurche ist ke<strong>in</strong>e Bedornung erkennbar. Die Körperlänge<br />

ist kaum größer als 9 bis 10 cm. Die Körperfärbung variiert<br />

zwischen beige und hellbraun. Die Scherenunterseite ist hell, meist<br />

leicht beige gefärbt (niemals rot oder schmutzig braun).<br />

Ste<strong>in</strong>krebs (Austropotamobius torrentium)<br />

H<strong>in</strong>ter der Nackenfurche s<strong>in</strong>d mehr oder weniger deutlich ausgeprägte<br />

Dornen bzw. Höcker ausgebildet (m<strong>in</strong>destens 2).<br />

3<br />

3 Zwischen der Nackenfurche und dem Auge s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e weiteren Dornen<br />

oder Höcker vorhanden. Körperlänge kaum größer als 9 bis 11 cm.<br />

Die Körperfärbung variiert zwischen beige und hellbraun. Die dunkelbraune<br />

Färbung der Scherenoberseite hebt sich <strong>in</strong> der Regel deutlich<br />

von der restlichen Körperfärbung ab. Die Scherenunterseite ist hell,<br />

meist leicht beige, <strong>in</strong> vere<strong>in</strong>zelten Fällen leicht orange (niemals rot<br />

oder schmutzig braun).<br />

Dohlenkrebs (Austropotamobius pallipes)<br />

Zwischen der Nackenfurche und dem Auge s<strong>in</strong>d deutlich Dornen oder<br />

Höcker ausgebildet.<br />

4<br />

4 Der Bereich zwischen der Nackenfurche und dem Auge ist deutlich<br />

bedornt. Die Körperlänge ist kaum größer als 9 bis 10 cm. Charakteristisch<br />

s<strong>in</strong>d rötlich bis braun gefärbte Querb<strong>in</strong>den auf der Schwanzoberseite.<br />

Die Scherenspitzen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel orange bis gelb.<br />

Die restliche Körperfärbung variiert zwischen grau und leicht bräunlich.<br />

Die Scherenunterseite ist hell, meist leicht beige, <strong>in</strong> vere<strong>in</strong>zelten<br />

Fällen leicht orange (niemals rot oder schmutzig braun).<br />

Kamberkrebs (Orconectes limosus)


Die Scherenunterseite ist deutlich rot bis schmutzig braun gefärbt. 5<br />

5 Der Brustpanzer ist <strong>in</strong> der Regel zwischen der Nackenfurche und dem<br />

Auge leicht bedornt. Der restliche Panzer wird durch e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />

kle<strong>in</strong>en Höckern geprägt. Der Krebs kann e<strong>in</strong>e Körperlänge von 12 bis<br />

14 cm erreichen. Die Körperfärbung variiert zwischen <strong>in</strong>tensiv rötlich<br />

bis dunkelbraun. Jüngere Exemplare können auch e<strong>in</strong>e gräuliche bis<br />

bräunliche Körperfärbung besitzen. Die Scherenunterseiten s<strong>in</strong>d immer<br />

<strong>in</strong>tensiv rötlich bis rötlich braun gefärbt. Auf dem Brustpanzer ist e<strong>in</strong>e<br />

deutliche Längsfurche ausgebildet.<br />

Roter Amerikanischer Sumpfkrebs (Procambarus clarkii)<br />

6 H<strong>in</strong>ter der Nackenfurche ist ke<strong>in</strong>e Bedornung erkennbar. Der Krebs<br />

kann e<strong>in</strong>e Körperlänge von 15 bis 17 cm erreichen. Die Körperfärbung<br />

variiert <strong>in</strong> der Regel zwischen hell- und dunkelbraun. Charakteristisch<br />

ist e<strong>in</strong> weißer bis leicht bläulicher Fleck im Bereich des Scherengelenkes.<br />

Die Scherenunterseite ist rötlich bis schmutzig braun gefärbt.<br />

Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)<br />

H<strong>in</strong>ter der Nackenfurche s<strong>in</strong>d mehr oder weniger deutlich ausgeprägte 7<br />

Dornen bzw. Höcker zu f<strong>in</strong>den (m<strong>in</strong>destens 2).<br />

7 Zwischen der Nackenfurche und dem Auge s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e weiteren Dornen<br />

oder deutlich ausgeprägte Höcker zu f<strong>in</strong>den. Die Körperlänge kann 15<br />

bis 17 cm erreichen. Die Körperfärbung variiert zwischen beige und<br />

hellbraun. Vere<strong>in</strong>zelt s<strong>in</strong>d auch Krebse mit e<strong>in</strong>er bläulichen Körperfärbung<br />

zu f<strong>in</strong>den. Die Scherenunterseite ist rötlich bis schmutzig<br />

braun gefärbt. Das Scherengelenk ist an der Oberseite meist <strong>in</strong>tensiv<br />

rot bis orange gefärbt.<br />

Edelkrebs (Astacus astacus)<br />

Der Bereich zwischen der Nackenfurche und dem Auge ist deutlich 8<br />

bedornt.<br />

8 Der Brustpanzer ist zwischen der Nackenfurche und dem Auge meist<br />

stark bedornt. Der restliche Panzer wird durch e<strong>in</strong>e Vielzahl von kle<strong>in</strong>eren<br />

Höckern geprägt. Der Krebs kann e<strong>in</strong>e Körperlänge von 15 bis 16 cm<br />

erreichen. Die Körperfärbung reicht von hellbeige bis grau. Die Scherenunterseite<br />

ist immer hell gefärbt (meist hellbeige). Bei männlichen Krebsen<br />

s<strong>in</strong>d die Scherenf<strong>in</strong>ger meist schmal und lang.<br />

Europäischer Sumpfkrebs oder Galizierkrebs (Astacus leptodactylus)<br />

Tabelle 1:<br />

Bestimmungsschlüssel für Krebse (PETUTSCHNIG 2001)<br />

3. Historische Notizen zum Flusskrebs <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Die Möglichkeiten, aus historischem Schriftgut naturwissenschaftliche Erkenntnisse zu gew<strong>in</strong>nen,<br />

s<strong>in</strong>d bekanntermaßen beschränkt. Die Überlieferung besteht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie aus Verwaltungsschriftgut<br />

und rechtlich relevanten Aufzeichnungen, aus religiösen, mit dem Kultus<br />

<strong>in</strong> Zusammenhang stehenden Texten, gelegentlich auch aus literarischen Werken. Gezählt und<br />

gemessen wurde <strong>in</strong> der Regel nur dann, wenn es um Steuern und Abgaben g<strong>in</strong>g. Die wissenschaftliche<br />

Literatur begnügte sich jahrhundertelang damit, das teils noch aus der Antike<br />

stammende Wissen anerkannter Autoritäten zu tradieren, eigenständige empirische Forschungen<br />

blieben die Ausnahme. Daher ist der mit der Frage konfrontierte Historiker, wie es denn<br />

um die Krebsvorkommen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> früher, vor der seit etwa 1880 <strong>in</strong> Mitteleuropa aufgetretenen<br />

Krebspest, bestellt gewesen sei, auf Zufallsfunde angewiesen.<br />

5


6<br />

Gewässernamen können erste H<strong>in</strong>weise geben: Tatsächlich f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Dornbirn, Hohenems,<br />

Lustenau, Schwarzach, Langen bei Bregenz sowie <strong>in</strong> Göfis „Krebsgräben“. Auch der<br />

Bregenzer „Krepser“ dürfte <strong>in</strong> diese Kategorie gehören. In Analogie zu den „Fischbächen“,<br />

die <strong>in</strong> der Regel besonders fischreich waren oder zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiveren fischereilichen<br />

Nutzung unterlagen, mag Ähnliches auch für die Krebsgräben gelten. Konkreter ist e<strong>in</strong><br />

H<strong>in</strong>weis <strong>in</strong> Johann Georg Schlehs 1616 gedruckten Emser Chronik, die von e<strong>in</strong>em „edlen“<br />

Krebsbach <strong>in</strong> Lustenau zu berichten weiß. Anderenorts sche<strong>in</strong>t man diese Art von Gewässern<br />

weniger geschätzt zu haben. Im allgäuischen, se<strong>in</strong>erzeit zu Bregenz gehörenden Gericht Simmerberg<br />

qualifizierte die Obrigkeit im 18. Jahrhundert e<strong>in</strong>ige Ger<strong>in</strong>ne bloß als „schlechte“<br />

Krebsbäche, wohl weil sie fischereilich wenig ertragreich waren.<br />

Dagegen erwähnen e<strong>in</strong>schlägige Quellen, wie die ausführlichen Fischereiordnungen der Herrschaft<br />

Bludenz (1601, 1603, 1603), des Montafons (1599) oder der Herrschaft Blumenegg (ca.<br />

1690), weder das Vorkommen noch den Fang von Krebsen, ebenso wenig die aus dem Zeitraum<br />

von 1586 bis 1835 aus dem Sprengel der Herrschaft Bludenz erhaltenen Pachtverträge<br />

und obrigkeitlichen Fischereimandate. Zwei aus dem Dom<strong>in</strong>ikaner<strong>in</strong>nenkloster St. Peter bei<br />

Bludenz stammende, heute im <strong>Vorarlberg</strong>er Landesarchiv verwahrte Kochbücher des 18. Jahrhunderts<br />

überliefern e<strong>in</strong>e Reihe von Rezepten zur Zubereitung von Krebsen: Sie wurden zu<br />

