Download - Ãsterreichische Kinder-Krebs-Hilfe
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Hodgkin-Lymphom<br />
für Eltern, die mehr wissen wollen
Inhalt<br />
Ursachen 2<br />
Chancen 6<br />
Beschwerden 6<br />
Untersuchung 7<br />
Behandlung 10<br />
Nach der Behandlung 17<br />
Hallo du! 20
Einleitung<br />
Bei Ihrem Kind wurde ein bösartiges Lymphom beziehungsweise<br />
Lymphknotenkrebs festgestellt. Für Sie bricht jetzt<br />
wahrscheinlich eine Welt zusammen und viele Fragen tauchen<br />
auf. Diese Broschüre möchte Sie über Grundlegendes bei<br />
der Behandlung von <strong>Kinder</strong>n mit einem Hodgkin-Lymphom<br />
informieren. Machen Sie sich in aller Ruhe mit den Informationen<br />
vertraut und besprechen Sie diese mit Ihrem Arzt/Ihrer<br />
Ärztin oder dem Pflegepersonal.<br />
Der Name des Hodgkin-Lymphoms (Morbus Hodgkin) geht<br />
auf den englischen Arzt Thomas Hodgkin zurück, der diese<br />
Krankheit im Jahr 1832 zum ersten Mal beschrieben hatte. Alle<br />
später entdeckten Formen des Lymphknotenkrebses werden<br />
Non-Hodgkin-Lymphome genannt.<br />
1
Ursachen<br />
Über das Entstehen von Hodgkin-Lymphomen ist wenig bekannt.<br />
Wahrscheinlich wurde im Rahmen einer Zellteilung im<br />
Zellkern eines Lymphozyten (= bestimmte Art von Abwehrzellen)<br />
die DNA (= Erbsubstanz) beschädigt. Es kann dabei<br />
ein ganzes Chromosom verloren gegangen sein, oder es sind<br />
Teile vertauscht worden, wodurch sich die Zelle anders verhält.<br />
Möglicherweise spielen vorangegangene Virusinfektionen<br />
– wie z. B. durch das Epstein-Barr-Virus – eine Rolle.<br />
Die Entstehung von Lymphknotenkrebs kann nicht verhindert<br />
werden. Dennoch fühlen Sie sich vielleicht schuldig und möglicherweise<br />
denken Sie: „Hätte ich doch besser aufgepasst“,<br />
oder „Wäre ich doch gleich zum Arzt gegangen“. Es ist daher<br />
wichtig, Ihre Ängste und Gedanken mit den behandelnden<br />
ÄrztInnen Ihres Kindes zu besprechen. Dadurch bekommen<br />
Sie die Gewissheit, dass die Ursache der Erkrankung nicht<br />
bei lhnen liegt.<br />
Lymphozyten<br />
Der menschliche Körper besteht aus vielen Milliarden Zellen,<br />
die sich immer wieder teilen. Diese neuen Zellen sorgen für<br />
Wachstum und Entwicklung. In einem gesunden Körper befindet<br />
sich die Zellteilung im Gleichgewicht. Alte Zellen werden<br />
ersetzt und es werden nur so viele neue Zellen gebildet<br />
wie notwendig. Bei <strong>Krebs</strong> hingegen ist dieses Gleichgewicht<br />
gestört. <strong>Krebs</strong>zellen teilen sich ungehemmt und vermehren<br />
sich daher immer mehr.<br />
Bei einem Lymphom betrifft dieses ungebremste Wachstum<br />
die Lymphozyten, eine bestimmte Art weißer Blutkörperchen,<br />
die es im Blut und v.a. in Lymphknoten gibt. <strong>Krebs</strong> entsteht,<br />
wenn ein einzelner dieser Lymphozyten solch ein ungebremstes<br />
Eigenleben führt, sich mit hoher Geschwindigkeit vermehrt<br />
und einen Tumor im lymphatischen System bildet. Von dort<br />
aus kann er sich leicht weiter ausbreiten und im weiteren<br />
Verlauf auch in andere Organe und Gewebe außerhalb des<br />
lymphatischen Systems metastasieren.
Was macht das lymphatische System eigentlich<br />
Das lymphatische System spielt eine wichtige Rolle bei der<br />
Verteidigung gegen Krankheiten. Es erkennt Bakterien, Viren,<br />
Schimmelpilze und abweichende Zellen und macht sie unschädlich.<br />
Es ist verantwortlich für das Auffangen, Sammeln<br />
und Abführen von beschädigten Zellen und überflüssiger Flüssigkeit.<br />
Das lymphatische System ist über den ganzen Körper<br />
verteilt. Es ist ein sehr ausgedehntes System von Gefäßen,<br />
Knoten (Lymphknoten) und Organen wie Thymus, Milz und<br />
Mandeln, die weiße Blutkörperchen (Lymphozyten) enthalten.<br />
Es gibt verschiedene Arten von Lymphozyten, wie die<br />
B-Zellen und T-Zellen, die alle eine spezielle Aufgabe haben.<br />
Manche sind für die Erkennung, andere für die Weitergabe<br />
von Informationen und wiederum andere für das Ausschalten<br />
von Krankheitskeimen und abweichenden Zellen zuständig.<br />
Dieses Ausschalten findet in den Lymphknoten statt. Diese<br />
liegen direkt unter der Haut am Hals, in den Achseln oder in<br />
der Leiste, aber auch weiter innen im Körper wie zwischen<br />
den Lungen, dem Darm und hinter bzw. zwischen den Bauchorganen.
