Indoor-Positionierung mittels Smartphone - Lehrstuhl für Mobile und ...
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3 Was ist <strong>Indoor</strong>-<strong>Positionierung</strong>?<br />
<strong>Smartphone</strong>s eignen sich aufgr<strong>und</strong> ihrer technischen Ausstattung <strong>und</strong> dem Umstand, dass<br />
wir sie ständig bei uns tragen, sehr gut um sie <strong>für</strong> Lokalisierungszwecke zu nutzen. Im<br />
nächsten Schritt wird daher eine Begriffserklärung vorgestellt. Es soll erläutert werden,<br />
was der Begriff <strong>Indoor</strong>-<strong>Positionierung</strong> bedeutet <strong>und</strong> was dabei zu beachten ist.<br />
Unter dem Begriff Standortbestimmung - auch als Verortung oder Lokalisierung bezeichnet<br />
- versteht man die Ermittlung des Standorts relativ zu einem Bezugspunkt.<br />
(vgl. [wik11b]) Insgesamt bedarf es der folgenden fünf Komponenten zur Standortbestimmung<br />
[LPKW11]:<br />
• eine Infrastruktur,<br />
• ein deskriptives oder räumliches Referenzsystem mit fixen Referenzpunkten,<br />
• ein oder mehrere Parameter, die durch Messung ermittelt werden,<br />
• ein Algorithmus zur Berechnung des Standorts sowie<br />
• Protokolle <strong>und</strong> Nachrichten zur Koordinierung des Standortermittlungsprozesses.<br />
Das Referenzsystem mit Referenzpunkten sowie die zu messenden Parameter leiten sich<br />
dabei aus der Infrastruktur ab. Ein dedizierter Algorithmus berechnet den Standort auf<br />
Gr<strong>und</strong>lage des Referenzsystems <strong>und</strong> der Messwerte, die sich in Abhängigkeit von den<br />
Referenzpunkten ergeben. Befindet sich der Nutzer außerhalb der Reichweite eines fixen<br />
Referenzpunktes bzw. soll eine Navigationsmöglichkeit über mehrere Referenzpunkte<br />
hinweg geboten werden, so muss der Prozess zur Standortbestimmung koordiniert werden,<br />
um den <strong>Smartphone</strong>-Besitzer an unterschiedlichen Standorten bzw. Referenzpunkten<br />
lokalisieren zu können. (vgl. [wik11a], [LPKW11])<br />
Im Folgenden wird Standortbestimmung als Standort eines <strong>Smartphone</strong>s verstanden, der<br />
nur einem Näherungswert <strong>und</strong> nicht dem exakten Standort entspricht. Die Standortbestimmung<br />
wird durch Messung von Parametern in Abhängigkeit von fixen Referenzpunkten,<br />
z.B. in Form von Geräten wie WLAN Access Points, durchgeführt <strong>und</strong> diese Messwerte<br />
mit dem Datenbestand im Referenzsystem abgeglichen. Eine genauere Bestimmung des<br />
Standorts wird unter Zuhilfenahme der in <strong>Smartphone</strong>s verbauten Sensorik, z.B. in Form<br />
eines digitalen Kompass <strong>und</strong> Beschleunigungssensor, erreicht.<br />
Abschließend zur Begriffsbestimmung soll darauf hingewiesen werden, dass bis dato der<br />
Begriff Standortbestimmung als Verortung im Freien - also mit Hilfe von GPS - assoziiert<br />
wird. Das liegt darin begründet, dass die Verfahren zur Echtzeit-Lokalisierung außerhalb<br />
von Gebäuden soweit fortgeschritten sind, dass die eingesetzten Systeme <strong>und</strong> Methoden<br />
bereits seit dem 11.06.2008 nach ISO 19762-5 standardisiert sind. [fS]<br />
Mit der Einführung von GPS-basierten Navigationsgeräten, <strong>für</strong> die <strong>Smartphone</strong>s mit GPS-<br />
Empfänger <strong>und</strong> derselben Funktionalität bereits eine Bedrohung darstellen, ist die Möglichkeit<br />
zur Standortbestimmung im Freien unlängst Normalität geworden. Anders sieht<br />
es im <strong>Indoor</strong>-Bereich aus. Warum es <strong>für</strong> dieses Anwendungsgebiet noch keine standardisierten<br />
Verfahren gibt, wird im nächsten Abschnitt erläutert.