Pasteten verarbeitet, gefüllt oder <strong>in</strong> Austernschalen zubereitet; für e<strong>in</strong>e Krebstorte sollte man<br />

etwa 50 Stück verwenden. Dass Krebse - ebenso wie Schnecken und Frösche - <strong>in</strong> der Küche<br />

e<strong>in</strong>e Rolle spielten, zeigt auch e<strong>in</strong>e Anweisung, die Graf Kaspar von Hohenems im Jahr 1604<br />

dem Metzler von Lustenau erteilte: Dieser sollte im Vorsee sowie im Krebsbach bis zur Holzmühle<br />

niemanden fischen und „krebsen“ lassen, was er aber selbst fange, an den gräflichen Hof<br />

nach Ems liefern.<br />

Wer unerlaubt <strong>in</strong> fremden Revieren unterwegs war, hatte mit Bestrafung zu rechnen. Am 3.<br />

März 1792 wurden drei Dornbirner im Lustenauer Krebsbach ertappt. Ihre Beute bestand aus<br />

15 bis 20 Krebsen, „etwas kle<strong>in</strong>e Fisch und Frösch“. E<strong>in</strong>er von ihnen, Wendel<strong>in</strong> Huber, wurde<br />

zu e<strong>in</strong>er Geldstrafe von drei Reichstalern verurteilt. Weil er - e<strong>in</strong> armer Mann - nicht gewusst<br />

habe, dass <strong>in</strong> diesem Graben das Fischen und Krebsen verboten sei, er dieses Verbot<br />

erstmals übertreten habe und es nie wieder tun wolle, bat Huber um Nachsicht. Außerdem<br />

würden die Lustenauer öfter <strong>in</strong> Dornbirner Gebiet fischen, ohne bestraft zu werden.<br />

Im 19. Jahrhundert brechen die Nachrichten ab: Johann Jakob Stafflers Landesbeschreibung<br />

von Tirol und <strong>Vorarlberg</strong> nennt 1839 als gute Krebsgewässer nur den H<strong>in</strong>terste<strong>in</strong>ersee im Bezirk<br />

Kufste<strong>in</strong> sowie e<strong>in</strong>en Bach im Fleimstal; die im selben Jahr erschienene <strong>Vorarlberg</strong>er Landeskunde<br />

Franz Josef Weizeneggers berichtet zwar über Fischbestände und Fischerei, erwähnt<br />

aber ke<strong>in</strong>e Krebse, ebenso wenig das Fischereigesetz von 1880 sowie die Statuten des<br />

1884 gegründeten „Fischerei-Vere<strong>in</strong>s für <strong>Vorarlberg</strong>“.<br />

Aus den spärlichen H<strong>in</strong>weisen lassen sich folgende Schlüsse ziehen: Der Nachweis historischer<br />

Krebspopulationen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> gel<strong>in</strong>gt, e<strong>in</strong>e genauere Zuordnung - Edelkrebs, Ste<strong>in</strong>krebs<br />

- ist freilich ebenso wenig möglich wie e<strong>in</strong>e Aussage über die Quantität und die Ausdehnung<br />

der Vorkommen. E<strong>in</strong>en Schwerpunkt dürfte das nördliche Rhe<strong>in</strong>tal gebildet haben,<br />

e<strong>in</strong> nutzbarer Bestand ist bislang e<strong>in</strong>zig aus Lustenau bekannt. Wirtschaftliche Bedeutung kam<br />

dem Krebsfang nicht zu.


4. Aktuelle Verbreitung von Krebsen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> und angrenzenden<br />

Gebieten<br />

4.1 Zum Projekt<br />

Das Projekt „Vorkommen und Verbreitung von <strong>Flusskrebse</strong>n <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong>“ wurde mit der<br />

Aussendung e<strong>in</strong>es Fragebogens an die Fischereibewirtschafter und -pächter des Landes und<br />

an verschiedene naturfachliche Landesstellen sowie mit der E<strong>in</strong>schaltung e<strong>in</strong>es Artikels <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er lokalen Fischerzeitung (<strong>Vorarlberg</strong>er Jagd & Fischerei) im Herbst 1998 gestartet. Nach<br />

Auswertung der e<strong>in</strong>gegangenen Fragebögen wurden die Angaben im Gelände überprüft und<br />

mit den Freilandkartierungen begonnen. Von <strong>in</strong>sgesamt sechzig verschickten Fragebögen kamen<br />

zweiundzwanzig Fragebögen retour. Als effizienteste Kartierungsmethode hat sich bei<br />

kle<strong>in</strong>eren Gewässern die Begehung <strong>in</strong> den Nachtstunden erwiesen. Größere nicht sichtige<br />

Gewässer wurden mit Reusen befischt, stehende sichtige Gewässer und Seen wurden <strong>in</strong> der<br />

Nacht betaucht.<br />

Abbildung 1:<br />

Vorkommen und Verbreitung von <strong>Flusskrebse</strong>n <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> (blau<br />

Ste<strong>in</strong>krebs, rot Edelkrebs, grün Signalkrebs, gelb Sumpfkrebs)<br />

7


8<br />

Seit Beg<strong>in</strong>n des Projektes wurden bislang vierundsechzig Gewässer bzw. Gewässerstrecken<br />

abgegangen, an vierzig Gewässerabschnitten Reusen e<strong>in</strong>gesetzt und vier Gewässer betaucht.<br />

Zurzeit s<strong>in</strong>d an heimischen Bächen, Flüssen und Kle<strong>in</strong>seen sechsundzwanzig Krebsvorkommen<br />

bekannt (s. Abbildung 1). Davon entfallen vierzehn Vorkommen auf Ste<strong>in</strong>krebse, sechs<br />

auf Edelkrebse und sechs auf Signalkrebse. Aus dem Bodensee wird das Vorkommen des<br />

Edelkrebses, Sumpfkrebses, Ste<strong>in</strong>krebses und Kamberkrebses gemeldet (STUCKI et al. 1999,<br />

DEHUS 1997).<br />

Sämtliche dem Umwelt<strong>in</strong>stitut bekannten Krebsvorkommen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Datenbank „Naturarchiv“<br />

der <strong>Vorarlberg</strong>er Naturschau erfasst und digital verortet.<br />

In der Arbeit von WINTERSTEIGER (1985), die den letzten Gesamtüberblick für <strong>Vorarlberg</strong><br />

lieferte, werden sieben Krebsvorkommen gemeldet. In der Dissertation, die für <strong>Vorarlberg</strong><br />

auf Befragungsdaten zurückgriff, wird vom Auftreten des Ste<strong>in</strong>-, Edel- und Signalkrebses<br />

berichtet. Die Meldungen von W<strong>in</strong>tersteiger konnten mit den aktuellen Vorkommen<br />

nicht verglichen werden, da <strong>in</strong> der Arbeit ke<strong>in</strong>e genauen Funddaten vorliegen. Wie aus der<br />

graphischen Darstellung jedoch entommen werden kann, dürften damals l<strong>in</strong>ksufrig der Ill<br />

neben den heute bekannten Vorkommen <strong>in</strong> den Baggerseen bei Beschl<strong>in</strong>g und Schruns zwei<br />

weitere Krebsvorkommen bekannt gewesen se<strong>in</strong>. Frühere Krebsvorkommen im Blödlebach/<br />

Mariagrünerbach konnten nicht bestätigt werden.<br />

4.2 Heimische und fremde Arten<br />

Von den drei <strong>in</strong> Österreich als heimisch geltenden Krebsen kann vermutlich nur der Ste<strong>in</strong>krebs<br />

als autochthone Art für <strong>Vorarlberg</strong>, welche ohne menschliches Zutun aus dem Nordosten e<strong>in</strong>gewandert<br />

ist, genannt werden (vgl. FÜREDER 2000, STUCKI et al. 1999). Er ist auf Grund<br />

se<strong>in</strong>er Größe kaum von wirtschaftlichem Interesse, wodurch er <strong>in</strong> früheren Zeiten nicht besetzt<br />

wurde. Alle anderen Arten gehen vermutlich <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form auf Besatzmaßnahmen<br />

zurück, wenngleich diese schon lange zurückliegen. Für Speisezwecke eignet sich auf<br />

Grund se<strong>in</strong>er Größe vor allem der Edelkrebs. Da er als Fastenmahlzeit galt, sorgten die Klöster<br />

und Herrscherhäuser für nutzbare Populationen <strong>in</strong> ihrer Umgebung. Bei den obigen historischen<br />

Berichten aus dem Rhe<strong>in</strong>tal könnte es sich daher vermutlich um Edelkrebse handeln<br />

- e<strong>in</strong>deutige Belege gibt es dafür jedoch nicht.<br />

Als dritte für Österreich heimisch geltende Art ist der Dohlenkrebs zu nennen. Die Verbreitung<br />

liegt heute von Dalmatien über Italien bis <strong>in</strong> die Schweiz, wobei der Hauptverbreitungsschwerpunkt<br />

im westlichen Europa sowie England und Irland liegt. In Österreich kommt er<br />

natürlicherweise <strong>in</strong> Kärtnen im Gitschtal, Oberen Gailtal und Oberen Drautal vor (PETUT-<br />

SCHNIG 2001). In e<strong>in</strong>er Krebsstudie für das Fürstentum Liechtenste<strong>in</strong> schreibt BOHL 1998,<br />

dass e<strong>in</strong> ehemaliges natürliches Vorkommen des Dohlenkrebses <strong>in</strong> Liechtenste<strong>in</strong> nicht ausgeschlossen<br />

werden kann, da die Region zu se<strong>in</strong>em stammesgeschichtlichen Verbreitungsgebiet<br />

zu rechnen ist.<br />

Bei der vierten europäischen Art, dem galizischen Sumpfkrebs, liegt nach NESEMANN et<br />

al. (1995) die natürliche Verbreitungsgrenze <strong>in</strong> Ostösterreich. <strong>Vorarlberg</strong> gehört nicht zu se<strong>in</strong>em<br />

natürlichem Verbreitungsareal.<br />

Die <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> vorkommenden Signalkrebse s<strong>in</strong>d als allochthone, nicht heimische Art zu<br />

bezeichnen, ebenso wie die den Bodensee besiedelnden Kamberkrebse.