Unterschied zwischen Hodgkin-Lymphom und<br />
Non-Hodgkin-Lymphom<br />
Obwohl ihre Namen einander ähneln, unterscheiden sich<br />
Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome doch sehr von einander.<br />
Beide Arten kommen im Kindesalter insgesamt etwa<br />
gleich häufig vor, wobei das Hodgkin-Lymphom allerdings<br />
meistens bei älteren <strong>Kinder</strong>n auftritt. Es handelt sich dabei<br />
um eine einzelne <strong>Krebs</strong>art, während das Non-Hodgkin-Lymphom<br />
in verschiedenen Formen auftritt. Das Hodgkin-Lymphom<br />
wächst langsamer und beschränkt sich häufig auf ein<br />
Körpergebiet, weswegen die Behandlung einfacher ist und<br />
zum größten Teil ambulant erfolgen kann.<br />
Hodgkin-Lymphome zeichnen sich oft durch eine bestimmte<br />
Art von Riesenzellen (Sternberg-Reed-Zellen) aus. Diese sind<br />
unter dem Mikroskop leicht erkennbar, wodurch die Diagnose<br />
oft rasch gestellt werden kann.<br />
Zusammen mit dem Krankheitsstadium, welches abhängig<br />
vom Ausmaß der Ausbreitung ist, spielen die B-Symptome<br />
(siehe Kapitel „Beschwerden“) eine Rolle bei der Festlegung<br />
der Behandlung.
Wie oft, bei wem und wo<br />
Jedes Jahr erkranken in Österreich ungefähr 15 <strong>Kinder</strong> an einem<br />
Hodgkin-Lymphom. Die meisten <strong>Kinder</strong> sind dabei älter als<br />
10 Jahre und Jungen sind öfter betroffen als Mädchen. Bei<br />
den meisten <strong>Kinder</strong>n tritt der Tumor im Hals auf, aber das<br />
Lymphom kann auch in einem anderen Lymphknoten, zum<br />
Beispiel im Brustkorb, unter den Achseln, im Bauch oder in<br />
der Leistengegend vorkommen.<br />
Ausbreitung und Metastasen<br />
Da das lymphatische System eine Einheit bildet, können sich<br />
die <strong>Krebs</strong>zellen innerhalb des Systems leicht ausbreiten.<br />
Es können also mehrere Lymphknoten oder Lymphknoten-<br />
Regionen betroffen sein. In seltenen Fällen breitet sich die<br />
Krankheit auch in andere Organe und Gewebe außerhalb<br />
des lymphatischen Systems aus und es finden sich dann<br />
<strong>Krebs</strong>zellen in der Lunge, der Leber, dem Knochenmark oder<br />
den Knochen.
Chancen<br />
Die Überlebenschancen von <strong>Kinder</strong>n mit einem Hodgkin-<br />
Lymphom sind in der Regel sehr gut (über 90 Prozent). Sollte<br />
die Krankheit zurückkehren, hat ein großer Teil der <strong>Kinder</strong><br />
ebenfalls gute Heilungschancen. Da jede Situation und<br />
jedes Kind jedoch einzigartig sind, lassen sich nur schwer<br />
Vorhersagen treffen.<br />
Beschwerden<br />
Das Hodgkin-Lymphom zeichnet sich durch vergrößerte<br />
und sich verhärtet anfühlende Lymphknoten aus, die fast nie<br />
Schmerzen verursachen. Ein Tumor im Hals verursacht kaum<br />
Beschwerden, ein Lymphom in der Brust kann zu Husten und<br />
Beklemmungsgefühlen führen.<br />
Manchmal leidet Ihr Kind schon längere Zeit an Beschwerden<br />
wie Fieber, Gewichtsverlust oder Nachtschweiß. Diese<br />
werden B-Symptome genannt. Sollte Ihr Kind nicht an diesen<br />
allgemeinen Beschwerden leiden, wird dies mit dem Buchstaben<br />
A bezeichnet.<br />
Andere oft auftretende Beschwerden sind Juckreiz, Appetitlosigkeit,<br />
Müdigkeit oder Trägheit. Spezifische Beschwerden<br />
wie Blutarmut, Rippenfellergüsse (Wasseransammlungen<br />
zwischen den Lungenflügeln) oder Knochenschmerzen treten<br />
nur bei einer Metastasierung auf.
