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Komplexchemie - Ingo Schnell

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Abschließend einige Beispiele für Komplexverbindungen mit Formel und systematischem Namen.<br />

3. Liganden und ihre Zähnigkeit<br />

Ein Ligand kann mehrere Donoratome zur Ausbildung einer koordinativen Bindung zum Zentralteilchen besitzen.<br />

Die Zahl der koordinativen Bindungen, die ein Ligand in einem Komplex betätigt, nennt man die Zähnigkeit.<br />

Man unterscheidet einzähnige bis achtzähnige Liganden.<br />

Einzähnige Liganden können Ionen oder Moleküle sein, die mehrere freie Elektronenpaare besitzen können,<br />

aber nur eines zur koordinativen Bindung benutzen. Im einfachsten Fall sind sie einatomig wie z. B. F - ,<br />

Cl - oder O 2- . Sie können aber auch mehratomig sein, Beispiele hierfür sind H2O, NH3, CO, OH - oder SCN - .<br />

Zweizähnige Liganden enthalten zwei Donoratomen,<br />

die mit je einem freien Elektronenpaar zur koordinativen<br />

Bindung befähigt sind, sie aber nicht ausbilden<br />

müssen. Zweizähnige Liganden können im Komplex<br />

also auch einzähnig gebunden sein, wie z. B.<br />

CO3 2- . Weitere typische Vertreter sind in der Abbildung<br />

neben zusammengestellt; dabei sind die Donoratome<br />

rot gekennzeichnet und die gebräuchlichen Abkürzungen<br />

der komplizierteren Liganden mit angegeben.<br />

Sechszähnige Liganden können sich in einer Art Helix<br />

um das Zentralteilchen legen. Voraussetzung dafür ist<br />

eine geeignete räumliche Anordnung, wie man sie z.B.<br />

im Anion der Ethylendiamintetraessigsäure findet. Die<br />

sechszähnigen Liganden nehmen eine besondere Stellung<br />

ein, da sich die gebildeten Komplexe durch besonders<br />

hohe Stabilität auszeichnen. Sie finden deshalb bei<br />

Vierzähnige Liganden legen sich weitgehend eben um das<br />

Zentralteilchen. Für den Aufbau bioanorganischer Systeme ist<br />

das vierzähnige, ungesättigte Porphyrin-Dianion von Bedeutung.<br />

Bei diesem Ligand liegen die Donoratome bereits vor der Koordination<br />

am Metall in einem großen organischen Ring derart vor,<br />

dass sie ein Metallzentrum geeigneter Größe umschließen können.<br />

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