4.3 Verbreitungskarten zu den e<strong>in</strong>zelnen Arten<br />

Ste<strong>in</strong>krebs - Austropotamobius torrentium (SCHRANK 1803)<br />

Beim Ste<strong>in</strong>krebs (Foto 3) handelt es sich um e<strong>in</strong>e heimische Art, die nach der Eiszeit aus Nordosten<br />

e<strong>in</strong>gewandert ist (vgl. STUCKI et al. 1999). Er erreicht e<strong>in</strong>e Körperlänge von ca. 8 bis<br />

12 cm und zählt somit zu den kle<strong>in</strong>eren Krebsarten.<br />

Foto 3:<br />

Ste<strong>in</strong>krebs aus dem Walzbach<br />

Der Ste<strong>in</strong>krebs bevorzugt kühle klare Gewässer, wobei der Jahresdurchschnitt der Wassertemperatur<br />

bei 8°C bis 12°C liegen soll (TROSCHEL 1997). Er besiedelt vorzüglich Bäche<br />

mit ste<strong>in</strong>igem Sediment und ger<strong>in</strong>ger Geschiebeumlagerung, kann aber auch kühlere stehende<br />

Gewässer besiedeln. In <strong>Vorarlberg</strong> ist er meist <strong>in</strong> Waldbächen oder kle<strong>in</strong>en unsche<strong>in</strong>baren<br />

Wiesengräben <strong>in</strong> der Oberlauf- oder Quellregion mit oft nur ger<strong>in</strong>ger Wasserführung zu f<strong>in</strong>den.<br />

Gegenüber organischer und chemischer Belastung zeigt er von den heimischen Krebsen<br />

die höchste Empf<strong>in</strong>dlichkeit. Gegenüber Krebspest, e<strong>in</strong>er von e<strong>in</strong>em Fadenpilz ausgehenden<br />

tödlichen Krankheit für heimische Krebse, ist er nicht resistent.<br />

Aktuell s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> vierzehn Ste<strong>in</strong>krebsvorkommen bekannt (s. Abbildung 2 und<br />

Tabelle 2).<br />

Je zwei Gewässer hängen unmittelbar zusammen, bei den restlichen zehn Gewässern handelt<br />

es sich um isolierte Vorkommen. Diese Funde stellen für <strong>Vorarlberg</strong> e<strong>in</strong>e Rarität dar, da sie<br />

mit großer Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit nicht auf Besatzmaßnahmen zurückzuführen s<strong>in</strong>d. Die Funde<br />

s<strong>in</strong>d mit Ausnahme des Fundes <strong>in</strong> Göfis auf drei Regionen verteilt: das Leiblachtal, den vorderen<br />

Bregenzerwald und die Walgau-Sonnseite.<br />

9


10<br />

Abbildung 2:<br />

Aktuelle Ste<strong>in</strong>krebsvorkommen<br />

<strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Während bei sieben Gewässern e<strong>in</strong> relativ guter und bei zwei Gewässern e<strong>in</strong> mittlerer Bestand<br />

beobachtet werden konnte, war <strong>in</strong> fünf Gewässern nur e<strong>in</strong>e sehr ger<strong>in</strong>ge Besiedelungsdichte<br />

festzustellen. In diesen Gewässern dürfte es ohne Schutz- bzw. gezielte Besiedelungsmaßnahmen<br />

<strong>in</strong> Kürze zum Erlöschen des Krebsbestandes kommen. Die restlichen Bestände zeigen<br />

noch e<strong>in</strong>e relativ hohe Populationsdichte. Die Bestände s<strong>in</strong>d relativ isoliert und lokal auf<br />

nur kle<strong>in</strong>e Abschnitte der Gewässer begrenzt. E<strong>in</strong>e Bedrohung stellen für diese Bestände unkontrollierte<br />

Nährstoffe<strong>in</strong>träge etwa durch häusliche Abwässer bzw. unsachgemäße landwirtschaftliche<br />

Düngung dar. Verbauungsmaßnahmen im unmittelbaren E<strong>in</strong>flussbereich der<br />

Wohngewässer stellen e<strong>in</strong>e weitere Gefahr für diese Krebse dar. Den derzeit bekannten Vorkommen<br />

muss daher höchster Schutz e<strong>in</strong>geräumt werden.<br />

Gewässername Geme<strong>in</strong>de Bestandsdichte<br />

Bach Parzelle Glend Hohenweiler gut<br />

Bochgraben Hohenweiler gut<br />

Dorfbach Hohenweiler Hohenweiler E<strong>in</strong>zelexemplar<br />

l<strong>in</strong>ker Zubr<strong>in</strong>ger Dorfbach Hohenweiler<br />

Parzelle Lerschen<br />

Hohenweiler ger<strong>in</strong>g<br />

Bach Parzelle Gschwend Sulzberg gut<br />

Brögergraben Sulzberg ger<strong>in</strong>g<br />

Weißenhubenbach Langen E<strong>in</strong>zelexemplar<br />

Hänslerbach Alberschwende gut<br />

Walzbach Röns gut<br />

Wiesenbach Schl<strong>in</strong>s Schl<strong>in</strong>s ger<strong>in</strong>g<br />

Zufluss 1 Wiesenbach Schl<strong>in</strong>s Schl<strong>in</strong>s gut<br />

Zufluss 2 Wiesenbach Schl<strong>in</strong>s Schl<strong>in</strong>s gut<br />

Bach Parzelle Rauhen Thür<strong>in</strong>gen mittel<br />

Entenbach Göfis mittel<br />

Tabelle 2:<br />

Gewässer mit Ste<strong>in</strong>krebsvorkommen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong>


Edelkrebs - Astacus astacus (LINNAEUS 1758)<br />

Beim Edelkrebs (Foto 4) handelt es sich um e<strong>in</strong>e Art, die ursprünglich aus Nordosteuropa<br />

stammt. Frühe Besatzmaßnahmen vornehmlich für Speisezwecke haben ihn <strong>in</strong> diesem Jahrtausend<br />

<strong>in</strong> unseren Gewässern heimisch gemacht (vgl. STUCKI et al. 1999). Mit e<strong>in</strong>er Körperlänge<br />

von bis zu 18 cm zählt er zu den großen heimischen Arten. Er besiedelt Bäche bis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Höhe von 1700 m, sommerwarme Niederungsbäche ebenso wie Weiher, Teiche und Seen. Die<br />

Gewässertemperatur soll unter 21°C bleiben und kurzfristig höchstens 24°C erreichen, damit<br />

die Reproduktion nicht gefährdet wird (TROSCHEL 1997). Gegenüber organischer Belastung<br />

zeigt er nicht e<strong>in</strong>e so hohe Empf<strong>in</strong>dlichkeit wie der Ste<strong>in</strong>krebs, gegenüber chemischer<br />

Belastung ist er jedoch sensibel. Er benötigt steile ste<strong>in</strong>ige Ufer oder Ufer mit Wurzelunterständen,<br />

<strong>in</strong> denen er sich se<strong>in</strong>e Wohnhöhlen graben kann. Auch er zeigt gegenüber dem Erreger<br />

der Krebspest ke<strong>in</strong>e Resistenz.<br />

Foto 4:<br />

Blauer Edelkrebs aus dem Baggersee Roter Ste<strong>in</strong><br />

Die Vorkommen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf Besatzmaßnahmen zurückzuführen.<br />

Der Edelkrebs konnte bislang <strong>in</strong> fünf Teichen bzw. Baggerseen des Montafons, Walgaus,<br />

Rhe<strong>in</strong>- und Leiblachtals beobachtet werden. Ebenso wurde er im Alten Rhe<strong>in</strong> im Raum<br />

Hohenems nachgewiesen (s. Abbildung 3 und Tabelle 3). Die Funde <strong>in</strong> diesem Bereich könnten<br />

theoretisch noch aus früheren Beständen stammen, jedoch wurde auch im Alten Rhe<strong>in</strong> im<br />

Jahre 1975 e<strong>in</strong> Edelkrebsbesatz durchgeführt.<br />

Die aktuellen Edelkrebsbestände <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> unterliegen der ständigen Gefahr der Infektion<br />

mit Krebspest durch E<strong>in</strong>schleppung. So kam es zuletzt im Jahre 1997 zu e<strong>in</strong>em gesamten<br />

Ausfall des Krebsbestandes im „Diezl<strong>in</strong>ger“ <strong>in</strong> Hörbranz durch die Krebspest (mündl. Mitteilung<br />

Erhard Milz).<br />

11


12<br />

Abbildung 3:<br />

Vorkommen des Edelkrebses <strong>in</strong><br />

<strong>Vorarlberg</strong><br />

Der Edelkrebs kommt auch im Bodensee vor (STUCKI et al. 1999, DEHUS 1997) - e<strong>in</strong>e Sichtung<br />

auf <strong>Vorarlberg</strong>er Gebiet ist bislang jedoch nicht bekannt.<br />

Gewässername Geme<strong>in</strong>de Bestandsdichte<br />

Alter Rhe<strong>in</strong> Hohenems Hohenems E<strong>in</strong>zelsichtung<br />

Diezl<strong>in</strong>ger Hörbranz gut<br />

Giggelste<strong>in</strong>er Teich Hörbranz gut<br />

Glopperteich Hohenems Reusenfang<br />

Kle<strong>in</strong>er Beschl<strong>in</strong>ger Nenz<strong>in</strong>g gut<br />

Baggersee Roter Ste<strong>in</strong> Schruns gut<br />

Tabelle 3:<br />

Baggerseen, Teiche und Gewässer <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> mit Edelkrebsvorkommen<br />

Signalkrebs - Pacifastacus leniusculus (DANA 1852)<br />

Beim Signalkrebs (Foto 5) handelt es sich um e<strong>in</strong>e allochthone, nicht-heimische Art aus Nordamerika.<br />

Er wurde, unwissend der drohenden Gefahr, die von ihm ausg<strong>in</strong>g, als Ersatz für den<br />

Edelkrebs <strong>in</strong> unsere Gewässer e<strong>in</strong>gesetzt. Beim Signalkrebs handelt es sich um e<strong>in</strong>en guten<br />

Speisekrebs, er besitzt jedoch e<strong>in</strong>en etwas härteren Panzer als der Edelkrebs. Er erreicht e<strong>in</strong>e<br />

Größe von ca. 16 cm und besitzt e<strong>in</strong>e hohe Reproduktionsrate. Gegenüber Temperaturen<br />

zeigt er e<strong>in</strong>e höhere Toleranz, gegenüber Sauerstoffdefiziten ist er jedoch empf<strong>in</strong>dlicher als<br />

der Edelkrebs. An den Lebensraum stellt er nicht so hohe Ansprüche, auch kann er sich über<br />

verrohrte Gewässerstrecken ausbreiten (s. Foto Regenüberlauf). Der Signalkrebs ist e<strong>in</strong>er der<br />

Hauptüberträger der gefürchteten Krebspest.