Untersuchung<br />
Um eine genaue Diagnose zu stellen, muss sich Ihr Kind einer<br />
Reihe von Untersuchungen unterziehen. Diese finden auch<br />
während und nach der Behandlung regelmäßig statt.<br />
π Anamnese: Mittels Fragen versuchen der Arzt/die Ärztin,<br />
einen Eindruck vom Verlauf der Krankheit zu bekommen.<br />
Allgemeine Untersuchung des Körpers: Der Arzt/die Ärztin<br />
bestimmt Größe, Gewicht, Temperatur und Blutdruck Ihres<br />
Kindes und untersucht Hals, Lunge, Bauch, Leiste und Achseln<br />
auf angeschwollene Lymphknoten. Dem Gebiet, in dem<br />
sich der Tumor befindet, wird ebenso wie der Leber und der<br />
Milz zusätzliche Aufmerksamkeit gewidmet.<br />
π Harnuntersuchung: Mittels einer Untersuchung des Urins<br />
kann die Nierenfunktion beurteilt werden.<br />
π Blutuntersuchung: Um den Zustand von Blut, Leber und<br />
anderen Organen zu beurteilen, wird dem Kind Blut aus einer<br />
Vene entnommen. Eine betäubende Creme kann den Schmerz<br />
des Einstichs lindern.<br />
π Bildgebende Verfahren: Mit <strong>Hilfe</strong> von bildgebenden Verfahren<br />
wird die Größe des Lymphoms untersucht, wo es sich<br />
befindet, ob andere Lymphknoten angegriffen sind und ob<br />
es Metastasen gibt.<br />
Um die Lokalisation und Ausdehnung des Tumors zu bestimmen<br />
und eventuelle Tumorherde in Leber und Milz zu<br />
erkennen, wird ein Ultraschall, eine Untersuchung mittels<br />
Schallwellen, gemacht. Der Arzt/die Ärztin gibt ein Gel auf<br />
den Bauch oder den Hals Ihres Kindes und fährt mit einem<br />
Ultraschallkopf darüber. Durch den Widerhall der Schallwellen<br />
werden Lymphknoten und Organe auf einem Bildschirm<br />
sichtbar und auf Bildern festgehalten.<br />
Die Österreichische <strong>Kinder</strong>-<br />
<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> (ÖKKH) hat zu<br />
den bildgebenden Verfahren<br />
MRT, CT, Sonographie,<br />
Szintigraphie und zu den<br />
Untersuchungsmethoden<br />
EKG u. EEG Informationsbroschüren<br />
herausgegeben.<br />
Bestellmöglichkeit über den<br />
Online-Shop auf:<br />
www.kinderkrebshilfe.at
Röntgenbilder vom Brustkorb geben Aufschluss darüber, wie<br />
die Lungen und die dort befindlichen Lymphknoten aussehen.<br />
Zudem muss eine Computertomographie (CT) durchgeführt<br />
werden. Diese Technik ist dazu geeignet, sich ein genaueres<br />
Bild des Tumors zu machen. Auch eine etwaige Ausbreitung<br />
des Tumors kann festgestellt werden. Bei einer CT werden<br />
Röntgenstrahlen eingesetzt. Ihr Kind bekommt ein Kontrastmittel<br />
gespritzt und muss eine Weile still liegen. Es liegt auf<br />
einem beweglichen Tisch und wird langsam durch einen<br />
großen Apparat geschoben. Immer wenn sich der Tisch ein<br />
Stückchen weiter bewegt, werden Aufnahmen gemacht.<br />
Üblicherweise wird auch eine Szintigraphie durchgeführt,<br />
um mithilfe eines radioaktiven Isotops das Lymphom noch<br />
besser aufspüren zu können und um zu sehen, ob und auf<br />
welche Weise sich der Tumor ausgebreitet hat. Beispiele<br />
hierfür sind ein Gallium Scan, ein Fluordesoxyglucose-PET-<br />
Scan (FDG-PET bzw. FDG-Positronen-Emissions-Tomographie)<br />
und ein Knochenscan bzw. eine Knochenszintigraphie.<br />
Neuerdings können diese Untersuchungsmethoden sogar<br />
mit einer CT gemeinsam durchgeführt werden, was oft eine<br />
noch bessere Analyse erlaubt. Diese Untersuchungen finden<br />
auf einer Abteilung für Nuklearmedizin statt. Ihr Kind<br />
erhält mittels einer Injektion in eine Vene eine kleine Menge<br />
eines radioaktiven Stoffes verabreicht. Sobald sich der Stoff
im Körper befindet, wird er über die Blutbahn in das Organ<br />
oder Gewebe transportiert, das es zu untersuchen gilt. Um<br />
das Lymphom gut abbilden zu können, werden mit einer<br />
Spezialkamera, manchmal auch verteilt über mehrere Tage,<br />
Bilder des ganzen Körpers gemacht. Während der Aufnahmen<br />
muss Ihr Kind jeweils ungefähr eine Stunde lang still liegen<br />
bleiben. Hinsichtlich der Radioaktivität brauchen Sie sich<br />
keine Sorgen zu machen. Sie können Ihr Kind ganz normal<br />
berühren und festhalten. Der radioaktive Stoff ist in dieser<br />
kleinen Menge unschädlich und wird im Urin und im Stuhl<br />
