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Dohm, Christian Wilhelm, Ueber die bürgerliche Verbesserung der ...

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Untersuchung <strong>der</strong> wichtigsten Hin<strong>der</strong>nisse, welche <strong>die</strong> Ausführung des Plans zwar nicht unmöglich machen,<br />

aber doch sie sehr erschweren und beschränken könnten.<br />

l. Schwierigkeit wegen des Ackerbaues. Sie ist nicht so groß als man sie vorstellt. An Land fehlt es<br />

nirgend, aber allenthalben mehr o<strong>der</strong> weniger an Händen um es noch vollkommner, als bis itzt, zu<br />

benutzen. Die Concurrenz jüdischer Landbauer kann den christlichen nie schädlich, muß ihnen vielmehr<br />

vorteilhaft seyn. S. 246<br />

II. Schwierigkeit wegen <strong>der</strong> Handwerke. Urtheil über <strong>die</strong> Zünfte. Ungereimtheit <strong>der</strong> Ausschliessung<br />

wegen sogenannter unehrlicher Geburt. Mittel <strong>die</strong> Juden zu Handwerkern, entwe<strong>der</strong> mit o<strong>der</strong> ohne<br />

Aufnahme in <strong>die</strong> Innungen, zu machen. S. 266<br />

III. Beweis, daß <strong>die</strong> Juden einen den Christen abgelegten Eyd nicht für unverbindlich halten.<br />

Wi<strong>der</strong>legung <strong>der</strong> Eisenmengerschen Gründe für <strong>die</strong>se Anklage. S. 300<br />

Nacherinnerungen.<br />

Verschiedene litterarische zu <strong>der</strong> Einleitung S. 349<br />

<strong>Ueber</strong> <strong>die</strong> Deisten in Böhmen S. 363<br />

|3| Einleitung.<br />

Ich bin so glücklich gewesen, <strong>die</strong> Absicht, welche ich bey <strong>die</strong>ser Schrift mir vorgesetzt, so<br />

vollkommen zu erreichen, wie es vielleicht nicht oft <strong>der</strong> Fall eines Schriftstellers seyn mag.<br />

Diese Absicht war keine an<strong>der</strong>e als das Publikum auf einen seiner Aufmerksamkeit sehr<br />

würdigen, aber <strong>der</strong>selben bisher entgangenen Gegenstand zu leiten und über denselben, wo<br />

nicht durch eigene, doch durch veranlaßte Untersuchungen An<strong>der</strong>er das Licht zu<br />

verbreiten, welches ich für das Glück einer seit so vielen Jahrhun<strong>der</strong>- |4| ten sittlich und<br />

politisch herabgewürdigten Nation und für das Interesse <strong>der</strong> Menschheit überhaupt so wie<br />

aller einzelner Staaten, nützlich hielt. Der glückliche Zufall, daß ein erhabener Monarch<br />

gerade in eben dem Augenblick einen Versuch machte, den Juden einen Theil <strong>der</strong> Rechte<br />

des Menschen und Bürgers wie<strong>der</strong>zugeben, da ich zu beweisen suchte, wie <strong>die</strong>ses eben so<br />

menschlich als politisch nützlich sey,— <strong>die</strong>ser mir sehr angenehme Zufall mußte natürlich<br />

meiner kleinen Schrift noch mehr Interesse geben, als meine Ausführung ihr mitzutheilen<br />

fähig gewesen wäre. Und so wurde mein Zweck über meine Erwartung erfüllt. Ich habe<br />

den ermunterndsten Beyfall im höherm Grade, als ich nach meiner Empfindung ihn<br />

ver<strong>die</strong>nte, erhalten. Viele <strong>der</strong> erleuchtetsten und beßten meiner Zeitgenossen,— unter ihnen<br />

auch einige <strong>der</strong> erhabensten und allgemein geliebte- |5| sten unserer Fürsten — haben mir<br />

ihre Beystimmung zu meinen Grundsätzen bezeugt. Ich habe neue Untersuchungen<br />

scharfsinniger Männer veranlaßt, wie ich es wünschte; ich habe Wi<strong>der</strong>spruch erfahren, wie<br />

ich ihn voraus sah. Zum Theil ist mir <strong>der</strong>selbe höchst willkommen und belehrend, zum<br />

Theil wenigstens nicht befremdend gewesen, da ich von dem tiefgewurzelten Vorurtheil<br />

ihn gerade so erwartete.<br />

Die Gewohnheit macht oft, daß gewisse Dinge auf den gesunden Verstand und das<br />

Menschengefühl auch mancher denken<strong>der</strong> und redlicher Männer nicht solche Eindrücke<br />

machen, als sie ihrer Natur nach sollten, — bloß weil <strong>die</strong>se Dinge schon lange, wie sie itzt<br />

sind, waren. Mancher ehrliche und verständige westindische Plantagenbesitzer kann sich<br />

vielleicht gar keinen Begriff von einer |6| Gesellschaft machen, in <strong>der</strong> nicht einige<br />

www.deutsch-juedische-publizistik.de – 2 – urn:nbn:de:0230-2009080513

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