Foto 5:<br />

Signalkrebs aus dem Landgraben Wolfurt<br />

Der erste nachweisliche Besatz <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> fand im Jahre 1978 (DOPPELMAYR 1978) statt.<br />

Vermutlich ausgehend von diesen Besatzmaßnahmen hat sich der Signalkrebs nunmehr im<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Rhe<strong>in</strong>tal im Riedgebiet rechts- und l<strong>in</strong>ksseitig der Dornbirnerach ausgebreitet<br />

(s. Abbildung 4 und Tabelle 4).<br />

Abbildung 4:<br />

Signalkrebsvorkommen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Bislang s<strong>in</strong>d Nachweise aus sechs Gewässern mit unterschiedlichen Bestandsdichten bekannt.<br />

Da <strong>in</strong> angrenzenden Teichen und Fließgewässern noch heimische Krebse anzutreffen s<strong>in</strong>d,<br />

geht beim Wechsel von den Signalkrebsgewässern im Dornbirner Gebiet <strong>in</strong> e<strong>in</strong> mit heimischen<br />

Krebsen besiedelten Gewässer große Gefahr durch die mögliche Übertragung der<br />

Krebspest aus.<br />

13


14<br />

Gewässername Geme<strong>in</strong>de Bestandsdichte<br />

Dornbirnerach Dornbirn E<strong>in</strong>zelsichtungen<br />

Grenzgraben Dornbirn Reusenfang<br />

Schwarzach Wolfurt E<strong>in</strong>zelsichtungen<br />

Landgraben Wolfurt Wolfurt gut<br />

Regenüberlaufkanal Entlastung Lauterach Wolfurt ger<strong>in</strong>g<br />

Elsäßergraben Wolfurt mittel<br />

Tabelle 4:<br />

Gewässer <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> mit Signalkrebsvorkommen<br />

4.4 Weitere Krebsarten <strong>in</strong> angrenzenden Gebieten <strong>Vorarlberg</strong>s<br />

Galizischer Sumpfkrebs - Astacus leptodactylus (ESCHSCHOLZ 1853)<br />

Beim galizischen Sumpfkrebs (Foto 6) handelt es sich um e<strong>in</strong>e ursprünglich asiatische und<br />

osteuropäische Art. Die Art hat sich bis nach Westeuropa ausgedehnt, wobei die stehenden<br />

Donaualtwässer im östlichen Niederösterreich bis <strong>in</strong> den östlichen Wiener Stadtbereich die<br />

westlichste natürliche Verbreitungsgrenze darstellen (NESEMANN et al. 1995).<br />

Foto 6:<br />

Galizischer Sumpfkrebs<br />

Der Galizier bevorzugt langsam fließende bis stehende Gewässer wie Altarme und Seen und<br />

tritt oft <strong>in</strong> Konkurrenz mit dem Edelkrebs. Er zeigt jedoch e<strong>in</strong>e größere Toleranz gegenüber<br />

höheren Temperaturen (23° bis 26° C) und Sauerstoffdefiziten. Er bevorzugt schlammige<br />

Ufer, wo er sich e<strong>in</strong>gräbt. Auch er ist gegenüber dem Krebspesterreger nicht widerstandsfähig.<br />

In <strong>Vorarlberg</strong> konnte bislang noch ke<strong>in</strong> aktuelles Sumpfkrebsvorkommen nachgewiesen werden.<br />

In der <strong>Vorarlberg</strong>er Naturschau bef<strong>in</strong>det sich jedoch der Thorax e<strong>in</strong>es Krebses aus dem<br />

Jahre 1993, bei dem es sich mit größter Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit um e<strong>in</strong>en Sumpfkrebs handelt.<br />

Dieser wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zur<strong>in</strong>n nahe des Bodensees bei Lochau gefunden.


Des Weiteren liegen aktuelle Funde aus dem Alten Rhe<strong>in</strong>/Bruggerhorn bei St. Margarethen<br />

(St. Gallen, Schweiz) im unmittelbaren Grenzbereich zu <strong>Vorarlberg</strong> vor. An dieser Stelle ist<br />

der Alte Rhe<strong>in</strong> vom <strong>Vorarlberg</strong>er Bruggerloch nur durch e<strong>in</strong>en Damm getrennt. Daneben s<strong>in</strong>d<br />

auch weitere Fundmeldungen aus dem Bodensee auf Schweizer und deutschem Gebiet bekannt<br />

(STUCKI et al. 1999, DEHUS 1997). Es wird daher davon ausgegangen, dass auch auf<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Gebiet entlang des Alten Rhe<strong>in</strong>s von Höchst bis zur Mündung <strong>in</strong> den Bodensee<br />

und am <strong>Vorarlberg</strong>er Bodenseeufer das Vorkommen des Sumpfkrebses sehr wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

ist.<br />

Dohlenkrebs - Austropotamobius pallipes (LEREBOULLET 1858)<br />

Beim Dohlenkrebs (Foto 7) handelt es sich um die für Österreich seltenste heimische Art.<br />

Foto 7:<br />

Dohlenkrebs<br />

Die derzeit bekannten Vorkommen <strong>in</strong> Kärnten stellen bislang die e<strong>in</strong>zigen natürlichen im<br />

gesamten Donaue<strong>in</strong>zugsgebiet dar. Das Vorkommen <strong>in</strong> Tirol beruht ebenso auf Besatz wie<br />

die nächstgelegenen Bestände <strong>in</strong> Graubünden, Schweiz (STUCKI et al. 1999) und im Fürstentum<br />

Liechtenste<strong>in</strong> (BOHL 1998). In Deutschland ist er natürlicherweise auf den südbadischen<br />

Raum beschränkt, <strong>in</strong> der Schweiz bildet er größere Bestände <strong>in</strong> der Nordwest- und<br />

Westschweiz und im Wallis. In <strong>Vorarlberg</strong> wurde er noch nicht nachgewiesen. Der Dohlenkrebs<br />

besiedelt ähnliche Gewässer wie der Ste<strong>in</strong>krebs, er ist jedoch auch <strong>in</strong> Gewässern mit<br />

schlammiger Sohle anzutreffen. Der Dohlenkrebs ist nicht resistent gegenüber dem Krebspesterreger.<br />

Kamberkrebs - Orconectes limosus (RAFINESQUE 1817)<br />

Beim Kamberkrebs (Foto 8) handelt es sich ursprünglich um e<strong>in</strong>e Art aus Nordamerika. Der<br />

Kamberkrebs ist die am weitesten verbreitete nicht-heimische Krebsart <strong>in</strong> Mitteleuropa. Er<br />

zeichnet sich durch hohe Wanderaktivität, hohe Reproduktionsrate und große Toleranz<br />

gegenüber Wasserbelastungen aus (TROSCHEL 1997).<br />

15


16<br />

Die nächstgelegenen bekannten Vorkommen s<strong>in</strong>d der westliche Bodensee und e<strong>in</strong> Teich im<br />

Giessenpark bei Bad Ragaz (St. Gallen, Schweiz). Schnell fließende Abschnitte von Flüssen<br />

und Bächen sche<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e natürliche Barriere für ihn darzustellen. Als möglicher Überträger<br />

der Krebspest stellt er e<strong>in</strong>e große Gefahr für die heimischen Krebse dar.<br />

Foto 8:<br />

Kamberkrebs<br />

Roter Amerikanischer Sumpfkrebs - Procambarus clarkii (GIRARD 1852)<br />

Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs (Foto 9) stammt aus dem Süden Nordamerikas und<br />

wurde zunächst <strong>in</strong> Spanien e<strong>in</strong>geführt. In Deutschland und der Schweiz s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>zelne Vorkommen<br />

gemeldet, <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> ist bislang noch ke<strong>in</strong> Auftreten bekannt. Da der Rote<br />

Sumpfkrebs im Aquarienhandel unter verschiedenen Namen wie z.B. Teichhummer, Florida-<br />

Hummer etc. angeboten wird, wird vermutet, dass er über diesen Weg <strong>in</strong> die freie Natur gelangte.<br />

Ursprünglich wurde angenommen, dass der Rote Amerikanische Sumpfkrebs <strong>in</strong> unseren<br />

Gewässern nicht reproduktionsfähig sei. Inzwischen s<strong>in</strong>d bereits mehrere reproduktive<br />

Bestände aus Bayern, Baden-Württemberg und aus der Schweiz bekannt (TROSCHEL<br />

1997).<br />

Foto 9:<br />

Roter Amerikanischer Sumpfkrebs


Der Rote Sumpfkrebs besiedelt bevorzugt stehende Gewässer. Er besitzt e<strong>in</strong>e hohe Wanderaktivität<br />

und kann sogar weite Strecken über Land zurücklegen. Er besitzt e<strong>in</strong>e sehr hohe<br />