wieder ausgeschieden.<br />
Biopsie und Knochenmarkpunktion<br />
Um mit Sicherheit feststellen zu können, dass es sich hier<br />
um ein Hodgkin-Lymphom handelt, wird unter Narkose ein<br />
kleines Stückchen Tumorgewebe entnommen. Dies nennt man<br />
Biopsie. Das Gewebe wird bearbeitet, unter ein Mikroskop<br />
gelegt und von PathologInnen untersucht.<br />
Um festzustellen, ob sich das Lymphom bereits auch in das<br />
Knochenmark ausgebreitet hat, muss bei fortgeschrittenen<br />
Fällen – ebenfalls unter Narkose – eine Knochenmarkpunktion<br />
durchgeführt werden. Aus dem Beckenknochen wird mit<br />
einer Nadel eine kleine Menge Knochenmarkblut abpunktiert<br />
bzw. eine kleine Gewebestanze entnommen. Die ÄrztInnen<br />
können sodann beurteilen, ob sich im Knochenmark Lymphomzellen<br />
befinden.<br />
Ihre ÄrztInnen werden<br />
Ihnen alles genau erklären.<br />
Stellen Sie alle Fragen, die<br />
Sie haben. Schreiben Sie<br />
Ihre Fragen eventuell vorher<br />
auf, nehmen Sie jemanden<br />
zur Unterstützung zu Gesprächen<br />
mit und machen<br />
Sie sich währenddessen<br />
Notizen.<br />
Erhalt der Fruchtbarkeit<br />
Die Behandlung von Hodgkin-Lymphomen kann unter Umständen<br />
dazu führen, dass Ihr Kind nach der Genesung von<br />
dieser bedrohlichen Krankheit später zeugungsunfähig bzw.<br />
unfruchtbar sein wird. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass es dazu kommt, durch Verbesserungen der Therapiemethoden<br />
in den letzten Jahren deutlich verringert worden.<br />
Fragen Sie dennoch Ihren Arzt/Ihre Ärztin, wie dies für Ihr<br />
Kind im Speziellen zu sehen ist und was man eventuell dagegen<br />
tun kann.
Behandlung<br />
Die Behandlung kann beginnen, sobald das Lymphom diagnostiziert<br />
und seine Ausbreitung genau erhoben wurde. Die<br />
Behandlung ist intensiv und hängt vom Typ, der Lokalisation<br />
und Ausbreitung des Lymphoms und einem eventuellen Auftreten<br />
von B-Symptomen ab. Die Behandlung besteht immer<br />
aus einer Chemotherapie oder einer Kombination mit einer<br />
Strahlentherapie. Eine Operation ist nicht sinnvoll, da sich die<br />
Tumorzellen fast immer an mehr als einem Ort befinden.<br />
Während der Behandlung wird genau auf die Reaktion des<br />
Lymphoms auf die Therapie geachtet. Ein schnell auf die<br />
Behandlung ansprechendes Lymphom erfordert manchmal<br />
weniger Behandlung als eines, das langsam reagiert.<br />
Kommt die Krankheit während oder nach der Behandlung<br />
wieder zurück, kann Ihr Kind mit einer neuerlichen Chemound/oder<br />
Strahlentherapie sowie einer Stammzelltransplantation<br />
behandelt werden.<br />
Zu viele Informationen auf<br />
einmal Lesen Sie nur das,<br />
was jetzt für Sie wichtig ist.<br />
Der Rest kann warten.<br />
Chemotherapie<br />
Die Chemotherapie ist eine Behandlung mit Medikamenten<br />
(Zytostatika), welche die Zellteilung hemmen. Diese Medikamente<br />
töten die Lymphomzellen, wodurch der Tumor (das<br />
Lymphom) kleiner wird und eventuelle Metastasen angegriffen<br />
werden. Um den <strong>Krebs</strong> so effizient wie möglich zu bekämpfen,<br />
bekommt Ihr Kind mehrere Arten von Zytostatika.<br />
Bei einem Hodgkin-Lymphom handelt es sich meistens um<br />
eine Kombination von Vincristin, Adriamycin, Prednisolon<br />
und Etoposid. Manchmal wird auch Cyclophosphamid, Procarbazin<br />
oder Dacarbazin verabreicht.<br />
Das Behandlungsschema erläutert genau, was Ihr Kind wann<br />
bekommt. Falls nötig, entscheiden sich die ÄrztInnen für<br />
eine andere Kombination oder ein anderes Verabreichungsschema<br />
von Medikamenten. Natürlich wird es Ihnen erklärt,<br />
aber Sie können trotzdem immer Fragen stellen. Die meisten<br />
Behandlungen finden in der Tagesklinik statt, aber manchmal<br />
muss Ihr Kind auch einige Tage lang stationär aufgenommen<br />
werden.<br />
Die Chemotherapie wird mittels Tabletten, Infusionen oder<br />
Injektionen verabreicht. Häufig wird zu Beginn ein Zentralvenenkatheter<br />
(ZVK) implantiert.<br />
10
Es gibt hierbei zwei Typen: einen dünnen Schlauch (Hickman)<br />
bzw. ein kleines Reservoir (Port-a-Cath). Beide Typen werden<br />
unter die Haut implantiert und münden jeweils über einen<br />