Reproduktionsrate und ist ebenfalls Überträger der Krebspest.<br />

Yabbi - Cherax destructor (CLARK 1936)<br />

Der Yabbi (Foto 10) ist e<strong>in</strong>e nicht-heimische Art aus Australien, die ebenfalls im Aquarienhandel<br />

angeboten wird.<br />

Foto 10:<br />

Australischer Yabbi<br />

In Australien besiedelt er Bäche, Flüsse und stehende Gewässer. In der Schweiz wurde bislang<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Tier im Kanton Aargau nachgewiesen (STUCKI et al. 1999). Er gilt nicht<br />

als Überträger der Krebspest.<br />

5. Gefahren für die heimischen Krebse<br />

5.1 Besatzmaßnahmen mit nicht-heimischen Krebsen - Krebspest<br />

Die größte Gefahr für heimische Krebse besteht <strong>in</strong> der Infektion mit dem Erreger der Krebspest.<br />

Bei diesem Erreger handelt es sich um den Fadenpilz Aphanomyces astaci der von amerikanischen<br />

Krebsarten wie dem aus Nordamerika stammenden Signalkrebs, dem Kamberkrebs<br />

oder dem Roten Amerikanischen Sumpfkrebs übertragen wird. Wird e<strong>in</strong> heimischer<br />

Krebsbestand (Edelkrebs, Ste<strong>in</strong>krebs, Dohlenkrebs) mit dem Erreger befallen, kommt es <strong>in</strong>nerhalb<br />

weniger Tage bis Wochen zu e<strong>in</strong>em Ausfall nahezu der gesamten Population im<br />

Gewässer. Der Pilz ist erstmals 1860 <strong>in</strong> Oberitalien aufgetreten, von wo er sich rasch über ganz<br />

Mitteleuropa ausgebreitet hat (PETUTSCHNIG 2001). In Österreich ist er erstmals im Jahre<br />

1879 aufgetreten (OIDTMANN 1998). E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schleppung der Krebspest erfolgt vornehmlich<br />

durch Besatz mit Fremdkrebsen. E<strong>in</strong>e Infektionsübertragung ist aber auch durch Fischereigeräte<br />

(Stiefel, Kescher, Angelgeräte) oder <strong>in</strong>fizierte Fische möglich. Beim Ortswechsel von<br />

Gewässern mit Fremdkrebsen an Gewässer mit heimischen Krebsen ist daher größte Vorsicht<br />

geboten.<br />

17


18<br />

Neben der Krankheitsübertragung zeigen die Fremdkrebse auch meist e<strong>in</strong>e höhere Reproduzierbarkeit,<br />

e<strong>in</strong>e größere Resistenz gegenüber Gewässerverschmutzungen sowie allgeme<strong>in</strong><br />

ger<strong>in</strong>gere Lebensraumansprüche. So konnten z.B. e<strong>in</strong>ige Signalkrebse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em völlig dunklen<br />

und strukturlosen Regenüberlaufkanal vorgefunden werden (s. Foto 11).<br />

Fremdkrebse treten aktiv <strong>in</strong> Konkurrenz zu unseren heimischen Krebsen und verdrängen die<br />

bodenständigen Populationen. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>mal mit ausländischen <strong>Flusskrebse</strong>n bewohntes Gewässer<br />

ist meist für die Besiedelung mit heimischen Krebsen verloren.<br />

Foto 11:<br />

Regenüberlaufkanal „Entlastung Lauterach“ mit Signalkrebsvorkommen<br />

E<strong>in</strong>e orientierende Untersuchung e<strong>in</strong>iger Signalkrebsexemplare aus dem Landgraben<br />

Wolfurt auf den Krebspesterreger am Institut für Zoologie, Fischereibiologie und Fischkrankheiten<br />

an der tierärztlichen Fakultät der Universität München verlief negativ<br />

(OIDTMANN 2001). Die Krebse zeigten jedoch e<strong>in</strong> anderes Gesundheitsproblem, von<br />

dem noch nicht gesagt werden kann, ob es sich um e<strong>in</strong>e für die e<strong>in</strong>heimischen Flusskrebs-<br />

Populationen ansteckende Krankheit handelt. Der negative Nachweis an den e<strong>in</strong>gesandten<br />

Krebsen lässt nicht den Schluss zu, dass sämtliche Signalkrebse frei von Krebspest s<strong>in</strong>d!<br />

Weitere Empfehlungen im Umgang mit nicht-heimischen Krebsen:<br />

- Damit e<strong>in</strong>e Ausbreitung der vorhandenen Bestände durch natürliche Wanderaktivitäten<br />

möglichst e<strong>in</strong>geschränkt wird, wird e<strong>in</strong> systematisches Absammeln der ausländischen<br />

Krebse <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen empfohlen.<br />

- Der Besatz mit nicht-heimischen Krebsen ist zu unterlassen, was durch die Fischereiverordnung<br />

<strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> ohneh<strong>in</strong> verboten ist.<br />

- Gefangene Fremdkrebse dürfen nicht mehr <strong>in</strong> das Gewässer und auf ke<strong>in</strong>en Fall <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

anderes Gewässer zurückgesetzt werden.<br />

- Beim Kauf von heimischen Besatzkrebsen ist auf e<strong>in</strong>e Zertifizierung der Krebse zu achten.<br />

So wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fall <strong>in</strong> Deutschland „Edelkrebse“ zum Besatz angeboten, ausgeliefert<br />

wurde bei der Bestellung jedoch der amerikanische Kamberkrebs.<br />

E<strong>in</strong>e effiziente Aufklärungsarbeit über die Gefahren der möglichen Übertragungswege der<br />

Krebspest erlangt somit e<strong>in</strong>e wichtige Rolle für den Schutz der noch heimischen Krebsbestände.


5.2 Gewässergüte und Verbauungen<br />

Als wesentliche Voraussetzung für die Besiedelung von Gewässern mit heimischen <strong>Flusskrebse</strong>n<br />

wird im Allgeme<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e gute Gewässerqualität und e<strong>in</strong>e hohe Strukturvielfalt angesehen.<br />

Im Zuge der Krebserhebung wurden e<strong>in</strong>ige Krebsgewässer auch auf die chemischphysikalische<br />

und bakteriologische Belastung h<strong>in</strong> untersucht. Die Befunde belegen, dass die<br />

Krebse e<strong>in</strong> überraschend breites Spektrum von Gewässern mit unterschiedlicher Gewässergüte<br />

besiedeln (s. Tabelle 5). BOHL (1989) schreibt, dass Krebse kurzfristige Abwasserbelastungen<br />

unbeschadet überdauern können und selbst <strong>in</strong> Gewässergüteklasse III noch gefunden<br />

werden konnten. Höhere Ansprüche h<strong>in</strong>sichtlich der Wasserqualität stellt von den heimischen<br />

Krebsen v.a. der Ste<strong>in</strong>krebs, was durch die erhobenen Befunde bestätigt werden kann.<br />

Er bevorzugt meist saubere klare Fließgewässer. Der Edelkrebs und der Signalkrebs besiedeln<br />

<strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> langsam fließende und stehende Gewässer. So kommt der Signalkrebs vorwiegend<br />

<strong>in</strong> Riedgräben vor, die <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e erhöhte organische Belastung aufweisen. Nachfolgende<br />

Tabelle 5 zeigt die Schwankungsbreite für ausgewählte chemisch-physikalische und<br />

bakteriologische Parameter von <strong>Vorarlberg</strong>er Krebsgewässern.<br />

Gewässer mit NH4-N mg/l Gesamt-Proh mg/l TOC mg/l BSB5 mg/l Fäkalcoliforme<br />

Keime KBE/100ml<br />

Ste<strong>in</strong>krebs 0,002 - 0,02 (0,038*) 5 - 38 (236*) 3,4 - 5,7 (24*) 0,4 - 2,6 (4,3*) 0 - 570 (15000 *)<br />

Edelkrebs 0,002 - 0,195 3 - 148 3,1 - 13 1,7 - 6,4 0 - 2800<br />

Signalkrebs 0,115 - 0,431 22 - 75 6 - 15 1,5 - 7 0 - 4000<br />

Tabelle 5:<br />

Belastungsrelevante chemisch-physikalische und bakteriologische Bereichswerte von Krebsgewässern<br />

<strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong>. Die mit * gekennzeichneten Werte resultieren aus Messungen nach e<strong>in</strong>em<br />

Regenereignis.<br />

Neben der Wasserbeschaffenheit spielt die morphologische Ausgestaltung der Gewässer e<strong>in</strong>e<br />

entscheidende Rolle h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er potentiellen Besiedelbarkeit durch Krebse. E<strong>in</strong> Vorkommen<br />

von heimischen Krebsen deutet generell auf ökologisch wertvolle Gewässer h<strong>in</strong>.<br />

Foto 12:<br />

Walzbach, e<strong>in</strong> strukturell <strong>in</strong>takter Waldbach mit<br />

Ste<strong>in</strong>krebsvorkommen<br />

19


20<br />

Die heimischen Krebse gelten als ausgezeichnete Bio<strong>in</strong>dikatoren für die ökologische Funktionsfähigkeit<br />

von Gewässern (STREISSL et al. 2000). Wesentliche Voraussetzung für e<strong>in</strong>e<br />

Besiedlung s<strong>in</strong>d weitgehend ungestörte Substratbeschaffenheit und natürliche Uferbeschaffenheit.<br />

Die Krebse benötigen unverbaute Ufer, damit sie sich ihre Höhlen und Unterstände<br />

bauen können. Heute f<strong>in</strong>den sich solche Lebensräume meist nur mehr <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Waldbächen<br />

und <strong>in</strong> unsche<strong>in</strong>baren kle<strong>in</strong>en Wiesenger<strong>in</strong>nen (s. Foto 12). Begradigte strukturlose<br />

Gewässer mit Uferverbauung stellen ke<strong>in</strong>e geeigneten Lebensräume für heimische Krebse dar.<br />

5.3 Aquarianer<br />

Neben den Gefahren <strong>in</strong> Zusammenhang mit der Fischereiwirtschaft droht den heimischen<br />

Krebsen auch Gefahr aus der Aquaristik. Als attraktive Tiere werden neben Fischen auch<br />

Krebse im Aquarienhandel angeboten. So f<strong>in</strong>den sich Krebse mit schillernden Namen wie<br />

Florida-Hummer, Süßwasserhummer oder Roter Lobster im Aquarienhandel. Dabei handelt<br />

es sich meist um den Roten Amerikanischen Flusskrebs (Red Swamp Crayfish; Procambarus<br />

clarkii). Es werden aber auch noch weitere amerikanische Arten wie Procambarus cubensis,<br />

Orconectes communis und Orconectes immunis (Papershell-Krebs oder Kalikokrebs, Foto 13)<br />

angeboten und <strong>in</strong> letzter Zeit auch immer öfters australische Arten wie der Marron oder der<br />

Yabbi (Cherax destructor). Die australischen Krebse s<strong>in</strong>d jedoch nicht Überträger der Krebspest,<br />

können aber daran erkranken.<br />

Foto 13:<br />

Kalikokrebs<br />

Wenn diese anfangs zierlichen Tiere größer werden oder das Aquarium „das erste Mal aufgeräumt<br />

wird“, werden die Krebse nicht mehr als <strong>in</strong>teressante Tiere betrachtet und mitunter <strong>in</strong><br />

heimische Gewässer freigesetzt. Da die amerikanischen Krebse Überträger der gefährlichen<br />

Krebspest s<strong>in</strong>d, kann auch über diesen Weg e<strong>in</strong>e Infektion erfolgen.<br />

6. Schutzbestimmungen<br />

Bestimmungen h<strong>in</strong>sichtlich des Besatzes, des Fanges und des Schutzes von <strong>Flusskrebse</strong>n f<strong>in</strong>den<br />

sich unter anderem <strong>in</strong> folgenden Materien:


6.1 Fischereigesetz und -verordnung über die Fischerei <strong>in</strong> den B<strong>in</strong>nengewässern für<br />

<strong>Vorarlberg</strong><br />

FISCHEREIGESETZ (LGBl Nr. 47/2000):<br />

Das am 1. Jänner 2001 <strong>in</strong> Kraft getretene Fischereigesetz über die Fischerei <strong>in</strong> den B<strong>in</strong>nengewässern<br />

regelt auch die Bewirtschaftung (Hege und Nutzung) der <strong>Flusskrebse</strong>. Die Ziele<br />

des § 2 lit. a bis d s<strong>in</strong>d als grundlegende Leitl<strong>in</strong>ie des Gesetzes anzusehen:<br />

a) die Erhaltung, Schaffung und Wiederherstellung e<strong>in</strong>es standortgerechten, artenreichen und<br />

gesunden Bestandes an Fischen und <strong>Flusskrebse</strong>n <strong>in</strong> allen fließenden und stehenden Gewässern<br />

im Lande<br />

b) die Sicherung der Lebensgrundlage für diese Tiere<br />

c) der Schutz bedrohter Arten<br />

d) die nachhaltige fischereiliche Nutzung der Gewässer.<br />

Generell darf der Fang von Krebsen und Fischen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fischereirevier nur vom Bewirtschafter<br />

und von Personen ausgeübt werden, die vom Bewirtschafter des Reviers e<strong>in</strong>e schriftlich<br />

erteilte privatrechtliche Erlaubnis e<strong>in</strong>geholt haben. Der § 16 regelt das Aussetzen von<br />

Fischen und Krebsen. Demnach dürfen Fische und Krebse nur ausgesetzt werden, wenn e<strong>in</strong>e<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigung des Naturhaushaltes nicht zu erwarten ist und e<strong>in</strong> ökologisch vertretbares<br />

Maß ke<strong>in</strong>esfalls überschritten wird.<br />

FISCHEREIVERORDNUNG (LGBl Nr. 36/2001):<br />

Betreffend <strong>Flusskrebse</strong> wurden folgende Bestimmungen festgelegt:<br />

Der Ste<strong>in</strong>krebs und der Dohlenkrebs s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> allen Gewässern <strong>Vorarlberg</strong>s ganzjährig geschont.<br />

Edelkrebse dürfen nur <strong>in</strong> stehenden Gewässern, ausgenommen <strong>in</strong> der Schonzeit vom<br />

1.10. bis zum 31.7., gefangen werden. Das M<strong>in</strong>destmaß beträgt 12 cm, wobei die Länge von<br />

der vorderen Spitze des Kopfpanzers bis zum Ende des Schwanzes bei flach ausgebreitetem<br />

H<strong>in</strong>terleib gemessen wird (§ 14). Für den Fang von Edelkrebsen können <strong>in</strong> Baggerseen und<br />

Weihern Krebsreusen und Krebsteller verwendet werden (§ 8). In Gewässerabschnitten, <strong>in</strong><br />

denen der Ste<strong>in</strong>krebs, Edelkrebs oder Dohlenkrebs vorkommt, darf ke<strong>in</strong>e Elektrofischerei<br />

ausgeübt werden (§ 10). Bezüglich des für Krebse wichtigen Themas Besatz wurden folgende<br />

Regelungen getroffen (§ 17): Fische und Krebse dürfen nur ausgesetzt werden, wenn<br />

dadurch die Ziele des Fischereigesetzes (§ 2 und § 16 Abs. 1) nicht bee<strong>in</strong>trächtigt werden.<br />

Besatzmaßnahmen s<strong>in</strong>d sorgfältig zu planen und müssen entsprechend dem Besatzzweck<br />

(Neuansiedlung, Wiederbesatz, Bestandsstützung, Besatz zur Ertragssteigerung) durchgeführt<br />

werden.<br />

Der Besatz mit Ste<strong>in</strong>-, Edel- oder Dohlenkrebs, mit Ausnahme des Besatzes von Edelkrebsen<br />

<strong>in</strong> Baggerseen und Weihern, bedarf e<strong>in</strong>er Bewilligung, wobei e<strong>in</strong>e Bewilligung nur erteilt werden<br />

darf, wenn die wild lebenden Tier- und Pflanzenarten im Gewässer nicht gefährdet werden.<br />

Besatzkrebse müssen aus Betrieben stammen, die e<strong>in</strong>e ausreichende Gewähr bieten, e<strong>in</strong>en<br />

gesunden Bestand liefern zu können. E<strong>in</strong> Besatz muss aus Beständen oder Nachzuchten erfolgen,<br />

die dem zu besetzenden Gewässer ökologisch möglichst nahe zugeordnet werden können.<br />

Der Besatz mit den <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> als allochthon geltenden Arten S<strong>in</strong>galkrebs, Kamberkrebs<br />

und Sumpfkrebs ist verboten.<br />

21


22<br />

Andere allochthone Arten, wie z.B. der Yabbi oder der Amerikanische Rote Sumpfkrebs, von<br />

denen die <strong>Vorarlberg</strong>er Gewässer bislang verschont blieben, stellen für unsere heimischen<br />

Arten e<strong>in</strong>e gleiche Bedrohung dar, wie die im Anhang angeführten Arten 3 (Sumpfkrebs,<br />

Kamberkrebs, Signalkrebs). Sie dürfen daher nach § 17 Abs. 1 auch nicht <strong>in</strong> freie Gewässer<br />

ausgesetzt werden. In Gewässern mit e<strong>in</strong>em sich selbst erhaltenden Flusskrebsbestand dürfen<br />

Aale und Hechte nicht ausgesetzt werden.<br />

6.2 Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung (LGBl 22/1997) und<br />

Naturschutzverordnung für <strong>Vorarlberg</strong> (LGBl 8/1998)<br />

Nach § 16 des Gesetzes über Naturschutz und Landschaftsentwicklung bedarf das Aussetzen<br />

frei lebender Tiere <strong>in</strong> Gebieten, <strong>in</strong> denen sie nicht heimisch s<strong>in</strong>d oder waren, e<strong>in</strong>er Bewilligung<br />

der Landesregierung.<br />

Demnach darf mit Ausnahme des Edelkrebses, Ste<strong>in</strong>krebses und Dohlenkrebses ke<strong>in</strong> anderer<br />

Krebs ohne Bewilligung ausgesetzt werden.<br />

Nach § 8 der im Entwurf bef<strong>in</strong>dlichen neuen NATURSCHUTZVERORDNUNG (<strong>in</strong> prep.)<br />

fallen von den Krebsen der Ste<strong>in</strong>krebs (Austropotamobius torrentium) und der Dohlenkrebs<br />

(Austropotamobius pallipes) unter die geschützten Tiere.<br />

6.3 Fauna-Flora-Habitatrichtl<strong>in</strong>ie, Rote Listen Österreichs<br />

Nach Anhang 5 der Richtl<strong>in</strong>ie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild<br />

lebenden Tiere und Pflanzen - Fauna-Flora-Habitatrichtl<strong>in</strong>ie (FFH 1992) - zählen der Edelkrebs,<br />

Dohlenkrebs und Ste<strong>in</strong>krebs zu den Tierarten von geme<strong>in</strong>schaftlichem Interesse, deren<br />

Entnahme aus der Natur und Nutzung Gegenstand von Verwaltungsmaßnahmen se<strong>in</strong> können.<br />

Beim Vorkommen des Dohlenkrebses (Anhang 2) s<strong>in</strong>d die Mitgliedstaaten der Europäischen<br />

Union verpflichtet, besondere Schutzgebiete auszuweisen und Schutzmaßnahmen für<br />

den Fortbestand dieser seltenen Flusskrebsart durchzuführen.<br />

In der „Roten Liste der Zehnfüßigen Krebse Österreichs (PRETZMANN 1994)“ s<strong>in</strong>d der<br />

Edelkrebs und der Sumpfkrebs als vom Aussterben bedroht (Stufe 1) angeführt, der Ste<strong>in</strong>krebs<br />

als stark gefährdet (2) und der Dohlenkrebs als potentiell gefährdete Art (4) e<strong>in</strong>gestuft.<br />

Danksagung<br />

Dank gilt den Fischereibewirtschaftern, Fischpächtern, Fischern, öffentlichen Institutionen<br />

und gewässerbeobachtenden Privatpersonen, die durch die Rücksendung ihrer Fragebögen<br />

und durch zahlreiche H<strong>in</strong>weise zum Gel<strong>in</strong>gen dieses Projektes beigetragen haben. Der <strong>Vorarlberg</strong>er<br />

Naturschau wird für die gute Zusammenarbeit und für die Bereitstellung der Datenbank<br />

„Naturarchiv“ gedankt.