Schlauch in ein großes Blutgefäß. Die ÄrztInnen erklären<br />
Ihnen, welches System für Ihr Kind am besten geeignet ist.<br />
Mittels dieses ZVK können die ÄrztInnen dann Zytostatika<br />
verabreichen und Blut entnehmen, ohne jedes Mal wieder<br />
ein Blutgefäß suchen zu müssen. Anders als der Hickman-<br />
Katheter, dessen Anschlüsse außerhalb der Haut liegen, muss<br />
allerdings das Port-a-Cath Reservoir jedes Mal wieder angestochen<br />
werden. Eine betäubende Salbe kann den Schmerz<br />
lindern. Um einer Verstopfung des ZVK vorzubeugen, muss<br />
dieser regelmäßig durchgespült werden.<br />
Machen Sie sich Sorgen<br />
darüber, was Sie sehen oder<br />
bemerken Scheuen Sie sich<br />
nicht, den Arzt/die Ärztin<br />
oder das Pflegepersonal<br />
darauf aufmerksam zu<br />
machen. Sie kennen Ihr<br />
Kind am besten.<br />
11
12<br />
Was merkt mein Kind von der Chemotherapie<br />
Neben dem erwünschten Effekt auf die Tumorzellen haben<br />
Zytostatika Auswirkungen auf die Schleimhäute, die Haut,<br />
das Haar und die Blutzellen Ihres Kindes. Als Folge davon<br />
kann es eventuell zu Übelkeit, Müdigkeit, Blutungsneigung,<br />
Mundschmerzen, Appetitmangel und Haarausfall kommen.<br />
Überdies ist Ihr Kind durch eine verringerte Abwehr besonders<br />
anfällig für Infektionen. Obwohl diese Nebenwirkungen nach<br />
der Behandlung verschwinden, sind sie sehr unangenehm<br />
und können einen großen Einfluss auf das Befinden Ihres<br />
Kindes ausüben. Oft ist eine unterstützende Behandlung<br />
in Form von Antibiotika, Medikamenten gegen Übelkeit<br />
und Austrocknung, Mundpflege oder eine Transfusion von<br />
Blut(plättchen) notwendig.<br />
Jedes Zytostatikum hat seine speziellen Nebenwirkungen,<br />
die temporär, aber auch bleibend auftreten können. Vincristin<br />
kann die Enden der Nervenbahnen schädigen, was zu<br />
Kiefer- oder Beinschmerzen, einem hängenden Augenlid,<br />
einem prickelnden Gefühl in Fingern und Zehen und einer<br />
verringerten Muskelkraft in Händen und Unterschenkeln<br />
führt und wodurch Ihr Kind Schwierigkeiten beim Gehen und<br />
Schreiben haben kann. Auch Verstopfung kommt oft vor, Ihr
Kind erhält dann Abführmittel oder eine spezielle Diät. Nach<br />
der Beendigung der Therapie werden die Symptome langsam<br />
abklingen. Physiotherapie ist bei der Beeinträchtigung der<br />
Beweglichkeit sehr empfehlenswert. Adriamycin kann auf<br />
Dauer den Herzmuskel schädigen. Mit Ultraschall und EKG<br />
wird das Herz daher immer wieder untersucht werden, um<br />
frühzeitig eventuelle Auswirkungen erkennen und gegebenenfalls<br />
Therapiemodifikationen vornehmen zu können. Da<br />
Cyclophosphamid Nieren- und Blasenschäden verursachen<br />
kann, bekommt Ihr Kind spezielle Medikamente zur Prophylaxe.<br />
Zusätzlich kann Cyclophosphamid auch eine verringerte<br />
Fruchtbarkeit verursachen. Dies kann auch durch Procarbazin<br />
verursacht werden, wobei davon häufiger Burschen als Mädchen<br />
betroffen sind, weswegen die Therapie nach Möglichkeit<br />
zunehmend Dacarbazin anstelle von Procarbazin vorsieht. Bei<br />
der Verabreichung von Etoposid besteht langfristig die leicht<br />
erhöhte Möglichkeit, dass neuerlich eine <strong>Krebs</strong>erkrankung<br />
auftritt. Bedenken Sie aber, dass nicht alle Nebenwirkungen<br />
bei jedem Kind auftreten müssen!<br />
Kortikosteroide<br />
An einem Lymphom erkrankte <strong>Kinder</strong> bekommen üblicherweise<br />
Prednisolon verabreicht. Dies ist ein Kortikosteroid<br />
(umgangssprachlich häufig als „Cortison“ bezeichnet), das<br />
Lymphomzellen sehr effektiv abtöten kann. Außerdem hemmt<br />
es auch Entzündungen und verstärkt die Wirkung bestimmter<br />
Zytostatika. Die Nebenwirkungen treten bereits während<br />
der Verabreichungsphase auf. Da bei der Behandlung von<br />
Hodgkin-Lymphomen die Verabreichungsdauer von Prednisolon<br />
während eines Therapiezyklus nur 15 Tage beträgt<br />
(dies ist kürzer als bei anderen <strong>Krebs</strong>formen), sind die Nebenwirkungen<br />
auch oft geringer und von kürzerer Dauer. Diese<br />
Vorgangsweise bewirkt, dass die typischen Nebenwirkungen wie<br />
übermäßiger Appetit, Gewichtszunahme, erhöhter Blutzucker,<br />
Verlust von Knochensubstanz, Durchblutungsstörungen der<br />
großen Gelenke sowie Verhaltensänderungen (Depression,<br />
sozialer Rückzug, Lustlosigkeit, Jähzorn, aggressives Verhalten)<br />
weniger stark auftreten.<br />
Diese Nebenwirkungen erfordern viel Geduld, aber es ist gut<br />
zu wissen, dass sie nach dem Ende der Behandlung wieder<br />
verschwinden.<br />
13
Strahlentherapie<br />
Befindet sich der Tumor im Anfangsstadium und gibt es eine<br />
schnelle Reaktion auf die Chemotherapie, ist eine Bestrahlung<br />
nicht immer notwendig. In allen anderen Fällen bekommen<br />
<strong>Kinder</strong> mit einem Hodgkin-Lymphom zusätzlich eine Strahlentherapie.<br />
Diese tötet die Tumorzellen bzw. hemmt ihr Wachstum.<br />
Um den größtmöglichen Effekt zu erzielen, werden die<br />
Bestrahlungen, die einige Minuten dauern, mehrmals über<br />
Wochen verteilt, wiederholt. Es wird vorab festgelegt, wie viel<br />
Strahlung Ihr Kind erhält und das zu bestrahlende Gebiet wird<br />
genau gekennzeichnet. Gesunde Körperteile werden so gut es<br />
geht verschont und mit Bleischürzen abgedeckt. Manchmal<br />
wird hierfür eine spezielle Schablone oder ein Korsett angefertigt.<br />
Haben Sie eine Tochter und wird ihr Bauch bestrahlt,<br />
besteht die Möglichkeit, ihre Eierstöcke chirurgisch aus dem<br />
Bestrahlungsfeld auszulagern. Für Ihre Tochter bedeutet dies<br />
zwar einen weiteren Eingriff, aber vielleicht kann dadurch ihre<br />
Fruchtbarkeit erhalten werden.<br />
Was merkt mein Kind von der Strahlentherapie<br />
Die Strahlentherapie ist unsichtbar und unhörbar. Gleichwohl<br />
kann sie eine unangenehme Erfahrung sein, denn Ihr Kind<br />
muss – wenn auch nur kurz – allein in einem großen Raum<br />
unter einem großen Apparat liegen – manchmal sogar auch<br />
unter einer Maske. Sie selber stehen hinter einer dicken Wand<br />
und haben über einen Monitor und/oder eine Gegensprechanlage<br />
Kontakt zu Ihrem Kind. Erkundigen Sie sich, was Sie tun<br />
können, um es zu unterstützen. Für Kleinkinder gibt es daher<br />
die Möglichkeit einer Bestrahlung unter Kurznarkose.<br />
Auch die Bestrahlung hat Nebenwirkungen. Auf Dauer beginnt<br />
die bestrahlte Haut zu jucken, wird rot und fühlt sich brennend<br />
an. Es kann sogar zu Hautwunden kommen. Bei Bestrahlung<br />
im Beckenbereich können auch Durchfall, Bauchschmerzen<br />
oder Blasenbeschwerden auftreten. Die Nebenwirkungen<br />
treten zumeist nur bei höheren Dosierungen auf, wie sie beim<br />
Hodgkin-Lymphom nur selten zur Anwendung kommen müssen.<br />
Sie sind dann zwar lästig, verschwinden aber meistens<br />
nach einer gewissen Zeit wieder. Andere Nebenwirkungen sind<br />
auch selten, können aber bleibend sein. Bestrahlte Knochen<br />
werden brüchig und es können Wachstumsprobleme entstehen,<br />
wenn die Wachstumsfugen beschädigt werden. Selten,<br />
aber doch kann als Folge sogar ein neuer Tumor (Zweittumor)<br />
14
entstehen. Liegt die weibliche Brust im Strahlenfeld, muss dies<br />
dann im Rahmen der Nachsorge besonders beachtet werden.<br />
Nicht selten kommt es nach Bestrahlung im Halsbereich zu<br />
einer behandlungsbedürftigen Schilddrüsenunterfunktion.<br />
Dies ist aber medikamentös gut in den Griff zu bekommen.<br />
Reinfusion der Stammzellen<br />
Sollte das Lymphom während oder nach der Behandlung<br />
zurückkehren, kann im Rahmen einer erneuten Behandlung<br />
eine hohe Dosis Chemotherapie erforderlich sein, um zu<br />
versuchen, alle Lymphomzellen vollständig zu zerstören und<br />
damit eine Heilung zu ermöglichen. Diese hohe Chemotherapiedosis<br />
schädigt allerdings das Knochenmark in einem<br />
solchen Ausmaß, dass es seine Funktion in absehbarer Zeit<br />
nicht mehr erfüllen könnte. Daher werden vor einer derartigen<br />
Therapie Blutstammzellen (welche aus dem Knochenmark<br />
entstammen) entnommen.<br />
15
16<br />
Stammzellen sind eine Art Mutterzellen, aus denen neue<br />
Zellen, in diesem Fall Blutzellen, wachsen können. Um genug<br />
Stammzellen zu erhalten, bekommt Ihr Kind nach einer<br />
Chemotherapie täglich den Blutwachstumsfaktor G-CSF als<br />
Injektion oder Infusion verabreicht. Dies führt dazu, dass<br />
die Stammzellen ins Blut übertreten. Der Wachstumsfaktor<br />