7. Literatur<br />

BOHL, E. (1989): Ökologische<br />

Untersuchungen zur Entwicklung von<br />

Zielvorstellungen des Gewässcherschutzes.<br />

Untersuchungen an Flusskrebsbeständen.-<br />

Berichte der Bayerischen Landesanstalt für<br />

Wasserforschung: 237 S, Wielenbach.<br />

BOHL, E. (1998): Vorkommen des<br />

Edelkrebses (Astacus astacus LINNAEUS,<br />

1758) und des Dohlenkrebses<br />

(Austropotamobius pallipes LEREBOUL-<br />

LET, 1858) <strong>in</strong> Liechtenste<strong>in</strong>.- Ber. Bot.-<br />

Zool. Ges. Liechtenste<strong>in</strong>-Sargans-<br />

Werdenberg 25, S 135-160, Schaan.<br />

BOHL, E., A. PETER, T. KINDLE & G.<br />

HAIDVOGL (2001): Fisch- und Krebsatlas<br />

Liechtenste<strong>in</strong>s. Verbreitung - Gefährdungsgrad<br />

- Merkmale.- Schriftenreihe Amt<br />

für Umweltschutz Liechtenste<strong>in</strong>, Band 2: 83<br />

S, Vaduz.<br />

DEHUS, P. (1997): <strong>Flusskrebse</strong> <strong>in</strong> Baden-<br />

Württemberg - H<strong>in</strong>weise zur Gefährdung<br />

und zum Schutz e<strong>in</strong>heimischer <strong>Flusskrebse</strong>.-<br />

Information der Fischereiforschungsstelle<br />

des Landes Baden-<br />

Württemberg, 2. Auflage, Langenargen.<br />

DOPPELMAYR, A. (1978): Versuche zur<br />

E<strong>in</strong>führung von Süßwasserkrebsen <strong>in</strong><br />

<strong>Vorarlberg</strong>.- <strong>Vorarlberg</strong>er Jagd & Fischerei<br />

6: S 14, Dornbirn.<br />

FFH (1992): Richtl<strong>in</strong>ie 92/43/EWG des<br />

Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der<br />

natürlichen Lebensräume sowie der wild<br />

lebenden Tiere und Pflanzen. Fauna-Flora-<br />

Habitatrichtl<strong>in</strong>ie. Europäische Union<br />

Amtsblatt Nr. L 206 vom 22.7.1992, Brüssel.<br />

FISCHEREIGESETZ (LGBl 47/2000):<br />

Gesetz über die Fischerei <strong>in</strong> den B<strong>in</strong>nen-<br />

gewässern.- <strong>Vorarlberg</strong>er Landesgesetzblatt,<br />

Jahrgang 2000, Nr. 47, Bregenz.<br />

FISCHEREIGESETZ (LGBl 47/2000):<br />

Gesetz über die Fischerei <strong>in</strong> den<br />

B<strong>in</strong>nengewässern.- <strong>Vorarlberg</strong>er<br />

Landesgesetzblatt, Jahrgang 2000, Nr. 47,<br />

Bregenz.<br />

FISCHEREIVERORDUNG (LGBl<br />

36/2001): 36. Verordnung der<br />

Landesregierung über die Ausübung der<br />

Fischerei <strong>in</strong> B<strong>in</strong>nengewässern.-<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Landesgesetzblatt, Jahrgang<br />

2001, 20. Stück, Nr. 36, Bregenz.<br />

FÜREDER, L. & R. HANEL (2000):<br />

<strong>Flusskrebse</strong> <strong>in</strong> den Gewässern Nord- und<br />

Osttirols: Verbreitung, ökologische<br />

Bedeutung und Schutzmaßnahmen.- Ber.<br />

nat.-med. Vere<strong>in</strong> Innsbruck, Band 87, S 221-<br />

241, Innsbruck.<br />

FÜREDER, L. & Y. MACHINO (1998):<br />

Historische und rezente Verbreitung von<br />

<strong>Flusskrebse</strong>n <strong>in</strong> Tirol, Südtirol und<br />

<strong>Vorarlberg</strong>.- Stapfia 58, Kataloge des OÖ<br />

Landesmuseums, Neue Folge Nr. 137, S 77-<br />

88, L<strong>in</strong>z.<br />

GESETZ ÜBER NATURSCHUTZ UND<br />

LANDSCHAFTSENTWICKLUNG<br />

(LGBl 22/1997): 22. Gesetz über Naturschutz<br />

und Landschaftsentwicklung.-<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Landesgesetzblatt, Jahrgang<br />

1997, 7. Stück, Bregenz.<br />

NATURSCHUTZVERORDNUNG<br />

(Entwurf): Entwurf e<strong>in</strong>er Verordnung der<br />

Landesregierung über e<strong>in</strong>e Änderung der<br />

Naturschutzverordnung, Begutachtungsverfahren<br />

April 2001, Bregenz.<br />

23


24<br />

NATURSCHUTZVERORDNUNG (LGBl<br />

8/1998): 8. Verordnung der Landesregierung<br />

zur Durchführung des Gesetzes über<br />

Naturschutz und Landschaftsentwicklung.-<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Landesgesetzblatt, Jahrgang<br />

1998, 3. Stück, Bregenz.<br />

NESEMANN, H., PÖCKL, M. & K.<br />

WITTMANN (1995): Distribution of epigean<br />

Malacostraca <strong>in</strong> the middle and upper<br />

Danube (Hungary, Austria, Germany).-<br />

Misc. Zoolog. Hung. 10: 49-68.<br />

OIDTMANN, B. & W. HOFFMANN<br />

(1998): Die Krebspest.- Stapfia 58,<br />

Katalog des OÖ Landesmuseums,<br />

Neue Folge Nr. 137, S 187 - 196, L<strong>in</strong>z.<br />

OIDTMANN, B. & W. HOFFMANN<br />

(2001): Bericht über die Untersuchung von<br />

amerikanischen <strong>Flusskrebse</strong>n auf ihren<br />

Carrierstatus h<strong>in</strong>sichtlich Aphanomyces<br />

astaci (Krebspesterreger).- Tierärztliche<br />

Fakultät der Universität München, Institut<br />

für Zoologie, Fischereibiologie und<br />

Fischkrankheiten - Untersuchung im<br />

Auftrag des Umwelt<strong>in</strong>stitutes des Landes<br />

<strong>Vorarlberg</strong>, München.<br />

PATZNER, R. A. (2001): Kartierung von<br />

<strong>Flusskrebse</strong>n im Bundesland Salzburg.-<br />

Sauteria, S 223-231, Salzburg.<br />

PEKNY, R. & M. PÖCKL (2000):<br />

<strong>Flusskrebse</strong> und Süßwassergarnelen<br />

(Decapoda, Mysidacea). 1. Fassung 1999.<strong>in</strong>:<br />

Rote Listen ausgewählter Tiergruppen<br />

Niederösterreichs, Amt der NÖ Landesregierung,<br />

Abteilung Naturschutz, S 34-76,<br />

St. Pölten.<br />

PETUTSCHNIG, J. (2001): <strong>Flusskrebse</strong> <strong>in</strong><br />

Kärnten. Verbreitung, Gefährdung und<br />

Schutz.- Arge NATURSCHUTZ,<br />

Klagenfurt.<br />

PRETZMANN, G. (1994): Rote Liste der<br />

Zehnfüßigen Krebse (Decapoda) und<br />

Schwebgarnelen (Mysidacea) Österreichs.<strong>in</strong>:<br />

Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs<br />

(GEPP 1994), Grüne Reihe des<br />

BMUJF, Band 2, 279-282, Graz.<br />

STREISSL, F., CHOVANEC, A. & G.<br />

KÄFEL (1998): <strong>Flusskrebse</strong> als Bio<strong>in</strong>dikatoren?<br />

- Stapfia 58, Katalog des OÖ<br />

Landesmuseums, Neue Folge Nr. 137, S<br />

225-232, L<strong>in</strong>z.<br />

STUCKI, T. & P. JEAN-RICHARD<br />

(1999): Verbreitung der <strong>Flusskrebse</strong> <strong>in</strong> der<br />

Schweiz.- Bundesamt für Umwelt, Wald<br />

und Landschaft - Mitteilungen zur Fischerei<br />

Nr. 65, Bern.<br />

TROSCHEL, H. J. (1997): In Deutschland<br />

vorkommende <strong>Flusskrebse</strong>. Biologie,<br />

Verbreitung und Bestimmungsmerkmale.-<br />

Fischer & Teichwirt 9, S 370-376.<br />

WINTERSTEIGER, M. R. (1985):<br />

<strong>Flusskrebse</strong> <strong>in</strong> Österreich - Studie zur<br />

gegenwärtigen Verbreitung der <strong>Flusskrebse</strong><br />

<strong>in</strong> Österreich und zu den Veränderungen<br />

ihrer Verbreitung seit dem Ende des 19.<br />

Jahrhunderts. Ergebnisse limnologischer<br />

und astacologischer Untersuchungen an<br />

Krebsgewässern und Krebsbeständen.-<br />

Dissertation zur Erlangung des<br />

Doktorgrades an der naturwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Salzburg, 180<br />

S, Salzburg.