kann bei Ihrem Kind ein grippeähnliches Gefühl und Knochenschmerzen<br />
auslösen.<br />
Nach ein bis zwei Wochen gibt es genug Stammzellen und<br />
mit der Entnahme kann begonnen werden. Über zwei Venenzugänge<br />
werden die Stammzellen des Patienten/der<br />
Patientin in einem Umlaufverfahren mittels eines speziellen<br />
Apparates vom restlichen Blut abgetrennt. Danach werden<br />
die gewonnenen Stammzellen bis zur Reinfusion eingefroren.<br />
Während der Entnahme kann Ihr Kind prickelnde Lippen oder<br />
Fingerspitzen bekommen sowie etwas schwindlig werden.<br />
Diese Symptome sollen den betreuenden ÄrztInnen gleich<br />
mitgeteilt werden, denn dagegen gibt es ein entsprechendes<br />
Mittel. Die Entnahme der Stammzellen dauert etwa vier<br />
Stunden und wird, wenn nötig, am nächsten Tag bzw. in den<br />
nächsten Tagen wiederholt. Und zwar so lange, bis genügend<br />
Stammzellen gesammelt worden sind.<br />
Nach Abschluss der Hochdosis-Chemotherapie werden die<br />
Stammzellen wieder aufgetaut und mittels einer Infusion an<br />
Ihr Kind zurückgegeben (Reinfusion). Sie wachsen innerhalb<br />
von etwa 10 Tagen an und sorgen wieder für ein gut funktionierendes<br />
Knochenmark und eine normale Anzahl von<br />
Blutzellen.
Nach der Behandlung<br />
Es beginnt ein neuer Zeitabschnitt. Keine Behandlungen mehr,<br />
aber regelmäßige Ambulanzbesuche, um festzustellen, ob alles<br />
in Ordnung ist. Eine derartige Kontrolle ist belastend, kann<br />
aber auch beruhigend sein. Ihr Kind wird untersucht, sein Blut<br />
wird kontrolliert. Manchmal sind auch noch andere Untersuchungen<br />
wie Lungenröntgen, Computertomographie, PET-Scan,<br />
Herzultraschall oder EKG notwendig. Der Kontrollzeitraum<br />
dauert einige Jahre. Anfangs finden die Kontrollen mehrmals<br />
pro Jahr statt, später werden die Intervalle länger.<br />
17
Geben Sie die Broschüre<br />
auch an Ihre Familie, FreundInnen,<br />
Bekannten oder an<br />
die LehrerInnen Ihres Kindes<br />
weiter.<br />
Den Alltag wieder meistern<br />
Den Alltag wieder aufzunehmen ist manchmal einfacher gesagt<br />
als getan. Vielleicht hat Ihr Kind noch Schwierigkeiten beim<br />
Gehen oder sein Appetit oder seine Konzentrationsfähigkeit<br />
geben Anlass zur Sorge. Vielleicht ist es das Pillenschlucken<br />
leid oder kann nicht einschlafen. Und wie sieht es mit Ihren<br />
anderen <strong>Kinder</strong>n aus Fordern diese zusätzliche Aufmerksamkeit,<br />
weil sie das Gefühl haben, zu kurz gekommen zu sein<br />
Dann gibt es natürlich auch noch Ihre eigenen Gefühle.<br />
Es scheint, als ob Ihnen erst jetzt bewusst wird, was alles<br />
geschehen ist. Dies ist völlig normal, denn Sie haben eine<br />
schwere Zeit hinter sich. Wie gehen Sie damit um Bei wem<br />
finden Sie Unterstützung An wen können sich Ihre <strong>Kinder</strong><br />
wenden Vielleicht kommen Sie damit alleine oder zusammen<br />
mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin, Ihrer Familie oder Ihren<br />
FreundInnen zurecht. Vielleicht haben Sie auch das Bedürfnis,<br />
Erfahrungen mit Eltern, die das Gleiche durchgemacht haben,<br />
auszutauschen Sie können immer mit den <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
Organisationen Kontakt aufnehmen.<br />
18
Wenn es nicht (so) gut läuft<br />
Selten, aber doch kommt es vor, dass keine Heilung mehr<br />
möglich ist. Zeigt die Behandlung keine Wirkung oder treten<br />
große Komplikationen auf, kommt eine schwere Zeit auf Sie<br />
zu. Für Sie beginnt ein Abschnitt, der durch Trauer und Abschiednehmen<br />
gekennzeichnet ist. Behalten Sie Ihren Mut<br />
und denken Sie daran, dass die meisten <strong>Kinder</strong> sehr stark sind<br />
und weitermachen, solange es geht. Vielleicht hat Ihr Kind<br />
noch einige besondere Wünsche. Versuchen Sie die Momente,<br />
die Ihnen noch gemeinsam mit Ihrem Kind gegeben sind,<br />
zu genießen. Denken Sie daran, dass die <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
gerade auch jetzt für Sie da ist.<br />
Langfristig<br />
<strong>Kinder</strong>, die ein Hodgkin-Lymphom überstanden haben,<br />
können von gewissen Folgen möglicherweise langfristig<br />
betroffen sein. Eine beeinträchtigte Schilddrüsenfunktion<br />
und eine verminderte Fruchtbarkeit sind Dinge, die sie dann<br />
belasten können.<br />
Wie auch immer, letztendlich finden die meisten <strong>Kinder</strong> ihren<br />
Weg, manchmal mit externer <strong>Hilfe</strong> und Begleitung.<br />
19
Hallo du!<br />
Hast du selbst ein Hodgkin-Lymphom (gehabt)<br />
Hat dein Bruder oder deine Schwester so einen Tumor (gehabt)<br />
und willst du wissen, was das alles bedeutet In dieser<br />
Broschüre geht es um Hodgkin-Lymphome, Chemotherapie,<br />
Strahlentherapie, Untersuchungen und Nebenwirkungen.<br />
Sie wurde für deine Eltern geschrieben, aber du kannst sie<br />
natürlich auch lesen. Vielleicht steht hier etwas, was du noch<br />
nicht weißt!<br />
Vielleicht warst du noch jung, als du <strong>Krebs</strong> hattest und<br />
jetzt hast du viele Fragen. Was NICHT in der Broschüre steht,<br />
ist, wie du dich damals fühltest, wie du aussahst, in welchem<br />
Krankenhaus du warst, wie du reagiertest, welcher Herr oder<br />
welche Frau Doktor an deinem Bett stand, wie oft dein Opa<br />
und deine Oma dich besuchten, was im Sportklub oder in<br />
der Klasse passierte und was auch sonst noch los war. Diese<br />
Fragen kannst du am besten deinen Eltern stellen, denn<br />
sie waren ja schließlich dabei. Es gibt sicher noch Fotos aus<br />
dieser Zeit und, wer weiß, vielleicht haben deine Eltern etwas<br />
aufgeschrieben.<br />
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Oder, oder, oder … Du willst wissen, wie es jetzt um dich<br />
steht. Ob du schon ganz gesund bist, ob du je <strong>Kinder</strong> bekommen<br />
kannst und warum du immer wieder zur Kontrolle<br />
musst. Ist es normal, wenn du manchmal an die Zeit im<br />
Spital zurückdenkst Sind alle Eltern von <strong>Kinder</strong>n, die <strong>Krebs</strong><br />
haben, so überbesorgt<br />
Wer weiß, vielleicht bist du ja „nur“ ein Bruder oder<br />
eine Schwester, und du fühlst dich alleine und unverstanden.<br />
Dies sind alles ganz normale Gefühle und Fragen, die sich<br />
immer wieder aufdrängen.<br />
Probier doch selbst, hier etwas zu tun. Geh zu deinem Hausarzt<br />
oder deiner Hausärztin, zu den ÄrztInnen ins Krankenhaus<br />
oder liege deinen Eltern in den Ohren. Suche jemanden, der<br />
so alt ist wie du und das Gleiche erlebt hat, lies Bücher, geh<br />
ins Internet, denk dir eine Geschichte aus, schreib einen Brief<br />
oder eine E-Mail oder sprich mit jemandem, der viel über<br />
<strong>Krebs</strong> bei <strong>Kinder</strong>n weiß.<br />
In den Nachsorge-Camps der Österreichischen <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> gibt es u.a. die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch<br />
unter Gleichbetroffenen. Gemäß dem Leitsatz „Kraft und<br />
Hoffnung geben – Überleben!“ lernen von <strong>Krebs</strong> betroffene<br />
<strong>Kinder</strong> und Jugendliche sowie deren Geschwister, ihr Leben<br />
wieder selber in die Hand zu nehmen, mit ihren Ängsten<br />
umzugehen und Selbstvertrauen aufzubauen.<br />
Nähere Informationen zu den psychotherapeutisch begleiteten<br />
Nachsorge-Projekten der Österreichischen <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
gibt es per Telefon: +43/1/402 88 99 oder auf der Website:<br />
www.kinderkrebshilfe.at<br />
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I m p r e s s u m<br />
Herausgeberin: Österreichische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>, Anita Kienesberger<br />
Borschkegasse 1/7, 1090 Wien<br />
Tel: +43/1/402 88 99, e-mail: oesterreichische@kinderkrebshilfe.at, www.kinderkrebshilfe.at<br />
Idee + Konzept: Vereniging „Ouders, <strong>Kinder</strong>en en Kanker“ (VOKK), Niederlande, Originaltext: Nel Kleverlaan<br />
Mitarbeit: Univ.Prof. Dr. Christian Urban, Univ. Doz. Dr. Michael Dworzak<br />
Redaktion: MMag. a Monika Kehrer, Anita Kienesberger<br />
Grafik + Gestaltung: Monika Vali. Lektorat: Elisabeth Aulehla. Druck: REMAprint, 1160 Wien, 2012/1. Auflage<br />
<strong>Kinder</strong> - <strong>Krebs</strong> - <strong>Hilfe</strong><br />
Österreichische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
Verband der Österreichischen<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> Organisationen<br />
Spendenkonto: PSK 7.631.111, Blz 60.000