Schriftenreihe „Lebensraum <strong>Vorarlberg</strong>”<br />

Folgende Bände der Schriftenreihe „Lebensraum <strong>Vorarlberg</strong>”<br />

können beim Amt der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung,<br />

Büro für Zukunftsfragen, 6901 Bregenz, Weiherstraße 22,<br />

Tel. 05574/511-20600, angefordert werden.<br />

Band 1 (1986)<br />

Sanierung von Baggerseen im Walgau<br />

Band 2 (1986)<br />

Bodenzustandserhebung <strong>Vorarlberg</strong><br />

Band 3 (1989)<br />

Waldforschung <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Band 4 (1992)<br />

Der Wald im Naturschutzgebiet Gadental<br />

Band 5 (1993)<br />

Fließgewässer<strong>in</strong>ventur <strong>Vorarlberg</strong> (vergriffen)<br />

Band 13 (1993)<br />

Fließgewässer <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Gütezustand 1992. Aufnahmen 1989-1992<br />

Band 14 (1993)<br />

Luftdatendokumentation 1992 (vergriffen)<br />

Band 15 ( 1993)<br />

Ozonimmissionen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Meßergebnisse Oktober 1992 - September 1993<br />

Band 16 (1993)<br />

Projekt „Waldökosystemforschung -<br />

Waldbodensanierung” Abschließender Bericht<br />

Band 6 (1991)<br />

Band 17 (1994)<br />

Jahresbericht<br />

Immissionsmessungen von Luftschadstoffen<br />

Luftdatendokumentation 1993<br />

von April 1989 bis März 1990 <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Band 7 (1991+1992)<br />

Band 18 (1994)<br />

Radioaktive Belastung von Böden <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Badequalität der <strong>Vorarlberg</strong>er Gewässer<br />

Band 19 (1994)<br />

Die Ergebnisse der Kontrolluntersuchungen Ozonimmissionen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

für die Badesaison 1990 sowie als Beilage<br />

die aktuell verfügbaren Untersuchungs-<br />

Meßergebnisse Sommer 1994<br />

ergebnisse aus dem Jahr 1992 (vergriffen) Band 20 (1994)<br />

Die Häufigkeit der Ausbreitungsklassen im<br />

Band 8 (1991)<br />

Nordteil des <strong>Vorarlberg</strong>er Rhe<strong>in</strong>tales<br />

Ozonimmissionen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Bericht über die Meßergebnisse von<br />

Zur Verdünnung <strong>in</strong> der bodennahen Atmosphäre<br />

April 1990 bis September 1991 (vergriffen) Band 21 ( 1995)<br />

Grundlagen für e<strong>in</strong> Entwicklungskonzept<br />

Band 9 (1992)<br />

Luftdatendokumentation 1990 - 1991 (vergriffen)<br />

Naturschutzgebiet Rhe<strong>in</strong>delta € 13,08<br />

Band 22 (1995)<br />

Band 10 (1993)<br />

E<strong>in</strong>fluß von Entwässerungen auf Boden,<br />

Stickstoffdioxid-Immissionen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> Vegetation und Fauna im Naturschutzgebiet<br />

Meßergebnisse Oktober 1991 - September 1992<br />

Vergleich der Sommer 1990-1991-1992<br />

Rhe<strong>in</strong>delta € 8,72<br />

(vergriffen)<br />

Band 11 (1992)<br />

Band 23 (1995)<br />

Luftdatendokumentation 1994<br />

Schwermetalldepositionen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> Band 24 (1995)<br />

(vergriffen)<br />

Band 12 (1993)<br />

EDTA - e<strong>in</strong> schwer abbaubarer/elim<strong>in</strong>ierbarer<br />

Stoff <strong>in</strong> den Gewässern <strong>Vorarlberg</strong>s<br />

Ozonimmissionen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Band 25 (1995)<br />

Meßergebnisse Oktober 1991 - September 1992 Entwicklungskonzept für die Kernzone des<br />

Vergl. der Sommer 1990-1991-1992 (vergriffen) Lauteracher Riedes € 8,72<br />

25


26<br />

Band 26 (1995)<br />

E<strong>in</strong>e Akzeptanzstudie zum Natur- und<br />

Landschaftsschutz im <strong>Vorarlberg</strong>er Rhe<strong>in</strong>delta<br />

(vergriffen)<br />

Band 27 (1995)<br />

Tagungsband Naturschutz-Symposium<br />

€ 8,72<br />

Band 28 (1995)<br />

Chemisch-bakteriologische Überprüfung der<br />

Freibecken- und Hallenbäder <strong>in</strong> den Jahren<br />

1993 und 1994<br />

Band 29 (1995)<br />

Fließgewässer <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong>.<br />

Wassergüteerhebung an den Hauptflüssen<br />

Aufnahmen 1992 - 1994 (vergriffen)<br />

Band 30 (1996)<br />

Bodenzustand und Bewirtschaftungspraxis<br />

der <strong>Vorarlberg</strong>er Hausgärten<br />

Erhebung 1993/94 € 13,08<br />

Band 31 (1996)<br />

Luftdatendokumentation 1995 (vergriffen)<br />

Band 32 (1996)<br />

Naturschutzgebiet Matschels<br />

Untersuchungen zum Bodenaufbau und zur<br />

Nährstoffversorgung im Unterried<br />

Band 33 (1996)<br />

Fließgewässer <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Gewässerstrukturen. Erfassen - Bewerten -<br />

Darstellen. E<strong>in</strong> Konzept<br />

Band 34 (1997)<br />

Tr<strong>in</strong>kwasser <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Wasserhärten im Überblick<br />

Band 35 (1997)<br />

Emissionskataster <strong>Vorarlberg</strong> 1994<br />

Band 36 (1997)<br />

Ozonimmissionen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Meßergebnisse der Sommer 1995 und 1996<br />

Vergleich der Sommer 1990 bis 1996<br />

Band 37 (1998)<br />

Fließgewässer <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Renaturierung des Schwarzbachs<br />

<strong>in</strong> Bludesch/Gais - Erfolgskontrolle<br />

Band 38 (1998)<br />

Die Überprüfung automatisch<br />

beschickter Holzheizungen<br />

Band 39 (1998)<br />

Klärschlammbericht <strong>Vorarlberg</strong><br />

Untersuchungsergebnisse 1991 - 1997<br />

Band 40 (1998)<br />

Erhaltung und Gestaltung naturnaher<br />

Landschaften <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong>. Chancen e<strong>in</strong>er<br />

Lebensraumpartnerschaft<br />

Tagungsband zum gleichnamigen Symposium<br />

am 22. Jänner 1998 <strong>in</strong> Bregenz<br />

Band 41 (1998)<br />

25 Jahre Heizungsüberwachung<br />

<strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Band 42 (1998)<br />

Ozonimmissionen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Messergebnisse der Sommer 1997 und 1998<br />

Band 43 (1998)<br />

Luftdatendokumentation 1996 - 1997<br />

Band 44 (1999)<br />

Fließgewässer <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Gewässergüte und Wasserbeschaffenheit 1998<br />

Band 45 (1999)<br />

Luftdatendokumentation 1998<br />

Band 46 (2000)<br />

Luftdatendokumentation 1999<br />

Band 47 (2001)<br />

Fließgewässer <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> - Gewässer<strong>in</strong>ventar<br />

Teil 1: Strukturgüte der Fließgewässer des<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Rhe<strong>in</strong>tals - Stand 1999<br />

Band 48 (2001)<br />

Emissionsmessungen an modernen Kachelöfen<br />

Band 49 (2001)<br />

Luftdatendokumentation 2000<br />

Band 50 (2001)<br />

Ozonimmissionen <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Messergebnisse der Sommer 1999 und 2000<br />

Band 51 (2001)<br />

Aufweitung der Bregenzerach im Bereich<br />

Schnepfau - Mellau<br />

Flussmorphologische und gewässerökologische<br />

Beweissicherung


Außerdem erhältlich:<br />

Energiebericht 1992<br />

Klimaschutzprogramm (1994)<br />

<strong>Vorarlberg</strong>s Beitrag zum Klimaschutz<br />

Abfallwirtschaftsdaten <strong>Vorarlberg</strong> 1994 (1995)<br />

Abfallwirtschaftsdaten <strong>Vorarlberg</strong> 1995 (1996)<br />

Abfallwirtschaftsdaten <strong>Vorarlberg</strong> 1996 (1997)<br />

Abfallwirtschaftsdaten <strong>Vorarlberg</strong> 1998 (1999)<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Abfallwirtschaftskonzept<br />

1. Fortschreibung (1999)<br />

Umweltdaten <strong>Vorarlberg</strong> 1999 (1999)<br />

E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Auswahl der wichtigsten Zahlen und<br />

Fakten rund um die Umwelt <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Neuigkeiten aus der Zukunft - Energiekonzept<br />

<strong>Vorarlberg</strong> 2010 (2001)<br />

Klima von <strong>Vorarlberg</strong><br />

E<strong>in</strong>e anwendungsorientierte Klimatographie<br />

Bd I+II (2001) pro Band € 36,33<br />

27


ISBN 3-901487-35-2<br />

Fließgewässer <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> - Vorkommen und Verbreitung von <strong>Flusskrebse</strong>n <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!